Wir dürfen foltern, denn wir sind Papst |
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Fühlen Sie sich in Ihren sexuellen Neigungen unterdrückt? Glauben Sie, dass Ihre beruflichen Leistungen nicht ausreichende Anerkennung finden? Sind Sie von Komplexen durchdrungen, weil Ihnen die Artikulierung mit nicht wenigstens einem Nebensatz so recht gelingen mag? Oder sind Sie ein verkappter Perversling, ein "kleiner" Sadist - etwa mit der Neigung, dass ein Heidenspass nur mit praktizierender Folter äußerstes Vergnügen bereiten kann? Ja? - So wird Sie die folgende Frohe Botschaft erfreuen: Folter muss nicht mehr zwingend mit Konzentrationslagern oder mit Gefängnissen in Diktaturen verbunden sein - denn der Exorzismus wird wieder etabliert! ... in unserem Land ist zwar Folter nicht mehr erlaubt - doch für alle, die auf legale Weise wieder Menschen quälen wollen, erreichen diese "guten" Nachrichten aus dem Vatikan! So absurd aber auch verstörend diese Meldung erscheinen mag, Papstkenner überrascht sie nicht - wissen sie doch sehr wohl, dass der Heilige Vater bereits als Kardinal Josef Ratzinger den Teufel als "reale Person" erkannt haben will. Doch Vorsicht, werden Sie nun von einem Unverständnis heimgesucht, so müssen wir Sie warnen: Lassen Sie sich nicht täuschen! - Kein Unverständnis sucht Sie gerade auf sondern der Leibhaftige selbst! Und spricht gleich der Teufel aus Ihnen, so wird Ihrem Heidenspass der Garaus gemacht und es ist "Schluss mit lustig!" - Dann nämlich klopft es an Ihrer Tür und nicht etwa der Weihnachtsmann oder sein Bruder, der Nikolaus, begehrt Einlass sondern der Exorzist ... der Sie dringend besuchen möchte ... und mit dem päpstl. Segen nimmt sich der Teufels- und Dämonenaustreiber dann Ihrer an. |
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Ob U. Lindenberg eine wahre Geschichte besang, ließ sich nicht klären, doch wurde im gleichen Jahr - wider der Aufklärung und aller Vernunft - der 23jährigen Pädagogikstudentin Anneliese Michel "der Teufel ausgetrieben" - machten doch Priester bei der jungen Frau eine "Bessenheit" durch "menschliche Dämone" aus, weil Judas, Hitler, Nero, Luzifer, Kain sowie ein verstorbener fränkischer Pfarrer von ihr "Besitz genommen" haben; und aufdass diese Dämonen A. Michel wieder verlassen mögen, "reizten" sie die Priester mit Weihwasser und Gebeten ... wie "Hitler, unreiner Geist, ich befehle dir, von dieser Dienerin Gottes zu lassen! Wann wirst du ausfahren?"... Nach neun endlosen Monaten Exorzismus war Annelies Michel tot. Der Exorzismus-Marter zu entgehen, war A. Michel kaum gegeben. Die Priester konnten sie nach "Herzen"slust quäen, weil einerseits auch ihre Eltern eine "Besessenheit" erkannt haben wollten und andererseits, weil der abergläubige Bischof eine "Exorzismuserlaubnis" erließ. Selbst nach dem qualvollen Tod der jungen Frau wurde ihre Würde missachtet, als zwei Jahre später Exorzisten und A. Michels Eltern das Grab öffnen ließen, weil sie behaupteten, dass der Leichnahm wegen einer "Gott-gewollten-Mission" nicht verwest sei. Überdies drängte eine Nonne aus dem Allgäu, der A. Michel "erschienen" war. Eine Exhumierung solle nun den "Beweis" erbringen ... worauf der Sarg freigeschaufelt wurde ... und geöffnet, um ihn darauf wieder zuzuschaufeln. Tritt die Katholische Kirche öffentlich in Erscheinung, so nicht selten mit ihrer strikten Ablehnung von Empfängnisverhütung und damit derer verheerenden Ignoranz der Aids-Problematik. Die Wiederverheiratung Geschiedener bleibt bei ihr ebenso undenkbar wie die Mahlgemeinschaft mit Protestanten. Aufrecht steht sie weiter als "geistliches Bollwerk" gegen Frauen-Priester und mit ihrer Homophobie bleibt gleichgeschlechtliche Sexualität eine Krankheit. Geschlossen wurde dieser Kreis katholischer Öffentlichkeitsarbeit bisher von Meldungen über den wachsenden Einfluss ihrer Geheimorganisation, des erz-konservativen "Opus Die", und über pädophile Priester und Bischöfe, die sich immer wieder an wehrlosen Kindern austoben. Mit der Etablierung des Exorzismus stellt sich die Frage, ob künftig auch Meldungen von Hexen- und Teufelsaustreibungen folgen werden. Exorzismus steht in der Tradition schwerster Misshandlungen, bis hin zum Tode. Erst unlängst verstarb ein Mensch äußerst qualvoll, als im nordöstlichen Rumänien, in Tanacu, einer Ordensfrau "der Teufel austrieben" wurde: Drei Monate nach der Aufnahme im "Kloster zur Heiligen Dreifaltigkeit" wurde die 23jährige Nonne von der Polizei tot aufgefunden - geknebelt und durch Ketten an einem Kreuz gekettet ... "Es war Gottes Wille, dass sie starb", so der Chef-Exorzist und "Ihr versteht das nicht. Sie war von bösen Geistern besessen. Jetzt ist sie im Paradies. Exorzismus ist mit "Beschwörungen" gleichzusetzen, die nach kirchlichen Aberglauben Dämonen abwehren können und woraus sie ihre "Exorzismus-Vollmacht" ableitet. Schließlich würde der Teufel mit einem im Namen Jesu-Gottes gerichteten Befehl veranlasst, Menschen oder Gegenstände zu verlassen bzw. sich eines schädigenden Einflusses auf sie zu enthalten. Anschließend sei der Mensch gereinigt. Im Übrigen können nach dieser Lehre auch Kirchenaussteiger und Kritiker aus den eigenen Reihen, die nicht mehr ganz dem röm.-kath. Aberglauben verfallen sind, ihr Heil verloren haben - und somit auf der Seite des Teufels stehen. Vom Mittelalter bis in die Neuzeit (16. - 18. Jahrhundert) wurde der Exorzismus gezielt eingesetzt, um Auseinandersetzung sowohl innerhalb als auch mit Andersgläubigen, die "mit dem Bösen im Bunde" seien, verweigern zu können. Von den früheren Großinquisitoren ist Papst Benedikt XVI ein spiritueller sowie juristischer Nachfolger ... und so ließe sich der Exorzismus wieder in einen Inquisitionsdienst stellen ... Die vom Vatikan anerkannte Hochschule des Ordens "Legionäre Christi" gab bekannt, dass zwei Bischöfe und ein Dominikaner im Priesterseminar "Regina Apostolorum" den Exorzisten-Kurs unterrichten werden. Die Teilnehmer wurden bei ihrer Ankunft zum "Nationalkongress der Exorzisten" vom Ratzinger-Papst "herzlich Willkommen" geheißen. Und schließlich "ermutigte" das geistliche Oberhaupt [von immerhin über 645 Mio Katholiken" gar die Teilnehmer, ihre "wichtige Aufgabe [den Exorzismus] im Dienste der Kirche fortzuführen". Später, als der praktizierende Exorzist Monsignore Andrea Gemma, Bischof von Isernia, den viermonatigen Exorzismus-Kurs, dem ersten offiziellen - seit dem Mittelalter, eröffnete, konnte er berichten: "Dem Teufel gefällt es gar nicht, dass ich mich auf diese Berufung eingelassen habe." Dann gab er die Unterschiede von psychischer Erkrankung, harmloseren Dämonen-Befall und wirklich teuflischer Besessenheit bekannt. Auch habe er shon hundertfach den Teufel ausgetrieben, weshalb er heute sehr stolz ist, dass er sich dabei von nun an auch endlich auf den Papst berufen kann. Und weiter: "Die Worte des Papstes müssen korrekt wiedergegeben werden und ihr müsst euch daran gewöhnen, das auch zu tun. Er hat gesagt, dass der Exorzismus eine notwendige, eine wichtige Aufgabe ist und dass sie überall erfüllt werden muss. Das gehört zu den Aufgaben der Kirche und genau so sehe ich das auch." Zum Exorzisten-Seminar meldeten sich Priester aus aller Welt an - auch aus Deutschland (sic). Immer mehr wachse die Nachfrage zur Befreiung von Dämonen und hier, so die Priester, wollen sie lernen damit umzugehen. Vor allem lernen sie dabei die Anwendung des "Rituale Romanum" von 1614, das den "Großen Exorzismus" regelt. - Nach den Regeln dieser Schrift war die Studentin Anneliese Michel vom Teufel besessen - und wurde zu Tode gequält. |
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