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- 30. Jan. 1933: Reichspräsident Paul von Hindenburg versetzt der Weimarer Republik den Todesstoß - der Generalfeldmarschall und tiefgläubige Protestant ernennt Adolf Hitler zum Reichskanzler (und zeremoniert die Vereidigung des neuen Kabinetts). |
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Der Leiter der Preußischen Akademie der Künste, Max Liebermann, beim Anblick des Fackelzuges: Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich kotzen möchte. |
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Hitler in den zwanziger Jahren beim Einstudieren seiner Redeposen: |
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(Aufnahmen von Heinrich Hoffmann) |
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- Führer Anton Hinkel: Adolf Hitler
- Feldmarschall Hering: Hermann Göring
- Aufklärungs- und Propagandaminister Dr. Gorbitsch: Joseph Goebbels
aus Der große Diktator von und mit Charlie Chaplin |
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Adolf Hitler: 14 Jahre lang haben die Parteien des Verfalls, des Novembers, der Revolution das deutsche Volk geführt und misshandelt, 14 Jahre lang zerstört, zersetzt und aufgelöst. Es ist nicht vermessen, wenn ich heute vor die Nation hintrete und sie beschwöre: Deutsches Volk, gib uns vier Jahre Zeit, dann richte und urteile über uns! Deutsches Volk, gib uns vier Jahre und ich schwöre dir, so wie wir und so wie ich in dieses Amt eintrat, so will ich dann auch gehen. (...) Denn ich kann mich nicht lossagen von dem Glauben an mein Volk, kann mich nicht lossagen von der Überzeugung, daß diese Nation wieder einst auferstehen wird, kann mich nicht entfernen von der Liebe zu diesem, meinem Volk und hege felsenfest die Überzeugung, daß eben doch dann einmal die Stunde kommt, in der die Millionen, die uns heute verfluchen, hinter uns stehen und mit uns begrüßen werden, dann das gemeinsam geschaffene, mühsam erkämpfte, bitter erworbene neue Deutsche Reich der Größe und der Ehre und der Kraft und der Herrlichkeit und der Gerechtigkeit! Amen! |
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- 14. Febr., der Arbeiter-Radio-Bund in Berlin kommt nicht umhin festzustellen: [D]er schwerste Kampf des Proletariats hat begonnen. (...) Die neuen Machthaber haben sich des Rundfunks bemächtigt und ihn in den Dienst ihrer Propaganda gestellt. Der Rundfunk ist nicht mehr das, was er sein sollte. |
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- 16. Febr.: Der Vater des deutschen Rundfunks + Rundfunk für alle-Verfechter, Hans Bredow, der noch am Tage von Hitlers Ernennung zum Reichskanzler als Vorsitzender der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft zurücktrat, verabschiedet sich von seinen MitarbeiterInnen.
Als seine engsten Mitarbeiter verhaftet werden, bittet H. Bredow in einem Telegramm an von Hindenburg und Hitler um deren Freilassung und verlangt im Falle einer Ablehnung ihr Schicksal zu teilen - worauf er verhaftet wird. |
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Schuldige Dankespflicht gegen Gott und Adolf Hitler treibt uns, uns feierlich und einmütig hinter den Mann zu stellen, der unserem Volk und der Welt gesandt ist, die Macht der Finsternis zu überwinden. Wir rufen darum unsere Gemeinden auf, gleichen Sinnes mit uns sich als Volk von Brüdern hinter den Führer zu stellen. Wilhelm Reichardt - Landesbischof von Thüringen |
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Ich danke Gott für die Stunden, in denen ich Adolf Hitlers Buch "Mein Kampf" studierte. Denn in diesem Werke trat mir die Frömmigkeit einer großen christlichen Seele entgegen, ausgewertet für den politischen Werdegang eines Volkes, ja mehr: der nordischen Rasse. Wilhelm Meyer - Pastor und Gründer des Herz-Jesu-Institut für Familienpflege und Seelsorgehilfe |
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- 22. Febr.: Rund 50 000 Schläger von SA, SS und Stahlhelm werden zu sog. "Hilfspolizisten" ernannt. Zuvor hatte Preußens kommissarischer Innenminister Hermann Göring den Schusswaffengebrauch nachdrücklich anempfohlen (sein Schießerlass gegen Staastsfeinde vom 17. Febr. sichert Straffreiheit beim Waffengebrauch); und so wird mit entsicherten Pistolen die von Hindenburg legalisierte Notverordnung (die auch die Auflösung des Reichstags sowie Neuwahlen zum 5. März vorsieht) abgesichert. |
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- 27. Febr.: Der Reichstag steht in Flammen; |
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mit den Worten Sie erleben jetzt den Beginn einer neuen großen Epoche in der deutschen Geschichte, Herr Delmer! Der Brand ist der Auftakt dazu! begrüßt Hitler den brit. Journalisten Sefton Delmer; dem ebenfalls eingetroffenen Franz von Papen ruft er zu: Dies ist ein von Gott gegebenes Signal, Herr Vizekanzler! Wenn dies Feuer, wie ich glaube, das Werk von Kommunisten ist, dann müssen wir die Mörderpest mit eiserner Faust zerschlagen!
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Noch in der gleichen Nacht werden (anhand vorbereiteter Verhaftungslisten) mind. 10.000 Antifaschisten verschleppt.
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Der Staatsrechtler (und Katholik) Carl Schmitt schwärmte bereits 1922 in Politische Theologie: Die Ausnahme ist interessanter als die Norm. Das Normale beweist nichts, die Ausnahme beweißt alles; sie bestätigt nicht nur die Regel, die Regel lebt überhaupt von der Ausnahme. In der Ausnahme durchbricht die Kraft des wirklichen Lebens die Kruste einer in Wiederholungen erstarrten Mechanik. |
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Joseph Goebbels (Tagebucheintrag): Der Reichstag brennt; tolle Phantasie. (...) Gleich mit Hitler runtergerast (...). Herein. Görung hinterher. Auch Papen ist da. (...) An die Arbeit! Hitler berät mit Papen. Wir treffen uns im Kaiserhof. (...) In der Nacht werden alle komm[unistischen] Parteifunktionäre verhaftet. Ganze K.P.D. und SPD-Presse verboten. Ganze Arbeit gemacht. Ab Sonntag abend Straße frei ... um 7 Uhr Schlaf. Drei Stunden. Gleich wieder an die Arbeit! |
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Am Abend vor dem Reichstagsbrand verplapperte sich der (bis dahin) gewiefte Hochstapler und Nazi-Fan Hermann Steinschneider alias Erik Jan Hanussen, dass ein großes Gebäude Berlins vom Feuer verschlungen werde...
Der Rasputin Hitlers, ein SA-Förderer sowie Freund von Wolf Heinrich von Graf Helldorf (preuß. NSDAP-Abgeordnete, SA-Chef und künftiger Polizeipräsident), wird im folgenden Monat tot aufgefunden; sein Gesicht ist durch sechs Einschüsse entstellt; von den Tätern angebl. keine Spur. |
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- 28. Febr.: Mit der euphemistisch genannten Notverordnung zum Schutz von Volk und Staat sowie weiteren (über 480) Sondergesetzen werden zahlreiche demokr. Menschen- und Grundrechte der Weimarer Verfassung zerschlagen, wie die Freiheit der Person, die Unverletztlichkeit der Wohnung, das Briefgeheimnis, die Meinungsfreiheit, die Versammlungsfreiheit, die Vereinsfreiheit und das Recht auf persönl. Eigentum; die Erlasse, die auch eine schrankenlose Schutzhaft-Willkür (die schärfste Waffe der neuen Machthaber) legitimieren, bedeuten eine Zäsur mit dem Übergang zur Diktatur, einschl. dem großangelegten Niederwerfens der dt. Arbeiterparteien, begleitet mit pausenloser Propaganda über Rundfunk und Presse. |
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- März: Das erstes offizielles KZ wird in Dachhau (etwa 15 km nordwestlich von München gelegen) errichtet. Gittertür des Lagereingangs: Arbeit macht frei, d.h. u.a. Arbeitssklaven für die Organisation Todt sowie für weitere Baufirmen, zudem für Flugzeugwerke wie Messerschmitt und BMW-Flugzeugrüstungswerken und weiteren Werken, wie Agfa-Kamerawerk, Dynamit-AG und Michelwerken Augsburg. Ab Juli regelmäßiger Gottesdienst durch einen Pfarrer der Gemeinde Dachau; später folgen umfangreiche Menschenexperimente wie Malaria- und Unterdruck-Versuche, Unterkühlungen und biochemische Experimente. |
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Grausamkeit imponiert - Hitler über den Zweck der Schutzhaft, nachdem ihm über KZ-Greuel berichtet wurde: [Hitler] gebärdete sich wie ein ungezogener Knabe. Er zeterte in schrillen, hohen Tönen, stampfte mit dem Fuß auf, schlug mit den Fäusten auf Tisch und Wände. Schaum vor dem Mund, in maßlosem Jähzorn keuchte und stammelte er so etwas wie: Ich will nicht. Alle weg. Verräter! Es war beängstigend, ihn anzusehen. Die Haare zerzaust um das Gesicht, stiere Augen, das Gesicht verzerrt und puterrot. Ich fürchtete, daß er umfallen müsse, daß ihn der Schlag treffen würde. Aber plötzlich war alles vorbei ...
Lächerlich! begann Hitler mit verrosteter Stimme. Haben sie gesehen, wie die Masse zusammenströmt, wenn sich zwei auf offener Straße prügeln? Grausamkeit imponiert. Grausamkeit und rohe Kraft. Der einfache Mann auf der Straße läßt sich nur von brutaler Kraft und Rücksichtslosigkeit imponieren. Die Frauen übrigens auch, Frauen und Kinder. Die Leute brauchen den heilsamen Schrecken. Sie wollen sich vor etwas fürchten. Sie wollen, daß man ihnen bange macht und daß sie sich jemandem schaudernd unterwerfen. Haben Sie nicht überall die Erfahrung gemacht nach Saalschlachten, daß sich die Verprügelten am ersten als neue Mitglieder bei der Partei meldeten? Was schwatzen Sie da von Grausamkeit und entrüsten sich über Qualen. Die Masse will das. Sie braucht etwas zum Grauen. (Quelle: Hermann Rauschning, Gespräche mit Hitler) |
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- 3. März: Volksgenossen, meine Maßnahmen werden nicht angekränkelt sein durch irgendwelche juristischen Bedenken. Hier habe ich keine Gerechtigkeit zu üben, hier habe ich nur zu vernichten und auszurotten, weiter nichts! Hermann Göring |
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- 4. März, Joseph Goebbels am Vorabend der Reichstagswahl zur Wahlkampf-Abschlusskundgebung im ev. Königsberg (und die im Rundfunk übertragen wird): Von der blutenden Ostgrenze aus wird das Evangelium des erwachenden Deutschlands verkündet, und das ganze deutsche Volk wird Ohrenzeuge dieses einzigartigen, in der gesamten Geschichte noch nie da gewesene Massenereignisses sein. |
Adolf Hitler (in Königsberg): Herrgott, laß uns niemals wankend werden und feige sein, laß uns niemals vergessen die Pflicht, die wir übernommen haben. Wir sind alle stolz, daß wir durch Gottes gnädige Hilfe wieder zu wahrhaften Deutschen geworden sind.
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Nach Hitlers Rede geht die Rundfunkübertragung in das niederländische Dankgebet Wir treten zum Beten über: Wir treten zum Beten Vor Gott den Gerechten. Er waltet und haltet Ein strenges Gericht. Er läßt von den Schlechten Die Guten nicht knechten; Sein Name sei gelobt Er vergißt unser nicht. |
Allgemeine Evangelisch-Lutherische Kirchenzeitung: Millionen deutscher Christen hörten mit (...) und als die Königsberger Glocken läuteten, stiegen in gleicher Stund weithin Gebete zum Himmel auf, wie sie wohl nie in der Geschichte Deutschlands geschah. |
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- 5. März, Reichstag: 81 Mandate der KPD werden schlicht annulliert, 26 SPD-Abgeordnete befinden sich in Schutzhaft. |
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Jetzt sind Macht und Masse wieder bei denen, die die Kirche bejahen und zu denen sich die treuen Besucher der Kirche in ihrer erdrückenden Mehrheit politisch bejahen. (...) Es werden unter uns nur wenige sein, die sich dieser Wendung nicht von ganzem Herzen freuen. Otto Dibelius - Generalsuperintendent der Kurmark |
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Für eine reformierte Kirche auf dem Boden des revolutionären Nationalsozialismus. Jungreformatische Bewegung |
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Es wird unter uns nur wenige geben, die sich dieser Wendung nicht von Herzen freuen. Otto Dibelius - Generalsuperintendent der Kurmark |
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Theologe Hermann Kremers, 1931 (!): Eine Bewegung von solchem Tiefgang, solcher Breite und solch idealistischer Höhenlage hat die deutsche politische Geschichte noch nicht erlebt. (...) Keiner darf hier mitreden, der nicht vor allem Hitler Lebensbuch "Mein Kampf" auf sich hat wirken lassen. |
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- 11. März: Ich habe erst angefangen zu säubern, es ist noch längst nicht fertig. Für uns gibt es zwei Teile des Volkes: einen, der sich zum Volk bekennt, ein anderer Teil, der zersetzen und zerstören will. Ich danke meinem Schöpfer, daß ich nicht weiß, was objektiv ist. Ich bin subjektiv. Ich stehe einzig und allein zu meinem Volke, alles andere lehne ich ab. (...) Wenn sie sagen, da und dort sei einer abgeholt und mißhandelt worden, so kann man nur erwidern: Wo gehobelt wird, fallen Späne. Wir haben jahrelang die Abrechnung mit den Verrätern angekündigt. Ruft nicht so viel nach Gerechtigkeit, es könnte sonst eine Gerechtigkeit geben, die in den Sternen steht und nicht in euren Paragraphen! Und wenn diese Gerechtigkeit leuchtet, ist euer Ende gekommen. Man klagt über die Unterdrückung von Zeitungen. Wundert euch das? Mich wundert, daß sie noch existieren. Herrmann Göring |
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- 13. März: Auf Verordnung von Hindenburg wird das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda gegründet (Leiter: Joseph Goebbels). |
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- 21. März: Verordnung zur Abwehr heimtückischer Angriffe gegen die Regierung der nationalen Erhebung u.a. mit der Schaffung von Sondergerichten gegen Regimegegner ( Heimtücke heißt, dass jeder abweichenden Meinung die KZ-Einweisung erfolgen kann) sowie Amnestie für alle Nazis, die wegen Terrorakte verurteilt wurden - Bsp.
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Und ein weiteres Mal Otto Dibelius zum Tag von Potsdam: Ein neuer Anfang staatlicher Geschichte steht immer irgendwie im Zeichen staatlicher Gewalt. Denn der Staat ist Macht. Neue Entscheidungen, neue Orientierungen, Wandlungen und Umwälzungen bedeuten immer den Siege de einen über den anderen ... Wenn der Staat seines Amtes waltet gegen die, die die Grundlagen der staatlichen ordnung untergraben, gegen die vor allem, die mit ätzendem und gemeinen Wort die Ehe zerstören, den Glauben verächtlich machen, den Tod für das Vaterland begeifern - dann walte er seines Amtes in Gottes Namen! |
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Wenn die neue Regierung (...) auch weiterhin im Kampf gegen den Anmarsch des Bolschewismus und die öffentliche Unsittlichkeit stark bleibt, werden die Bischöfe das Misstrauen gegen die [NSDAP-]Partei gerne aufgeben (...). Michael Kardinal von Faulhaber - Erzbischof von München und Freising |
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Ohne (...) bestimmter religiös sittlicher Irrtümer aufzuheben, glaubt (...) das Episkopat das Vertrauen hegen zu können, daß (...) Verbote und Warnungen [gegenüber der NSDAP] nicht mehr als notwendig betrachtet werden brauchen. Für die katholischen Christen, denen die Stimme ihrer Kirche heilig ist, bedarf es auch im gegenwärtigen Zeitpunkte keiner besonderen Mahnung zur Treue gegenüber der rechtmäßigen Obrigkeit und zur gewissenhaften Erfüllung der staatsbürgerlichen Pflichten unter grundsätzlicher Ablehnung allen rechtswidrigen oder umstürzlerischen Verhaltens. Bischofskonferenz - Erklärung |
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- 23. März: NSDAP und DNVP besitzen als Regierungskoalition eine Reichstagsmehrheit, bräuchten aber für das nun vorliegende (und euphemistisch genannte) Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich aufgrund der erforderl. Zweidrittelmehrheit für ein verfassungsänderndes Gesetz zumindest die Stimmen des kath. Zentrums. |
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Adolf Hitlers Begründung, um die Vollmacht zur Diktatur zur erlangen;
und schließlich: Die nationale Regierung sieht sich in den beiden christlichen Konfessionen wichtigste Faktoren zur Erhaltung unseres Volkstums. Sie wird die zwischen ihnen und den Ländern geschlossenen Verträge respektieren. Ihre Rechte sollen nicht angetastet werden. Sie erwartet aber und hofft, daß die Arbeit an der nationalen und sittlichen Erhebung unseres Volkes, die sich die Regierung zur Aufgabe gestellt hat, umgekehrt die gleiche Würdigung erfährt. Sie wird allen anderen Konfessionen in objektiver Gerechtigkeit gegenübertreten. (...) Die nationale Regierung wird in Schule und Erziehung den christlichen Konfessionen den ihnen zukommenden Einfluß einräumen und sicherstellen. Ihre Sorge gilt dem aufrichtigen Zusammenleben zwischen Kirche und Staat. Der Kampf gegen eine materialistische Weltauffassung und für die Herstellung einer wirklichen Volksgemeinschaft dient ebensosehr den Interessen der deutschen Nation wie denen unseres Christlichen Glaubens. (...) Ebenso legt die Reichsregierung, die im Christentum die unerschütterlichen Fundamente des sittlichen und moralischen Lebens unseres Volkes sieht, den größten Wert darauf, die freundschaftlichen Beziehungen zum Heiligen Stuhl weiter zu pflegen und auszugestalten. (...) Die Kirche der Kirchen werden nicht geschmälert, ihre Stellung im Staat nicht geändert. |
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SPD-Vors. Otto Wels - er hält die letzte freiheitl. Rede im Reichstag: Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht. |
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Alle anwesenden SPD-Abgeordneten (26 Sozialdemokraten wurden bereits inhaftiert oder konnten noch fliehen) votieren zur Abstimmung gegen das Ermächtigungsgesetz. |
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Die drittstärkste Partei (nach NSDAP und SPD), die KPD, wurde bereits völlig ausgeschaltet. Mit keinem der 81 Mandate, die ihr per Wählervotum vom 5. März übertragen wurden, kann somit gegen die vorgesehene Demokratievernichtung gestimmt werden (alle KPD-Abgeordnete wurden bereits verschleppt oder ermordet oder konnten noch fliehen). |
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Alle Zentrum-Abgeordnete folgen ihrem Vors und votieren bei der Abstimmung für das Ermächtigungsgesetz.
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(L. Kaas lässt die ermöglichte Diktaturen"suppe" Deutschland und später die restliche Welt "auslöffeln", denn unmittelbar nach der Abstimmung verlässt der Prälat für immer das Land, um sich im Vatikan an einem unbeschwertem Leben zu erfreuen.) |
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Die Zustimmung der Liberalen [DStP] für die endgültige Zerschlagung der Demokratie begründet Reinhold Maier wie folgt: Wir fühlen uns in den großen nationalen Zielen durchaus mit der Auffassung verbunden, wie sie heute vom Herrn Reichskanzler vorgetragen wurde (...). Wir verstehen, dass die gegenwärtige Reichsregierung weitgehende Vollmachten verlangt, um ungestört arbeiten zu können (...). Im Interesse von Volk und Vaterland und in der Erwartung einer gesetzmäßigen Entwicklung werden wir unsere ernsten Bedenken zurückstellen und dem Ermächtigungsgesetz zustimmen. |
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Geschl. Zustimmung für das Ermächtigungsgesetz erfolgt auch von den verbliebenen Parteien - der (kath.) Bayerischen Volkspartei, dem (ev.) Christlich Sozialen Volksdienst, der Deutschen Volkspartei, der Deutschen Bauernpartei und dem Landbund. |
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- 24. März: Dankadresse des Reichsverbandes der deutschen Industrie an Adolf Hitler. |
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- 25. März: Der Geist der pöbelhaften individualistischen Massen-Anbetung wird ersetzt durch den Geist eines neuen Heroismus ... Dieser Geist wird auch in den Häusern des Rundfunks Einzug halten. Und es wäre nun naiv zu glauben, daß irgendein Mensch die Kraft oder die Möglichkeit hätte, sich dem zu widersetzen ... Und so wie sich die geistige Revolution auf dem Gebiet der Politik schon durchgesetzt hat ... so wird sie auch die Rundfunkhäuser erobern. Joseph Goebbels |
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Evangelische Glaubensgenossen, was wir seit Jahren gehofft und ersehnt haben, ist gekommen. Unser deutsches Volk hat sich in seiner großen Mehrheit zu einer starken nationalen Front zusammen geschlossen und sich einmütig hinter die Männer gestellt, die das Oberhaupt unseres Reiches zur Führung des deutschen Volkes berufen hat. Julius Kühlewein - Landesbischof in Baden |
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- 29. März: Gesetz über die Todesstrafe; Vollstreckung auch durch Erhängen. |
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- April: Errichtung des KZ Moringen (in Niedersachsen), was die örtliche Presse wie folgt kommentiert: Wie sehr auch an sich die Notwendigkeit der Inhaftierung dieser irregeleiteten Volksgenossen zu bedauern ist, so bedeutet doch ihre Überführung in das hiesige Werkhaus für unsere Stadt einen außerordentlichen wirtschaftlichen Gewinn, da ... die Direktion nach Möglichkeit alle notwendig werdenden umfangreichen Aufträge der hiesigen Geschäftswelt zukommen läßt [und weiterhin] daß von den arbeitslosen SS- und SA-Männern in Morningen nun dreißig als Hilfspolizisten in Lohn und Brot kamen. |
§ 1 der festgelegten Hausordnung bestimmt, dass alle Häftlinge den Befehlen der Beamten unbedingten Gehorsam zu leisten haben. Dazu gehört auch die Teilnahme am sonntäglichen Kirchgang. Wer sich dagegen wehrt, kommt für einige Zeit in die Einzelzelle. |
1940 wird aus dem KZ ein sog. Jugendschutzlager für Jungen bzw. junge Männer von 10 bis 25 Jahren aus Deutschland und etlichen Ländern Europas. Regionale Betriebe richten im Lager Werkstätten ein, bspw. die Göttinger Leineweberei GmbH und die Papiersackfabrik Rockenfeller aus Northeim; andere Arbeitskommandos werden tgl. per LKW transportiert, bspw. zur Heeresmunitionsanstalt [Muna] in Volpriehausen, zur Zementfabrik Hardegsen, in die Zuckerfabrik Nörten-Hardenberg und zur Ein- und Verkaufsgenossenschaft Moringen. Dabei sind die jugendl. Leiharbeiter nicht "nur" ein lohnendes Geschäft für die Betriebe sondern auch für die SS; so berichtet Lagerkommandant Karl Dieter 1944 dem SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt: Das jährliche Lohneinkommen aus der Arbeit der Lagerzöglinge hat den Betrag von 1 000 000 RM bereits weit überschritten. Die Gesamtausgaben des Jugendschutzlagers, einschl. der Ausgaben für Mieten, Gehälter und Löhne für rund 150 Einsatzkräfte, für Uniformen, Bekleidung und Beköstigung der Lagerzöglinge usw. bleibt mit mehreren hunderttausend Reichsmark hinter den Einnahmen zurück. |
Für ihre Sklavenarbeit werden die Lagerzöglinge nie auch nur einen Pfennig erhalten. Sie erleiden gesundheitl. Schäden, bspw. durch die Selektionen des Wissenschaftlers Dr. Ritter, die zu Zwangssterilisierungen in der Universitätsklinik Göttingen führen. Zudem sterben viele Häftlinge durch Unterernährung, hinzu kommen Epidemien wie Ruhr, Typhus und Tuberkulose. Etliche Jungen begehen Selbstmord, andere widerum werden auf der Flucht erschossen... |
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Der Staatsrechtler (und Katholik) Carl Schmitt: Der echte Staat ist der totalitäre Staat. |
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Die Osterbotschaft von dem auferstandenen Christus ergeht in Deutschland in diesem Jahr an ein Volk, zu dem Gott durch eine große Wende gesprochen hat. (...) Mit allen evangelischen Glaubensgenossen wissen wir uns eins in der Freude über den Aufbruch der tiefsten Kräfte unserer Nation zu vaterländischem Bewußtsein, echter Volksgemeinschaft und religiöser Erneuerung. Schon im Jahre 1927 hat die ev. Kirche in ihrer Königsberger Botschaft feierlich erklärt; "Wir sind Deutsche und wollen Deutsche sein. Unser Volkstum ist uns von Gott gegeben. Christentum und Deutschtum sind mehr als ein Jahrtausend eng miteinander verwachsen!" Die Kirche hat schon damals zum Kampf und zum Einsatz aller Kräfte für die Durchdringung des Volkslebens mit allen Kräften des Evangeliums aufgerufen. In der Überzeugung, daß die Erneuerung von Volk und Reich nur von diesen Kräften getragen und gesichert werden kann, weiß sich die Kirche mit der Führung des neuen Deutschland dankbar verbunden. Sie ist freudig bereit zur Mitarbeit an der nationalen und sittlichen Erneuerung unseres Volkes. Evangelische Kirchenleitung Altpreußen |
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Am Ostersonntag peitscht er eigenhändig drei Frauen aus. Die Genossin Steffi ist dabei. Sie hatte ihrem Freund, einem Juden, zur Flucht in das Ausland verholfen. Sie ist schön, intelligent und ein guter Kamerad. Bald darauf stirbt sie. Sie hält das nicht aus. So feiert der Kommandant des Konzentrationslagers Lichtenburg Ostern. Mit drei nackten, auf den Holzpflock geschnallten Frauen, die er auspeitscht, bis er nicht mehr kann. Würde das draußen ein Mensch glauben? Angenommen, es würde einer glauben, vielleicht sogar weitererzählen - ein Gestapodaumennagel auf die Knöchelsehne gedrückt genügt, um ihn augenblicklich alles so vollständig vergessen zu lassen, als hätte er nie davon gehört. Was sage ich, ein Gestapodaumennagel, nein, die leiseste Drohung genügt und das Volk schweigt. Schweigt nicht nur, jubelt, marschiert, denunziert, steht geschlossen hinter dem Führer, wie es der Führer will. Die Drohung ist seine Staatskunst, seine Außenpolitik und seine Innenpolitik, Drohung und Angst, Grausamkeit und Feigheit sind die Fundamente seines Staates. (...) Hinter jeder Drohung steht das KZ, ein Abgrund von Verworfenheit, Verbrechen und tiefster Schuld.
Die Bürger ahnen es. Das genügt. Mehr darüber zu wissen, ist schädlich. Es soll nicht Empörung, sondern Angst erzeugt werden. Sie wird erzeugt. Wir können es zur Not verstehen, dass die Menschen drangen eingeschüchtert sind. Unbegreiflich ist uns nur, dass es so viele Sadisten gibt. Sind es wirklich Sadisten, Verbrecher von Grund auf, Mörder? Ich glaube es nicht, und Doris glaubt es auch nicht. Es sind Spießbürger. Nur sind sie zufällig nicht beim Finanzamt, sondern bei der Polizei, zufällig keine Magistratsschreiber oder Metzgermeister oder Kanzleigehilfen oder Bauarbeiter oder Standesbeamte, sondern Gestapoangestellte und SS-Männer. Sie unterscheiden nicht zwischen Gut und Böse, sie tun ganz einfach das, was ihnen befohlen ist. Es ist ihnen nicht befohlen, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden oder zwischen Recht und Unrecht, sondern die Staatsfeinde auszurotten und zu vertilgen. Sie tun dies mit derselben sturen Pedanterie, mit demselben deutschen Fleiß und mit derselben deutschen Gründlichkeit, mit der sie sonst Steuererklärungen geprüft oder Protokolle geschrieben oder Schweine geschlachtet hätten. Sie peitschen eine wehrlos an einen Pflock gebundene Frau mit sachlichem Eifer und gewissenhaftem Ernst aus, in der vollen Überzeugung, damit dem Staat zu dienen oder ihrem Führer, was für sie das gleiche ist. Mag in letzterem Fall ein kleines Vergnügen dabei sein, ausschlaggebend ist das deutsche Pflichtbewusstsein, von einem Dämon ins Dämonische gesteigert. Deshalb steht auf ihrem Koppelschloss "Meine Ehre heißt Treue".
Ich habe in grauenhafte Herzen und Köpfe gesehen, in Herzen, die neben bestialischer Grausamkeit ein stets zu Rührung geneigtes Gemüt bargen, und in Köpfe, die harmlos und einfältig und gutmütig aussahen, aber doch die Köpfe von fleißigen Henkern waren. Wir finden die Tatsache, dass sich Hitlers Kreaturen nicht aus dem asozialen, sondern aus dem kleinbürgerlichen Element des Volkes rekrutieren, schauderhaft und beunruhigend. Es sind also keine geborenen Sadisten, keine professionellen Verbrecher, keine passionierten Mörder, sondern Spießbürger. Wie alle andern. Dasselbe Organisationstalent, das draußen mit Gänsemarsch und Vitamindrops die Volksgesundheit zu heben sich bemüht, treibt hier im Lager die Sterblichkeitsziffer in die Höhe. Lina Haag |
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Es ist uns fast wie ein Traum, daß wir uns 14 Jahre lang das Regiment von Männern gefallen lassen mußten, die zum Teil als Dissidenten bekundeten, daß sie mit Christentum und Kirche persönlich nichts zu tun haben wollten. (...)
... Wir können Gott nicht genug dafür danken, daß wir heute wieder Führer über uns wissen, denen die Furcht Gottes der Weisheit Anfang ist. Ernst Stoltenhoff - Generalsuperintendent der altpreußischen Provinzialkirche der Rheinprovinz |
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- 1. Mai, Tag der nationalen Arbeit: Wir wissen auch, daß alle menschliche Arbeit am Ende vergeblich sein wird, wenn über ihr nicht der Segen der Vorsehung leuchtet.
Aber wir gehören nicht zu denen, die sich bequem auf das jenseits verlassen. (...)
Wir bitten nicht den Allmächtigen: "Herr mach uns frei!" Wir wollen tätig sein, arbeiten, uns brüderlich vertragen, miteinander ringen, auf daß einmal die Stunde kommt, da wir vor den Herrn hintreten können und Ihn bitten dürfen: "Herr, Du siehst, wir haben uns geändert! Das deutsche Volk ist nicht mehr das Volk der Ehrlosigkeit, der Schande, der Selbstzerfleischung, der Kleinmütigkeit und Kleingläubigkeit - nein, Herr, das deutsche Volk ist wieder stark geworden in seinem Geiste, stark in seinem Willen, stark in seiner Beharrlichkeit, stark im Ertragen aller Opfer! Herr, wir lassen nicht von Dir! Nun segne unseren Kampf um unsere Freiheit und damit um unser deutsches Volk und Vaterland!" Adolf Hitler |
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SA, SS und Polizei besetzen die Gebäude (die Büros, Banken und Verlage) der freien Gewerkschaften, das Gewerkschaftsvermögen wird geraubt.
- die
Unternehmer sind nun die Herren im eigenen Hause |
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- 10. Mai, 1. Kongress der gegr. Deutschen Arbeitsfront: Die Arbeit ist nicht des Lohnes und des Geldverdienens da, sondern die Arbeit ist Selbstzweck! |
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- 16. Mai: Verbot von Streiks und Aussperrungen. |
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- zw. 10. und 19. Mai: An den deutschen Hochschulen werden Hinrichtungen des Ungeistes vollzogen, in dem zersetzendes Schrifttum den Flammen überantwortet wird.
Zuvor wurde Material zur Schund- u. Schmutzbekämpfung versendet, bspw. durch die Reichsschundkampfstelle der evangelischen Jungmännerbünde, die auch kostenl. Auskünfte über den betreffenden Schund und Schmutz erteilte. |
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Und während diese Scheiterhaufen brennen, werden noch Freuerreden gehalten, bspw. in Breslau vom (dort seit 1920 lehrenden) Professor für Systematische Theologie, Karl Bornhausen oder in Frankfurt am Main vom ev. Studentenpfarrer Otto Fricke (später Bekennde Kirche und Helfer des Rassenhygienikers Otmar Freiherr von Verschuer, dessen Assistent Anfang der 40er Josef Mengele wird). |
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Allein am 11. Mai werden mindestens 200 000 Bücher verbrannt. |
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Verbrannt werden u.a. Felix Mendelssohn Bartholdy, Max Brod, Alfred Döblin, Albert Einstein, Sigmud Freud, Jaroslav Hašek, Heinrich Heine, Franz Kafka, Erich Kästner, Heinrich Mann, Carl von Ossietzky, Erich Maria Remarque, Joachim Ringelnatz, Kurt Tucholsky und Erich Kästner. |
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Verbrennt mich! fordert der Schriftsteller Oskar Maria Graf, weil er es als Schmach empfindet, dass seine Bücher beim Autodafé Wider dem undeutschen Geist nicht dabei sind. - O. M. Graf, durch eine Vortragsreise in Wien und somit Exilbeginn: Nach meinem ganzen Leben und nach meinem Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen! Verbrennt die Werke des deutschen Geistes! Er selber wird unauslöschlich sein, wie eure Schmach! |
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Wir wissen, daß die neue Staatsregierung das Christentum zur unbedingten Grundlage des Staatslebens machen will. Maximilian Kaller - Bischof von Ermland |
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Wir grüßen den Staat, der neu geworden ist, und danken ihm, daß er Mut und Kraft gefunden und bewiesen hat, um unserem Volke den Aufbruch und den Weg zur Freiheit zu bahnen. Simon Schöffel - Landesbischof im Hamburgischen Staate |
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Ich kann als verantwortlicher kirchlicher Führer mich zur NSDAP bekennen. Heinrich Rendtorff - Landesbischof von Mecklenburg-Schwerin |
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Wenn jetzt die Jugend den Kampf eröffnet gegen die schlechte Literatur (...) so jauchzen wir der Jugend zu. Hans Achelis - Theologe |
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Fritz Weigt - Diakon des Johannesstifts Berlin, Geschäftsführer des Diakonen-Verbands und Mitglied der Reichsschundkampfstelle der Evangelischen Jungmännerbünde Deutschlands wird am 14. Sept. Reichsführer der Deutschen Diakonenschaft; F. Weigts dann dringlichstes Begehren: Eintritt der Jungmännerbünde in die SA! |
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Dies war ein Vorspiel nur; dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen. Heinrich Heine |
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- 1. Juni: Adolf-Hitler-Spende der deutschen Wirtschaft. - Die eingerichtete Spende der deutschen Arbeitgeberverbände und dem Reichsverband der Deutschen Industrie, geleitet von Gustav Krupp und Dr. Carl Köttgen, unterstützt die Terror- und Eliteorganisationen SA und SS.
Die Spende umfasst fünf Promille der Jahreslohn- und Gehaltssumme eines jeden Unternehmers und wird bis zum Ende des Tausendjährigen Reiches viele hundert Millionen Reichsmark betragen. |
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Alle sind sie krank und keiner will verrecken. Othmar Walchensteiner - Diakon und Lagerkommandant des (von der Inneren Mission [IM] Schleswig-Holsteins verwalteten) KZ Kuhlen/Rickling |
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An den Herrn Reichskanzler: Die Sächs. Provinzialsynode, die am 24. August 1933 nach ihrer Neubildung in Magdeburg zusammengetreten ist, entbietet dem Kanzler und Führer des Dt. Reiches dankbar ehrerbietige Grüße! (...) Die Synode verspricht dem Führer, nach ihren Kräften dafür zu sorgen, daß die Kirche der Provinz (...) nach dem Willen des Führers das Ihre tut (...). In seinem Dienst steht das evangelische Volk der Lutherprovinz freudig und bedingungslos hinter dem Führer! Sie Herr Reichskanzler, haben uns gerufen. Wir stehen an unserer Stelle und geloben Ihnen Treue! Gott segne Sie und Ihre Arbeit für Deutschland! Sieg Heil! Kirchliches Amtsblatt der Kirchenprovinz Sachsen |
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Katholizismus und Nationalsozialismus können und sollen Hand in Hand marschieren. Michael Schmaus - kath. Dogmatiker |
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Der Einrichtung von Gottesdiensten in Konzentrationslagern stehen Schwierigkeiten von Seiten der Lagerleitung angeblich nicht entgegen; die Einrichtung muß nach Bedarf von kirchlichen Stellen beantragt werden. Fuldaer Bischofskonferenz |
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Joseph Goebbels auf einer (freilich geheimen) Schulung für NS-Propagandaleiter: Wenn ich dem Gegner eine "Wunde" schlage, dann muss ich gleich die "Watte" zur Hand haben, um sie über die Wunde zu legen. - Denn es ist nicht richtig, dem Gegner überhaupt keine Chance mehr zu lassen - denn dann bleibt ihm ja gar nichts anders übrig, als zu kämpfen ... |
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1. September 1939, 4.40 Uhr
Mit Bomben auf das polnische Wielun begann vor 70 Jahren der Zweite Weltkrieg, nicht mit dem Beschuss der Westerplatte bei Danzig |
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Die Kameras der Ufa laufen
Im September 1939 statuiert ein deutsches Kriegsgericht in Danzig ein grausames Exempel an den Verteidigern der polnischen Post. Immer mit dabei: Die Propaganda |
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Die Mörder von Danzig
Nach dem Sturm auf die Polnische Post am 1. September 1939 sprach die deutsche Justiz blutig Recht. Die Dokumentation eines Dramas, das Günter Grass in seiner »Blechtrommel« beschrieb |
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19. Nov., Kriegsrat der Stalingrader Front: Genossen, Rotarmisten, Kommandeure und Politarbeiter! Die Stunde der Abrechnung mit dem gemeinen Feind ist gekommen. (...) Säubern wir das Land von den hitlerischen Sklavenhaltern, nehmen wir Rache für allen Schimpf, den der Feind unserem Land angetan hat und noch immer tut. (...) Ich befehle: Die Truppen der Stalingrader Front gehen zum entschlossenen Angriff gegen die deutsch-faschistische Okkupanten über, vernichten ihn und erfüllen ehrenvoll ihre Pflicht vor der Heimat. Tod den deutschen Okkupanten!
5:50 Uhr: Mit 4 Armeen und einer Panzerarmee beginnt die russische Gegenoffensive und es erfolgt (trotz dichten Schneegestöbers und Gegenwehr) ein schneller Vormarsch; und nach drei Tagen nehmen russ. Panzertruppen im Handstreich die strategisch wichtige Brücke von Kalatsch, ein entscheidendes Glied in der dt. Nachschubkette.
Kurzum: 330.000 deutsche Soldaten sitzen in der Falle. |
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nicht im Kessel eingeschlossen und die ganzen Kriegsjahre über sich an bester Gesundheit freuen kann sich auch diese Bonzen, die auch nach dem Ende des zweiten Weltkrieges weiter Karriere machen wird |
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Von drei Heeresgruppen der Roten Armee wurde die 6. Armee eingeschlossen; und mit dem Stalingrader Kessel ist der Kriegshorror nicht mehr steigerbar. |
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Joseph Goebbels mit einer Proklamation des gottgewollten Führers (der aufgrund der verheerenden Krieglage vor jegl. öffentl. Auftritt kneift) anlässlich 10. Jahrestages der nationalsozialistischen Machtergreifung. (Die Bonzen, die im Sportpalast Goebbels und der Proklamation des Führers zujubeln, sind vom Stalingrader Wahnsinn und Massen sterbenverrecken freilich weit entfernt ...) |
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Hermann Görings Heroen und Siegesopfer ... |
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18. Febr. 1943: Vermutlich das goebbelsche Meisterwerk;
allein, wie der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda zur Abwehr des (kaum noch abwendbaren) NS-Zusammenbruches eine Volksgemeinschaft beschwört, indem er bspw. den Amüsier-Pöbel "angeklagt", darauf noch von allen Deutschen eine spartanische Lebensweise einfordert (weshalb es, mit Goebbels-Sprech, von nun an weder Niedrig & Arm noch Hoch & Reich gäbe), dabei an den entspr. Stellen von den versammelten Bonzen einen stürmischen Applaus erhält (die mit einem Ende des NS-Regimes freilich ihre "Felle wegschwimmen" sehen). Als der Reichsminister noch versch. Aussichten vorzugaukeln vermag, wie denn der Endsieg erfochten werden könne...hat Goebbels die Volksaufklärung und Propaganda perfektioniert und vollendet.
Dieses Propaganda-Meisterwerk wird wohl für ewig unerreichbar bleiben; und bedauerlich, dass keine "Unterwelt" existiert, in der Goebbels (aufgrund seiner Menschenverachtung) für immer "eingeheizt" wird.) |
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Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg: Die Richter waren Teil eines von der Regierung organisierten Systems der Grausamkeit und Ungerechtigkeit gewesen (und sie haben) im Namen des Rechts gegen die Gesetze der Menschlichkeit verstoßen. (...) Mord war nationales Ziel (...) Der Dolch des Mörders war unter der Robe des Juristen verborgen.
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Hanns Lilje - Generalsekretär der Deutschen Christlichen Studentenvereinigung |
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1932: Es ist mit großer Bestimmtheit zu erwarten, dass der Nationalsozialismus noch im Laufe dieses Jahres, vermutlich schon im Frühjahr, in irgendeiner Form an der Regierung beteiligt wird. Die Frage, ob das wünschenswert ist, ist mit Ja zu beantworten. |
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1933 (nach Vollzug der erwünschten NS-Regierungsbeteiligung): Unsere Geschichte ist noch einmal in einen glutflüssigen Zustand geraten, und nun gehen unsere Hoffnungen, Wünsche, Erwartungen, Entscheidungen mit dem neuen deutschen Morgen, dass etwas Großes und Gewaltiges daraus werde und unser Volk seine Gottesstunde begreife. Es ist eine totale Mobilmachung verlangt – wie könnte die christliche Gemeinde beiseite stehen ... Diese weltumspannende Sendung der Deutschen kann auch die Macht des Antichristen nicht hindern ... Christus selber greift ein und vollendet das Reich. |
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Hanns Lilje stirbt im gesegneten Alter, was am persönlich-"glutflüssigen Zustand" gelegen haben wird; ihm widerfuhr somit kein glutflüssiger KZ-Zustand oder entspr. Heldentot (Erschießung, Zerfetzung, Erfrierung, Verhungern...); und dass er nicht enthauptet wurde, geht sicher auch auf seine NS-"Mobilmachung" zurück. |
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9. April: Johann Georg Elser wird ermordet. |
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21. April:
Das deutsche Volk hat versagt, im Osten läuft es davon, im Westen hindert es die Soldaten am Kampf und empfängt den Feind mit weißen Fahnen. Das deutsche Volk hat das Schicksal verdient, das es jetzt erwartet! ... Ja, das mag für manche Leute eine Überraschung sein, auch für meine Mitarbeiter. Aber geben Sie sich keinen Illusionen hin! Ich habe ja niemand gezwungen, mein Mitarbeiter zu sein, so, wie wir auch das deutsche Volk nicht gezwungen haben. Es hat uns ja selbst beauftragt. (...) Jetzt wird ihnen das Hälschen durchgeschnitten! Joseph Goebbels zur letzten 11:00 Uhr-Konferenz im Filmsaal seiner Dienstvilla;
und in seinem Radioaufruf:
Verteidiger Berlins, auf Euch sind die Blicke Eurer Frauen, Eurer Mutter und Eurer Kinder gerichtet. Sie haben Euch ihr Leben, ihr Glück, ihrer Gesundheit und ihre Zukunft anvertraut! Ihr kennt jetzt Eure Aufgabe, und ich weiß, Ihr werdet sie vorbildlich erfüllen. Die Stunde Eurer Bewährung ist da. Ich bleibe mit meinen Mitarbeitern selbstverständlich in Berlin. Auch meine Frau und meine Kinder sind hier und bleiben hier ... |
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