Franz Müntefering: |
Links ist das, was Arbeit schafft |
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Zunächst: was ist eigentlich Arbeit? Es gibt zweierlei Arten: einmal, Verlagern der Materie auf oder nahe der Erdoberfläche in bezug auf andere derartige Materien, zweitens, andere Leute anzuweisen, es zu tun.
Arbeit der ersten Art ist unangenehm und schlecht bezahlt, der zweiten angenehm und hochbezahlt. Außerdem lässt sich die zweite Art unbegrenzt erweitern: es gibt nicht nur Leute, die befehlen, sondern auch welche, die Ratschläge geben, was zu befehlen sei.
Gewöhnlich werden zwei gegesätzliche Arten von Ratschlägen von zwei organisierten Gruppen von Menschen gleichzeitig erteilt; das nennt man Politik. Die Befähigung für diese Art von Arbeit braucht nicht auf Kenntnis der Personen, denen der Rat erteilt wird, zu beruhen, vielmehr nur auf der Beherrschung der Kunst, durch Wort und Schrift zu überzeugen, das heißt, auf Beherrschung der Werbung und Propaganda. Bertrand Russell |
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Links ist das, was Arbeit schafft... |
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heißt nach "sozialdemokratischen" Verständnis (seit der "Agenda 2010")
a) Midi-, Mini- und Ein-Euro-Jobs + Null-Euro-Praktikantenstellen + Leih- und Zeitarbeit, darüber hinaus nun auch unbefristet sowie all die anderen erst durch die deutsche Sozialdemokratie ermöglichten Hunger"löhne", woraus sich
b) ergibt, dass ein Arbeit"geber" einen Lohn [der quasi diesen Namen auch verdient, also Leistung gegen Leistung] seit der "Agenda" 2010 nicht mehr zu zahlen braucht. |
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Die deutsche Sozialdemokratie setzte damit gleich die zweifache brutale Ausbeutung durch: zur maximalen Ausbeutung wurde der MENSCH zum homo oeconomicus hinuntergeknechtet und Hunger"löhne" zahlende Unternehmermit erhalten Milliardengeschenke, weil die Ausgeplünderten auch zu "Aufstockern" werden konnten [finanziert aus Steuergeldern]. Und damit auch gigantische Arbeit"geber"-Profite, die seitdem für ein funktionierendes Gemeinwesen [wie für/in Kitas, Schulen, Bibliotheken, Universitäten, Pflegeheime usw. usf.] fehlen [die deutsche Sozialdemokratie hat somit keine geringere Leistung fertigbringen können wie die Zerstörung eines fortschrittlichen Gesellschaftssystems]. |
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Und seit Links ist das, was Arbeit schafft erfolgt ein Klassenkampf von oben mit dem das (über Jahrzehnte gut funktionierende - nicht zuletzt auch den Inneren Frieden-sichernde) Leben und Leben lassen ["Rheinischer Kapitalismus"] gezielt zertrümmert wurde.
Links ist das, was Arbeit schafft = "sozialdemokratische" Agenda vom Recht der Stärkeren [der oberen Kaste von 10 Prozent].
Sei noch [schließl. sind sowohl Müntefering als auch Clement stramme Katholiken] an dieser Stelle an ihren Paulus erinnert:
"Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet. Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Ordnung; die aber widerstreben, werden über sich ein Urteil empfangen." ...
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Wer Vermögen und Einkommen verliert, ist eher geneigt, auch schlecht bezahlte Arbeit anzunehmen. [...]
Insofern sind die Hartz-Reformen linke Reformen |
Karl Lauterbach |
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Darüber hinaus setzt man mit dem neoliberalen Umerziehungsprogramm auch gleich auf doppelte Erpressung: einerseits wurden arbeitslose Menschen [Neusprech: Kunden] ihrer Freiheit [/Mündigkeit] und Würde beraubt, schlecht bezahlte Arbeit [bis hin zur "Freiarbeit"] ablehnen zu können - damit kann und erfolgt mit Links ist das, was Arbeit schafft selbst die behördl. Streichung des Existenzminimus ...
und andererseits nehmen erwerbstätige Menschen jegliche Arbeitsverschlechterungen [wie "Lohnzurückhaltung"] hin - denn wer "will" mit dem Hartz-Terror-Paket [bis hin zur Bedrohung der nackten Existenz] schon konfrontiert werden und damit leben ...
Mit Links ist das, was Arbeit schafft wurde eine doppelte Disziplinierung durchgesetzt, weil sich Arbeit (bzw. wie sie seit den sozialdemokr. Reformen auch immer genannt werden kann) lohnen muss - für Andere.
Lohnquote (Anteil des Arbeitnehmerentgeltes am Volkseinkommen - lt. Statistischem Bundesamt)
2000 = 72,2%
2003 = 70,8%
2007 = 64,6% |
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[Die "Agenda 2010"] ist ein linkes Projekt. Und sie wird es auch bleiben |
Olaf Scholz |
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Dass es anders ginge, dafür möge das Bsp. des sogenannten Ein-Euro-Jobs genügen.
Grob gerechnet: |
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500 Euro Kopfgeld für den "Träger" [finanz. freilich aus Steuergeldern]
300 Euro Miete / Heizung
345 Euro Regelsatz
250 Euro Kranken-, Pflege- u. Rentenversicherung |
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ergeben eine Summe von 1395 Euro ... |
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... mit der also sogleich eine sozialversicherungplichtige Stelle umgesetzt werden könnte (im Vergleich mit den alten EU-Staaten bei einer Erwerbsarbeit von durchschnittl. 30 h/wö)
oder problemlos ein bedingungsl. Grundeinkommen folgen könnte (und was die derzeit versch. Vorschläge bei weitem überstiege). |
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Doch ist weder das Eine noch das Andere (durch die entspr. Mehrheit) politisch gewollt, weil sich die sozialdemokratische Refeudalisierung Links ist das, was Arbeit schafft weiter lohnen MUSS - für die gnadenlosen und brutalen Ausbeuter und Menschenschinder aus Wirtschaft und Wohlfahrtsverbänden. - Und aufdass der Repressionsapparat des autoritären Staates weiter Bestand haben kann. |
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Antrieb dieser Menschenfeinde - heute wie gestern: skrupellose Gier. - Was heute aber euphemistisch Globalisierungverlierer genannt wird - hieß früher klar und deutlich soziale Verelendung und Sozialfaschismus.
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Millionen Menschen in diesem Land verdienen wenig [...] und gehen trotzdem jeden Tag zur Arbeit, oft ihr Leben lang. Das sind für mich die wahren Helden unserer Zeit |
Olaf Scholz |
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