Ein-Euro-Jobs (...) bieten (...) für Schulen und Kindergärten sehr wohl eine Chance. Gute Schulleiter und Erzieherinnen werden sie erkennen. Ab in den Kindergarten
Das größte Potenzial liegt in der Kinderbetreuung, der Altenpflege und anderen sozialen Diensten. Kommunen wollen 150.000 zusätzliche Stellen
Update - July 2009
Die Armutsindustrie I

- (...) und hier (als erstes Bsp.) ist die Produktion: Stuttgart / Feuerbach statt China. - Das Geheimnis: Fast alle Lohnkosten werden vom Staat bezahlt. Hier arbeiten Ein-Euro-Jobber und es gibt "Beschäftigung"szuschüsse ... Preise wie in China schafft der Produktionsleiter nicht - aber eben fast ...
Die Armutsindustrie II

... hier arbeiten 1.600 Arbeitslose - allesamt bezahlt vom Staat, im Bereich Holz, Metall und Elektro z.Bsp. (...) Klar ist: Genauso wächst sie Schritt-für-Schritt - die vom Staat subventionierte parallele Arbeitswelt ...
Zitat: Wir haben eine Schreinerei, wo wir selber Häuser bauen ... dann werden auch noch Fußböden und Möbel hergestellt ... im selben Haus befindet sich dann auch noch unsere Metallfertigung ... einer unserer Anleiter spielt Tennis und hat dann in der Metallfertigung eine Besandungsmaschine hergestellt ... dann betreiben wir auch noch einen PC-Shop ... eine Fahrschule für Arbeitslose ... seit Ende letzten Jahres auch eine Pension ... wo auch Arbeitslose den Betrieb organisieren ... gut, dann haushaltnahe Dienstleistungen, Wocheneinkäufe, Hol- und Bringdienste, Reparaturen, Waschen und Bügeln ... und so trägt es auch dazu bei, das Niemand zur Schwarzarbeit greifen muss ...
(...) Ein-Euro-Job als Putzfrau, wie kann das gemeinnützig sein, in Problemvierteln vielleicht, in Familien mit vielen Kindern ? - Was sind da für Familien mit dabei ? - Zitat einer Ein-Euro-Jobberin: Also wir haben eine Stadträtin dabei gehabt, wir haben auch schon eine Rechtsanwältin dabei gehabt, die wieder arbeiten geht und ein Kindermädchen hat und das ist, wie sie sagte, "schon teuer genug", und da braucht sie noch jemanden zum Reinigen ...
Eine Haushaltshilfe oder die Herstellung eines Trampolins - was ist daran "gemeinnützig"? - Zitat: Die Gemeinnützigkeit ähh... ähh... wie man jetzt sagt ... an so einem Trampolin ... liegt ja nicht nur an dem Produkt selber ... das hergestellt wird oder an einer bestimmten Tätigkeit sondern die Gemeinnützigkeit ähh... kommt ja in erster Linie daher, dass das Arbeitslosen, die ansonsten keine Arbeit finden, die keine Hilfe bekommen äh... dass die dann dort auch ähh... tätig werden können ...
Heißt gemeinnützig also nur noch, die Arbeitslosen überhaupt zu "beschäftigen"? Putzen, sägen, schweißen - vom Staat bezahlt ... was sagen die Firmen, die davon profitieren? Hat Gemeinnützigkeit (...) eine Rolle gespielt ? - Zitat: Wir haben die Neue Arbeit kennengelernt als eine Firma die anderen Firmen ihre Dienstleistung anbietet und ähhm da sind wir gar nicht ähhh... zu der Fragestellung überhaupt gekommen "ob das das jetzt eine gemeinnützige Arbeit ist" ...
Moderatorin: Diese Firma und viele andere nutzen die subventionierte Arbeit, die der Staat ihnen inzw. bietet. Der Umsatz [der] Firma ist in diesem Jahr an die 30 Prozent gewachsen ... dieses Trampolin ist eines der teuersten die es am Markt gibt ... die Edelstahlversion kostet über 600 Euro ... made in Germany - auf ziemlich spezielle Art und Weise ... - Firmenchef: Wir sind gewissermaßen auch selber schuld, dass wir sehr viel Arbeit aus Deutschland weggebracht haben eben ins Ausland nach Fernost ähhm... und besinnen uns im Grunde darauf, dass wir eigentlich dass ähh... wir lieber selber machen sollten, damit hier auf unserer Seite die Leute sozusagen nicht arbeitslos werden. Ich glaube, dass es bei der Neuen Arbeit* sehr viele Menschen gibt, die auch Ein-Euro-Jobber sind, die aber sehr gut qualifiziert sind. - Frage: Würde das nicht eigentlich bedeuten, dass man die Leute in richtige Stellen anstellen muss ? - Ja, das ähhh... kann ich ... schlecht beurteilen ... muss ich sagen ... aber der Gedanke liegt nahe, dass das ... nicht schlecht wäre, das zu tun, ja. Frage: Trotzdem ist das ja ihr Zulieferer (die Neue Arbeit) ? - Ja, ähhm...... hmhmhmhm, da weiß ich nicht, was ich dazu sagen soll, also das ähhm da bin ich äh nicht kompetent genug, das zu beurteilen muss ich (als Firmenchef mit 30%iger Profitsteigerung, IGENRAD) gestehen.
... auch komplett private Firmen bekommen Geld vom Staat, wenn sie Arbeitslose qualifizieren oder beschäftigen. - Für jeden Ein-Euro-Jobber bis zu 500 Euro im Monat. Bedingung: Die Arbeit muss "gemeinnützig" sein. Eine der größten Firmen des "Qualifizierung"smarktes ist die Autoprüfgesellschaft Dekra, ein ihrer Ideen: In sogenannten Toys Companys reparieren Ein-Euro-Jobber gespendetes Spielzeug für arme Kinder. Inzwischen gibt es in Deutschland 60 Toys Companys, in denen 2.600 Ein-Euro-Jobber "beschäftigt" sind ...
... wofür aber dann - auf die Frage, ob Handarbeit helfen könne, "Arbeitslose an den 'richtigen' Arbeitsmarkt heranzuführen" - Ein-Euro-Jobber gar ein ein generöses Lob erhalten: Ach, ich fand das richtig phantastisch, wie wir das initiert haben ... da saßen also zwei Damen, die leider heute nicht da sind, in dieser Runde und hatten richtig schöne rote Backen - also man hat von Außen gesehen: Da strengt sich Jemand richtig an ...
Fazit: Jeden Tag aufzustehen und sein Ding zu machen und dann Spaß daran zu kriegen und was zu entwickeln - das sind die Sachen, die hier entstehen ...
* Die Neue Arbeit ist ein diakonisches Sozialunternehmen und Tochter der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart e.V., die neben der Ambulanten Hilfe e.V. Gesellschafterin der Neuen Arbeit ist.
Das Sozialunternehmen bietet in der Region Stuttgart Arbeitsperspektiven durch Beschäftigung, Integration, Qualifizierung und Vermittlung. Mit rund 1400 Beschäftigten ist die Neue Arbeit bundesweit eines der größten Beschäftigungsunternehmen in freier Trägerschaft.
Verwaltung in Stuttgart-Zuffenhausen Im Auftrag der Landeshauptstadt Stuttgart, der Agentur für Arbeit und der JobCenter helfen wir Langzeitarbeitslosen und Menschen mit besonderen Problemen.
Für diesen Personenkreis hat das Unternehmen ein umfangreiches Angebot aus verschiedenen Beschäftigungsfeldern entwickelt. Mit Hilfe von Fördermitteln der Stadt Stuttgart, der Jobcenter in der Region, des Europäischen Sozialfonds und der Agentur für Arbeit schafft die Neue Arbeit Arbeitsplätze.
Wir bieten als Fach-/ Ausbildungs-/ Meisterbetriebe fachgerechte Leistungen. Die Projekte sind in Verbänden, Innungen und Kammern organisiert. Viele Bereiche haben eine Zertifizierung.
Statt passiv Arbeitslosengeld zu beziehen, schafft gemeinnützige Arbeit in einem unserer vielfältigen Arbeitsbereiche neue Perspektiven für die Menschen und hilft ihnen, wieder fit für den Arbeitsmarkt zu werden.
Dafür sind wir auf Aufträge angewiesen. Sie erhalten von uns eine solide und preiswerte Leistung - und haben uns damit geholfen, Gutes zu tun.
Rufen Sie an - und wenn Sie sich für Details unserer Arbeit interessieren, bekommen Sie über unsere Öffentlichkeitsarbeit gerne weitere Informationen.

[Kirche]
Die Armutsindustrie III

- Arge-Mitarbeiterin: [D]as Interesse der Arbeitsgelegenheit ist ja nicht nur für den 1. Arbeitsmarkt zu qualifizieren oder vorzubereiten sondern auch in Alltagsthemen einfach die Leute bisschen nachzuschulen ... Das heißt, die Teilnehmer sollen auch "fit gemacht werden fürs Leben"? Genau! Ja ...
- warum beschwert man sich nicht in der Arge? - weil man ja letztendlich ein Bittsteller ist und naja ... man sich mit der Arge gutstellen sollte ...
(wurde mit den "Reformen" doch auch der Repressionsapparat Arge geschaffen, mit dem selbst die elementarsten Lebensgrundlagen geraubt werden können, IGENRAD)
Allein im letzten Jahr wurden 1.400 neue Anbieter für die "Qualifizierung" von Abeitslosen zugelassen. Über 7 Milliarden Euro hat der Staat für alle Maßnahmen, für Lohnkostenzuschüsse ausgegeben. Was passiert, wenn die Firmen anfangen von vornherein mit diesen staatlichen Geldern zu kalkulieren, wenn sie offene Stellen nur noch gegen Zuschuss besetzen? ... ein Ex-"Paket-Praktikant" sowie Berufskraftfahrer (im Führerscheinbesitz seit 1982) wird in die Arge vorgeladen, weil er einen "Eingliederungsgutschein" erhalten könne - eine "Möglichkeit, finanzielle Anreize an den Arbeitgeber zu stellen, dass er, wenn er Sie einstellt, 12 Monate fünfzig Prozent des Lohnes durch uns erhält ... haben Sie dazu Fragen - oder?" - Ja, da habe ich eine ganz besondere Frage ... 12 Monate ... da sitze ich ja in 12 Monaten wieder bei Ihnen (?) Arge-Mitarbeiterin: Arbeitgeber fragen gerne nach Zuschüssen - jetzt müssen wir aber auch ganz klar sagen: er investitiert Zeit, er wird Sie einarbeiten - Sie kennen die Tourenplanung ... Sie verstehen, was ich meine? - Arge-"Kunde": Jaja, einarbeiten - ich habe seit 1982 den Führerschein... Arge-Mitarbeiterin: Ich finde ganz wichtig ist - mit einem gewissen Optimismus an die Sache heranzugehen - zu Wissen, das Sie jederzeit auf mich zukommen können, dass mir Ihre Geschichte bekannt ist - es ist die Mühe wert, weiter motiviert an der Sache zu bleiben ...
Arge-"Kunde" sinnierend: 12 Monate rum ... werde ich wieder entlassen ... es wird sich nichts ändern...
Moderatorin: [Er ist] einer von ungefähr 1,6 Millionen Menschen in Deutschland, die keine Arbeit finden - und trotzdem in keiner Arbeitslosenstatistik auftauchen ... - der "motivierte" Arge-"Kunde": (...) Früher ist das nur so gelaufen: Hast Du gut gearbeitet - bist Du eingestellt worden ... heute wirst Du nur eingestellt - wenn Du einen Zuschuss bekommst ... Wofür ? ... die Leute verdienen doch alle genug ...

("Früher", also vor Schröder, regierte H. Kohl, der spätestens seit Schröders Errichtung des Hartz-Regimes als "Sozialonkel" erscheinen muss. IGENRAD)