1932
Der Allmächtige, der es bisher gestattete, dass wir in 13 Jahren von 7 Mann zu 13 Millionen wurden ...
Wir sind intolerant ...
... wird es weiter gestatten, dass aus den 13 Millionen dereinst ein deutsches Volk wird.
Die breite Masse ist blind und dumm und weiß nicht, was sie tut Adolf Hitler
Die große Menschenmasse ist von betonartiger Dummheit. Adolf Hitler
- 19. Nov.:
Ew. Exzellenz,
Hochzuverehrender Herr Reichspräsident!
Gleich Eurer Exzellenz durchdrungen von heißer Liebe zum deutschen Volk und Vaterland, haben die Unterzeichneten die grundsätzliche Wandlung, die Eure Exzellenz in der Führung der Staatsgeschäfte angebahnt haben, mit Hoffnung begrüßt. Mit Eurer Exzellenz bejahen wir die Notwendigkeit einer vom parlamentarischen Parteiwesen unabhängigen Regierung (...).
Der Ausgang der Reichstagswahl vom 6. November d. J. hat gezeigt, daß das derzeitige Kabinett (...) für den von ihm eingeschlagenen Weg keine ausreichende Stütze im deutschen Volk gefunden hat, daß aber das von Eurer Exzellenz gezeigte Ziel eine volle Mehrheit im deutschen Volke besitzt, wenn man - wie es geschehen muß - von der staatsverneinenden kommunistischen Partei absieht. Gegen das bisherige parlamentarische Parteiregime sind nicht nur die Deutschnationale Volkspartei und die ihr nahestehenden kleineren Gruppen, sondern auch die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei grundsätzlich eingestellt und haben damit das Ziel Eurer Exzellenz bejaht. (...) Es ist klar, daß eine des öfteren wiederholte Reichstagsauflösung mit sich häufenden, den Parteikampf immer weiter zuspitzenden Neuwahlen nicht nur einer politischen, sondern auch jeder wirtschaftlichen Beruhigung und Festigung entgegenwirken muß. Es ist aber auch klar, daß jede Verfassungsänderung, die nicht von breitester Volksströmung getragen ist ...
... noch schlimmere wirtschaftliche, politische und seelische Wirkungen auslösen wird. (...) Wir bekennen uns frei von jeder engen parteipolitischen Einstellung. Wir erkennen in der nationalen Bewegung, die durch unser Volk geht, den verheißungsvollen Beginn einer Zeit, die durch Überwindung des Klassengegensatzes die unerläßliche Grundlage für einen Wiederaufstieg der deutschen Wirtschaft erst schafft. Wir wissen, daß dieser Aufstieg noch viele Opfer erfordert. Wir glauben, daß diese Opfer nur dann willig gebracht werden können, wenn die größte Gruppe dieser nationalen Bewegung führend an der Regierung beteiligt wird.
Die Übertragung der verantwortlichen Leitung eines mit den besten sachlichen und persönlichen Kräften ausgestatteten Präsidialkabinetts an den Führer der größten nationalen Gruppe wird die Schlacken und Fehler, die jeder Massenbewegung notgedrungen anhaften, ausmerzen und Millionen Menschen, die heute abseits stehen, zu bejahender Kraft mitreißen.
In vollem Vertrauen zu Eurer Exzellenz Weisheit und Eurer Exzellenz Gefühl der Volksverbundenheit begrüßen wir Euer Exzellenz mit größter Ehrerbietung
Dr. Hjalmar Schacht, Berlin (ehem. Reichsbankpräsident, Mitglied des Keppler-Kreis, teilte Hitler am 12. Nov. 1932 schriftl. mit: "Es unterliegt für mich gar keinem Zweifel, daß die Entwicklung der Dinge nur das eine Ende haben kann und das ist ihre Kanzlerschaft", später Goldenes Parteiabzeichen der NSDAP und Freundeskreis Reichsführer-SS); Kurt Freiherr von Schröder, Köln (Bankier, Mitinhaber des Kölner Bankhauses J. H. Stein, zahlreiche Aufsichtsratsposten, u.a. Mitropa, d. h. Mitteleuropäische Schlaf- und Speisewagen AG, Adlerwerke Frankfurt a.M., Colonia Kölnische Versicherungs-AG, Concordia Lebensversicherungs-AG, Dynamit AG in Troisdorf, Präsident der Industrie- und Handelskammer Köln, Mitinitiator des Keppler-Kreises., später, am 4. Jan. 1933, Gastgeber beim Treffen Papen und Hitler zum Sturz der Regierung Schleicher und Freundeskreis Reichsführer-SS, deren Spenden auf ein Sonderkonto des Bankhauses Stein eingehen); Fritz Thyssen, Mülheim (Konzernführer, Schwerindustrie, 1926 Leiter des Thyssen-Konzerns, der im selben Jahr in den Vereinigten Stahlwerken aufgeht u. Vorstandsvorsitzender ebenda, finanzieller Förderer der NSDAP seit 1923 u. Hitlers Türöffner zur westdeutschen Schwerindustrie, päter im Sachverständigenrat für Bevölkerungs- und Rassenpolitik des Reichsinnenministeriums, Senator Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft); Eberhard Graf von Kalckreuth, Berlin (Präs. des Reichslandbundes, Anhänger der Harzburger Front); Friedrich Reinhart, Berlin (Bankier, 1929 Direktor der Commerz- und Privatbank, 1933 Präsident der Berliner Industrie- und Handelskammer, Freundeskreis Reichsführer-SS u. Generalrat der Wirtschaft); Kurt Woermann, Hamburg (Großreeder u. Großkaufmann, Handelsvertreter für die Firma Günther Wagner, aus der die Firma Pelikan hervorging); Fritz Beindorff, Hamburg (Großreeder); Kurt von Eichhorn, Breslau (Bankier); Emil Helfferich, Breslau (Großreeder, Hapag; später Aufsichtsratsvorsitzender der Deutsch-Amerikanischen Petroleum-Gesellschaft Esso in Hamburg, Freundeskreis Reichsführer-SS); Ewald Hecker, Hannover (Schwerindustrie, 1929 Aufsichtsratsvorsitzender der Ilse-der Hütte in Peine, 1931 Präsident der Industrie- und Handelskammer Hannover; später im Präsidium des Industrie- und Handelstags und Freundeskreis Reichsführer-SS); Carl Vincent Krogmann (Finanzkapital; später im Generalrat der Wirtschaft und Gauarbeitsführer, Landesführer DRK und Freundeskreis-Reichsführer-SS); Dr. Erich Lübbert, Berlin (Stahlhelmwirtschaftsrat, Aufsichtsrat der Firma Dywidag AG); Erwin Merck, Hamburg (Handelskapital, Mitinhaber u. Betriebsführer der Chemischen Fabrik E. Merck, Präsident in der Hessischen Industrie- und Handelskammer, später Mitglied des Sachverständigenbeirats für Volksgesundheit der NSDAP-Reichsleitung); Joachim von Oppen (Großgrundbesitzer); Rudolf Ventzki, Eßlingen/Württ. (Maschinenbau); Franz Heinrich Witthoefft (Großkaufmann, Präsident der Handelskammer Hamburg, später Freundeskreis Reichsführer-SS); August Rosterg, Berlin (Chemische Industrie, Generaldirektor der Firma Wintershall, später Mitglied im Freundeskreis Reichsführer-SS); Robert Graf von Keyserlingk, Cammerau (Großgrundbesitzer, Vorstandsmitglied der landwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände); Kurt Gustav Ernst von Rohr-Manze (Großgrundbesitzer); Engelbert Beckmann, Hengstey (Vors. d. Rhein. Landesbank)
Photomontagen: John Heartfield
1933
- 4. Jan.: Hitler und von Papen verhandeln im Haus des Bankiers Kurt Freiherr von Schröder (der zugleich Mitglied in zahlreichen Aufsichtsräten ist) über eine faschistisch geführte Regierung; das Treffen endet mit der Einigung, dass Hitler Reichskanzler wird.
Goebbels (Tagebucheintrag): Wenn dieser Coup gelingt, dann sind wir nicht mehr weit von der Macht entfernt.
Bankier K. F. v. Schröder 1947 im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess: Bevor ich diesen Schritt unternahm, besprach ich mich mit einer Anzahl von Herren der Wirtschaft und informierte mich allgemein, wie sich die Wirtschaft zu einer Zusammenarbeit der beiden stellte. Die allgemeinen Bestrebungen der Männer der Wirtschaft gingen dahin, einen starken Führer in Deutschland an die Macht kommen zu sehen, der eine Regierung bilden würde, die lange Zeit an der Macht bleiben würde. Als die NSDAP am 6. Nov. 1932 einen ersten Rückschlag erlitt und somit also ihren Höhepunkt überschritten hatte, wurde eine Unterstützung durch die deutsche Wirtschaft besonders dringend.
Hitler-Biograph Joachim Fest: Mit gutem Grund ist die Zusammenkunft als "Geburtsstunde des Dritten Reiches" bezeichnet worden, denn von ihr führt eine unmittelbare kausale Geschehensfolge bis zum 30. Januar.
- 7. Jan.: Hitler und Göring verhandeln mit Industiellen und Bankiers im Haus des Großindustriellen (und frühzeitigen Hitler-Förderer) Emil Kirdorf. Der Mitbegründer der Vereinigten Stahlwerke AG und Träger des Goldenen Parteiabzeichens E. Kirdorf war schon frühzeit ein Volk ohne Raum-Verfechter. Darüber hinaus ist die Weimarer Republik für ihn eine Pöbelherrschaft.
Goebbels (Tagebuch, 15. Nov. 1936): Führer erzählt, wie er sich einmal erschießen wollte, weil ihm die Wechselschulden über den Kopf wuchsen. Da hat ihm Kirdorf mit 100.000 Mark geholfen.
- 28. Jan.: In einem Gespräch zw. Paul von Hindenburg und seinem Gutsnachbarn Kammerherr von Oldenburg-Januschau erklärt dieser dem Reichspräsidenten: (E)in Kabinett Hitler könne die Landwirtschaft retten.
- 30. Jan.: Reichspräsident Paul von Hindenburg ernennt Adolf Hitler zum Reichskanzler.
Wir sind nunmehr in eine Phase des Klassenkampfes von oben in seiner reinsten Form getreten. Die Reaktion hat ihre letzte Karte ausgespielt, die Söldnerscharen des Faschismus eingesetzt. Wenn sie nicht sticht, (...) dann ist die Stunde gekommen, in der die Arbeiterschaft das entscheidende Wort spricht. Rudolf Breitscheid (in einer Sitzung der SPD im Reichstag)
- 4. Febr.: Verordnung des Reichspräsidenten zum "Schutze des deutschen Volkes", u.a. mit drastischen Einschränkung der Versammlungs-, Rede- und Pressefreiheit sowie Inhaftierungen ohne Gerichtsbeschluss.
- 10. Febr.: Joseph Goebbels: Wenn das Berliner Tageblatt erstaunt fragt "Wer diese Lautsprecher bezahle", so kann ich dem Berliner Tageblatt zu seiner Beruhigung mitteilen: So viel Geld um zehn Lautsprecher zu bezahlen besitzen wir Gott sei dank selbst noch.
- 20./21. Febr.: Geheimtreffen von 25 führenden Industierellen und Bankiers mit Adolf Hitler im Reichstagspräsidentenpalais (dem Amtsitz H. Görings) zur Finanzierung des NSDAP-Wahlkampfes für die Reichstagswahl am 5. März mit dem Ziel, dass NSDAP und Kampffront Schwarz-Weiß-Rot die notwendige Zweidrittelmehrheit für das Ermächtigungsgesetz erreichen werden.
Hitler: Wir stehen heute vor folgender Situation: Weimar hat uns eine bestimmte Verfassungsform aufoktroyiert, mit der man uns auf eine demokratische Basis gestellt hat. Damit ist uns aber keine leistungsfähige Regierungsgewalt beschert worden ... wir müssen erst die ganzen Machtmittel in die Hand bekommen ... Demokratie ist eine Bedrohung der Privatwirtschaft, da doch eine tragende Idee von Autorität und Persönlichkeit ihre unabdingbare Voraussetzung ist ...
Am Ende seiner Rede versichert Hitler den Wirtschaftvertretern eine ruhige Zukunft und den Aufbau einer Wehrmacht, der nicht in Genf bei den laufenden Abrüstungsverhandlungen sondern in Deutschland entschieden wird, sobald mit der Vernichtung des Marxismus die innenpolitischen Gegner ausgeschaltet sind.
Göring: Das erbetene Opfer wird der Industrie sicherlich umso leichter fallen, wenn sie weiß, dass die Wahlen am 5. März die letzten innerhalb von 10 Jahren voraussichtlich aber von 100 Jahren sein werden ...
Die Errichtung eines Wahlfonds in Höhe von drei Millionen Reichsmark wird beschlossen von Ernst Brandi: Vorsitzender des Bergbauvereins; Karl Büren: Generaldirektor der Braukohlen- und Brikettindustrie AG, Vorstandsmitglied der Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände; August Diehn: Generalrat der Wirtschaft, Generaldirektor u. Vorstand des Deutschen Kali-Syndikats, Vorstandsmitglied der Wintershall AG, Vorsitzender des kolonialwirtschaftlichen Komitees, im Komitee der hinterindischen Handelskammer, Präsident des Deutschen Clubs in Singapur, diverse Aufsichtsratsmandate; Erich Fickler: Generaldirektor der Harpener Bergbau AG, Aufsichtsratsvorsitzender Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikats, Vorstandsmitglied des RDI, Mitglied diverser Aufsichtsräte; August von Finck: Teilhaber des Bankhauses Merck, Finck & Co, Aufsichtsrats- u. Vorstandsmitglied zahlreicher Unternehmen, im Generalrat der Wirtschaft, spätere Übernahme der jüdischen Bankhäuser Dreyfus in Berlin und Rothschild in Wien (Deutsche Biographische Enzyklopädie: "Neben beträchtlichen Grundbesitz nannte F. eines der größten Geldvermögen der Bundesrepublik Deutschland sein eigen."); Friedrich Flick: Gesellschafter der Friedrich Flick KG, Aufsichtsratsvorsitzender zahlreicher Großbetriebe: Braun- und Steinkohle, Panzerfertigung (Mitteldeutsche Stahlwerke, Maxhütte, Dynamit Nobel), Mitglied des Keppler-Kreis; später Ausplünderung von Zwangsarbeitern und Unterstützung der SS (Benz. Enzyklopädie: "Der Flick-Konzern war einer der größten Nutznießer der Arisierung. Im Zweiten Weltkrieg Beschäftigung von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen im großen Stil." [Flick galt als reichster Mann der BRD, verweigerte Zwangsarbeitern jede Entschädigung und spendierte wie sein Sohn Karl Friedrich deutschen Politikern wie F. J. Strauß Millionensummen.]); Ludwig Grauert: Geschäftsführer des Vereins Deutscher Stahlindustrieller, am 22. Juni 1933 Anordnung zur Errichtung der KZ Emsland-Lager; Günther Heubel: Generaldirektor der C. TH. Heye Braunkohlenwerke AG, Vorstandsmitglied der Deutschen Arbeitgeberverbände; Herbert Kauert: Vorstandsmitglied der Gelsenkirchener Bergwerks-AG; Gustav Krupp von Bohlen und Halbach, Leiter des Unternehmens, im Generalrat der Wirtschaft, Vorsitzender des Reichsverbands der Deutschen Industrie und Förderer der Rassenhygiene, 1934 in der Zeitschrift der Akadamie für Deutsches Recht als Führer des Reichsstandes der Deutschen Industrie Mitunterzeichner eines Aufrufs [faks. Abdruck Poliakov, Diener]: "Über dem Leben der Nation und seinen immer wechselnden Erscheinungsformen steht das Recht, das geboren aus Rasse und Seele des Volkes, ewige Bindung der Nation an die ihr eigenen Werte bedeutet.", der Taschenbrockhaus: "Nach der Nationalsozialist. Revolution wurden die Kruppwerke wieder die Waffenschmiede des Reiches. In Würdigung seiner Verdienste um die wirtschaftlichen und sozialen Leistungen seines Betriebes und um die Rüstung der deutschen Wehrmacht wurde K. v. B. u. H. vom Führer zum 70. Geburtstag im August 1940 mit dem Goldenen Parteiabzeichen der NSDAP, dem Adlerschild des Deutschen Reiches [höchster Wissenschaftspreis] und dem Kriegsverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet und als erster deutscher Betriebsführer zum Pionier der Arbeit ernannt.", Goebbels Tagebucheintrag vom 8. Aug. 1940: "Eine reiche Ehrung, die er aber verdient hat."; Hans von und zu Löwenstein: geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bergbauvereins; Günther Quandt: Großindustrieller, u.a. Accumulatoren-Fabrik AG (AFA, Name ab 1962: Varta) u. Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken (DWM), zuvor Berlin-Karlsbader Industriewerke benannt, dem Akkumulatorenwerk Hannover-Stöcken wurde später das KZ Hannover-Stöcken angeschlossen, in zahlreichen Aufsichtsräten, Bankier Abs zum 60. Geburtstag: "Ihre hervorstechendste Eigenschaft ist ihr Glaube an Deutschland und an den Führer." (nach 1945 als Mitläufer entnazifiziert); Wolfgang Reuter: Generaldirektor der Demag, Vorsitzender des Vereins Deutscher Maschinenbau-Anstalten, Präsidialmitglied des Reichsverbands der Deutschen Industrie; August Rosterg: Generaldirektor der Firma Wintershall, im Nov. 1932 Mitunterzeichner einer Eingabe von Wirtschaftsführern an Hindenburg, Hitler zum Reichskanzler zu berufen: "Die Übertragung der verantwortlichen Leitung (...) an den Führer der größten nationalen Gruppe wird die Schlacken und Fehler, die jeder Massenbewegung notgedrungen anhaften, ausmerzen und Millionen Menschen (...) zu bejahender Kraft mitreißen."; später Mitglied im Freundeskreis Reichsführer-SS; Hjalmar Schacht: ehem. u. künftiger Reichsbankpräsident, Mitglied des Keppler-Kreis, teilte Hitler am 12. Nov. 1932 schriftlich mit: "Es unterliegt für mich gar keinem Zweifel, daß die Entwicklung der Dinge nur das eine Ende haben kann und das ist ihre Kanzlerschaft.", 1932 Mitunterzeichner einer Eingabe von Wirtschaftsführern an Hindenburg, Hitler zum Reichskanzler zu berufen: "Die Übertragung der verantwortlichen Leitung (...) an den Führer der größten nationalen Gruppe wird die Schlacken und Fehler, die jeder Massenbewegung notgedrungen anhaften, ausmerzen und Millionen Menschen (...) zu bejahender Kraft mitreißen.", später Goldenes Parteiabzeichen der NSDAP und Freundeskreis Reichsführer-SS); Fritz von Opel: Vorstandsmitglied der Adam Opel AG; Kurt Schmitt: Generaldirektor der Allianz-Versicherung, später Freundeskreis Reichsführer-SS und im Führerlexikon: "Schon seit Jahren gehört er zu dem Kreise der von Adolf Hitler herangezogenen Sachverständigen."; Georg von Schnitzler: Vorstandsmitglied und Vorsitzender des Kaufmännischen Ausschusses der IG Farben; Eduard Schulte: Generaldirektor Giesches Erben, Zink und Bergbaubetrieb; Fritz Springorum: Aufsichtsratsvorsitzender der Hoesch-Neuessen AG für Bergbau und Hüttenbetrieb (DBE), Goebbels am 18. Febr. 1931 im Tagebuch: "Die ganze Großindustrie ist versammelt. Thyssen, Tengelmann, Springorum."; Paul Stein: Vorsitzender und Generalbevollmächtigter der Gewerkschaft Zeche Auguste Victoria; Hugo Stinnes: 1924 Übernahme des von seinem Vater in der Inflationszeit aufgebauten Konzerngebildes mit über 1 500 Unternehmen, Vorstandsmitglied des Reichsverband der Deutschen Industrie, Mitglied des Aufsichtsrats des Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikats; Ernst Tengelmann: Generaldirektor der Essener Steinkohlenbergwerke AG u. Vorstandsvorsitzender der Gelsenkirchener Bergwerks-AG, Präsident der Industrie- und Handelskammer Essen; Albert Vögler: Generaldirektor des größten deutschen Stahlkonzerns, der Vereinigten Stahlwerke AG und Mitglied des Keppler-Kreis, laut Führerlexikon "arischer Abstammung"; Ludwig von Winterfeld: Vorstandsmitglied der Siemens & Halske AG u. Siemens-Schuckert-Werke AG; Wolf-Dietrich von Witzleben: Leiter des Büros von Carl Friedrich von Siemens
Der triumphierende Joseph Goebbels (Tagebucheintrag): Wir treiben für die Wahl eine ganz große Summe auf, die uns mit einem Schlage aller Geldsorgen enthebt. Ich alarmiere gleich den ganzen Propagandaapparat, und eine Stunde später schon knattern die Rotationsmaschinen. Jetzt werden wir auf Höchsttouren aufdrehen. Wenn keine außergewöhnliche Panne mehr unterläuft, dann haben wir bereits auf der ganzen Linie gewonnen.
Adam Tooze - britischer Historiker: Einmal ganz abgesehen von seinen Folgen, zählt dieses Treffen vom 20. Februar zu den berüchtigsten Beispielen für die Bereitschaft des deutschen Großunternehmertums, Hitler bei der Aufstellung seines diktatorischen Regimes beizustehen. Die Beweise dafür sind nicht aus der Welt zu schaffen.