Ministerpräsident würdigt Kirche als Ratgeber für Wirtschaft
Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) hat die evangelische Kirche als wichtige Ratgeberin für die Wirtschaft gewürdigt. Sie rufe vor allem "die Grundwerte der sozialen Marktwirtschaft ins Bewusstsein", sagte McAllister der Zeitschrift "Christ und Welt", die am Donnerstag in Hamburg als Beilage zur "Zeit" erschienen ist. Die Kirche erinnere daran, das Gleichgewicht zwischen Eigeninteresse und ökonomischer, sozialer und ökologischer Verantwortung nicht aus den Augen zu verlieren.
"Es ist gut, wenn die Gesellschaft diese Stimme hört", sagte der Ministerpräsident. Er nahm die evangelische Kirche damit in Schutz gegen den Vorwurf, es fehle ihr an wirtschaftspolitischer Kompetenz. (...)
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Bundestag, Hubertus Heil, wünschte sich gegenüber "Christ und Welt" mehr Präsenz von Christen in politischen Debatten. "Wir brauchen (...) einen engagierten politischen Protestantismus im Alltag", sagte er. (...)
-
Lohndumping durch Leiharbeit: Die miesen Tricks der Diakonie
Von Wohlfahrt und Nächstenliebe keine Spur: Pflegeeinrichtungen der Diakonie drücken durch Dumpingmethoden die Löhne zehntausender Angestellter. Vor allem bei qualifiziertem Personal spart das Unternehmen nach stern-Recherchen kräftig.
>
Ungerechte Löhne begünstigen Herzerkrankungen
Ungerechte Löhne sind schlecht für das Herz. Das ist das Ergebnis der kürzlich veröffentlichten Studie einer Forschergruppe um den Bonner Ökonomen Armin Falk und den Düsseldorfer Soziologen Johannes Siegrist. „Menschen, die ihre Bezahlung als unfair empfinden, geraten schnell unter Stress“, sagt Falk. „Außerdem leiden sie eher unter Herzkrankheiten, Bluthochdruck und Depressionen.“ Falk hatte mit Hilfe eines Experiments untersucht, wie sich das Gefühl von Ungerechtigkeit auf die Gesundheit auswirkt. Außerdem hatte er Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) ausgewertet.
Die Diakonie (...) will hunderte Kinder aus armen Familien in den Urlaub schicken. Dafür sammelt sie mit der Aktion «Kindern Urlaub schenken» Spenden. «Wir wollen erreichen, dass die Kinder für eine Weile aus einem belastenden Alltag rauskommen», sagte Eberhard Grünberg, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Mitteldeutschland, am Freitag in Leipzig. Die Initiative des evangelischen Sozialverbandes läuft bereits zum sechsten Mal. Kinder aus Hartz-IV-Familien (...). Voriges Jahr schickte die Diakonie nach eigenen Angaben so rund 2500 Kinder in den Urlaub.
Eine Botschaft von (CDU-Mitglied) Franz Meurer, "Sozial-" und "Ghetto-Pfarrer", "Der Don Camillo von Köln" und "Messias der Armen", dem nicht selten eine öffentliche (auch TV-) Plattform dargeboten wird, weil er "mit vielen Kindern zu tun [hat], die es schwer haben": Wir [sic] essen Brot, aber wir leben von Glanz.
Missbrauchsopfer klagen an: Die katholische Kirche zögert bei Entschädigungen
Mehrere Opfer aus dem Baden-Württembergischen Oberharmersbach, die zum Teil bis zu 900-mal sexuell von einem Pfarrer missbraucht wurden, kämpfen seit über einem Jahr um eine finanzielle Entschädigung. Die katholische Kirche machte aber erst im März ein erstes konkretes Angebot von 5.000 Euro.
["Missbrauchsopfer klagen an" weiterlesen »]
Am Sonnabend, dem 2. Juli 2011, ab 14.00 Uhr verwandelt sich die Hit-Radio Antenne-Bühne auf dem Marktplatz im Herzen von Aurich zur „Kirchen-Live-Bühne“ mit Landesbischof Ralf Meister und dem niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann.
„Dass es uns gelungen ist, auch in diesem Jahr wieder einen international bekannten Star aus der Popszene für unsere Bühne zu gewinnen, freut mich ganz besonders.“, erklärt der geistliche Vizepräsident des Landeskirchenamtes, Arend de Vries. „Die evangelische Kirche wird an vielen Stellen in Aurich erkennbar sein und den Gästen aus ganz Niedersachsen ihre vielfältigen Angebote präsentieren.“
Nina Hagen Band: Wau Wau
(Ich piss Dich voll und scheiß Dich an, ich pisse toll, wohin ich kann)
06.11
•
Baggersee wird zum Taufbecken
LUNESTEDT. 27 Kindern und Jugendlichen ist „das Gottesgeschenk der Taufe im Jahr der Taufe 2011“ am Baggersee zwischen Lunestedt und Düring zuteil geworden. Die Konfirmanden von Pastorin Naatjes-Schroeter hatten den Gottesdienst mit vorbereitet. Viele Täuflinge waren Konfirmanden der Kirchengemeinden Lunestedt und Beverstedt.
In einem selbst entwickelten Rollenspiel der Konfirmanden zur Bedeutung der Taufe äußert sich Anna, die im Gottesdienst getauft werden wollte: „Also von wollen kann nicht die Rede sein. Ich habe das meinen Eltern zu verdanken. Aber die wissen gar nicht, wie peinlich das ist. Und finanziell lohnt sich das auch nicht, bei der Konfirmation springt mehr raus, aber das eine geht wohl nicht ohne das andere."
06.11
•
kreuz.net: Reif für die Therapie im 'Blue Oyster Club' Ich wünsche ja niemandem, dass ihm etwas aufgezwungen wird. Für die kreuz.net -Katholibanesen würde ich allerdings jederzeit eine Ausnahme machen, denn was in deren von akutem Lochfraß schwerstbeschädigten Gehirnresten vorgeht, ist schlicht und einfach nur noch krank
06.11
•
Katholiken loben Rente mit 67
Die deutschen katholischen Bischöfe haben sich in einem sozialpolitischen Grundsatzpapier für kostenlose Kindergartenplätze und eine stärkere Besteuerung von großen Erbschaften ausgesprochen. Außerdem votieren sie dafür, die Rentenansprüche von der Kinderzahl abhängig zu machen. Die Rente mit 67 und die Schuldenbremse werden als "politische Schritte in die richtige Richtung" hin zu mehr Generationengerechtigkeit gelobt.
Millionen für die Bischöfe: Warum der Staat die Gehälter der Kirche zahlt
07.06.2010 - Fronleichnam im Regensburger Dom: eine Feier auf Staatskosten. Die katholische Kirche kann sich solche Auftritte leisten. Denn die Gehälter der christlichen Würdenträger werden vom Steuerzahler bezahlt. Jahr für Jahr fließen Millionen - zusätzlich zur Kirchensteuer - in die Kassen beider Konfessionen.
Meisner: Deutschland in der Barbarei "Abtreibung ist Super-Gau"
Die Atomkraft ist für Kardinal Meisner keine existenzbedrohende Gefahr. Was die Gesellschaft "in die Barbarei geführt" habe, sei die Abtreibepraxis. Wer um die Zukunft Deutschlands besorgt sei, "sollte sich mehr um dieses Thema kümmern als um die sogenannte Energiewende".
(Super-Gau)
06.11
•
Wir werden unseren Weg fortsetzen
Aufgrund seiner Haltung, nicht an der Papstrede teilzunehmen, steht der ehemalige Kanzleramtsminister Rolf Schwanitz in der Kritik. Von verschiedenen Seiten wird dem Sprecher der LaizistInnen in der SPD aggressiver Atheismus und Kirchenfeindlichkeit unterstellt. In der aktuellen Ausgabe erklärt Rolf Schwanitz seine politischen und persönlichen Beweggründe, warum aus dem untergeordneten Thema der Weltanschauung eine Politikum werden musste.
Rolf Schwanitz: In letzter Zeit werde ich oft gefragt, weshalb ich mich seit nunmehr einem Jahr um die stärkere Trennung von Staat und Religion sowie um die Interessen der Konfessionsfreien bemühe und dafür einen eigenen Arbeitskreis in der SPD fordere. So einfach ist diese persönliche Frage gar nicht zu beantworten. Denn es war nicht ein einzelnes Ereignis, sondern eher ein wachsender Prozess, der mich immer stärker auch zu den Anliegen der Konfessionsfreien und zu laizistischen Fragen geführt hat.
["Wir werden unseren Weg fortsetzen" weiterlesen »]
06.11
•
Wird Martin Luther wieder katholisch?
Die Ökumene steht weiter vor großen Herausforderungen, aber da und dort ist sie weiter als gedacht. So ist die Verdammung Martin Luthers (1483-1546) durch die katholische Kirche längst aufgehoben. Der Reformator wird vielmehr als "Lehrer im Glauben" anerkannt. Gute Voraussetzungen für das Gespräch der Konfessionen beim bevorstehenden Deutschlandbesuch von Papst Benedikt XVI. sowie für eine ökumenische Prägung des Reformationsjubiläums 2017.
Friedrich Nietzsche: Luther, ein unmöglicher Mönch, der aus Gründen seiner "Unmöglichkeit" die Kirche angriff und sie - folglich! - wieder herstellte. Die Katholiken hätten Gründe, Lutherfeste zu feiern, Lutherspiele zu dichten.
Biblische Geschichten in der Kindheit auswendig lernen - Evangelischer Theologieprofessor: Früh erworbene Inhalte bleiben ein Leben lang zugänglich
Um mit den Inhalten der Bibel und des christlichen Glaubens vertraut zu werden, sollten Kinder möglichst früh biblische Geschichten und Lieder auswendig lernen. Dafür hat sich der evangelische Theologieprofessor Wilfried Härle (Heidelberg) ausgesprochen. Gegenüber der Zeitschrift „Impuls Gemeinde“ (Frankfurt am Main) sagte der 72-Jährige, dieses Lernen in den frühen Jahren des Lebens sei immens wichtig, „weil gerade dieser frühe Erwerb an Sprache, Bildern und Inhalten ein Leben lang zugänglich bleibt, auch im Alter“.
Härle räumt ein, dass das Auswendiglernen in der Religionspädagogik eine Zeit lang als Rucksackpädagogik verschrien gewesen sei, weil man sie als „bloßen Ballast“ empfunden habe. Er sei trotzdem ein Verfechter dieser Pädagogik. Heute gebe es wieder viele (sic) Lehrer, „die mit den Kindern singen, Psalmen sprechen, Geschichten erzählen und Feste feiern“. Kinder hätten gegenüber Erwachsenen einen „unverstellteren Zugang zum Leben und zum Glauben“. Sie seien oft „zu ganz tiefen Erkenntnissen in der Lage und können diese meistens in ganz einfachen Formulierungen ausdrücken“
-
Der Papstbesuch in Schule und Kindergarten - Unterrichtsmaterialien zu Benedikt XVI. ab sofort erhältlich
Wer Papst Benedikt XVI. ist und warum er im September nach Deutschland kommt, erklärt Schülern ein neues Heft: Unter dem Titel „Wo Gott ist, da ist Zukunft. Petrus – Papsttum – Kirche“ hat das Institut für Religionspädagogik der Erzdiözese Freiburg (IRP) Informations- und Unterrichtsmaterialien für den katholischen Religionsunterricht zusammengestellt. Die Materialien sind im Unterricht erprobt und sowohl für verschiedene Schularten (Grund, Haupt-, Real-, Werkreal- und Sonderschulen) als auch für den Einsatz in Kindergärten geeignet.
Brot und Nächstenliebe für die Welt
Erst Europa und die USA, jetzt Afrika. Auf dem Kontinent melden sich immer mehr Opfer sexuellen Missbrauchs, berichten von Übergriffen durch Geistliche wie Pater Renato Kizito. Die Machtstrukturen spielen den Klerikern in die Hände, sie werden von den Menschen verehrt - und ihre Taten kaum geahndet.
06.11
•
Lügen haben lange Wirkung
Bei der Verleihung des Preises zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmaler in Deutschland bewertete der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bernd Neumann, die Kirchen als „zentrale kulturpolitische Akteure“. Damit bedient er eine Legendenbildung der Kirchen und trägt offiziell eine dicke Lüge weiter.
Das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung verbreitete am vergangenen Donnerstag in einer Pressemitteilung die Darstellung: "Kirchen sind zentrale kulturpolitische Akteure".
Dazu schreibt die Stimme der Bundesregierung: "In seiner Rede zur Verleihung des ,Preises der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa)' in Rostock erklärte Kulturstaatsminister Bernd Neumann: ,Die beiden christlichen Kirchen in Deutschland geben zusammen jährlich rund vier Milliarden Euro für die Kultur aus - so viel wie jeweils alle Bundesländer oder alle Kommunen zusammen.' "Eine Darstellung, mit der Bernd Neumann bereits seit Januar 2008 öffentlich unterwegs ist.,
Er ist damit in bester lobbyistischer Gemeinschaft mit der EKD. Der Ratsvorsitzende der EKD, Präses Nikolaus Schneider, hatte dazu im Juni 2010 erklärt, dass Religion und Kultur untrennbar zusammenhingen und: "Die EKD, die seit 2006 ein eigenes Kulturbüro unterhält, beziffert die finanziellen Aufwendungen für Kulturförderung der evangelischen und katholischen Kirche auf insgesamt rund 4,4 Milliarden Euro im Jahr. Damit liegen die Kirchen den Angaben nach auf einer Ebene mit den Bundesländern (3,4 Milliarden Euro) und den Kommunen (3,5 Milliarden Euro). ,Das ist eine beeindruckende Zahl, derer wir uns auch in der Kirche erst einmal bewusst werden mussten', sagte Schneider. Eine Darstellung, die prompt auch vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken aufgenommen wurde.
["Lügen haben lange Wirkung" weiterlesen »]
06.11
•
Die CDU steuert nicht nach links
In der Debatte um den Kurs der CDU hat der Generalsekretär der Partei, Hermann Gröhe, in einem Gastbeitrag für das evangelische Wochenmagazin ideaSpektrum (Wetzlar) Stellung bezogen. In den vergangenen Wochen war innerparteilich Kritik laut geworden, die Union rücke nach links und vernachlässige ihr „C“.
Es sei „absurd“, von einem Linksruck zu sprechen, schreibt Gröhe: „Wir können durchaus selbstbewusst darauf hinweisen, dass wir uns mehr als jede andere politische Kraft zur christlichen Tradition unseres Landes bekennen.“ So unterstütze die CDU Schulen, Krankenhäuser und Sozialeinrichtungen in kirchlicher Trägerschaft, einschließlich des kirchlichen Arbeitsrechts...
Holocaust-Leugner Williamson "will nicht freigesprochen werden"
Am kommenden Montag steht der als Holocaust-Leugner bekannt gewordene Pius-Bruder Richard Williamson in Regensburg wegen seiner Äußerungen zum Judenmord vor Gericht. Um Freispruch gehe es Williamson dabei nicht, sagt Günther Bernd Ginzel, sondern um das Recht, den Holocaust anzuzweifeln.
Katrin Heise: In erster Instanz war Bischof Richard Williamson wegen Leugnung des Holocausts vom Amtsgericht Regensburg zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilt worden. Am kommenden Montag steht Richard Williamson erneut vor Gericht in Regensburg, dann ist die Revisionsverhandlung vom Landgericht anhängig. Williamson beharrt auf der Holocaustleugnung und baut sich mehr und mehr zur Ikone des europäischen Rechtsextremismus auf. In der Neonaziszene wird er als Heldenbischof gefeiert. Der scharfe Antisemitismus von Williamson und seine Anhängerschaft geht auch in der erzkonservativen traditionalistischen Piusbruderschaft Vielen, sehr Vielen, zu weit, zumal sie in aller Ruhe am kommenden Wochenende eine Priesterweihe durchführen möchten. Günther Bernd Ginzel ist freier Journalist und hat im Februar dieses Jahres einen Film über die Piusbruderschaft gedreht. ["Holocaust-Leugner Williamson "will nicht freigesprochen werden"" weiterlesen »]
>
Papst hebt Exkommunikation von Bischof Richard Williamson und anderen Vertretern der Priesterbruderschaft St. Pius X. auf (24.01.09)
(...) Es erscheint uns (...) nicht unmöglich, dass die Versöhnung mit der Piusbruderschaft, trotz des deutlich bekundeten jüdischen Widerwillens, endlich mal ein Zeichen des Vatikans ist, sich nicht ewig jüdische Unterstellungen und Frechheiten gefallen zu lassen. Es ist schön zu sehen, dass man in Rom den Juden endlich einmal den längst überfälligen „Respekt“ erweist, den sie verdienen.
06.11
•
Adof Hitler - Ehrenbürger und Katholik
Viel schwerwiegender als die Frage der Ehrenbürgerschaft bleibt für mich die Frage, warum wurde Adolf Hitler nicht aus der Kirche ausgeschlossen?
Wenn es damals nicht geschehen ist, warum kann diese Exkommunikation nicht im Nachhinein ausgesprochen werden? Denn im Gegensatz zur Ehrenbürgerschaft bleibt die Kirchenmitgliedschaft über den Tod hinaus bestehen.
06.11
•
Religionsfreiheit? Woher denn?
Österreich und Deutschland haben ein eigenes System, mit Religionsgemeinschaften umzugehen. Was offiziell unter Garantie der Religionsfreiheit läuft, ist zu deren Gegenteil mutiert.
Glauben oder nicht glauben darf in Österreich jeder, was er will. Das ist wahr. Theoretisch. Die einschlägigen Bestimmungen klingen nach demokratischem Rechtsstaat: "Die volle Glaubens- und Gewissensfreiheit ist Jedermann gewährleistet. Der Genuss der bürgerlichen und politischen Rechte ist von dem Religionsbekenntnisse unabhängig; doch darf den staatsbürgerlichen Pflichten durch das Religionsbekenntnis kein Abbruch geschehen. Niemand kann zu einer kirchlichen Handlung oder zur Teilnahme an einer kirchlichen Feierlichkeit gezwungen werden, insofern er nicht der nach dem Gesetze hierzu berechtigten Gewalt eines Anderen untersteht." Artikel 14 des österreichischen Staatsgrundgesetzes über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger aus dem Jahr 1867.
["Religionsfreiheit? Woher denn?" weiterlesen »]
06.11
•
Frohe Botschaft: Kinderglaube, Erbsensuppe und ewige Verdammnis
„Mama, der Pfarrer hat gesagt, dass Erbsen Sünde sind.“ „Ach Quatsch, mein Kind, da hast Du etwas falsch verstanden.“ „Nein, er hat von der Erbs-Sünde erzählt und gesagt, das sei ganz schlimm und dass wir sie alle hätten; und ich esse doch Erbsensuppe sooo gerne!“
Ein lustiges Kinder-Missverständnis einer schrecklichen Sache, deren menschenverachtende Absurdität viel zu wenig beachtet wird. Mama hätte auch „Ach Quatsch“ sagen können, wenn sie gleich verstanden hätte, dass der Pfarrer die Kinder mit der Erbsündenthese belästigt hatte, einer christlich-theologischen Theorie, die die Würde des Menschen und meiner Meinung nach deshalb auch unser Grundgesetz verletzt. Wehren wir uns doch schon, wenn der Staat Maßnahmen plant, die uns alle unter Generalverdacht stellen. Wie kann es dann anderen Organisationen gestattet sein, uns eine Generalschuld zuzuschreiben!
["Frohe Botschaft: Kinderglaube, Erbsensuppe und ewige Verdammnis" weiterlesen »]
06.11
•
Gleichstellungsbehörde: Christen bedrohlicher als Muslime
Großbritannien: die Bereitschaft, sich wegen seiner Religion beleidigt zu fühlen, sei bei den evangelikalen Christen am höchsten, doch tatsächlich diskriminiert werden eher Muslime.
06.11
•
Katholische Nachrichten: Das Toleranzverständnis einiger SPD-Bundestagsabgeordneter
Rolf Schwanitz verschickte einen Text mit der Bitte um Unterschrift an 146 Abgeordnete des Deutschen Bundestags und behauptet: Papst halte die „Mehrheit der Deutschen für verdammungswürdig“ und stigmatisiere sie.
Einige SPD-Politiker wollen anscheinend die Rede von Papst Benedikt XVI. im Deutschen Bundestag boykottieren. Ein Textentwurf des SPD-Bundestagsabgeordneten Rolf Schwanitz mit entsprechenden Inhalten wurde vergangene Woche an 146 SPD-Abgeordnete verschickt. Dies berichtet die „Rheinische Post“, der nach eigenen Angaben das Schreiben auch vorliegt.
In dem Text von Schwanitz, der auch der Sprecher der Arbeitsgruppe „Laizisten in der SPD“ ist, heißt es: „Wir lehnen die dem Papst eröffnete Möglichkeit einer Rede vor dem Bundestag ab und werden uns an diesem Ereignis nicht beteiligen.“ Die Rede von Papst Benedikt sei nicht mit dem „Grundsatz der religiösen Neutralität des Staates unvereinbar“, das Parlament sei kein Ort der „religiösen Missionierung“ und werde nur als „schmückendes Beiwerk missbraucht“.
Der Papst halte die „Mehrheit der Deutschen für verdammungswürdig“ und stigmatisiere sie. Außerdem trage er durch seine Auffassungen, beispielsweise zu den Rechten der Frau sowie zur Empfängnisverhütung, eine Mitschuld an der globalen Aidsepidemie und an Unterdrückung und Ausbeutung von „Millionen von Menschen“.
Nach Angaben der „Rheinischen Post“ spricht sich allerdings die SPD-Spitze gegen diesen Boykott aus. Thomas Oppermann, der Geschäftsführer der SPD-Fraktion, bezeichnete die Erklärung intern als „unglücklich“, auch Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier lehnt sie ab.
-
CDU-Politiker Bosbach: Papstbesuch wird Sternstunde des Parlaments
Den Boykottaufruf aus den Reihen der SPD kritisierte der CDU-Politiker scharf: «Es ist mehr als peinlich, dem Heiligen Vater schon bevor er angereist ist, zu signalisieren, dass er im Deutschen Bundestag nicht willkommen ist», sagte Bosbach der «Rheinischen Post» (Montagsausgabe).
In der SPD hatte die für den 22. September geplante Rede von Papst Benedikt XVI. im Bundestag für Differenzen gesorgt. Die Führung der SPD-Bundestagsfraktion wies am Wochenende einen Boykottaufruf aus den eigenen Reihen zurück. Zuvor war ein Papier bekannt geworden, in dem der SPD-Abgeordnete Rolf Schwanitz seine Fraktionskollegen dazu auffordert, der Rede des Papstes im Parlament fernzubleiben.
Bosbach sagte der Zeitung: «Ich kenne kein vernünftiges Argument, weshalb man es dem Papst untersagen sollte, im Bundestag zu sprechen. Das wird eine Sternstunde des Parlaments werden, nicht nur für katholische Christen.»
Auch SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann hatte am Wochenende erklärt, er freue sich auf die Rede des Papstes. «Dadurch wird in keiner Weise infrage gestellt, dass unser Staat religiös und weltanschaulich neutral ist», sagte er der Zeitung «Bild am Sonntag».
-
Kauder kritisiert SPD-Pläne für Boykott von Papst-Rede
Der Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, hat den Aufruf einzelner SPD-Bundestagsabgeordneter zum Boykott der Papst-Rede im Bundestag scharf kritisiert. “Die Boykottaufrufe aus der SPD gegen die Rede des Papstes im Bundestag sind Ausdruck von religiöser Intoleranz und politischer Unvernunft”, sagte Kauder der “Rheinischen Post”. Die Abgeordneten sollten sich auf die Worte des Papstes freuen, so Kauder. “Stattdessen wollen einige aus der SPD-Fraktion den 22. September zu einer Demonstration von aggressivem Atheismus nutzen. Das ist beschämend.” Er erwarte, dass die SPD-Fraktion in einem Beschluss klarstelle, wie ihre Haltung zu dem Boykottaufruf ist”, sagte Kauder. “Der Papst als Oberhaupt der katholischen Kirche ist eines der wichtigsten Personen dieser Welt. Wer dazu aufruft, seiner Rede fernzubleiben, drückt nicht nur eine Distanz zur katholischen Kirche aus. Er vergisst auch, dass der Papst unabhängig eine Stimme für Frieden und Menschenrechte auf der ganzen Welt ist.”
-
WAZ: Billige Polemik zur Papst-Rede
Darf der Papst im Bundestag reden? Der SPD-Politiker Rolf Schwanitz ruft: Nein! Und er vermittelt den Eindruck: Mehrere Sozialdemokraten wollen die Rede des Papstes boykottieren. Starker Tobak. Doch bei genauerem Hinsehen entpuppt sich das Ganze – bisher jedenfalls – als Sturm im Wasserglas. Schwanitz will die Rede boykottieren und sucht – offenbar inständig – nach Mitstreitern in der Fraktion. Nachdem diese kürzlich seinen Antrag auf Anerkennung eines offiziellen SPD-Arbeitskreises „Laizisten in der SPD“ abgelehnt hat, braucht er eine neue werbewirksame Aktion. Doch die Reaktionen aus der eigenen Partei zeigen, dass die Mehrheit seine Einschätzung gar nicht teilt.
-
Gabriel distanziert sich von Papst-Kritik in SPD
“Man muss nicht alle Überzeugungen des Papstes teilen, aber auf die Auseinandersetzung mit diesen Überzeugungen sollte man sich in jedem Fall freuen“, sagte Gabriel dem “Hamburger Abendblatt“ (Montag) … Gabriel sagte: “Wer sich selbst als aufgeklärt empfindet, sollte eigentlich neugierig auf die Meinung anderer sein.“ Er sei wie fast alle anderen SPD-Politiker gespannt “auf die Antworten des Papstes zu den Herausforderungen unserer Zeit“. Als Lutheraner hoffe er auf ein “deutliches und positives Signal an die Ökumene“. Unions-Fraktionsvize Michael Kretschmer bezeichnete Schwanitz Boykottaufruf als “weltfremd und kirchenfeindlich“. Deutschland sei ein aufgeklärtes Land. Da sollten sich auch das Parlament und die Abgeordneten tolerant und offen zeigen, sagte Kretschmer der “Leipziger Volkszeitung“
-
Kritik an Boykottaufruf gegen Papstrede
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Rachel hat der SPD „kirchen- und christentumsfeindliche Tendenzen“ vorgeworfen. Rachel, der auch Vorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises in der Union ist, sagte mit Blick auf den Boykottaufruf des SPD-Abgeordneten Rolf Schwanitz gegen die geplante Papstrede im September vor dem Bundestag: „Es ist eine Schande, wenn in den Reihen der SPD eine solche Debatte überhaupt möglich ist.“
Die Angriffe gegen das Oberhaupt der katholischen Kirche seien unflätig und unsachlich, so Rachel weiter. Schwanitz’ Unterstellungen, der Papst sei mitschuldig an „Unterdrückung, Ausbeutung und Stigmatisierung von Millionen Menschen“ sei ehrenrührig und niederträchtig. Vor Rachel hatte sich bereits auch schon der CSU-Abgeordnete Johannes Singhammer kritisch zu Schwanitz’ Boykottaufruf geäußert. Dessen Vorstoß sei „von Intoleranz geprägt“.
-
Breites Bündnis für den Papst
Der kirchenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen, Josef Winkler, nannte den Boykottaufruf gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) eine „unerträgliche Entgleisung“. Für ihn sei der Papst „ein bedeutender Religionsführer und einer der bedeutenden Bewohner unseres Planeten.“ Er rechne damit, dass die große Mehrheit der Abgeordneten der Rede beiwohne. „Dann kann man sich hinterher auch besser kritisch damit auseinandersetzen.“
Papst-Rede im Bundestag: Ramelow widerspricht Schwanitz
Essen - Der Linken-Politiker Bodo Ramelow wies einen Boykott der Rede des Papstes vor dem Bundestag, wie es der SPD-Politiker Rolf Schwanitz angekündigt hat, zurück. Der Papst sei bei seinem Deutschland-Besuch im September Staatsgast. "Und man sollte diesem Staatsgast die Höflichkeit entgegenbringen, die man auch anderen Staatsgästen entgegenbringt", sagte Ramelow den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Montag-Ausgaben).
Schwanitz hatte in einem Schreiben an die SPD-Faktionskollegen dazu aufgerufen, die geplante Rede des Papstes am 22. September vor dem Bundestag zu boykottieren. Ramelow hingegen werde sich die Rede anhören. "Es ist klar: Das ist kein Gottesdienst, sondern eine Rede in einem weltlichen Parlament und er wird sich zu weltlichen Themen äußern." Benedikt sei vom Bundestag eingeladen worden, "und dieser Einladung hat niemand widersprochen", erklärte der Fraktionschef der Linken im Thüringer Landtag und Mitglied der evangelischen Kirche.
>
Rheinische Post Online: Aggressive Atheisten
(...) Die SPD-Abgeordneten, die nun mit hetzerischer Rhetorik zum Boykott der Papst-Rede aufrufen, zeigen eine verbissene Kleinkrämerei, einen Atheismus popularis, der erschreckend aggressiv ist. Statt geistlicher Orientierung geistige Einfallslosigkeit. Dass sich selbst die kirchenferne Linkspartei diesem Boykott verweigert, belegt, in welch traurige Ecke sich da gerade einige Genossen stellen.
-
Lausitzer Rundschau: Mission Toleranz Geplante Rede des Papstes im Bundestag umstritten
Cottbus (ots) – Wegen “Missionierung” wird Christen in manchen muslimischen Ländern von Fundamentalisten leicht mal der Hals abgeschnitten. Deshalb mutet dieses Wort aus dem Mund des sozialdemokratischen Bundestagsabgeordneten Rolf Schwanitz, gerichtet gegen den geplanten Redeauftritt des Papstes im Bundestag, so besonders archaisch an. Man dachte, Deutschland sei weiter. Zum Glück ist die Drohung mit einem Boykott des Auftritts vergleichsweise harmlos. Der Papst ist erstens Oberhaupt einer Weltreligion, zweitens Staatsoberhaupt des Vatikan und damit drittens der bedeutendste lebende Deutsche, und zwar, falls Schwanitz das nicht wissen sollte, noch vor Dirk Nowitzki. Es haben schon Geringere gesprochen im Bundestag, denken wir an Moshe Katsav, Israel, der kürzlich wegen Vergewaltigung verurteilt wurde. Und es haben dort schon Leute gesprochen, bei denen niemand vorher die Sorge äußerte, das bloße Zuhören könne ihn zu einem missionierten Gesinnungsfreund machen. Übrigens auch nicht der damalige Staatsminister im Kanzleramt, Rolf Schwanitz, als Wladimir Putin, der angeblich lupenreine Demokrat, 2001 unter der Reichstagskuppel auftrat. Man muss die für September geplante Rede Benedikt des XVI. nicht, wie einige Unions-Politiker es taten, schon jetzt als Sternstunde des Parlaments bejubeln. Das bleibt abzuwarten. Es reicht, neugierig und offen zu sein für diesen deutschen Papst, um ihm zuhören zu können. Wem das nicht gegeben ist, dem könnte etwas Toleranz helfen. Schließlich müssen auch Laizisten wie Schwanitz anerkennen, dass der Katholizismus eine der bedeutendsten Wurzeln unserer Nation ist. Wer aber keine dieser kleinen Hürden zu nehmen vermag, weil sie alle ihm doch noch geistig zu hoch sind, der soll sich wirklich lieber schleichen.
-
Staat und Religion: Was will der Papst in Berlin wirklich?
Der Papst kennt in seinem Staat und seiner Amtsführung keine Gewaltenteilung, die Menschenrechte erkennt er nicht an, der Atomwaffensperrvertrag scheint für ihn ein Buch mit sieben Siegeln, konzediert Homosexuellen ein Kondom, das er heterosexuellen Paaren verweigert, kehrt Missstände und Gesetzesverstösse aller Art mit einer eigenen Gesetzgebung (CIC) unter den Teppich, deckt Knabenschänder durch Versetzung in andere Gemeinden, wo diese dann ihr Handwerk weiter zelebrieren, spricht vorne Frieden und tritt hinten für die radikale Piusbruderschaft ein – und verweigert anderen christlichen Glaubensgemeinschaften den Kirchenstatus -, nimmt den Holocaust-Leugner Williamson nach dessen Exkommunikation wieder huldvoll in seine Kirche auf und lässt unbarmherzig alle deutschen Katholiken exkommunizieren, die – aus welchem Grund auch immer – z.B. keine Kirchensteuer zahlen. Ein widerlich deutsches Phänomen mit Unikatscharakter.
Bei all diesen Vorraussetzungen schämen sich unsere Politiker nicht einmal, sich vom höchsten katholischen Würdenträger in Deutschland, Bischof Zollitsch, massregeln zu lassen, dass ihre Anwesenheit während der Papstrede nicht nur Pflicht, sondern gar ihr „Prüfstein“ sei. Solche Absurdität und widerlich antidemokratische Abmassung ist wohl kaum mehr zu überbieten. Da kann man nur gespannt sein, was der Papst da noch draufzusetzen hat. Eine Katechismusstunde wird er wohl nicht abhalten. Dafür sieht unser Grundgesetz präzise die Schule und nicht das Parlament vor.
06.11
•
Die Eucharistie – das pochende Herz der Kirche
Benedikt XVI.: Die Eucharistie ist das Heilmittel der Intelligenz und das Gegenmittel zum Individualismus, um den Geschmack der Wahrheit und des Gemeinwohls wiederzufinden.
06.11
•
Gott und die Homosexualität
Der Deutsche Bundesjugendring ist das Netzwerk der deutschen Jugendverbände. Unter seinem Dach sind 45 konfessionelle, ökologische, kulturelle und politische Zusammenschlüsse mit etwa 5,5 Millionen Jugendlichen vereint, unter denen der Bund der Deutschen Katholischen Jugend mit 650.000 Mitgliedern und die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland mit 1,2 Millionen Mitgliedern mehr Jugendliche vertreten als jeder andere Verband. Unter den 36 Organisationen der Evangelischen Jugend ist wiederum der CVJM-Gesamtverband in Deutschland mit seinen 330.000 Mitgliedern, seinen 850 hauptamtlichen Mitarbeitern und weiteren 500.000 Jugendlichen, die jährlich an seinen Veranstaltungen teilnehmen, die weitaus größte Jugendorganisation in Deutschland. Seit April hat der Christliche Verein Junger Menschen einen neuen Generalsekretär, Roland Werner. Er will die Zusammenarbeit des CVJM mit den Amtskirchen verstärken, das Bibellesen unter seinen Mitgliedern mit Kampagnen fördern und seine Arbeit mehr als bisher in den Medien präsentieren.
Werner ist ein guter Organisator und ein emsiger Bücherschreiber; 58 seiner Buchtitel sind im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek ausgewiesen. Seinen Doktortitel verdankt er einer sprachwissenschaftlichen Arbeit aus dem Gebiet der Afrikanistik, doch sein Aufstieg bis an die Spitze des deutschen CVJM ist wohl eher mit seinen Schriften zur Homosexualität und seiner zupackenden Arbeit innerhalb der evangelikalen Bewegung zu erklären.
["Gott und die Homosexualität" weiterlesen »]
06.11
•
Offener Brief an den Vorstand der SPD
Der Vorstand des Bund für Geistesfreiheit hat in einem Offenen Brief an den Parteivorstand der SPD dazu aufgefordert, dass der beschämende Beschluss einer Nicht-Anerkennung eines Arbeitskreises „Laizisten in der SPD“ zurückgenommen wird. Man werde das ansonsten bei zukünftigen Wahlempfehlungen berücksichtigen.
06.11
•
Gott mit uns: Unternehmen Barbarossa
Heute jährt sich der Beginn des Unternehmens Barbarossa zum 70. Mal. Am 22. Juni 1941 drang die Wehrmacht mit über drei Millionen Soldaten in die Sowjetunion ein. Obwohl das Konzept des Blitzkriegs schnell fallengelassen werden musste, weil der deutsche Vormarsch auf Moskau im ersten Kriegswinter stockte, zogen sich die Kämpfe an der Ostfront insgesamt fast vier Jahre hin.
Selbst verheerende Niederlagen wie 1942 in Stalingrad oder 1943 bei Kursk konnten Hitlers Fantasien vom "Endsieg" nicht schmälern. Auch als die Niederlage immer näher rückte, war das fanatische NS-Regime nicht zu Friedensverhandlungen bereit. So zog sich das sinnlose Sterben immer weiter hin, während die Einsatzgruppen hinter der Front furchtbare Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung verübten. Von Hitlers ca. 40 Millionen Todesopfern starben über 25 Millionen in der Sowjetunion.
Wie die anderen Angriffskriege der Wehrmacht auch wurde dieser von den deutschen Bischöfen als nationale Pflichterfüllung begrüßt. In einem gemeinsamen Hirtenbrief des katholischen Episkopats vom 26. Juni hieß es:
"Geliebte Diözesanen! In schwerster Zeit des Vaterlandes, das auf weiten Fronten einen Krieg von nie gekanntem Ausmaße zu führen hat, mahnen wir Euch zu treuer Pflichterfüllung, tapferem Ausharren, opferwilligem Arbeiten und Kämpfen im Dienste unseres Volkes. Wir senden einen Gruß dankbarer Liebe und innige Segenswünsche unseren Soldaten, Euren Männern, Söhnen und Brüdern im Felde, die in heldenmütiger Tapferkeit unvergleichliche Leistungen vollführen und schwere Strapazen ertragen. Von Euch allen fordert der Krieg Anstrengungen und Opfer. Bei der Erfüllung der schweren Pflichten dieser Zeit, bei den harten Heimsuchungen, die im Gefolge des Krieges über Euch kommen, möge die trostvolle Gewißheit euch stärken, daß Ihr damit nicht bloß dem Vaterlande dient, sondern zugleich dem heiligen Willen Gottes folgt, der alles Geschehen, auch das Schicksal der Völker und der einzelnen Menschen in seiner weisen Vorsehung lenkt. Auf ihn, den ewigen allmächtigen Gott, setzen wir unser Vertrauen, von ihm erflehen wir Gottes Schutz und Segen für Volk und Vaterland."
["Gott mit uns: Unternehmen Barbarossa" weiterlesen »]
06.11
•
Katholische Kirche kritisiert 'Hirtenbarometer'
Evangelische Kirchenvertreter begrüßen eine Website, bei der man anonym Priester und Bischöfe "bewerten" kann - Auf der Website wird de facto unverblümt gegen katholische Würdenträger gehetzt
Konstruktives Feedback und Dialog auf Augenhöhe – das ist Hirtenbarometer!
Wir freuen uns auf Dich!
Dein Hirtenbarometer-Team
06.11
•
PETA fordert grünes Papamobil
Die Tierrechtsorganisation PETA fordert ein grünes Papamobil ohne Ledersitze. PETA-Sprecherin Ashley Gonzalez sagte, Lederproduktion sei nicht nur "giftig für die Umwelt, sondern auch die Hölle für Kühe".
06.11
•
Berliner Erzbischof - Aber doch bitte nicht den
Immer wenn man glaubt, die katholische Kirche können einen mit nichts mehr erschrecken, dann kommt eine Meldung die einem zeigt, wie wenig dieser Verein noch mit den Menschen vor Ort zu tun hat. Der neueste Scherz ist, dass der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller als neuer Berliner Erzbischof ernannt werden soll. Müller und Berlin? Finsterstes gedankliches Mittelalter in der multikulturellen Stadt Berlin in der die Katholiken lediglich rund 320.000 Mitglieder haben und absolut in der Diaspora sind? ["Berliner Erzbischof - Aber doch bitte nicht den" weiterlesen »]
06.11
•
Gemeinsame Presseerklärung über die Begegnung der Präsidien der SPD und des ZdK
Das Präsidium der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands unter Leitung des Vorsitzenden Sigmar Gabriel und das Präsidium des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) unter der Leitung seines Präsidenten Alois Glück haben sich am 20. Juni 2011 in Berlin zu einem zweistündigen Gespräch getroffen.
Gesprächsthemen waren der Zusammenhalt der Gesellschaft, die Situation der katholischen Kirche in Deutschland, das Verhältnis von Staat und Religion, die Debatte um die Präimplantationsdiagnostik (PID) und die Zukunft von Wehrdienst und Freiwilligendiensten.
Am Anfang des Gesprächs stand die Beobachtung, dass die Bindungskraft von Großorganisationen abnimmt, obwohl bei den Menschen die Sinn- und Orientierungssuche spürbar größer wird. Im Blick auf die katholische Kirche bestand Einigkeit, dass der erlittene Vertrauensverlust nach der Aufdeckung zahlreicher Fälle sexuellen Missbrauchs und ihrer Aufarbeitung eine große Herausforderung sei. Gleichzeitig bestand Einigkeit darüber, dass die Kirche für die Gesellschaft einen wichtigen Dienst leistet. Insbesondere bei Katholiken- wie Kirchentagen sei öffentlich zu erleben, dass der gelebte Glaube weiterhin gesellschaftlichen Zusammenhalt stifte und das Gemeinwesen positiv präge.
Beide Seiten betonten die Dringlichkeit, rasch einen gangbaren Weg für die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts in deutscher Sprache zu finden, der muslimischen Schülerinnen und Schülern eine vertiefte Kenntnis und eine kritische Auseinandersetzung mit ihrem eigenen Glauben ermöglicht. Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin und stellvertretende SPD-Parteivorsitzende Hannelore Kraft erläuterte die von ihrer Landesregierung ergriffenen Initiativen.
Mit besonderer Aufmerksamkeit und Sorge verfolgt das ZdK die aktuelle, kurz vor der Entscheidung im Deutschen Bundestag stehende Debatte um die begrenzte Zulassung oder ein Verbot der Präimplantationsdiagnostik. ZdK-Vizepräsidentin Karin Kortmann stellte die Aktivitäten des ZdK für ein vollständiges Verbot der PID vor. Die SPD würdigte dieses Engagement und verwies auf die fraktionsübergreifenden, jeweils auch von SPD-Abgeordneten unterstützten Anträge, die dem Deutschen Bundestag vorliegen. Die Verantwortliche für den Bereich Kirchen und Religionsgemeinschaften im Präsidium der SPD, Barbara Hendricks, betonte, dass es sich um eine anspruchsvolle Gewissensentscheidung handle, bei der auch Christinnen und Christen zu unterschiedlichen Urteilen kommen könnten. Beide Seiten unterstrichen, dass die Entscheidung in keinem Fall zu einer Diskriminierung von behinderten Kindern und ihren Eltern führen dürfe.
Kurz vor der Aussetzung der Wehrpflicht und des Zivildienstes gibt es in ZdK und SPD große Bedenken, wie der kurzfristige Umstieg in freiwillige Dienste gelingen kann. Die Bundesregierung müsse gemeinsam mit den Trägern möglichst schnell Antworten auf die noch offenen Fragen finden. Für das ZdK benannte General a.D. Karl-Heinz Lather die Aufrechterhaltung des Konzeptes der Inneren Führung und des Staatsbürgers in Uniform als ethisch geleiteten Maßstab für den Reformprozess in der Bundeswehr. Für die SPD unterstrich Florian Pronold, dass auch künftig die Bundeswehr in der Gesellschaft verankert sein müsse. ZdK und SPD betonten die Notwendigkeit, dafür genügend geeignete Freiwillige aus allen Gruppen der Gesellschaft zu gewinnen. Dazu müssten Anreizstrukturen geschaffen werden, die den jungen Leuten einen echten Gewinn böten.
Nach dem offenen Gespräch wurde vereinbart, den Austausch zwischen dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken und dem Präsidium der SPD regelmäßig fortzusetzen.
An dem Gespräch nahmen teil:
SPD-Präsidium:
Sigmar Gabriel MdB, Vorsitzender der SPD
Andrea Nahles MdB, Generalsekretärin der SPD
Dr. Barbara Hendricks MdB, Schatzmeisterin der SPD und Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften im Präsidium der SPD
Astrid Klug, Bundesgeschäftsführerin der SPD
Hannelore Kraft MdL, Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen und Stellvertretende Parteivorsitzende der SPD
Joachim Poß MdB, Mitglied des Präsidiums der SPD und Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion
Florian Pronold MdB, Mitglied des Präsidiums der SPD, Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und Landesvorsitzender der BayernSPD
Kerstin Griese MdB, Mitglied des Parteivorstands der SPD und Sprecherin des Arbeitskreises Christinnen und Christen in der SPD
Dr. h.c. Wolfgang Thierse, Bundestagsvizepräsident, Vorsitzender des Kulturforums der SPD und Sprecher des Arbeitskreises Christinnen und Christen in der SPD
Zentralkomitee der deutschen Katholiken:
Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken
Dr. Christoph Braß, Vizepräsident des ZdK
Karin Kortmann, Vizepräsidentin des ZdK
Dr. Claudia Lücking-Michel, Vizepräsidentin des ZdK
Alois Wolf, Vizepräsident des ZdK
General a.D. Karl-Heinz Lather, Mitglied des Hauptausschusses des ZdK
Dr. Stefan Vesper, Generalsekretär des ZdK
De Maizière: Christen gehören in Führungsämter
Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat Christen dazu ermutigt, politische Führungsämter zu übernehmen. Im Zeichen der Nächstenliebe sollten sie so "Schaden abwenden, der von einer unchristlichen Politik ausgehen mag", sagte er beim Sommerempfang des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU).
Thomas de Maizière - Vertuschung von Kinderschändungim Sachsensumpf
Bischof Fürst erinnerte an Bischof Joannes Baptista Sproll, der am Fronleichnamstag 1945 aus seiner Verbannung nach Rottenburg zurückkehren konnte. Als mutiger Glaubenszeuge sei Sproll von den Nationalsozialisten ins Exil nach Krumbad verdrängt worden. In seinem entschiedenen Handeln habe er sich vom Brot des Lebens stärken lassen. "An diesem Glaubenszeugen können wir lernen, wie sehr der Glaube an den Gott des Lebens stark machen kann - für ein Aufstehen gegen Terror und Unrecht", sagte Bischof Fürst.
Schon sind ja aus allen unseren Gemeinden, dem Rufe des Führers folgend, die waffenfähigen Männer zum Schutze von Haus und Herd an die Grenzen geeilt, und wir wissen, dass sie, ihrem Fahneneid getreu, bis zum Einsatz ihres Lebens ihre Pflicht erfüllen werden. Gern nehme ich an, daß alle zum Waffendienst Einberufenen, wie es vor 25 Jahren geschah, im heimatlichen Gotteshaus oder in der Kirche ihrer Garnison ihr Gewissen im heiligen Bußsakrament gereinigt und sich mit dem Brot des Lebens gestärkt haben. Gott sei mit ihnen allen, die sie die schwere Kriegsarbeit auf sich genommen haben, und verleihe ihnen Mut und Kraft, für das teure Vaterland siegreich zu kämpfen oder mutig zu sterben.Joannes Baptista Sproll - Bischof von Rottenburg
(...) Anbetung sei zuerst Dank und Lobpreis des guten Gottes: „Im Verweilen vor dem Allerheiligsten erfahren wir die Liebe Christi, der sein Leben für uns hingegeben hat“, so der Bamberger Erzbischof. „Dadurch wird unser Vertrauen und unsere Zuversicht gestärkt. Wer betet, erkennt, dass ein guter Gott jeden einzelnen Menschen und die Geschichte leitet, er wird sein Himmelsreich heraufführen“, verweist der Erzbischof auf die Botschaft des Evangeliums.
„Anbetung und Fürbitte ergänzen sich“, so Schick. So dürften die Gläubigen gewiss sein, dass ihre Gebete erhört werden ...
06.11
•
Deutsche lassen sich beim Spenden am besten verarschen
(...) Gleichzeitig ist der Studie zufolge Deutschland in Westeuropa Spitzenreiter, was Spenden an religiöse Organisationen angeht. 27 Prozent der in Deutschland Befragten gaben laut GfK an, den Großteil ihrer Spenden an kirchennahe Vereinigungen und religiöse Verbände zu geben. Der europäische Durchschnitt dagegen liege bei 14 Prozent. Lediglich in Rumänien (30 Prozent) und den USA (35 Prozent) sei der Spendenanteil für religiöse Organisationen noch höher als in Deutschland, teilte die GfK mit. Die Hälfte aller Befragten fühlt sich der Studie zufolge von ihrem Glauben oder ihrer persönlichen Einstellung dazu bewegt, für wohltätige Zwecke zu spenden...
Der Himmel verhüt's
Die HIV/AIDS-Konferenz der UN erörtert in New York künftige Strategien gegen die Pandemie. Doch die Delegation des Vatikan stellt sich bei wichtigen Punkten einmal mehr quer
Unvergesslich, die erste Afrikareise von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2009 - damals erzählte er dem am stärksten von der weltweiten HIV/Aids-Krise betroffenen Kontinent, die Krankheit ließe sich durch striktere sexuelle Moral bekämpfen. Die Verteilung von Kondomen hingegen „vergrößere das Problem“. Es hatte nicht den Anschein, als hätte der Pontifex Maximus die Ausmaße der Pandemie im subsaharischen Afrika – wo in jenem Jahr 75 Prozent aller weltweiten auf HIV zurückgehenden Todesfälle zu verzeichnen waren – erkannt. Ebenso wenig schien er daran interessiert, die religiöse Doktrin mit einer barmherzigen Strategie für die Volksgesundheit zu versöhnen.
Nun, im Juni 2011, in dem sich die Anfänge der Aidspandemie zum dreißigsten Mal jähren, legt der Heilige Stuhl wieder los.
["Himmlischer Massenmord " weiterlesen »]
06.11
•
Petition gegen Papst-Rede: Keine Diätenkürzungen bei Abwesenheit
"Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass Bundestagsabgeordnete, die am 22. September 2011 an der Rede des Papstes, Benedikt XVI., im Deutschen Bundestag nicht teilnehmen, wegen ihrer Abwesenheit keine Abzüge bei den Diäten erhalten."
Als Katholik war Franz Müntefering in seiner Heimat erst Messdiener, dann Pfarrjugendführer. (...) Trotz katholischen Hintergrunds erklärt Müntefering, dass christliches oder solidarisches Handeln nicht an den Glauben gebunden ist. „Gibt man einem Hungernden eine Schüssel Reis, so ist es ihm egal, ob er das Essen von einem Christen, oder einem Konfessionslosen erhält.“ (...) Er nimmt Bezug auf das Grundgesetz. Die Würde des Menschen sei unantastbar und jedem Menschen solle die Möglichkeit gegeben werden, sich als Individuum frei zu entfalten. „Die Politik hat die Aufgabe, angemessene Lebensbedingungen zu ermöglichen, nicht aber zu garantieren.“ So müsse der Einzelne Verantwortung für sich selbst übernehmen, nur so sei ein harmonisches Auskommen in der Gesellschaft möglich. „Du erreichst Ziele nicht, indem du davon träumst“, sagt Müntefering. Man solle sich einbringen. Parteien seien da nicht die einzige Möglichkeit. Zu viele Deutsche säßen auf ihrer Tribüne und beschwerten sich über die Missstände, ohne diese aber aktiv zu ändern.
Nach dem Vortrag beantwortet Müntefering noch einige wenige Fragen aus dem Publikum und Superintendent Rimkus beendet den Abend mit einem Segen.
-
Immer mehr Millionäre in Deutschland
Die Reichen dieser Welt haben die Verluste aus der Finanzkrise wieder wettgemacht - auch Deutschlands Millionäre haben ihr Vermögen im vergangenen Jahr kräftig vermehrt. Im Ranking der einzelnen Länder behauptete Deutschlands Geldadel Rang drei und verbuchte darüberhinaus überdurchschnittliche Zuwächse.
Millionäre und Milliardäre: In Deutschland tummeln sich die Superreichen
Deutschland, reiches Land: Nach einer am Dienstag vorgestellten Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting gibt es in der Bundesrepublik 839 Haushalte mit einem Vermögen von mehr als 100 Mio. US-Dollar. Damit leben in Deutschland sogar mehr Superreiche als im Ölstaat Saudi-Arabien mit 826. (...)
06.11
•
Irgendwie ist Gott nicht tot zu kriegen Bei einer Tagung über unser postsäkulares Zeitalter in der Frankfurter Goethe-Universität ging es insgeheim um die Philosophie des Kanadiers Charles Taylor.
Irgendwie ist Gott nicht tot zu kriegen. Aller Aufklärung zum Trotz, die sich heute dann auch nicht nur abendländisch, sondern mit stolzem Geschichtsbewusstsein wieder christlich zu nennen traut. Wie konnte das geschehen? Was ist da schief gelaufen? Sollten nicht Wissenschaft und Bildung, Humanismus, Freiheit, Gleichheit, Wohlstand und all die anderen Errungenschaften unserer modernen, zumal säkularen Gesellschaften jedwede Sehnsucht nach einem erlösenden Jenseits überflüssig gemacht haben? Und hat nicht wenigstens in Europa die Trennung von Staat und Kirche nach der Französischen Revolution den Gottesglauben unwiderruflich in seine Schranken verwiesen?
Dass sich die Säkularisierung im Sinne ihrer ursprünglichen Idee - die Enteignung der Kirche durch den Staat - nicht nur als Erfolgsgeschichte betrachten lässt, hat Jürgen Habermas in seiner Rede anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels im Jahr 2001 von modernen Gesellschaften als "postsäkularen Gesellschaften" sprechen lassen. Etwas später präzisierte der Philosoph, dass sich die säkulare wie die religiöse Seite "gegenseitig ernst nehmen" sollten und "eine liberale politische Kultur sogar von den säkularisierten Bürgern erwarten" könne, "relevante Beiträge aus der religiösen in eine öffentlich zugängliche Sprache zu übersetzen".
Vernünftige Religion? Was für eine Zumutung! Dennoch, seit dieser Intervention erfreut sich das Adjektiv "postsäkular" in akademischen Kreisen einer gesteigerten Beliebtheit. Und so hat es dieses Wort, das zugleich ein zeitdiagnostischer Befund sein soll, endlich auch in den Titel einer Tagung des Exzellenzclusters "Die Herausbildung normativer Ordnungen" an der Frankfurter Goethe-Universität geschafft: "Säkulares Zeitalter oder postsäkulare Konstellation? Über Religion, Ethik und Politik in der globalisierten Welt". Unschwer zu erkennen, dass es bei dieser Tagung - eigentlich - um alles ging. Insgeheim ging es aber vor allem um die Philosophie von Charles Taylor.
["Irgendwie ist Gott nicht tot zu kriegen" weiterlesen »]
06.11
•
"Unsere Kirche ist uns wichtig"
450 Theologen, Architekten, Stadtplaner und Soziologen aus ganz Deutschland treffen sich vom 23. bis zum 25. Juni zum Evangelischen Kirchbautag in Rostock. Sie beschäftigen sich mit der Zukunft von Kirchgemeinden und -gebäuden in Regionen, die vom Bevölkerungsrückgang geprägt sind. (...)
(...) In vielen Dörfern gebe es keine Kneipe, keinen Arzt und keine Tankstelle mehr, so Seyfarth. Nur die Kirche sei noch da. Und obwohl die Einwohner nicht unbedingt die Gottesdienste besuchten, erwarteten sie doch, dass die Kirche präsent sei. Deshalb könnten die Gebäude nicht einfach abgeschlossen und dem Verfall preisgegeben werden. Denn wenn die Kirche fehle, fehle auch das Herz, das Zentrum, ein Teil der dörflichen Identität. "Sie hat einen ungeheuren kulturellen und geistlichen Wert", sagt der Pastor im Ruhestand. "Dort haben Menschen seit Hunderten von Jahren gelacht, geweint, gesungen und gebetet." Nun stellt sich die Frage: Was soll mit diesen Kirchen geschehen?
Für die notwendigen Reparaturarbeiten an der Martin-Luther-Gedächtniskirche in Mariendorf flossen jetzt 1,5 Millionen Fördergelder. Die sogenannte "Nazi-Kirche" wurde in den 30er-Jahren errichtet und ist mit NS-Symbolen ausgestattet. Die künftige Nutzung steht noch nicht fest.
>
Eine besondere Vorgeschichte hat auch die Orgel. Vor ihrem Einbau wurde sie vorübergehend in Nürnberg für den Reichsparteitag 1935 eingesetzt, auf dem die Nürnberger Gesetze verkündet wurden.
>
Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Mariendorf:
Die Martin-Luther-Gedächtniskirche - MLGK - gehört zu dem markanten Gebäuden in Mariendorf. Im Jahr 1935 eingeweiht, legt sie noch heute (nicht unumstritten) architektonisches Zeugnis über die Geschichte evangelischer Glaubensgenossen Deutschlands ab. Die Kirche soll dennoch kein Museum, sondern lebendiger Ort gemeindlicher Begegnung im Gottesdienst sein. Sie ist als Veranstaltungsort, insbesondere für die Kirchenmusik, Ausstellungen und Symposien von regionaler und überregionaler Bedeutung. Die Martin- Luther- Gedächtniskirche ist dringend sanierungsbedürftig - eine schwere Aufgabe, die die Gemeinde nicht alleine leisten kann. (...) Im November 2009 konnte endlich mit kirchenaufsichtlicher Genehmigung und mit Fördermitteln vom Landesdenkmalamt und aus dem Konjunkturprogramm II der Bundesregierung mit der Instandsetzung des in seiner Substanz stark geschädigten Kirchturms begonnen werden, so dass die Gemeinde hofft, die Glocken im Jahr 2010 zum 75jährigen Kirchweihjubiläum wieder läuten zu lassen und den Haupteingang zu öffnen.
-
Glockengeläut-Bsp.:
Ev. Pfarramt Leipe bei Jauer an die Kanzlei des Führers: Wir bitten wir um die Erlaubnis, der mittleren Glocke den Namen Adolf Hitler-Glocke geben und diesen Namen in die Glocke eingießen lassen zu dürfen.
Im rheinland-pfälzischen Mühlbach werden die drei Bronzeglocken auf Jesus Christus, Martin Luther und Adolf Hitler geweiht (mit feierlichen Rahmen durch SA-Standarte)
Mehr als 900 Kirchenneubauten, Umgestaltungen und neue Gemeindehäuser aus den Jahren nach 1933 widerlegen die weit verbreitete Ansicht, dass Kirchenbau und Kirchenkunst für beide Konfessionen in der NS-Zeit nahezu zum Erliegen gekommen seien. Bis heute sind viele künstlerische und architektonische Sachzeugnisse des Kirchenbaus und der sakralen Kunst erhalten, in deren Gestaltung der Einfluss der nationalsozialistischen Ideologie besonders deutlich wird. Sie dokumentieren die damalige Anfälligkeit der Gemeinden für Rassismus, Volksgemeinschafts-Propaganda und Totenkult.
Der Papst warnte vor der (...) Sucht nach Macht, die jede Moralität vernichteten. (...) Es habe sich die Versuchung eingeschlichen zu meinen, dass (...) seine persönliche und soziale Macht, seine Intelligenz, seine Kultur und seine Fähigkeit zur (...) sozialen Manipulation der Wirklichkeit im MIttelpunkt stehe. In der Welt gebe es das Böse, den Egoismus, die Boshaftigkeit, „und Gott könnte kommen, um diese Welt zu richten, um das Böse zu zerstören, um den jene zu strafen, die im Finstern wirken“. Doch statt so zu handeln „zeigt er, dass er die Welt liebt, dass der den Menschen liebt...
Die Idee der Gemeinschaft des Gottesvolkes ist nach den Worten des Münchner Erzbischofs Kardinal Reinhard Marx für den Theologen Joseph Ratzinger, den heutigen Papst Benedikt XVI., ein Zentralthema. Für den Papst sei die Kirche ein "Wir", so Marx: "Wir können den Glauben nicht alleine leben. Wir können nicht alleine Priester sein. Wir können die Wahrheit nicht alleine verstehen. Wir sind nicht allein", sagte der Kardinal am Samstagnachmittag im voll besetzten Freisinger Mariendom.
Priester sollten deshalb "Zeugen der Liebe und Wahrheit Gottes sein", betonte Marx. So könne er sich dann auch vorstellen, dass der Dienst des Priesters für heute und in der Zukunft wieder an Kontur gewinne.
-
Panzerkardinal Ratzinger (1944 Bewachung von panzersperrenbauenden Zwangsarbeitern am "Südostwall") erhielt 1951 das Sakrament der Priesterweihe durch den damaligen Erzbischof von München und Freising
Michael Kardinal von Faulhaber:
Wenn die neue Regierung (...) auch weiterhin im Kampf gegen den Anmarsch des Bolschewismus und die öffentliche Unsittlichkeit stark bleibt, werden die Bischöfe das Misstrauen gegen die [NSDAP-]Partei gerne aufgeben.
Für die kirchlichen Oberbehörden bestehen weit wichtigere Gegenwartsfragen; denn Schule, der Weiterbestand der katholischen Vereine, Sterilisierung sind für das Christentum in unserer Heimat noch wichtiger, zumal man annehmen darf (...) dass die Juden sich selber helfen können (...). Ich bekomme von verschiedenen Seiten die Anfrage, warum die Kirche nichts gegen die Judenverfolgung tue. Ich bin darüber befremdet (...).
Was die alten Parlamente und Parteien in 60 Jahren nicht fertigbrachten, hat Ihr staatsmännischer Weitblick in 6 Monaten weltgeschichtlich verwirklicht. Für Deutschlands Ansehen nach Osten und Westen und vor der ganzen Welt bedeutet dieser Handschlag mit dem Papsttum, der größten sittlichen Macht der Weltgeschichte, eine Großtat von unermeßlichem Segen. Uns kommt es aufrichtig aus der Seele: Gott erhalte unserem Volk unseren Reichskanzler.
(Michael Kardinal von Faulhaber an Adolf Hitler)
Photomontage John Heartfield
Zu einer Zeit, da die Oberhäupte der Weltreiche in kühler Reserve und mehr oder minder voll Mißtrauen dem neuen deutschen Reich gegenüberstehen, hat die katholische Kirche, die höchste sittliche Macht auf Erden, mit dem Konkordat der neuen deutschen Regierung ihr Vertrauen ausgesprochen. Für das Ansehen der neuen Regierung im Ausland war das eine Tat von unschätzbarer Tragweite.
Photomontage John Heartfield
Katholische Männer, wir beten jetzt zusammen ein Vaterunser für das Leben des Führers.
Photomontage John Heartfield
Michael von Faulhaber als kath. Feldbischof im Ersten Weltkrieg: Die Kanonen des Krieges sind die Sprachrohre der rufenden Gnade Gottes!
Photomontage John Heartfield
Der Reichskanzler lebt ohne Zweifel im Glauben an Gott. Er anerkennt das Christentum als den Baumeister der abendländischen Kultur.
Wie werden später in der Friedensseelsorge die Augen der männlichen Jugend leuchten und die Herzen der Männer offen stehen, wenn Ihr von Euren Erlebnissen in der Feldfürsorge erzählen werdet!
Der Hass gegen die SS ist grenzenlos. Wir müssen von kirchlicher Seite mit Nachdruck darauf hinweisen, dass zwischen SS und SS ein großer Unterschied ist.
Michael Kardinal von Faulhaber am 2. Mai 1945 an Diözesanklerus
7. und 9. Mai
Bedingungslose Gesamtkapitulation der deutschen Wehrmacht im alliierten und sowj. Hauptquartier (in Reims und Berlin-Karlshorst)
Man hat wochenlang Vertreter amerikanischer Zeitungen und amerikanische Soldaten nach Dachau gebracht und die Schreckensbilder von dort in Lichtbildern und Filmen festgehalten, um der ganzen Welt bis zum letzten Negerdorf die Schmach und Schande des deutschen Volkes vor Augen zu stellen.
Michael Kardinal von Faulhaber in seiner Pastoralen Anweisung vom 19. Juni 1945
Die Vertreter der beiden christlichen Bekenntnisse (...) halten es für ihre Pflicht, bei der Besatzungsbehörde vorstellig zu werden mit der Bitte, in den Strafgerichten (...) Gerechtigkeit und Menschlichkeit walten zu lassen. (...) Zur Stunde sei es uns gestattet hinzuweisen (...) auch die SS-Männer von Fall zu Fall zu prüfen (...) und gleich den Kameraden (...) zum mindestens in die landwirtschaftl. Arbeit alsbald zu entlassen. (...) Auch für die neueste Maßnahme der Militärregierung (...) für die Verhaftung von "162 führenden deutschen Bankiers und Industriellen", deren Betriebe, wie man meinte, bei der Aufrüstung und im Kriegseinsatz eine maßgebende Rolle spielten, erwarten die [beiden] Kirchen (...) einmütig eine sofortige persönliche Überprüfung der gegen sie schwebenden Anklage. (...) Wir sprechen im Namen der Hummanität, (...) wenn wir darauf hinweisen, wie schwer diese Industriellen, zum Teil höheren Alters, unter den Entbehrungen der Gefängnisse und ihre Familien unter dieser Trennung leiden.
Manfred Kardinal von Faulhaber und Landesbischof Hans Meiser in Gemeinsame Eingabe an die amerik. Militärregierung vom 8. Aug. 1945
Michael Kardinal von Faulhaber
- ersehnte nach 1918 die Wiederkehr der Monarchie
- hetzte unentwegt "gegen die neuen Könige von Volkes (ergo des Pöbels) statt von Gottes Gnaden"
- verweigerte nach der Ermordung des bayr. Ministerpräsidenten Kurt Eisner zu dessen Trauerfeierlichkeit die Kirchenglocken läuten zu lassen, sodass erst bewaffnete revolutionäre Arbeitern dieses erzwingen konnten (anschl. hingen sie Trauerfahnen aus den Fenstern des Erzbischhöfl. Palais)...
Michael Kardinal von Faulhaber hatte den bayr. MP nie anders als "Jude Eisner" bezeichnet...
Kurt Eisners Mörder, der rechtsextreme Anton Graf von Arco auf Valley, vor dem Niederschießen des bayr. Ministerpräsidenten: Eisner ist Bolschewist, er ist Jude, er ist kein Deutscher, er fühlt nicht deutsch, untergräbt jedes vaterländische Denken und Fühlen, ist ein Landesverräter...
1953: Dem Erzbischof von München und Freising wird als erster Bundesbürger die höchste bundesrepublikanische Würdigung verliehen - das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
1953: In München wird die Promenadestraße, in der Kurt. Eisner am 21. Febr. 1919 niedergeschossen wurde, in Kardinal-Faulhaber-Straße umbenannt.
Papst Benedikt verurteilt ein Leben nach dem Lustprinzip
Zu den Schwierigkeiten und Behinderungen des Glaubens zählten heutzutage solche Lebensmodelle, "die den Geist verdunkeln und jede Sittlichkeit auszuschalten drohen", sagte der Papst am Sonntag bei einen Besuch in San Marino.
-
Eros im Vatikan
Ein italienische Enthüllungsjournalist Carmelo Abbate berichtet detailliert über das ausschweifende Sexualleben katholischer Priester und Nonnen. Sexuelle Enthaltsamkeit, nicht weniger müssen Priester und Nonnen geloben, die im Dienste der katholischen Kirche stehen. Doch nicht alle können oder wollen sich an ihr Gelübde halten. Im Buch geht es nicht um pädophile Priester, sondern um das heimliche Ausleben der Sexualität, schreibt «Le Matin» und zitiert Abbate: «Es geht um die versteckte Sexualität, um Doppelleben. Das Zölibat funktioniert nicht und hat nie funktioniert. Sex ist in der katholischen Kirche omnipräsent.» Auf 400 Seiten lässt Abbate Priester und Nonnen anonym zu Wort kommen. Das Buch handelt von Sadomaso-Sex im Schwulenmilieu, von heimlichen Geliebten und von verleugneten Kindern. ["Eros im Vatikan" weiterlesen »]
06.11
•
Kirsten Fehrs zur neuen Bischöfin gewählt
Der Sprengel Hamburg und Lübeck hat eine neue Bischöfin: Die Mitglieder des Kirchenparlaments - der Synode der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche - wählten am Freitagabend Kirsten Fehrs zum Oberhaupt und damit zur Nachfolgerin von Maria Jepsen. Für die Abstimmung war die absolute Mehrheit notwendig. Dies waren bei 140 wahlberechtigten Synodalen 71 Stimmen. Allerdings waren nur 121 Kirchenvertreter anwesend, sodass sich die Wahl schwierig gestaltete. Die Folge: Vier Wahlgänge wurden nötig.
Mahnwache mit Transparenten
Parallel zur Bischofswahl hatten Menschen vor dem Michel eine Mahnwache abgehalten. Die Missbrauchsfälle seien innerkirchlich immer noch nicht aufgearbeitet, das Thema bleibe also aktuell, begründete ein Betroffener der Initiative "Missbrauch in Ahrensburg" die Aktion.
Bischöfin Jepsen, die 1992 zur ersten lutherischen Bischöfin der Welt gewählt worden war, war nach 18 Jahren im Amt zurückgetreten. Ihr wurde vorgehalten, Missbrauchsvorwürfen gegen einen Ahrensburger Pastor nicht engagiert genug nachgegangen zu sein.
06.11
•
Kontroverse um Kampagne „Liebe wie du willst“
„Liebe wie du willst“ heißt eine gemeinsame Kampagne der Stadt Gießen und der Beratungsstellen der Organisation „pro familia“ in Gießen und Marburg.
Man wolle dafür eintreten, „dass jeder Mensch sein Grundrecht wahrnehmen kann, seine sexuelle Orientierung und seine sexuellen Beziehungen frei zu wählen und sein Leben entsprechend zu gestalten“, heißt es dazu auf der Internetseite. Gerade Homosexuelle fänden „oft nicht den Mut, sich zu outen oder sich auch nur mit ihrer Unsicherheit über ihre sexuelle Orientierung anderen anzuvertrauen“. Nach Angaben des Abteilungsleiters der städtischen Kinder- und Jugendförderung, Egon Wielsch, sollen Jugendliche durch das Projekt lernen, jede Art von sexueller Beziehung als normal anzusehen. Zum Projekt gehören das „Café Queer“, wo sich junge Homosexuelle „in oder vor ihrem Coming-Out“ begegnen können, die Initiative „Queerstarten“ für Jugendliche, „die sich nicht sicher sind, ob sie lesbisch, bi, schwul oder hetero sind“ und das „LesBiSchwule Schulprojekt“, das Schülern eine persönliche Begegnung mit Lesben, Schwulen und Bisexuellen begegnen soll.
["Kontroverse um Kampagne „Liebe wie du willst“ weiterlesen »]
Bischof Fürst verbietet Studientagung über Sexualität
Diözese Rottenburg-Stuttgart: Eine wissenschaftliche Studientagung zum Thema "Let´s think about sex" wurde vom Bischof wegen Befürchtungen der "Polarisierung" und "unausgewogenem Referentenkreis" abgesagt.
(...) Anscheinend war nicht zuletzt der Referentenkreis das Problem: "Die Zusammensetzung war Bischof Fürst nicht ausgewogen genug", sagte der stellvertretende Bistumssprecher Uwe Renz der Frankfurter Rundschau. (...) In der Ausschreibung der katholischen Studientagung wurde zum Thema der Tagung erläutert: "Nicht ohne Grund erklärt das Memorandum - Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch - dringenden Diskussionsbedarf in Fragen der Sexualmoral. Die katholische Kirche bringt sich darum, eine überzeugende Anwaltschaft des Menschlichen - wie in vielen anderen Bereichen höchst überzeugend - zu ergreifen, wenn sie nicht ihre Position bis hinein in die philosophischen Denkvoraussetzungen mutig auf den Prüfstand stellt." Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass "die katholische Sexualmoral vieler universitärer Theologien" ebenso Mühe hat "mit den entsprechenden Positionen der katholischen Kirche wie die meisten kirchentreuen ChristInnen, die weder praktisch noch theoretisch die Auffassungen und Handlungsanforderungen der amtskirchlichen Sexualmoral teilen."
06.11
•
Der Papst im Stadion
Es gibt Ängste, dass das Stadion fast leer sein könnte, wenn B16 dort seinen Sermon von sich geben wird. "Viele Menschen haben sich für die Papstmesse bislang nicht angemeldet, weil sie Angst vor mehrstündigem Stehen bei schlechter Sicht hatten" meint dazu der Diözesanratsvorsitzende Wolfgang Klose.
Wie war das mit dem Teufel seiner Großmutter und den Ausreden?
Eine Gesellschaft kann nicht allein unter zweckrationalen, bürokratischen oder wirtschaftlichen Aspekten integriert werden», sagte di Fabio am Mittwochabend in Bückeburg beim ersten Jahresempfang der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe. Entscheidend sei die Fähigkeit der Religionen, aus ihren Glaubensvorstellungen heraus eine Moral und Ethik zu entwickeln.
«Der Mensch muss Moral lernen», betonte der Rechtsprofessor vor rund 600 Gästen aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Kirche. «Er muss unterscheiden lernen zwischen Mein und Dein, Gut und Böse.» Er brauche Kriterien, um zu beurteilen, was gerecht und was ungerecht sei. Dies lerne er in kleinen Gemeinschaften wie Familie, Schule und Kirche.
(...) Man müsse kein Christ sein, um Bindungsfähigkeit zu lernen. Tatsache sei aber, dass in religiösen Gemeinschaften Bindungsfähigkeit gelernt werde.
Keine Duldung der Suizidhilfe bei Schwerstkranken mehr
Der Ärztetag in Kiel hat – wie zu erwarten – beschlossen, dass Ärzte in Zukunft keine Hilfe zur Selbsttötung bei todkranken Patienten mehr leisten dürfen. Dafür stimmten 166 Delegierte, dagegen 56, es enthielten sich 7. Mehrere Delegierte, darunter Vertreter des Verbandes demokratischer Ärztinnen und Ärzte, hatten sich teils vehement gegen die neue Beschlussvorlage gewandt, die vom Vorstand der Bundesärztekammer eingebracht worden war. Nach der bisherigen Musterberufsordnung hieß es, Ärzte dürfen das Leben des Sterbenden „nicht aktiv verkürzen“. Dabei blieb zweideutig, was genau darunter zu verstehen sei. In der nun beschlossenen Neuregelung heißt es eindeutig: „Sie dürfen keine Hilfe zur Selbsttötung leisten."
Gita Neumann, Human-istischer Verband Deutschlands: Wir haben nun in Deutschland die weltweit einmalige Situation, dass jeder Laie aus Freundschaft und jeder geschäftsmäßig Tätige aus Gewinnsucht Hilfe zum Suizid anbieten und durchführen kann - es sei denn, er ist Arzt.
Wir sagen NEIN zur Sterbensverkürzung aus humanitären Gründen:
Eugen Brysch, Chef der Deutschen Hospiz Stiftung (gegründet durch den Malteserorden): Dass die Bundesärztekammer die ärztliche Hilfe zur Selbsttötung eindeutig ausschließt, ist eine richtige und gute Entscheidung.
- die Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung wurde durch den Malteserorden gegründet
-
Sterben in der Grauzone Der Ärztetag hat vergangene Woche den ärztlich assistierten Suizid grundsätzlich verboten. Das Verbot wird sowohl von Palliativmedizinern als auch von Juristen hart kritisiert. Das Verbot dränge Patienten und Ärzte in die Heimlichkeit, in eine Grauzone. Es bestehe die Gefahr, dass sich suizidwillige Patienten verstärkt an selbsternannte ärztliche Sterbehilfe wenden.
Report Mainz: Wir zeigen, dass Ärzte in Deutschland bereits Schwerkranken beim Suizid in einem Ausmaß helfen, wie man sich das bislang nicht vorstellen konnte. Daran wird das Verbot nichts verändern. Was in Deutschland der Ärztetag ausdrücklich verboten hat, ist im US-Bundesstaat Oregon erlaubt: der ärztlich assistierte Suizid. Seit 1998 gibt es den sogenannten "Death with Dignity Act". Ärzte dürfen terminal Erkrankten eine tödliche Medikamentendosis verschreiben. Bei 3,5 Millionen Einwohnern nutzen jedes Jahr etwa 60 Schwerstkranke die Möglichkeit der ärztlich assistierten Suizides.
-
Hilfe für Sterbende zulassen!
In einem persönlichen Schreiben hat sich Elke Baezner, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS), wegen des auf dem Ärztetag beschlossenen Verbots der ärztlichen Suizidbeihilfe an die Präsidenten der Ärztekammern sowie die Ministerpräsidenten und Gesundheitsminister der Bundesländer gewandt. Hier der Wortlaut.
„Die Delegierten des 114. Deutschen Ärztetags mögen ihre Gründe gehabt haben, in der Frage der ärztlichen Suizidbeihilfe rigorose Beschlüsse zu fassen. Uns bleiben sie verschlossen. Wir sehen sie als Ausdruck der Arroganz und Weltfremdheit von Funktionären, denen das Leiden eines Sterbenden, seine Schmerzen und seine Hilflosigkeit angesichts des fortschreitenden Verlustes seiner Lebensqualität und seiner Würde fremd ist.
Die Hilfe zu einem menschenwürdigen Sterben ist ein Kernbereich ärztlicher Aufgaben. Dazu gehört – unter strengen Sorgfaltskriterien – die Suizidbegleitung. Das in der Neufassung der Musterberufsordnung formulierte Verbot jeder ärztlichen Hilfe zum Suizid ist nicht nur ein Eingriff in die ärztliche Selbstverantwortung, sie ist auch eine Verletzung der ärztlichen Ethik. „Ärzte dürfen weder ihr eigenes noch das Interesse Dritter über das Wohl des Patienten stellen“, heißt es in der alten wie in der neuen Berufsordnung.
Wir fragen: Wo bleibt diese Ethik, wenn Menschen dazu verdammt sind, mit qualvollen, oft ungeeigneten Mitteln selbst Hand an sich zu legen, weil sie kein Vertrauen zu ihrem eigenen Arzt haben können? Schließlich würden 58 Prozent der Menschen in Deutschland nach einer Allensbach-Umfrage aus dem Jahr 2008 sogar die Möglichkeit aktiver Sterbehilfe befürworten. Wo bleibt diese Ethik angesichts der gesellschaftspolitischen Auswirkungen der mangels ärztlichen Sachverstands fehlgeschlagenen Suizide schwer leidender Menschen?
Die DGHS ruft die Landesärztekammern, die Landesregierungen, die Landespolitiker und alle am Patientenwohl orientierten Kräfte in diesem Land auf, die Wünsche der Bevölkerung ernst zu nehmen und die vom Ärztetag beschlossenen Verschärfungen der Lage Sterbender nicht zuzulassen.“
Wega Wetzl
06.11
•
Die Grünen und die Kirche - Eine Herzenssache
Wer es noch nicht wusste, bekommt es jetzt grün auf gelb. Bündnis 90/Die Grünen spielen lieber mit den religiösen "Schmuddelkindern".
Die Parteimitglieder und Interessierten, die bisher noch hoffnungsvollen Zweifel hegten, bekamen nun via Newsletter eine bittere Gewissheit eingeschenkt. Bündnis 90/Die Grünen und die Kirchen - das ist eine Herzenssache. So ist nicht nur der zusammenfassende Beitrag zum Empfang der Bundestagsfraktion beim Kirchentag in Dresden übertitelt, sondern unter diesem Motto stand auch der Abend, zu dem die Fraktion zahlreiche Promis aus der religiösen Ecke bat.
["Die Grünen und die Kirche - Eine Herzenssache" weiterlesen »]
Es ist in Mode, sich mit den Lorbeeren der Aufklärung zu schmücken. Die Phrase, wir lebten in einer aufgeklärten Gesellschaft, liegt vielen Menschen - besonders oft Politikern - sehr frei auf der Zunge. Es ist sogar schon soweit gekommen, dass die Kirchen meinen, "aufklärerische Werte" zu vertreten. In "Böse Philosophen" rückt Philipp Blom diesen Faulen Schlich ins rechte Licht.
-
Laut denken war verboten
Ein Treffen mit den geistreichsten Köpfen Frankreichs: Philipp Blom feiert in «Böse Philosophen» die «radikale Aufklärung» – und rennt offene Türen ein.
06.11
•
Veranstaltungsbericht
Gottlose Schafe an der Hauptwache
Am Pfingstsamstag gab es an der Frankfurter Hauptwache eine Straßentheateraktion zu sehen. Im Rahmen des Kirchenaustrittsjahres wurde thematisiert, wofür die Kirchensteuer verwendet wird – und wofür nicht. Durchgeführt wurde die Aktion von den Leuten vom „Gottlosenstammtisch“.
Wer am Samstag um die Mittagszeit in Frankfurt vom Goetheplatz zur Katharinenkirche lief, stieß vor der Hauptwache auf ein Gatter, das in der Form eines Kreuzes aufgestellt war. Darin befand sich eine kleine Herde von "Schafen", die Flugblätter verteilte. Wer die Materialien der Kirchenaustrittskampagne kennt, konnte sich an einen der Aufkleber erinnert fühlen. Dieser zeigt einen Schafpferch, aus dem die Schafe gerade ausbrechen. Und so warben die mit einem Schafgesicht Maskierten denn auch für den Kirchenaustritt.
["Gottlose Schafe an der Hauptwache" weiterlesen »]
06.11
•
Pfingsten – Die Geisterstunde der Christen
Entsprechend Apostelgeschichte 2 ist 50 Tage nach Ostern den Jüngern, die in Jerusalem versammelt waren, der Heilige Geist erschienen. Dass es diese Erscheinung tatsächlich an jenem Tag und überhaupt gegeben hat, ist wie vieles in der christlichen Lehre mehr als fragwürdig. Schon vor den Christen feierten die Juden das Fest der Darbringung der Erstlingsfrüchte im Tempel (2. Mose 23, 16) und das genau 50 Tage nach dem Pessach-Fest. So bot es sich an, das christliche Spektakel auf diesen schon als Feiertag bekannten Termin zu legen. Das Wort Pfingsten leitet sich ab von "Pentekoste", dem griechischen Begriff für "fünfzig" und steht für 50 Tage nach Ostern.
Pfingsten nur geklaut? Man kann getrost davon ausgehen.
(...)
Im WDR-Radio unter dem Programmpunkt "Hör mal - Kirche in WDR 2" erläuterte am Pfingstsonntag Pfarrer Dr. Bert Gruber die Wirkung von Geistern im Allgemeinen und die Stärkungen durch den "Heiligen Geist" im Besonderen. Letzterer ist - wen wundert's - eine gute, tüchtige und nützliche Spezi in der Klasse dieser Spukgestalten. Das Symbol für den Heiligen Geist ist übrigens die Taube, die für den nicht religiösen Menschen eher das Sinnbild für Frieden ist.
Ob und von welchen guten Geistern Pfarrer Gruber besessen oder verlassen ist, sei dahin gestellt. Doch die Art und Weise, wie er den Heiligen Geist erhöht und andere diskreditiert, reflektiert die schullehrerische Sprache der Kirche, die die Wahrheit angeblich von Gott geschenkt bekommen hat.
Papst warnt vor modernen Formen des Götzendienstes
Papst Benedikt XVI. hat vor modernen Erscheinungsformen der Götzenverehrung gewarnt. Die totalitären Regime des 20. Jahrhunderts sowie manche Spielarten des Nihilismus zeigten, dass diese auch weiterhin eine Versuchung für den Menschen darstelle, sagte der Papst (...). Wo Gott jedoch zugunsten nach den eigenen Bedürfnissen geschaffener Götzen verschwinde, falle der Mensch damals wie heute in die Sklaverei.
(Als Blockpartei rechtfertigte die CDU auch den Mauerbau 1961. | Juni 2011: Schäuble: Mauer war "Zeichen für Grausamkeit" der Diktatur ... (und) auch heute sei die Frage aktuell, wie ein freiheitlich-demokratischer Staat reagiere, wenn anderswo Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Der Bau der Berliner Mauer lade zum Nachdenken "über Entartungen von Macht und Politik" ein. Die Mauer sei eine traurige Geschichte, so Schäuble, "aber sie hat ein gutes Ende genommen. Die Freiheit war stärker." --- Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich: Mauerbau war Offenbarungseid.)
06.11
•
Jürgen Werth, Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz, Vorstandsvorsitzender von ERF Medien, Autor und Liedermacher: "Wir müssen eindeutig sagen, wofür wir stehen"
(...) "Wir wollen noch kreativer und einfühlsamer werden. Und liebevoller", antwortet Werth auf die Frage, ob sich neben Veränderungen bei der Technik auch etwas an der Verkündigung bei seinem Sender ändern wird. "Wer die Menschen nicht liebt, kann das Evangelium nicht weitergeben." Man wolle noch intensiver danach fragen, was die Menschen brauchten und wie sie den ERF am besten verstünden. "Aber wir müssen auch klar und eindeutig sagen, wofür wir stehen", betont er. In einer Zeit der galoppierenden Säkularisierung sei das sehr wichtig. "Wir sprechen nicht über Religion und Spiritualität allgemein, sondern wir sprechen über den Gott, der sich uns in Christus vorgestellt hat. Und der uns unendlich lieb hat und will, dass wir mit unserem Leben und mit der Welt zurecht kommen."
z.Bsp. durch Ein-Euro-Jobs für die Diakonie Käsdorf
Im Fernsehmagazin “WISO” wurde am 26. Juli (2010) aufgedeckt, dass durch ein Zusammenspiel von Arbeitsagenturen, der Bundesanstalt für Arbeit und so genannten “gemeinnützigen Trägern” wie “Diakonisches Werk” (...) Lohndumping mit Hartz-IV-Betroffenen betrieben wird.
Im niedersächsischen Gifhorn werden in der “Diakonischen Servicegesellschaft Kästorf GmbH”, die der evangelischen Kirche gehört, Ersatzteile für VW produziert. Ca. 80 Arbeiter werden dort als Ein-Euro-Jobber für 1,50 Euro beschäftigt, während die Diakonie 5 bis 8 Euro erhält. Die “Servicegesellschaft Kästorf GmbH” unterbietet und verdrängt damit andere mittelständische Zulieferbetriebe. VW und die evangelische Kirche kassieren den Profit.
-
Leitbild (der Diakonie Kästorf): Diakonie ist für uns praktische Ausübung christlicher Nächstenliebe. In ihr begegnet dem, der in Not ist, Jesus Christus, das heißt ihr Auftraggeber; dies begründet die Achtung der Würde derer, die in Armut leben. Diakonie bedeutet für uns Präsenz und Aktion im Raum sozialer Konflikte und daraus entstehender persönlicher Notlagen. Grundlage unserer Hilfe ist die Anerkennung der Würde des Hilfesuchenden. Dies ist für uns nicht Ergebnis, sondern Voraussetzung allen Helfens. Unbeschadet der Pflicht zur Hilfeleistung im unmittelbaren Notfall ist niemand bei uns berechtigt, ungebeten Hilfe zu geben oder Hilfebedarf zu unterstellen.
Hilfe ist für uns gerechtfertigt nur in Gestalt einer verbindlichen Absprache über Ziele, Art, Umfang und Ende.
-
Sie können helfen ... wenn Sie unseren diakonischen Auftrag und unser Anliegen unterstützen und sich zusammen mit uns in neuen oder bereits bestehenden Projekten gegen Ausgrenzung und für die Integration sozial benachteiligter Menschen einsetzen. Sprechen Sie uns und ihre Mitbürger an. Ihre Ideen und Ihr öffentliches Engagement helfen.
... wenn Sie (...) uns einen kleineren oder größeren Geldbetrag spenden. Wenn Sie eine Zweckbestimmung mit unseren Mitarbeitern absprechen und/oder auf dem Überweisungsträger angeben, werden wir die Spende Ihren Wünschen entsprechend einsetzen. Über Ihre gemeinnützige finanzielle Zuwendung erhalten Sie eine Spendenbescheinigung.
06.11
•
Viele bekennende Christen bestimmen die deutsche Politik
Glaube - Gilt auch für die Politiker in Bund und Land noch, was der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, in seiner Pfingstbotschaft 2011 einfordert: "Pfingsten heute leben heißt, im Geiste Jesu in den entscheidenden Fragen unseres Lebens und unserer Gesellschaft Partei zu ergreifen, Stellung zu nehmen, für den Frieden und gegen Gewalt und Krieg auf allen Seiten einzustehen"? Zunehmend haben viele Bürger den Eindruck, das das Christliche im politischen und gesellschaftlichen Leben auf dem Rückzug ist. Doch der Blick täuscht, wirft man ihn auf die Politiker dieses Landes.
["Viele bekennende Christen bestimmen die deutsche Politik" weiterlesen »]
In der katholischen Kirche leitet eine bischöfliche Dreiergruppe den Dialog zwischen Reformern und Traditionalisten. Die Aufhebung des Zölibats* und die Einführung eines Frauenpriestertums stehen laut Bischof Franz-Josef Overbeck, der die Dreiergruppe zusammen mit den Bischöfen Reinhard Marx und Franz-Josef Bode bildet, dabei jedoch nicht zur Disposition. Man werde sich auf den öffentlichen Disput zwar einlassen und Argumente austauschen. Aber das heiße nicht, "dass wir am Ende zu einem anderen Ergebnis als Kirche kämen".
Die vergessene Geschichte des "Entjudungsinstituts"
Von Kirsten Serup-Bilfeldt
Nach 1933 verschmolzen viele Ziele des Protestantismus und der NSDAP, gingen der kirchliche Antijudaismus und der Antisemitismus ihre unheilige Allianz ein. 1939 wurde in Eisenach ein Institut gegründet, das die "Entjudung des religiösen Lebens" zur Aufgabe hatte.
Wolfgang Amadeus Mozart: Adagio in B minor, KV 540
Es war eine überaus stimmungsvolle Einweihungsfeier mit würdigen geistlichen Herren in dunklen Anzügen, Blumenschmuck und Mozartscher Klaviermusik. Dann sang die versammelte Festgesellschaft das Lied:
"Ans Werk, ihr Kameraden,
Zum Kampf, zu frohen Taten..."
Gottfried Helnwein - Epiphany II
Welcher Art diese "frohen Taten" sein sollten, mochte deutlich werden, als der Leiter des neu gegründeten Instituts, der Theologieprofessor Walter Grundmann ans Rednerpult trat. Sein Festvortrag trug den Titel:
"Die Entjudung des religiösen Lebens als Aufgabe deutscher Theologie und Kirche..."
Gottfried Helnwein - Epiphany
Dieser Titel war Programm, erläutert Professor Karl Wilhelm Niebuhr, evangelischer Theologe an der Universität Jena:
"Die Ziele dieses Instituts sind relativ klar bestimmt worden. Eines war die Untersuchung der Entstehungsverhältnisse des Christentums unter dem rassischen Gesichtspunkt, unter Einbeziehung der bevölkerungspolitischen und religiösen Einflussverhältnisse Palästinas; ein zweites die Herausarbeitung klarer Grundsätze für die Beurteilung und Aufführung von Kunstwerken, die alttestamentliche Figuren, Symbole und Texte zum Ausdruck eines Arteigenen verwenden und dann etwas später: Klarstellung der Haltung großer deutscher religiöser Persönlichkeiten zum Judentum, in Klammern Luther, Herder, Stöcker usw. Es geht darum, jüdische Elemente aus dem deutschen kirchlichen und theologischen Leben zu entfernen. Und so ist dann auch der Name dieses 'Instituts zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben'."
Es ist ein Stück längst vergessener, vor allem aber auch verdrängter Kirchengeschichte - dieses Institut, dessen Gründung man am 6. Mai 1939 auf der Wartburg so festlich beging. Dort, wo die Bibel übersetzt wurde und die Wiege der Reformation stand, predigte man von 1939 bis 1945 die rassische und religiöse Minderwertigkeit der Juden. Dort wurde der Jude Jesus aus seinem Judentum hinauskatapultiert, dort wurden Kirche und Theologie von jüdischen Einflüssen "gesäubert". 13 evangelische Landeskirchen trugen das sogenannte "Entjudungsinstitut"; keine weigerte sich mitzumachen. Rund 200 Mitarbeiter zählte die Einrichtung, die sich durch einen hohen akademischen Anspruch auszeichnete.
Leiter des Institutes::
Oberregierungsrat Leffler, Weimar
Verwaltungsrat:
Vorsitzender: Oberkirchenrat Sievers, Lübeck
Wissenschaftlicher Beirat:
Vorsitzender: Prof. Dr. Grundmann, zugleich Stellvertreter des Leiters des Institutes
Kassenverwalter:
Kirchenregierungsrat Dr. Brauer, Eisenach
Finanzausschuß
Oberlandeskirchenrat Kretschmar, Dresden
Geschäftsführer
Pfarrer Dr. Hunger, Eisenach Bornstraße 11
An Mitarbeitern des Institutes sind zur Zeit [1939] gewonnen:
Landesbischof Balzer, Lübeck - Prof. Dr. Bartels, Weimar - Kirchenrat Dr. Bauer, Eisenach - Pastor Dr. Bauke, Köben (Oder) - Prof. Dr. Beer, Heidelberg - Prof. D. Dr. E. Becker, Darmstadt - Oberbibliothekar Dr. Berenbach, Heidelberg - Prof. Dr. Bertram, Gießen - Prof. Dr. Birnbaum, Göttingen - Studienassessor Walter van der Bleek, Berlin - Kirchenregierungsrat Dr. Brauer, Eisenach - Kirchrat Braunschweig, Dresden - Pfarrer Büchner, Jena - Pfarrer Dr. Busch, Dresden - Oberkirchenrat Buschtöns, Berlin - Pfarrer Ceh, Hrottowitz - Studienrat Dr. Chilian, Leipzig - Prof. Dr. Anton, Mannheim - Prof. Dr. Barth, Jena - Studienrat Dr. Dannenberg, Ruhla (Thüringen) - Pfarrer Karl Dungs, Essen - Schriftsteller Emil Engelhardt, Allensbach (Bodensee) - Reichsvikar D. Engelke, Schwerin - Pfarrer Ermisch, Eisenach - Prof. Dr. Fiebig, Leipzig - Oberstudiendirektor Prof. Dr. Gronau, Braunschweig - Pfarrer Dr. Hennig, Hamburg - Pfarrer Lic. Hermenau, Potsdam - Pfarrer Albert Hosenthien, Magdeburg - Pfarrer Lic. Kersten-Thiele, Köthen - Pfarrer Kilger, Seifersdau - Pfarrer Klinger, Leer - Schriftsteller Wilhelm Kotzde-Kottenrodt, Ebnet (Breisgau) - Prof. Dr. Krieck, Heidelberg - Pfarrer Lic. Dr. Kuhl, Berlin - Pfarrer Dr. Dr. Lehmann, Friedland (Isergeb.) - Prof. Dr. Liebe, Freiberg (Sachsen) - Pfarrer Lic. Lotz, Bochum - Pfarrer Müller, Schweina - Pfarrer Nümann, Wieda (Harz) - Landesbischof Paulsen, Kiel - Pfarrer Lic. Petzinna, Berlin - Pfarrer Lic. Pribnow, Lauenburg (Pommern) - Pfarrer Lic. Schulz, Rakwitz (Posen) - Bischof Staedel, Hermannstadt-Sibiu - Pfarrer Tecklenburg, Buxtehude - Pfarrer Thieme, Farnroda - Prof. Dr. Timpe, Göttingen - Pfarrer Bichtemann, Milow - Pfarrer Buch, Graupa - Prof. Dr. Entz, Wien - Pfarrer Erdmann, Groß-Walditz - Landessuperintendent Hans Heinrich Fölsch, Neustrelitz - Oberkirchenrat Fröhlich, Leipzig - Pfarrer Gerdts, Hamburg - Pfarrer Dr. Giesecke, Weferlingen - Pfarrer Lic. Göbel, Neustadt (Schwarzwald) - Propst Grell, Schneidemühl - Pfarrer Hanske, Hannover - Studienrat Dr. Jakobi, Sangerhausen - Landessuperintendent Kentmann, Güstrow - Staatsanwaltschaftsrat Dr. Werner Klann, Wernigerode - Pfarrer Krause, Jecha - Pfarrer Lange, Beichlingen - Dr. Lauterbach, Heidelberg - Pfarrer Lies, Berlin - Pfarrer Mayer, Krems - Pfarrer Mercker, Lindenhayn - Pfarrer Minzlaff, Zehdenick - Rektor Ramm, Spandau - Pfarrer Dr. Roth, Diersheim - Pfarrer Seilkopf, Lohm - Pfarrer Schmidt, Camin (Mecklenburg) - Prof. Dr. Schmidt-Japing, Bonn - Pfarrer Schulze, Burg - Pfarrer Schwär, Dresden - Lic. Stroothenke, Berlin - Studienrat Dr. Strothotte, Gevelsberg - Oberpfarrer D. Ungern von Sternberg, Ronneburg - Pfarrer Wernicke, Rambin - Dompfarrer Dr. Ziehen, Merseburg - Dozent Dr. Cloß, Graz - Pfarrer Lic. Delling, Leipzig - Rechtsanwalt Drafehn, Mücheln - Pastor Heinz Dungs, Weimar - Prof. Lic. Dr. Eisenhuth, Jena - Oberkonsistorialrat Lic. Ellwein, Berlin - Dozent Lic. Dr. Euler, Gießen - Pfarrer Färber, Grottau (Sudetenland) - Oberpfarrer Feix, Eisenach - Kirchenrat Franz, Eisenach - Oberpfarrer Fromm, Altenburg - Landesjugendpfarrer Gartenschläger, Potsdam - Oberlehrer Gimpel, Eisenach - Pfarrer Lic. Gödan, Leipzig - Pfarrer Grabs, Eisenach - Pfarrer Griesinger, Ulm - Dr. Günkel, Jena
Pastor Dr. Konrad Bauke, Köben (Oder) - Landesbischof Ludwig Diehl, Pfalz - Pfarrer Dr. Hafner, Treuen (Vogtland) - DC-Vizepräsident Dr. Gerhard Hahn, Berlin - Pfarrer Dr. Hauck, Mannheim - Pfarrer Heinig, Friedrichsgrün - Prof. D. Dr. Johannes Hempel, Berlin - Dr. von Hintzenstern, Eisenach - Prof. D. Dr. Richard Adolf Hoffmann, Wien - Oberkonsistorialrat Lic. Dr. Hans Hohlwein, Eisenach - Pfarrer Holleuffer, Dresden - Pfarrer D. Dr. Jäger, Freiburg - Pfarrer Kapferer, Eisenach - Frau Assessor Kiefer, Mannheim - Prof. Dr. Kiefer, Heidelberg - Präsident des Landeskirchenamtes Schleswig-Holsteins Dr. Christian Kinder, Kiel - Präsident des Landeskirchenamtes Hessen-Nassau Paul Kipper, Darmstadt - Pfarrer Klinger, Leer - Präsident des Landeskirchenamtes Sachsen Johannes Klotsche, Dresden - Pfarrer Kohl, Heyda (Thüringen) - Prof. D. Koepp, Greifswald - cand. theol. Kraft, Jena - Oberlandeskirchenrat Willy Kretzschmar, Dresden - Superintendent Max Krüger, Sagan - Oberpfarrer Paul Le Seur, Stuttgart - Prof. D. Dr. Johannes Leipoldt, Leipzig - Fräulein Studienassessor Liebsch, Leipzig - cand. theol. Löser, Eisenach - Pfarrer Lümkemann, Pößneck - Pfarrer Männel, Weimar - Pfarrer Marg, Danzig - Kirchenrat Erhard Mauersberger, Eisenach - Pfarrer Mielsch, Dresden - Lic. habil. Meyer, Leipzig - Prof. Dr. Meyer-Erlach, Jena (1922 Propagandaredner der NSDAP; 1931 Rundfunkpfarrer beim Bayr. Rundfunk; Gauleiter der Deutschen Christen; März '33 offizielles NSDAP-Mitglied; 1935 Namensänderung Meyer in M.-Erlach, damit er nicht zu mißverständlich jüdisch klinge; 1935-37 Rektor; Leiter der Arbeitsgemeinschaft Germanentum und Christentum; Vorträge vor Soldaten, dass sie einen Krieg gegen das Weltjudentum führen + 1963 Bundesverdienstkreuz) - cand. phil. Morenz, Leipzig - Dekan Walter Mulot, Wiesbaden - Pfarrer Lic. Nagel, Halle - Oberpfarrer Friedrich Natho, Bernburg (Saale) - Pfarrer Nordhausen, Hannover - Bischof Dr. Oberheid, Bad Godesberg - Prof. D. Dr. Odenwald, Heidelberg - Pfarrer Ohland, Unkeroda (Thüringen) - Prof. Lic. Opitz, Wien - Pfarrer Dr. Ott, Wiesbaden - Prof. Dr. Paret, Bonn - Oberkonsistorialrat Friedrich Peter, Berlin - Pfarrer Dr. Petersmann, Breslau - Superintendent Hugo Pich, Eisenach - Pfarrer Pleßke, Halle (Saale) - Konsistorialrat Lic. Hans Pohlmann, Schneidemühl - Prof. D. Dr. Herbert Preisker, Breslau - Prof. D. Dr. Martin Redeker, Kiel (von 1954-67 MdB der CDU; 1967 Großes Bundesverdienstkreuz) - Lic. Reffke, Berlin - Pfarrer Reißinger, Würzburg - Prof. Riedel, Klosterneuburg - Pfarrer Riege, Lübeck - Dr. Sandvoß, Braunschweig - Pastor Scharf, Dresden - Landesbischof Martin Sasse, Eisenach - Pfarrer Lic. Schenke, Weimar - Pfarrer Lic. Schmidt, Lübeck - Prof. Dr. H. W. Schmidt, Wien - Pfarrer Schmidt-Clausing, Potsdam-Babelsberg - Dr. theol. Hartmut Schmökel - Prof. D. Dr. Carl Schneider, Königsberg (u.a. Autor von Das Frühchristentum als antisemitische Bewegung) - Pfarrer Schöffel, Falkenau - Oberkonsistorialrat Johannes Schönrock, Schwerin - Generalsuperintendent Hans Schöttler, Buchschlag - Landesbischof Walter Schultz, Schwerin - Dozent Lic. Dr. Schulze, Leipzig - cand. iur. Schwingenstein, Nürnberg - Oberlandeskirchenrat Heinrich Seck, Dresden - Superintendent Gerhard Spangenberg, Wanzleben - Dr. Stapel, Hamburg - Pastor Starke, Marzahna - Pfarrverweser Stelzner, Eisenach - Prof. Lic. Sturm, Heidelberg - Pfarrer Tausch, Berlin - Pfarrer Teuber, Oberhof - Superintendent Alfred Thieme, Solingen - Pastor Dr. Thilo, Pirna - Pfarrer Truckenbrodt, Gotha - Dr. Wagenführer, Jena - Pfarrer Walesch, Frankfurt (Main) - Prof. Dr. Weidel, Magdeburg - Pfarrer Weinmann, Koblenz-Pfaffendorf - Lic. habil Weiß, Berlin - Pfarrer Lic. Weiß, Lauenförde-Beverungen - Prof. D. Dr. Hermann Werdermann, Dortmund - Leiter der Kirchenkanzlei Friedrich Werner - Prof. D. Dr. Wilke, Wien - Pfarrer Wilken, Magdeburg - Prof. D. Dr. Wobbermin, Berlin - Pfarrer Lic. Dr. Zimmermann, Schmollen
Karl Wilhelm Niebuhr: "Zu diesem Institut gehörten Bibelwissenschaftler, Alttestamentler, Neutestamentler, Kirchengeschichtler, praktische Theologen, Kirchenleute bis hin zu Bischöfen oder Pfarrern, Superintendenten. Es war ganz klar der Selbstanspruch: Das ist ein wissenschaftliches Institut, allerdings eines, das ganz gezielt die kirchliche Praxis in den Blick nimmt. Also man wollte zunächst mal erforschen an dem Bibeltext, an den Liedtexten, an der Frömmigkeitspraxis, den Kunstwerken forschen: Wo gibt es jüdischen Einfluss? Und dann wollte man konkrete Vorschläge machen, wie man diesen Einfluss beseitigen kann."
Nun waren solche Bemühungen keineswegs neu und sie geschahen auch 1939 nicht aus heiterem Himmel. Bereits in der Spätantike sorgte die jüdische Wurzel der Kirche in einer Art "Erbstreit" für Debatten, die sich auch und vor allem am Judentum Jesu entzündeten.
Nach 1933 verschmolzen viele Ziele des Protestantismus und des Nationalsozialismus, gingen der Antijudaismus der Kirche und der Antisemitismus der Politik ihre unheilige Allianz ein. Und als der Jenaer Neutestamentler und NSDAP-Parteigenosse Professor Walter Grundmann das Eisenacher Institut übernahm, konnten die Nationalsozialisten sicher sein, den richtigen Mann am richtigen Platz zu haben:
Karl Wilhelm Niebuhr: "Das war der Höhepunkt einer Blitzkarriere, denn Grundmann ist erst 1906 geboren, war also gerade mal Mitte 30 und schon Professor der Jenaer Universität geworden. Sein Mittel für diese Profilierung war eindeutig im Sinne der 'Deutschen Christen' und zwar des relativ radikalen Flügels der 'Deutschen Christen', wie er sich in Thüringen insbesondere herausgebildet hatte. Von daher war es gar kein Zufall, dass gerade Grundmann der fachliche Leiter dieses Instituts wurde."
Unter Grundmann entwickelte das Institut bald Schubkraft. Etwa mit einer Neuausgabe des Neuen Testaments, die sich "Botschaft Gottes" nannte, und eine Art Volksbibel darstellte, die akribisch "entjudet" worden war.
Karl Wilhelm Niebuhr: "Da hab ich ein schönes Beispiel gefunden, die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium: 'Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging...' usw. Und dann geht es ja in der Weihnachtsgeschichte bei Lukas weiter: 'Da ging jedermann in die Stadt, in der er gezählt werden sollte...' . Und jetzt lese ich einfach mal weiter im Wortlaut dieser 'Botschaft Gottes'... 'auch Joseph aus Galiläa von der Stadt Nazareth wanderte nach Bethlehem mit Maria, seiner lieben Frau, die ein Kind unter ihrem Herzen trug...' Haben Sie gemerkt, dass da was fehlt? Im Bibeltext heißt es: 'Auch Joseph aus Galiläa aus der Stadt Nazareth ging nach Bethlehem zu der Stadt Davids im jüdischen Land... weil er aus der Nachkommenschaft Davids war...' Das ist einfach ausgelassen worden und keiner merkt's. Das ist jetzt die Bibel für das deutsche Volk."
Das Alte Testament sparte man konsequenterweise ganz aus. Und auch den Hebräischunterricht für angehende Pfarrer schaffte Grundmann ab. Am Ende des Vaterunsers hieß es nun nicht mehr - hebräisch - "Amen", sondern "Das walte Gott". Worte wie "Hosianna" oder "Halleluja" verschwanden. Ungeschoren kam selbst das Gesangbuch nicht davon, das im Juni 1941 unter dem Titel "Großer Gott, wir loben Dich" in einer Neuauflage erschien und Züge eines Feldgesangbuchs trug.
Karl Wilhelm Niebuhr: "Ein schönes Beispiel ist das sehr bekannte Lied 'Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren', wo es ja in der letzten Strophe heißt 'alles, was Odem hat, lobe mit Abrahams Samen...' Und da hat man einfach 'Abrahams Samen' rausgenommen und etwas umgedichtet 'Alles was Odem hat lobe, die seine Verheißung bekamen...' Mit ähnlicher Weise hat man versucht, sehr bekannte und beliebte alte Lieder, die man nicht einfach streichen wollte, zu bearbeiten. Oder man hat Strophen hinzugefügt. Da gibt’s ein drastisches Beispiel zu diesem Lied "Großer Gott, wir loben dich", wo dann eine ganz massiv deutsch-christlich-nationalsozialistische Strophe noch hinzugefügt wurde."
"Dort, wo uns're Fahnen weh'n,
Sei's zu Lande, sei's zu Meere,
Laß die Treue Schildwach' steh'n,
Sei uns selber Waff' und Wehre,
Losungswort sei allzugleich:
Treu' zu Führer, Volk und Reich..."
Um Jesus zum "Arier" zu machen, erklärte Grundmann, der Mann aus Nazareth sei "Galiläer" gewesen und bei den "Galiläern" habe es sich um einen "arischen" Stamm im jüdischen Herrschaftsgebiet gehandelt, dem der jüdische Glaube aufgezwungen worden sei.
Karl Wilhelm Niebuhr: "Er schreibt, dass, wenn man die 'seelische Artung' als entscheidende Größe einsetzt, die nichtjüdische Abkunft Jesu mit großer Sicherheit behauptet werden könne. Das ist nun ganz gezielt etwas kompliziert formuliert, denn Grundmann sagt nicht: 'Jesus war Arier', das könnte er als Wissenschaftler nie beweisen. Und er sagt auch nicht, dass Jesus im rassebiologischen Sinn kein Jude gewesen sei, sondern er spricht eben von der 'seelischen Artung'. Aber die Tendenz war klar: Jesus soll vom Judentum abgerückt werden."
1943 wurde Grundmann eingezogen. Die Arbeit des Instituts kam damit praktisch zum Erliegen. Nach dem Krieg wirkte er als Pfarrer in Thüringen und wurde 1975 zum Kirchenrat befördert. Eine klare Position zu seinen Fehlurteilen und zu seiner Vergangenheit habe er bis zu seinem Lebensende nicht bezogen, sagt Karl Wilhelm Niebuhr:
"Da ist er natürlich auch ein Kind seiner Zeit im Blick auf die fachlichen Ansichten, die nicht nur vor '45, sondern bis in die 50er, 60er-Jahre weit verbreitet waren: Dieses grundsätzliche Ziel, Jesus abzugrenzen vom Judentum, ihn gerade in den Gegensatz zum Judentum seiner Zeit zu rücken. Das findet man auch ganz ohne irgendwelche nationalsozialistischen Tendenzen bei vielen Neutestamentlern der Generation von Grundmann."
epd: Warum soll diese Gruppe nicht als Arbeitskreis auftreten?
Gabriel: Wir haben uns im Parteivorstand einstimmig dagegen entschieden, weil wir dazu stehen, dass die Verfassung unseres Landes den Kirchen mit ihrem sozialen und seelsorgerlichen Engagement bewusst einen Platz gibt. Die Kirchen schaffen Bindungen. Das tun natürlich auf ihre Art auch Sozialverbände oder Gewerkschaften, aber die Rolle der Kirchen ist doch eine andere. Wenn der Parteivorstand einen Arbeitskreis der Laizisten einrichten würde, hieße das, dass der im Auftrag der SPD handelt. Selbstverständlich haben Konfessionslose ihren Platz in der SPD. Aber dass der Parteivorstand einen Arbeitskreis damit beauftragt, für eine laizistische Verfassung zu kämpfen, kann ich mir nicht vorstellen.
epd: Was ist wichtiger für Deutschland in diesem Jahr, der gerade zu Ende gegangene evangelische Kirchentag in Dresden Anfang Juni oder der Papstbesuch im September?
Gabriel: Für mich ist der Kirchentag seit Jahren ein Ort wichtiger Gespräche und Begegnungen, aus Dresden habe ich viele Fragen und Anregungen mitgenommen. Ich weiß aber, dass für viele Menschen in Deutschland der Papst eine besondere Bedeutung hat - auch für evangelische Christen.
epd: Spricht auch Sie die Spiritualität der Katholiken besonders an? Gabriel: Ich habe Verständnis für dieses Bedürfnis nach Spiritualität. Aber ich bin eben doch Lutheraner.
epd: Wie bewerten Sie, dass die Zahl der Kirchenmitglieder deutlich sinkt? Gabriel: Man muss sehr genau nach den Gründen fragen. Es gibt eine Sehnsucht nach Orientierung und Religiosität - gerade auch bei jüngeren Menschen. Und daher finde ich es wichtig, dass die Kirchen den Kern dessen, was Glauben ausmacht, nicht aus dem Blick verlieren. Sie müssen die Seelen ansprechen. Es gibt mehr als die pure Ratio.
-
Ich komme schnell - als Erzengel Gabriel.
Die Genossen ham ich auserkoren - die nächste Wahl ist schon verlor'n.
(Süßer [Protestant] Frank-Walter Steinmeier - er glänzt durch Sprachlosigkeit.
Spricht und sieht aus, wie Schröder Klon - krönt sich als Looser zum Chef der Fraktion.)
06.11
•
Papst Benedikt XVI. als Malleus haereticorum
(Rom) Papst Benedikt XVI. fand mächtige Worte zum Abschluß des Priesterjahres bei der vor Tausenden von Priestern aus aller Welt auf dem Petersplatz zelebrierten Herz-Jesu-Messe.
„Dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht”: Der Hirte braucht den Stock gegen die wilden Tiere, die in die Herde einbrechen möchten; gegen die Räuber, die sich ihre Beute suchen. Neben dem Stock steht der Stab, der Halt schenkt und schwierige Passagen zu durchschreiten hilft. Beides gehört auch zum Dienst der Kirche, zum Dienst des Priesters. Auch die Kirche muß den Stock des Hirten gebrauchen, mit dem sie den Glauben schützt gegen die Verfälscher, gegen die Führungen, die Verführungen sind. Gerade der Gebrauch des Stockes kann ein Dienst der Liebe sein. Heute sehen wir es, daß es keine Liebe ist, wenn ein für das priesterliche Leben unwürdiges Verhalten geduldet wird. So ist es auch nicht Liebe, wenn man die Irrlehre, die Entstellung und Auflösung des Glaubens wuchern läßt, als ob wir den Glauben selbst erfänden. Als ob er nicht mehr Gottes Geschenk, die kostbare Perle wäre, die wir uns nicht nehmen lassen. Zugleich freilich muß der Stock immer wieder Stab des Hirten werden, der den Menschen hilft, auf schwierigen Wegen gehen zu können und dem Herrn nachzufolgen.
06.11
•
Unter Papsthassern
Benedikt XVI. kommt in die deutsche Hauptstadt – und das schwul-lesbisch-atheistische Berlin holt zum Gegenschlag aus. „Die Tagespost“ war beim Vorbereitungstreffen für die Anti-Papst-Demo am 22. September. Besprochen wurde eine geschlechterpolitisch korrekte Route – und wie man den Gast aus Rom um seine Nachtruhe bringen kann. Von Oliver Maksan
Pfingsten, das liebliche Fest ist gekommen... und über das Hohe Gericht der Vereinten Nationen muss sich der Heilige Geist ergossen haben, denn genau in diese Zeit fällt nun der Abschluss eines Aufsehen erregenden Verfahrens über einen historischen Massenmord, der sich vor etwa 3500 Jahren ereignet hat.
Von unserem Gerichtsreporter Dr. Gerd Eisenbeiß, irgendwann in diesem Jahrhundert.
„Der Hohe Gerichtshof der Vereinten Nationen hat heute in der Streitsache der Republik Ägypten, im Folgenden „Klägerin“ genannt, gegen Unbekannt mit dem Rufnamen Jahwe, vertreten durch einen Vertreter seines sog. „Ständigen Vertreters“ zu Rom wie folgt entschieden:
Im Namen der Völker ergeht nach Anhörung des Klägers und genauer Prüfung der historischen Beweise in Abwesenheit des Angeklagten das folgende Urteil:
Der Angeklagte wird des Massenmordes für schuldig erklärt. Der Angeklagte ist überführt, vor etwa 3500 Jahren willkürlich und heimtückisch eine ganze ägyptische Armee im Roten Meer ertränkt zu haben. Es handelte sich um ein in der Geschichte einmaliges Kriegsverbrechen, da das Massaker außerhalb jeder Verhältnismäßigkeit lag; soweit der Täter eine an sich legitime Grenzschutzmaßnahme ergreifen wollte, habe er bei der ihm zugeschriebenen universellen Machtfülle ein ganzes Arsenal alternativer Handlungsmöglichkeiten ohne Todesfolgen zur Verfügung gehabt.
EHEC: Robert-Koch-Institut rät zur Vorsicht beim Abendmahl Wegen des Darmkeims EHEC sollten die Kirchen ihre Gewohnheiten beim Abendmahl überdenken. Das RKI rät, "auf das Eintunken der Oblate in den Wein durch die Gemeindemitglieder" zu verzichten.
>
06.11
•
Reinhard Marx: Dodo des Monats Mai 2011
Reinhard Marx:
Religion ermöglicht Freiheit und Demokratie
Solch geschichtsrevisionistischer Blödsinn hat förmlich um den Dodo des Monats gebettelt. Marx sagt Freiheit und Demokratie und meint etwas völlig anderes, als landläufig verstanden.
Jede demokratische Errungenschaft, jeder Schritt in Richtung Freiheit des Individuums, wurde dem Pfaffengesindel mit reichlich Blutzoll abgerungen. Humanismus, Freiheit und Demokratie werden seit Jahrhunderten durch den Klerus regelrecht kontaminiert. Im verfälschen von Inhalten sind sie die Meister dieser Welt. Positive gesellschaftliche, kulturelle Entwicklungen umdeutend, verinnerlichen und übernehmen, eine der reifen Leistungen der Schwarzkittel. Auf diese Art und Weise wurde etliche progressive Phasen der Menschheitsgeschichte verunstaltet, verzögert und ad absurdum geführt.
["Reinhard Marx: Dodo des Monats Mai 2011" weiterlesen »]
06.11
•
FDP-Solms predigt gesellschaftliches Engagement
Hermann Otto Solms, der finanzpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, hat Christen zu gesellschaftlichem Engagement aufgefordert. In der Berliner Kirche St. Matthäus predigte er am Sonntag im Rahmen der Kanzelreden zur Reformation und Freiheit.
Der Papst will das Grab des umstrittenen Kardinals Stepinac besuchen, nannte ihn einen Verteidiger "des wahren Humanismus". Holocaust-Überlebende reagieren empört: Das ehemalige kroatische Kirchenoberhaupt soll im Zweiten Weltkrieg mit dem faschistischen Ustascha-Regime kollaboriert haben.
Alojzije Stepinac mit kroatischen Faschistenführer Ante Pavelic.
Seliger Märtyrer und Kardinal Alojzije Stepinac in der Kapuzinerkirche Rijeka.
-
Katholischer Massenmörder hatte Wohlwollen des Papstes
Der Papstbesuch bringt die Erinnerung an einen Massenmörder zurück, der Hunderttausende massakrieren liess: Ante Pavelic, kroatischer Führer von Hitlers und Mussolinis Gnaden.
Pavelic kam nach dem Zweiten Weltkrieg vor kein Kriegsverbrechergericht, sondern gelangte, als Priester verkleidet, mit Hilfe des Vatikans nach Rom. Von dort reisten er und seine Spiessgesellen mit 300 Kilo Gold im Gepäck nach Argentinien.
["Katholischer Massenmörder hatte Wohlwollen des Papstes" weiterlesen »]
06.11
•
Sektenarzt – Neue Spur nach Krefeld
In der chilenischen Sekte "Colonia Dignidad" sind unzählige Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen worden: Kindesmissbrauch, Waffenhandel, Erpressung. Jetzt wird Hartmut Hopp aus der Führungscrew mit internationalem Haftbefehl gesucht – Spuren führen nach Krefeld.
Sexuelle Gewalt: Erstmals reden Betroffene
Nach über einem Jahr dürfen die Opfer zum ersten Mal am runden Tisch mitreden - und appellieren an die Politik, den Bergmann-Bericht auch ernst zu nehmen.
BERLIN taz | Christian Bahls ist einer von ihnen. Er hat als kleiner Junge sexuelle Gewalt erlebt. Er hat sich so weit herausgekämpft, dass er inzwischen am runden Tisch Platz nimmt, der nach Wegen und Rezepten gegen Missbrauch sucht. "Wir Betroffenen sind sehr spät an den runden Tisch geholt worden", sagt Bahls, der am Montagmittag einer der sechs Vertreter von Betroffenen war und an einer Arbeitssitzung am runden Tisch teilnahm. Vorher hatte es nur Anhörungen gegeben.
Doch wie die anderen Opfervertreter befürchtet auch Bahls, dass der Zug schon abgefahren ist. Vor der Sommerpause gibt es noch eine Sitzung. Dann ist für Wochen Ruhe, und im September müsse der runde Tisch bereits beginnen, seine Forderungen an die Politik zusammenzuschreiben. ["Sexuelle Gewalt: Erstmals reden Betroffene" weiterlesen »]
06.11
•
Michael Degen verlor Glauben an Gott
Schauspieler Michael Degen (79) hat nach seinen Kindheitserlebnissen im Nationalsozialismus den Glauben an Gott verloren.
„Einen Gott, der uns im Auge hat, kann es nicht geben“, sagte er in der Hörfunksendung „hr1-Talk“, die am Sonntag (10.00 Uhr) ausgestrahlt werden sollte. Der aus einer jüdischen Familie kommende Degen war knapp einer Deportation nach Auschwitz entkommen.
Sein Vater starb im Jahr 1940 an den Folgen seiner Haft im Konzentrationslager Sachsenhausen. Auf die Frage nach Rachegefühlen sagte er: „Nie. Wie wollen Sie rächen? Wen wollen Sie zur Verantwortung ziehen? Die haben doch nie dazu gestanden, zu ihren Morden.“
Der sächsische Landesbischof Jochen Bohl warnte in seiner Predigt im Eröffnungsgottesdienst vor 55.000 Menschen auf den Elbwiesen vor der unermüdlichen Jagd nach Geld und einer «Geiz ist geil»-Mentalität.
-
Zahlen und Fakten zum Kirchentag: 990 Badewannen Getränke
Wie viele Brötchen essen eigentlich 145.000 Menschen? Wo schlafen die alle? Was haben Triebwagen mit dem Kirchentag zu tun? Und vor allem: Was kostet das den Steuerzahler?
Was die Idylle nicht offenbart, sind die beim Ausbau entstandenen Kollateralschäden: Eine Firmenpleite, rund 300.000 Euro an unbezahlten Handwerker-Rechnungen, eine Schrumpfkur des Vorhabens vom wegweisenden Gehörlosenzentrum zum schlichten Pflegeheim und ein Verlust an Vertrauen in die Christlichkeit kirchlicher Einrichtungen.
Rico Zeeh, dessen Bockauer Firma Pflaster- und Kanalarbeiten auf der Antonshöhe ausführte, hat angekündigt, in dieser Woche mit Kollegen zum Kirchentag nach Dresden zu fahren...
Rico Zeeh (...) hat angekündigt, in dieser Woche mit Kollegen zum Kirchentag nach Dresden zu fahren. Nicht zum Spaß - er will dagegen demonstrieren, dass sich Sachsens Diakonie "klammheimlich aus der Verantwortung stiehlt", wie er findet. Auf über 71.000 Euro beliefen sich allein die in seiner Firma aufgelaufenen, unbezahlten Rechnungen der Hephatha gGmbH, jenes Investors, der den Umbau des Sanatoriums 1997 anschob. Trotz millionenschwerer Projektförderung durchs Bundessozialministerium steuerte die Firma in die Pleite.
>
Der große Reformator: Martin Luther: Darum soll (man die aufständischen Bauern und Handwerker) zerschmeißen (erschlagen), würgen und stechen, heimlich oder öffentlich, wer da kann, und gedenken, dass nichts Giftigeres, Schädlicheres, Teuflischeres sein kann, denn ein aufrührerischer Mensch, gleich als wenn man einen tollen Hund totschlagen muss: schlägst du ihn nicht, so schlägt er dich und ein ganz Land mit dir.
-
Kirchentag in Dresden: Lichtermeer und Sonnenschein
Mit einer beeindruckenden Lichter-Aktion hat der 33. Deutsche Evangelische Kirchentag in Dresden begonnen: Hunderttausende Lichter entlang des grün und pink illuminierten Elbufers — und auf dem Fluss schwamm ein schier endloser Strom von Kerzen. Dazu erklang Chormusik, die mit Lautsprechern entlang des gesamten Dresdner Elbufers übertragen wurde.
Wann immer ich von Christen angesprochen wurde in meinem Leben, beschlich mich ein seltsames Gefühl. Die sind schon freundlich, dachte ich, aber nicht einfach nur so – die wollen etwas von dir. Irgend etwas stimmt mit denen nicht; die sehen so bieder aus und kommen so pseudosanft rüber, aber dann werden sie übergriffig und besitzergreifend. Gibst du ihnen den kleinen Finger, nageln sie dir irgendwann beide Hände ans Kreuz. Warum wollen Christen so vieles wissen, das man allenfalls privat und absolut freiwillig erzählt? Und dann sind sie auch noch so seltsam gesellig, als müßten sie sich wechselseitig ihrer Existenz versichern. Ständig lächeln sie dich an und sagen: Komm zu uns, wir beißen nicht. Für Piranhas mit den dritten Zähnen mag das zutreffen. Ich möchte mir trotzdem ein Leben ohne öffentliche Ausstellung von Glauben erlauben, also eines ohne zudringliche Gläubische.
Dresden, ein Ort vielfältiger Heimsuchungen und Schrecken, wird in diesen Tagen von Alliierten Christenverbänden angegriffen. Die Stadt hat Kirchentag, Hilfe ist nicht in Sicht. Die Evangelischen finden sich ein, mit Brotschuh oder Sandale am Fuß zelebrieren sie Bibelkreistanz und Abendmahlssalat. Haben die kein Zuhause? Muß jeder Privatwahn an die Öffentlichkeit? Ist das Leben eine Talkshow? Ist Christentum nur ein anderes Wort für Exhibitionismus? Und kommen dann wenigstens auch die Löwen? Im Verhältnis eins zu eins?
Die Frage ist nicht abwegig; Christen meinen es gut mit Tieren: Eine Veranstaltung auf dem Dresdner Kirchentag heißt »Bruder Bulle – Schwester Huhn. Eine theologische Reflexion von Dr. Rainer Hagencord, Leiter des Instituts für Theologische Zoologie, Münster«. Theologische Zoologie? Gibt es das wirklich? Kann man so etwas studieren? Und lernen die Tiere in der Wald-, Wiesen- und Savannenuniversität im Gegenzug zoologische Theologie? Müssen sich Cousine Eichhörnlein und Schwager Springbock kreuzigen lassen? Ohne ein verschärftes Bedürfnis nach Kitsch und Irrsinn gäbe es keine Religion.
Kitsch ist ein anderes Wort für fromme oder schöne Lügen, und die werden reichlich erzählt, wenn ein Kirchentag sich breitmacht. Es handelt sich ja nicht um ein Treffen komasäuferischer Radaubrüder im Fußballwahn; im Namen des Herrn geht alles nicht mit den, sondern mit dem Rechten zu. Der Kirchentag ist biodynamisch durchorganisiert, nicht einmal Deutschlands ehemalige Superchristin Margot Käßmann reist mit dem Auto an. Gott allerdings konnte wegen ökologischer Bedenken nicht eingeladen werden; der ältere Herr fährt einen rasanten Fiat Lux – oder, wenn man ihn wieder einmal für tot erklärt hat, wenigstens einen Tempi Passati.
Sein Fehlen wird auf dem Dresdner Kirchentag nicht bemerkt werden; die Guten haben genug mit ihrem eigenen Gutsein zu tun, und wo Energiesparfunzeln angebetet werden, ist kein Licht. Davon profitieren als Kirchentagsteilnehmlinge auch die Grünen Cem Özdemir und Renate Künast, die Theodor Adorno Lügen strafen wollen und tapfer behaupten: Doch, es gibt ein richtiges Leben im falschen. Seht uns nur an, wir machen das jeden Tag! Die meisten erkennen den Hörfehler erst später: Es gibt ein richtiges Leben mit Flaschen. Ob man für Grüne auch Pfand bekommt?
Grüne und Christen liegen ohnehin nah beieinander, nicht nur in der Kleiderunordnung, sondern vor allem beim Heucheln. Ausbeutung heißt »Fair Trade«, und Kriege werden gut: Was nicht gerecht ist, wird eben gerecht gemacht. Der Kreuzfahrer light heißt Glaubetrotter. Drückt und zwackt ihn das Gewissen, wird er ein kritischer Christ – eine ganz besonders fatale Erscheinung mit Hang zum christlichen Kabarett. Für Bedürfnisse dieser Art stehen ein Dresden ein »Prof. Dr. Okko Herlyn, Duisburg« ebenso zur Verfügung wie die »Avantgardinen, Nürnberg«, der »Klüngelbeutel, Köln« und der unvermeidliche Überallmitschnacker Dr. Hirschhausen, der auch die Organisation »Humor hilft heilen« gründete. Läge ich im Spital und ein Heilclown juxte mich an, ich stürbe direkt am Hirnschlag.
Christenaufmärsche sind nicht nur sprachlich und kopfmäßig eine Tortur, sondern auch politisch. »Demokratie lernen nach dem Kommunismus« darf man in Dresden auch, mit »Dr. h.c. Lothar de Maizière, Ministerpräsident DDR 1990, Berlin« und »Dr. Dr. h.c. Reinhard Höppner, Magdeburg«. Möchte man sich von solchen Ehrendoktoren verkunstfehlern lassen? Oder ist das Gnadenbrot?
Der Christentag stellt sogar noch drängendere Fragen: »Darf man Nazis konfirmieren?« Wer will das wissen und warum? Wüßte Bomber Harris eine Antwort darauf? Oder Wladimir Kaminer, der mit seiner »Russendisco« selbstverständlich auch dabei ist, unter dem Titel »Tanzen bis zum Ende«. Möge bitte wenigstens das keine leere Versprechung sein.
Warum Religion? Wer, außer Sektenangehörigen, braucht Sekten? Martin Luther war der Mann, der die Menschheit in das Elend des Protestantismus stürzte, als diese gerade das grausame Joch des Katholizismus abwarf. Alle Welt hätte sich von der Knechtschaft befreien können, doch dann kam ein gläubischer Extremist und verkündete: Religion zurück auf Los, marsch, marsch, jetzt machen wir wieder ernst mit der Quälerei. Luther war ein Vorgänger Bin Ladens, die Zahl seiner Opfer ging schon zu seinen Lebzeiten in die Hunderttausende.
Am 14. Mai starb Michael John, der die Erfurter Herbstlese erfand und dann auch noch die Erfurter Frühlingslese organisierte. Ich freute mich immer, von ihm eingeladen zu werden, und ich weiß noch genau, was er bei unserer letzten Begegnung am 27.März zu mir sagte: »Man kann gegen die DDR eine Menge sagen, aber diese penetranten Christen hat sie gut in Schach gehalten und zurückgedrängt. Und aus Rache dafür sitzt hier seit 1989/90 auf jedem zweiten Stuhl ein Christ, hat von nichts eine Ahnung, redet aber überall mit, will bestimmen und nervt.«
Kann man es treffender sagen? Daß Frauen ihre Tage haben, ist nicht zu ändern. Mit Kirchentagen verhält es sich anders, die sind organisiert. Wo kriegt man auf die Schnelle 500000 Löwen her?
-
BILD:Darf man für Taliban beten?
Bischöfin Käßmann und Minister de Maiziere lösen Debatte aus
Während Deutschland heute Abschied nahm von drei in Afghanistan gefallenen Soldaten, sorgt eine Frage weiter für Wirbel:
Die populäre Theologin Käßmann, in Dresden von vielen fast wie ein Popstar der Protestanten gefeiert, hatte in einer Bibelarbeit vor mehr als 5.000 Menschen am Himmelsfahrttag ein Gebet mit den Taliban als eine "wesentlich bessere Idee als die Bombardierung von Tanklastwagen" bezeichnet.
De Maiziere, der dem Präsidium des Kirchentages angehört, hatte die Äußerungen Käßmanns auf Nachfrage am Rande des Kirchentages kommentiert und gesagt:
"Das Beten für Täter und Opfer gleich welcher Nation ist gut und richtig." Der CDU-Politiker fügte jedoch hinzu: "Allerdings ersetzt das Gebet nicht praktische Politik." Es könne eine Hilfe sein, "aber es kann nicht alles sein."
>
Hilfe durch praktische Politik Bsp. I (I/II), II und
Kirchentag - Die wichtigste Erkenntnis formulierte der Podiumsgast Thomas de Maizière selbst: Eine solche Veranstaltung wäre in den siebziger Jahren nicht denkbar gewesen. Dass da nämlich ein Verteidigungsminister wie er in Ruhe auf einem Kirchentag argumentieren, dass er seine Perspektive von Politik ausbreiten könne und obendrein auch noch am Ende prasselnden Beifall erhält.
Noch 1981, auf dem Kirchentag in Hamburg, zu Zeiten einer Friedensbewegung gegen die Natonachrüstung, da wurde einer seiner Amtsvorgänger noch von Bühne gepfiffen. Es war eine Zeit, in der Hans Apel zum ultrakonservativen Christen mutierte und auf Kirchentagen sein Christsein nicht gespiegelt fand – Thomas de Maizière aber erhielt den Applaus nicht allein aus Gründen kirchentagsüblicher Höflichkeit, sondern auch, weil dem Publikum gefiel, was er zu sagen hatte.
Kirchentag Dresden: Jahrmarkt der religiotisch-politischen Eitelkeiten - Polit-Promis feiern Kirchentags-Auftakt
Ganze 118.000 Besucher sind an diesem Wochenende nach Dresden gereist, um den 33. Evangelischen Kirchentag mitzuerleben. Am Eröffnungsabend sprach nicht nur Bundespräsident Christian Wulff (CDU) zu ihnen. Auch Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) und Kirchentagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) begrüßten die Gäste aus nah und fern – und ein paar pikante Details offenbarte der Abend zudem.
-
DIE WELT:Beim Kirchentag reißt Merkel die Deutschen mit
Beim Dresdner Kirchentag wurde Merkel überraschend positiv empfangen, es gab sogar Jubel. Das linskliberale Moralmilieu nahm den Atomausstieg wohlwollend zur Kenntnis.
Den Wettbewerb um Beifall hat sie gewonnen. Als Bundeskanzlerin Angela Merkel am Samstagmorgen das Podium des Kirchentags betritt, da erhält sie deutlich mehr Applaus als zuvor der auch schon herzlich begrüßte Ex-Präsident von Ghana, John A. Kufuor, mit dem sie über „eine neue Weltordnung“ diskutieren soll.
Und irgendwo in der mit rund 2500 Besuchern voll besetzten Halle 1 des Dresdner Messegeländes meint man sogar so etwas wie Jubelrufe für die CDU-Vorsitzende zu hören. Sie wird gemocht bei den Christen.
12 Kletterer der unabhängigen Umweltorganisation Greenpeace haben heute an der Außenfassade der CDU-Parteizentrale ein 10 mal 7,5 Meter großes Fotobanner aufgehängt. Unter der Überschrift CDU - Politik für Atomkonzerne prosten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Vorstandsvorsitzende des Atomkonzerns RWE, Jürgen Großmann, mit Schnapsgläsern zu. Die Aktivisten protestieren gegen die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken und die Klientelpolitik der CDU für die vier Atomkonzerne RWE, E.on, EnBW und Vattenfall . Sie fordern jeden einzelnen CDU -Abgeordneten auf, bei der heutigen Bundestagsabstimmung gegen die Laufzeitverlängerung zu stimmen.
Ratsvorsitzender Schneider: "Glaube kann nie nur Privatsache sein"
«Das Evangelium will die Welt verändern», sagte Präses Schneider am Samstag in Dresden. Es gehe um die Frage, welche Konsequenzen man aus dem Evangelium ziehen müsse, dass die Menschen glücklich leben und die Schwachen in einer Gesellschaft nicht unter die Räder kommen. «Die Kirche hat nicht den Anspruch, politisch bestimmen zu wollen», betonte der Chef der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Sie wolle jedoch «öffentlich mitreden».
-
Nichts als Provokation: Matussek debattiert mit Atheisten
Es hätte ein interessanter Abend werden können. Am Freitag ist "Spiegel"-Autor und Katholik Matthias Matussek am Rande des Kirchentages in der "religionsfreien Zone" aufgetreten. Mit Atheisten wollte er über Gott und die Welt diskutieren. Dialogbereitschaft suchte man aber auf beiden Seiten vergebens.
Abend endet fast im Eklat
Als Matussek, gefragt nach den großen Errungenschaften des Christentums, auf das Prinzip der Feindesliebe hinwies, erntete er Unverständnis. Inquisition und die Kooperation der katholischen Kirche mit Adolf Hitler waren dem Publikum willkommene Argumente, um den Journalisten zu widerlegen. Auch Matusseks eigene Entgleisungen mögen das Bild des friedliebenden Christen unter den Zuschauern nicht befördert haben. Mehr als einmal erhob er die Stimme, mehr als einmal fiel er seinen Mitrednern ins Wort, mehr als einmal sank seine Wortwahl auf Stammtischniveau.
Eine gesunde Debatte konnte so nicht zustande kommen. So endete der Abend fast in einem Eklat, als ein Sprecher des Vereins „GeFAHR“ Matussek aufforderte, sich bei seinem Publikum zu entschuldigen. Der Katholik war gebeten worden, seine Vorstellung der Auferstehung Jesu zu erläutern. Als Matussek erklärte, er glaube fest daran, „dass das Grab leer war“, erntete er Gelächter. Daraufhin sagte er, das Publikum verstehe wohl nicht, wovon er spräche...
-
Lesbische und schwule Gläubige: Gottes Segen vorenthalten?
VorkämpferInnen im Ruhestand
Dabei liegen schon einige Jahrzehnte des Ringens um die volle Anerkennung von Lesben und Schwulen innerhalb ihrer Kirche hinter ihnen, wie beim Blick in die Geschichte deutlich wurde, den sich die Veranstalter im Kulturpalast gönnten. So waren neben dem hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Peter Steinacker die nordelbische Pröpstin Monika Schwinge und die Hamburgerische Bischöfin Maria Jepsen, alle mittlerweile im Ruhestand, geladen. Die drei waren auf ihre Art VorkämpferInnen der hartnäckigen Auseinandersetzung um die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben in der Kirche. Und alle drei waren dies, das muss man hier wohl erwähnen, als Heteros.
Wie hart diese innerkirchliche Kampf war, zeigte etwa eine kurze Bemerkung, die Maria Jepsen, die erste lutherische Bischöfin weltweit, über die vielen Hetzbriefe machte, die sie erhielt, als sie sich für gleiche Rechte auch für schwule und lesbische PastorInnen einsetzte. "Widerlich" seien diese Schreiben gewesen, erzählte sie, selbst die von "leitenden Geistlichen", also vom Führungspersonal in der Evangelischen Kirche. Der Hass auf diese engagierte Geistliche ging so weit, dass sie wegen ihres Einsatzes für Homosexuelle sogar Morddrohungen erhielt.
Vatikanische Demokratiebewegung formiert sich gegen Diktator Benedikt XVI.
Vatikanstadt (dpo) - Die Demokratiebewegung, die bereits weite Teile der arabischen Welt verändert hat, scheint nun auch im letzten Gottesstaat Europas endlich Fuß zu fassen. Im Vatikan gingen heute erstmals rund 50 für dortige Verhältnisse junge Priester im Alter von 45 bis 65 auf die Straße, um für freie Papstwahlen, Abrüstung, Trennung von Staat und Religion sowie Demokratie zu kämpfen.
Tagesthema: Evangelischer Kirchentag Die dritte Konfession
Die Konfessionslosen beschäftigen den Forscher und Pfarrer Andreas Fincke
Der langjährige Referent bei der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Andreas Fincke, ist so etwas wie ein Spezialist zum Thema Konfessionslosigkeit in Deutschland. Seit Jahren forscht und publiziert er über Agnostiker, Freidenker, Atheisten oder Humanisten wie kaum sonst jemand im deutschsprachigen Raum.
06.11
•
Württembergische Pfarrer gegen praktizierte Homosexualität
Eine Gruppe württembergischer evangelischer Pfarrer hat sich gegen praktizierte Homosexualität ausgesprochen. Teilnehmer eines Studientages der rund 100 Mitglieder zählenden Pfarrerarbeitsgemeinschaft "Confessi" verabschiedeten in Stuttgart eine entsprechende Resolution. Darin heißt es, aus dem Ja von Jesus zur schöpfungsgemäßen Ehe folge ein Nein zur gelebten Homosexualität. Die Theologen verweisen auf neutestamentliche Schriften. Darin würden homosexuelle Beziehungen als Sünde bezeichnet, "die besonders signifikant auf die Verkehrung der Gottesverehrung in eine falsche Orientierung an Kreatur und Begierde hinweist" (Römer 1,21-27) und zum "Ausschluss aus dem Reich Gottes" führe (1. Korinther 6,10).
Mission und Missionierung
Die Agenda des 33. Evangelischen Kirchentags klingt ein bisschen nach Attac-Kongress. Laizistische Kritiker eröffnen trotzdem eine religionsfreie Zone
Bischof Haas im Clinch mit Liechtensteiner Regierung
Das Erzbistum Vaduz lehnt die von der Liechtensteiner Regierung in die Vernehmlassung geschickte Vorlage über die Trennung von Staat und Kirche rundweg ab. Erzbischof Wolfgang Haas favorisiert nach wie vor eine Vertragslösung mit dem Apostolischen Stuhl.
Der Mann hatte einem Bericht der „Augsburger Allgemeine“ (Dienstag) zufolge vorgebracht, dass seine geschiedene Frau die gemeinsame Tochter (4) gegen seinen Willen habe taufen lassen, er aber genauso sorgeberechtigt sei wie seine Ex-Gattin. Dabei verwies er auch auf die im vergangenen Jahr bekanntgewordenen Missbrauchsfälle. Diese hätten bei ihm Zweifel geweckt, ob sein Kind in der katholischen Kirche gut aufgehoben sei. Er hätte es vorgezogen, die Entscheidung seiner Tochter zu überlassen, wenn sie 14 Jahre alt und damit religionsmündig sei. Zustimmung eines Elternteils reicht aus. Das katholische Kirchenrecht betrachtet die Taufe als innerkirchliche Angelegenheit. Dies erläuterte vor Gericht der Augsburger Diözesanrechtsdirektor Josef Binder. Um ein Kind zu taufen, reicht die Zustimmung eines Elternteils aus. Insofern erkannte das Verwaltungsgericht keinen Verstoß. Möglicherweise sei der religiöse Akt zivilrechtlich zu beanstanden, merkte der Richter an. Deshalb könne die Taufe aber nicht durch ein weltliches Gericht rückgängig gemacht werden...
Den Vater im Himmel feiern
Wetzlar (idea) – Seit dem 4. Jahrhundert feiern Christen 40 Tage nach Ostern das Fest „Christi Himmelfahrt“, das in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag ist. Doch zunehmend gerät die Bedeutung des Festes – nämlich die Rückkehr des auferstandenen Gottessohnes in den Himmel – in Vergessenheit. In den Medien wird fast nur noch vom „Vatertag“ gesprochen. In den neuen Bundesländern ist auch vom „Herrentag“ der Rede. Männer ziehen mit Bollerwagen oder Schubkarren ins Grüne, wobei in der Regel der Alkohol in Strömen fließt.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden steigt die Zahl der durch Alkohol bedingten Verkehrsunfälle an diesem Tag auf das Dreifache des Durchschnitts anderer Tage an. Dem Einhalt zu gebieten und an die christlichen Wurzeln des Tages zu erinnern, sei vor allem Aufgabe der Christen selbst – davon sind Repräsentanten der Kirchen und christlicher Organisationen überzeugt, wie eine Umfrage der Evangelische Nachrichtenagentur idea ergab.
["Dem Einhalt zu gebieten und an die christlichen Wurzeln des Tages zu erinnern" weiterlesen »]
"In Hitler ist die Zeit erfüllt für das deutsche Volk. Denn durch Hitler ist Christus, Gott der Helfer und Erlöser, unter uns mächtig geworden" Besoffen von der nationalsozialistischen Propaganda beschrieben die evangelischen "Deutschen Christen" im März 1934 den "Führer" als Heiland. Zwei Monate später, vom 29. bis 31. Mai vor 75 Jahren, formierte sich in Wuppertal-Barmen der Widerstand der Bekennenden Kirche. Unter der Bedrohung durch den NS-Ungeist in der Kirche einigten sich erstmals seit der Reformation Vertreter der Lutheraner, Reformierten und Unierten auf eine gemeinsame theologische Erklärung.
Kaum ein Dokument hat die Geschichte der evangelischen Kirche in Deutschland nach 1945 so geprägt wie die Barmer Theologische Erklärung. Historiker werten die Thesen als Gründungsurkunde und moralische Legitimation für den Neuaufbau des Protestantismus nach dem Zweiten Weltkrieg. Das zentrale Papier des Kirchenkampfes wurde weltweit zum Vorbild für christliche Befreiungsbewegungen in repressiven Staaten.
(...)
Die sechs prägnant formulierten Thesen wurden im Wesentlichen von dem in Bonn lehrenden, reformierten Schweizer Theologieprofessor Karl Barth (1886-1968) verfasst, Mitautoren waren die Lutheraner Hans Asmussen aus Hamburg und Thomas Breit aus München.
(...) Nach 1945 bekräftigten die Landeskirchen und Kirchenbünde in beiden deutschen Staaten die Entscheidungen. Das Glaubenszeugnis von Barmen trug zur Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen 1948 und zur Bildung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa 1973 bei. (epd)
>
Die "Zerschlagung der Rest-Tschechei" - ein Widerstand-Bsp.
1938
Juni: Der ev.-reformierte Theologe Karl Barth (*) versucht mit der Schrift Rechtfertigung und Recht die Bastion des heillosen Pathos und den lutherischen Untertanengehorsam aufzubrechen.
19. September: Angesichts der zunehmenden Bedrohung der Tschechoslowakei durch das Dritte Reich fordert Karl Barth in einem Brief an den Dekan der Prager ev.-theologischen Huß-Fakultät, Professor Josef Hromádka: [M]it der Freiheit Ihres Volkes steht und fällt heute nach menschlichem Ermessen die von Europa und vielleicht nicht nur von Europa. (...) [I]ch [wage] es zu hoffen, dass die Söhne der alten Hussiten dem allzu schlaff gewordenen alten Europa dann zeigen werden, dass es auch heute noch Männer gibt. Jeder tschechische Soldat, der jetzt kämpft und leidet, wird es auch für uns tun - und ich sage es heute ohne Vorbehalte: er wird es auch für die Kirche Jesu Christi tun, die in dem Dunstkreis der Hitler und Mussolini nur entweder der Lächerlichkeit oder der Ausrottung verfallen kann. Merkwürdige Zeiten, in den man bei gesunden Sinnen unmöglich Anderes sagen kann, als dass es um des Glaubens willen geboten ist, die Furcht vor der Gewalt und die Liebe zum Frieden entschlossen an die zweite und die Furcht vor dem Unrecht, die Liebe zur Freiheit ebenso entschieden an die erste Stelle zu rücken. Eines aber ist sicher: Jeder nur menschenmögliche Widerstand muss jetzt an den Grenzen der Tschecho-Slowakei geleistet werden.
- Durch den grundsätzlichen Inhalt wird der Brief an die Tageszeitung "Prager Presse" und an die europ. Auslandspresse weitergegeben. "Die Deutsch-Evangelische Korrespondenz" (das Organ des Evangelischen Bundes) veröffentl. den Brief nur auszugsweise und unter der diffamierenden Überschrift: Karl Barth als Kriegshetzer.
Nach dieser evangelischen Steilvorlage fällt im Dritten Reich der Startschuss zu einer ungeheuren Pressekampagne gegen Karl Barth, die sich mit dem DNB ("Deutsches Nachrichtbüro") unter den fettgedruckten Aufmachern Abfuhr für Professor Barth und Der Theologe unter den Kriegshetzern die Bahnen bricht.
Photomontage John Heartfield
26. September, Adolf Hitler: Und nun steht vor uns das letzte Problem, das gelöst werden muß und gelöst werden wird! - Es ist die letzte territoriale Forderung, die ich in Europa zu stellen habe, aber es ist die Forderung, von der ich nicht abgehe und die ich, so Gott will, erfüllen werde (...) Und ich habe ihm (dem brit. Premierm. A. N. Chamberlain) weiter versichert (...), daß ich (...) am tschechischen Staat nicht mehr interessiert bin. Und das wird ihm garantiert! Wir wollen gar keine Tschechen!
Rat der lutherischen Kirche: Als deutsche Lutheraner, die sich in entscheidenden Fragen durch ihr Bekenntnis von Karl Barth geschieden wissen, fehlt uns jedes Verständnis dafür, daß ein ev. Theologe, so wie es hier geschieht, zum Krieg drängt und politische Bestrebungen und die Sache der Kirche Christi vermischt. Daß er dabei den Geist der Hussiten beschwört, zeigt deutlich, wie sehr bei ihm, wie einst bei jenen, die religiösen Beweggründe von politischen Stimmungen überwuchert werden.
27. September: Die 2. Vorläufige Kirchenleitung (VKL II) der Bekennenden Kirche empfiehlt für den Abend des 30. Sept. einen Gebetsgottesdienst für den Frieden.
28. September, 2. Vorläufige Kirchenleitung an die angeschl. Landeskirchenregierungen und Landesbruderräte: Dieser Brief (K. Barths) schmerzt uns tief. (...) Aus seinen Worten spricht nicht mehr der Lehrer der Theologie, sondern der Politiker. Wir wissen, daß die Freiheit der Kirche in dem Willen Gottes, des himmlischen Herrn ruht. Darum ist es dem Christen verwehrt, irgend jemand zu den Waffen zu rufen, um die Kirche Jesu Christi zu verteidigen. Die Kirche hat vielmehr in solchen Zeiten zum Gebet zu rufen, daß Gott die Gabe des irdischen Friedens verleihe und Recht und Gerechtigkeit unter den Völkern walten lasse. Die Bekennende Kirche hält gerade angesichts der für sie untragbaren Äußerungen Karl Barths an ihrem Auftrage fest, zu dem sie sich in Barmen bekannt hat: "Der Auftrag der Kirche, in welchem ihre Freiheit gründet, besteht darin, an Christi Statt und also im Dienste seines eigenen Wortes und Werkes durch Predigt und Sakrament die Botschaft von der freien Gnade Gottes auszurichten an alles Volk."
1. Oktober: Die Wehrmacht marschiert in das Sudetengebiet ein
Kirchenrat Wilhelm Bauer (in der Zeitschrift Deutsche Frömmigkeit): Wir sind Nationalsozialisten. Der Nationalsozialismus bedeutet uns die Wiederaufrichtung einer wahrhaften Volksordnung auf dem Grunde der ewigen Gesetze unseres Blutes und unserer Heimaterde.
Der Lutherrat und die Vorläufige Kirchenleitung verurteilen Karl Barths Position als in die Politik gehörende Äußerung und seine Schriften werden aufgrund der feindseligen Haltung des Verfassers gegenüber Deutschland für das ganze Reichsgebiet verboten.
- Barth wird von der Münsteraner Universität der Doktor aberkannt und die Studienleistungen der Studenten, die bei ihm in Basel studieren, werden fortan nicht mehr anerkannt.
23. Oktober, Karl Barth: [S]ie werden noch einmal an mich denken, (...) wohin Deutschland nach vierhundert Jahren lutherischer Unterweisung nun gekommen ist.
29. Oktober: In Berlin kommen die Kirchenführer der Bekennenden Kirche zusammen und sagen sich von der 2. Vorläufigen Kirchenleitung los: Wir stellen fest, dass das von der Vorläufigen Leitung am 27. September 1938 herausgegebe Rundschreiben betr. Abhaltung von Gebetsgottesdiensten anlässlich bervorstehender Kriegsgefahr von uns aus religiösen und vaterländischen Gründen mißbilligt und für unsere Kirchen abgelehnt worden ist. Wir verurteilen die darin zum Ausdruck gekommene Haltung auf das Schärfste und trennen uns von den für diese Kundgebung verantwortlichen Persönlichkeiten.
November: Der Vorwurf einiger Schweizer Kirchenblätter, die Deutsch-Evangelische Korrespondenz habe nur aus dem Zusammenhang gerissene Bruchstücke wiedergegeben und gewissermaßen aus einer Schamade eine Fanfare gemacht, wird vehemment zurückgewiesen ... und schließl. erledige sich der Vorwurf von selbst ... ja der Orginalbrief enthält sogar Stellen, die noch eine viel schärfere Zurückweisung erfordern, als das geschehen ist ... Barth hat sich nicht nur in diesem skandalösen Brief, sondern auch in mehreren Veröffentlichungen der letzten Zeit als politischer Politologe entpuppt, der unter Missbrauch seines Lehramtes und des Namens Christi den wider das deutsche Volk gerichteten Kampf für das demokratische Dogma zum obersten Grundsatz seines Handelns macht.
(1. Advent: Einweihung der ev. Dankeskirche in Bremen, die eine Dankestafel mit folgender Innschrift ziert: Aus Dankbarkeit gegen Gott für die wunderbare Errettung unseres Volkes vom Abgrund des jüdisch-materialistischen Bolschewismus durch die Tat des Führers erbaut im Jahre 1938 nach Christus, im 6. Jahr nach der nationalsozialistischen Erhebung.)
15. März 1939: Okkupation der "Rest-Tschechei".
(* 1934 hatte der "Vater der Bekenntnisfront" an der "Barmer Erklärung" wesentliche Änderungen hinnehmen müssen [u.a. die Fürchtet Gott, ehrt den König!-Diktion von Hans Asmussen]. Kurz darauf wurde Barth sowohl aus der Leitung als auch aus der Synode der "Bekennenden Kirche" ausgeschlossen, wenig später ganz aus der BK. 1935 schließlich die Abschiebung nach Basel, worauf er die "Bekenner" wissen ließ: [I]ch wundere mich nur darüber, dass man es immer noch wagt, dieses prahlerische Wort "Front" als Selbstbezeichnung in den Mund zu nehmen. Und man will mich mit dem großen Bann belegen? Ich lache darüber. Ich verachte das.
05.11
•
Enttaufungen, Bücher und Kabarett
KÖLN. (hpd/ibka) „Das vierte Sommerfest des IBKA NRW bietet Enttaufungen, eine Buchvorstellung sowie literarisches Kabarett.“ Diese Ankündigung ließ nicht erahnen, dass das Sommerfest noch einiges mehr zu bieten hatte. Um es gleich vor weg zu nehmen, man kann von einem rundum gelungenen Fest sprechen.
05.11
•
Bundespräsident Wulff: Positionen der Kirche müssen Gehör finden
Bundespräsident Christian Wulff eröffnet am Mittwoch den evangelischen Kirchentag in Dresden. Vor dem Protestantentreffen sprach sich Wulff im Interview mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) dafür aus, dass die Anliegen der Kirchen in der Gesellschaft ein stärkeres Gehör finden.
05.11
•
Firmen müssen Lohn nachzahlen
Auch ältere Tarifverträge christlicher Gewerkschaften für hunderttausende Leiharbeiter sind nicht gültig. Die Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personal-Serviceagenturen (CGZP) war auch in der Vergangenheit nicht tariffähig, urteilte das Arbeitsgericht Berlin am Montag. Als Konsequenz können viele Leiharbeitnehmer rückwirkend höheren Lohn verlangen, umgekehrt müssen Leiharbeitsfirmen mit Nachforderungen der Arbeitnehmer und auch der gesetzlichen Sozialkassen rechnen. (29 BV 13947/10)
-
Unter den mindestens 1400 Zeitarbeitsfirmen, die wegen illegaler Tarifverträge mit christlichen Gewerkschaften für die Jahre 2006 bis 2009 Sozialbeiträge nachzahlen müssen, sind drei führende Unternehmen der Branche: Manpower, USG People Germany und Trenkwalder Personaldienste.
Alle drei haben insgesamt Tausende Leiharbeitskräfte zu Löhnen weit unter den übrigen Tarifbestimmungen beschäftigt und dadurch der gesetzlichen Sozialversicherung Beiträge sowie den Mitarbeitern Lohn vorenthalten.
BERLIN. (hpd) Uups. werden sich viele fragen, da gab es doch einmal eine "atheistische Buskampagne"... Und gibt es die jetzt wieder noch einmal oder etwas Neues oder Anderes? Nein und Ja, es gibt keine neue Kampagne aber einen weiteren Schritt einer anhaltend guten Idee und ihrer medialen Umsetzung
Der Vorstand des sächsischen Gemeinschaftsverbandes bittet die Leitung der Landeskirche deshalb, den Paragraf 39 „aufgrund der in der Begründung beschriebenen Ausweitung“ nicht zu übernehmen und homosexuelle Partnerschaften auch in Zukunft nicht zu segnen.
05.11
•
Kritik an christlichen Gewerkschaften: Aufstand der Arbeitssklaven
Hunderttausende Leiharbeiter wurden mit Mini-Gehältern abgespeist, weil christliche Gewerkschaften Billiglöhne vereinbart hatten. Laut Arbeitsgericht dürfen die Beschäftigten viel Geld nachfordern (...) Doch bis es soweit kommt, könnte noch viel geschehen. So versucht die FDP derzeit Druck auf Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) auszuüben. Sie solle die rückwirkende Lohnforderung unterbinden, sonst drohe eine Reihe von Insolvenzen. Setzen sich die Liberalen durch, droht der deutschen Justiz eine herbe Schlappe. Wie lässt sich rechtfertigen, dass ein bahnbrechendes Urteil in der Praxis so windelweich wird? Dabei wird die Zeit knapp. Denn für die Nachforderung der Löhne gilt die dreijährige Verjährungsfrist. Auf das Urteil bezogen heißt das: Für das Jahr 2008 können nur bis Ende des Jahres die Löhne eingefordert werden, danach verjährt die Frist.
-
Dez. 2009: Gott, segne die FDP!
Die Liberalen entdecken ihren Glauben
Wie kaum eine andere große Partei in Deutschland haben die Liberalen Distanz zum Christentum gehalten, einst wollten sie sogar die Kirchensteuer komplett abschaffen. Doch nun besinnt sich eine Gruppe von 41 FDP-Politikern auf Gott und hat die Initiative "Christen in der FDP-Bundestagsfraktion" gestartet.
"Oh, lasset uns anbeten, oh, lasset uns anbeten, oh, lasset uns anbeten."
Rund 20 Abgeordnete und Mitarbeiter beginnen den Parlamentsalltag mit einer Morgenandacht, darunter Gläubige der Gruppe "Christen in der FDP-Bundestagsfraktion". Stehen Marktliberalismus und christliche Fürsorge nicht im Widerspruch zueinander? Haushaltspolitiker Otto Fricke schüttelt den Kopf. Der 44-jährige Protestant predigt etwas anderes:
"Gott ist auch ein Liberaler. Die Betonung ist auf dem Auch. Nicht: Gott ist Liberaler, sondern er ist es auch. Er ist ein Konservativer, an vielen Stellen sogar ein sehr Konservativer. An vielen ein sehr Sozialer. Wenn wir uns die Bibel mal an vielen Stellen genauer angucken, dann ist Basis der Bibel an vielen Stellen eine soziale Marktwirtschaft. Dann ist die Erwartung auch an den Christen, im Rahmen seiner Möglichkeit auch wirtschaftlich das zu tun, was er kann, und damit zu helfen."
["Gott, segne die FDP" weiterlesen »]
Katholische Kirche hält Dritten Weg weiter für richtig
Die Caritas und die katholischen Bischöfe halten den sogenannten Dritten Weg im Arbeits- und Tarifrecht trotz der Kritik von Gewerkschaften weiter für zeitgemäß.
-
Der Mainzer Bischof, Karl Kardinal Lehmann, erläuterte in seiner Predigt die befreiende Kraft des Glaubens für den Menschen: „Dann können wir erlöst werden von unseren Götzen: von der Sucht nach immer mehr Besitz, Ansehen und Prestige, von der Kälte unseres Herzens gegenüber anderen Menschen, von der Abneigung gegenüber dem Fremden, von der Perversion dessen, was wir oft Liebe nennen, aber auch dauernd schmählich verraten, von der Besinnungslosigkeit in vielfältigem Rausch hin zu jener Nüchternheit, die zugleich Begeisterung ist."
-
Kardinal Bertone: Caritas muss starke christliche Identität haben
Die karitativen Organisationen der Kirche müssen eine lebendige christliche Identität besitzen. Das sagte Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone in seiner Predigt vor der Generalversammlung der Caritas Internationalis im Vatikan.
“Die karitative Arbeit der Kirche kann sich – wie die Arbeit Christi - niemals auf die materiellen Bedürfnisse der Menschen beschränken, so dringend und unmittelbar diese Bedürfnisse auch sein mögen.“
Mit einem Wort: Die Kirche muss nicht nur Nächstenliebe üben, sondern sie so üben, wie Christus es getan hat.”
05.11
•
Rheinland-pfälzische Regierung überwiegend katholisch
Außer Beck gehören der katholischen Kirche an: Kultusministerin Doris Ahnen (SPD), Familienministerin Irene Alt (Grüne), Sozialministerin Malu Dreyer (SPD), Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) und Innenminister Roger Lewentz (SPD). Keine Angaben zu ihrer Religionszugehörigkeit machen die stellvertretende Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne) sowie Finanzminister Carsten Kühl (SPD), Justizminister Jochen Hartloff (SPD), der Chef der Staatskanzlei, Martin Stadelmaier (SPD), und die Bevollmächtigte des Landes beim Bund und in Europa, Margit Conrad (SPD).
05.11
•
Grundschule Buschdorf bleibt katholisch
Obwohl die Eltern mehrheitlich für die Umwandlung der katholischen Grundschule in Buschdorf in eine Gemeinschaftsgrundschule gestimmt haben, bleibt sie eine Bekenntnisschule. Von 152 abgegebenen Stimmen waren 116 für die Umwandlung, 36 sprachen sich dagegen aus
Missbrauchsbeauftragte nimmt weder Kirche noch Bund bei Entschädigungen finanziell in die Pflicht
Direkte finanzielle Entschädigungen dagegen sollen von den Täter-Institutionen selber kommen, schlägt Christine Bergmann vor - die Summe solle sich anlehnen an das, was bei einem Gerichtsprozess an Schmerzensgeld gezahlt worden wäre.
Die ursprüngliche Idee der Missbrauchsbeauftragten war eine andere: Sie wollte eine einfache Lösung für die Opfer: einen Fonds, aus dem alle Betroffenen sowohl direkte finanzielle Entschädigung erhalten hätten als auch Hilfen für die Bewältigung der Folgeschäden des Missbrauchs. In diesen Fonds sollten Bund und Länder einzahlen, aber auch Täterorganisationen wie Kirchen, Schulen, Sportverbände. Von diesem sinnvollen Fondsmodell ist Christine Bergmann abgerückt, sie ist eingeknickt vor mächtigen Organisationen wie der katholischen Kirche oder dem Deutschen Olympischen Sportbund, die nicht einzahlen wollten. Und sie ist eingeknickt vor der Bundesregierung, die offenbar signalisiert hat, keine direkten finanziellen Entschädigungen an Opfer sexueller Gewalt zahlen zu wollen. Bergmanns ursprüngliche Idee des gemeinsamen Fonds wäre noch früh genug verwässert worden - erstens vom Runden Tisch, zweitens von den Finanzministern in Bund und Ländern. Anstatt dafür zu kämpfen hat sie sich in vorauseilendem Gehorsam geübt - eine unabhängige Missbrauchsbeauftragte agiert anders.
domradio.de: Sie sind jetzt einen knappen Tag hier. Wie erleben Sie die Soldatenwallfahrt?
Overbeck: Ich erlebe die Leute in den Gottesdiensten wie heute Morgen und gestern Abend schon sehr wach und aufmerksam. Ansonsten ist das ein, wir würden auf Neudeutsch sagen, Event, das Menschen zusammenbringt; das ihnen aber auch Perspektiven des Glaubens eröffnet. Ich merke schon, dass Einige hier auch mit sehr ernsthaften Anliegen sind und froh sind, dass die Kirche mit bei den Soldaten ist - und damit mit in der Gesellschaft.
-
Friede als Werk der Gerechtigkeit
Militärbischof Overbeck (am 6.5.2011) ins Amt eingeführt – de Maiziere: „Wir brauchen die Kirche unter den Soldaten – heute und in Zukunft
-
Verteidigungsminister Thomas de Maizière zeigt mit seinem denkwürdigen Auftritt vor führenden Soldaten, wer der Herr im Bendlerblock ist. (...) Seine geharnischte Ansage lautet: Wer ihm folgt, kann bleiben. Die anderen haben "keinen Platz".
(...) Schon strategisch will der Minister die Bundeswehr auf neue Füße stellen. Die klassische Landesverteidigung gegen eindringende Feinde soll nicht länger das wichtigste Ziel sein. Es geht um den Schutz deutscher Sicherheitsinteressen, auch der Wirtschaftsinteressen. Die Bundeswehr müsse im Notfall auch bereitstehen, der Exportnation Deutschland den Zugang zu den Märkten der Welt und ihren natürlichen Ressourcen zu sichern und zwar "zu Lande, zu Wasser und in der Luft", wie de Maizière es formuliert.
Künftig sollen 10.000 Soldaten für den ständigen Auslandseinsatz bereitstehen. Zum Vergleich: Derzeit sind etwa 7000 Soldaten im Auslandeinsatz irgendwo auf der Welt, die meisten im Rahmen des Isaf-Mandates in Afghanistan.
(...) Die Analyse de Maizières fällt schonungslos aus. Sie dürfte manchem im vollbesetzen Saal vor den Kopf stoßen. Die Anwesenden sind schließlich alle Teil des mit "Wasserkopf" noch harmlos umschriebenen Führungskollegiums der Bundeswehr. Zu unbeweglich sei die Bundeswehr, erläutert de Maizière. Sie könne Dinge, die keiner braucht, und brauche Dinge, die keiner kann. Sie habe "die angenehmen Sachen zu wichtig und die unangenehmen zu unwichtig werden lassen", moniert der Minister.
(Grosz-Angriff auf die öffentliche Moral von 1927 folgte ein jahrelanger Gotteslästerungsprozess)
Himmel und Hölle - George Grosz' Berliner Jahre
Seine Arbeiten im Malik-Verlag bringen ihn von 1920 an immer wieder vor Gericht. Bei der Rechten ist vor allem eine Zeichnung verhasst: "Maul halten und weiter dienen." Sie zeigt Christus am Kreuz mit Gasmaske und Soldatenstiefeln. Grosz entkommt wenige Tage vor Hitlers Machtergreifung in die USA.
Nach Studien an der Dresdner Kunstakademie zieht es Grosz 1912 in die Metropole. Er liebt den Ragtime und den exzentrischen "Mister Meschugge" mit seiner Radau-Kapelle, spielt im "Café Größenwahn" den Dandy, fixiert "messerhart" das kaiserliche Berlin, füllt sein Skizzenbuch mit Randexistenzen. Er meldet sich im November 1914 freiwillig zum Militär. Sechs Monate später gilt er als dienstuntauglich.
Im Januar 1917 wird er erneut einberufen. Nervenzusammenbruch. Er karikiert die Gesundbeter, einen Arzt, der ein Gerippe für ›kv‹ (kriegsverwendungsfähig) erklärt. Grosz, der Bürgerschreck, propagiert DADA, wird Kommunist, entwickelt sich zu einem Physiognomiker der herrschenden Klasse, kämpft gegen Ausbeutung, malt mit blutroter Palette die Großstadt als Hure Babylon oder die kapitalistische Götterdämmerung oder eine entlarvende Allegorie auf die Weimarer Republik.
Seine Arbeiten im Malik-Verlag bringen ihn von 1920 an immer wieder vor Gericht. Bei der Rechten ist vor allem eine Zeichnung verhasst: "Maul halten und weiter dienen." Sie zeigt Christus am Kreuz mit Gasmaske und Soldatenstiefeln. Grosz entkommt wenige Tage vor Hitlers Machtergreifung in die USA
domradio.de: Glaube spielt für Sie persönlich eine große Rolle - welche gerade in Krisensituationen? Schneiderhan: Ich habe viele schwere Stunden hinter mir, als ich noch im aktiven Dienst war. Und ich hätte Vieles auch nicht bewältigt, wenn ich mir nicht so sicher in meinem persönlichen Fundament wäre. Und das ist jetzt die katholische Kirche für mich. Und ich weiß und wusste mich sicher in einem Land, wo Soldaten nicht mehr missbraucht werden. Bei allen Diskussionen über die Einsätze. (...) Und für mich selber muss ich mit dem Thema umgehen: Christ, Töten, Töten lassen und getötet werden hinnehmen. Und da glaube ich, wenn es um die großen Themen geht, die auch der Militärbischof angesprochen hat, Frieden und Gerechtigkeit auf der Welt, dann gibt es eben Situationen, wo militärische Gewalt notwendig ist, notwendig im Sinne von Not wenden, vor allem gegenüber jenen, die all unsere Werte verachten. Und mit Terror und Gewalt ihre Ideen an den Mann zu bringen. Die muss man eben auch mit Gewalt davon abhalten es zu tun.
George Grosz: Die Ausschüttung des heiligen Geistes
-
Schüsse auf Trauerzug
Während einer Demonstration gegen einen Bundeswehrstützpunkt in Talokan sind am Mittwoch Agenturberichten zufolge mindestens zwölf Menschen erschossen worden. Mehr als 80 Menschen wurden verletzt, meist ebenfalls durch Schüsse deutscher Soldaten oder afghanischer
Wachleute und Polizisten. Erst am Montag erschossen Soldaten der westlichen Allianz ein zehnjähriges Mädchen in der Provinz Kunar. Vier andere Kinder wurden bei dem Zwischenfall verletzt. Am Sonnabend töteten Besatzungstruppen in der Provinz Nangarhar »versehentlich« einen Fünfzehnjährigen. Bei dem folgenden Protest wurde ein Demonstrant erschossen, fünf weitere erlitten Verletzungen.
Albert Hahn: Rot auf Weiß ist noch köstlicher als Grün
05.11
•
Kirche tut ein bisschen Buße
Die Nordelbische Kirchenleitung gesteht Versagen bei der Dienstaufsicht ein. Disziplinarrechtlich vorgehen will sie nicht - anders, als es ein Gutachter anregte.
Der Papst kommt – herzlich begrüßt
BERLIN. (hpd) Ralf König unterstützt den Protest des Bündnis „Der Papst kommt“ gegen die menschenfeindliche Politik des Papstes anlässlich dessen Berlin-Besuch im September. Er hat dafür eine Illustration gezeichnet, die zur fröhlichen Demonstration gegen den Papstbesuch am 22. September aufruft.
05.11
•
Katholische Kirche: AI zieht Heiligenschein ein
LONDON. (hpd) Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) hat dem Vatikan in ihrem am Freitag vorgestellten Jahresbericht attestiert, seinen Verpflichtungen aus der UN-Konvention über die Rechte des Kindes nicht nachgekommen zu sein. Es ist das erste Mal, dass die katholische Kirche in diesem Bericht am Pranger steht. Die Kirche reagierte nun mit einem Rundschreiben an die Bischofskonferenzen.
05.11
•
Kurie und Kapital
Die Enzyklika »Rerum novarum« Leo XIII. begründete vor 120 Jahren ein reaktionäres Bündnis, das bis heute hält
Als die bürgerliche Revolution in Italien 1870 die feudale und weltliche Herrschaft des Papstes stürzte, protestierte Pius IX. auf das schärfste und schleuderte gegen alle am »Raub des Patrimonium Petri« Beteiligten den Kirchenbann (Exkommunikation). Zwar nahm sein Nachfolger Leo XIII., der sein Pontifikat am 20. Februar 1878 antrat, die Verdammung nicht zurück, vollzog aber auf der Stelle einen Frontwechsel. Mit dem Gespür, das aus dem Jahrtausende alten Haß gegen alles Fortschrittliche erwuchs, hatte der Klerus die Gefahr erkannt, die 1876 durch die Gründung der sozialistischen Arbeiterföderation in Italien entstanden war, und reagierte. Der Hauptfeind waren nunmehr die marxistische Arbeiterbewegung und alle, die sich an ihre Seite stellten oder auch nur mit ihr sympathisierten, darunter selbst Reformer in den eigenen Reihen.
["Kurie und Kapital" weiterlesen »]
05.11
•
Armut – Perspektiven, auch religiöse
TRIER. (hpd) Von der Antike bis heute: Wie 2500 Jahre Armut in der Kunst gespiegelt werden, zeigen zwei große Ausstellungen in Trier. Die Sicht auf die Armut hat sich extrem gewandelt. Zwischen den Zeilen lässt sich die Rolle der Kirche bei diesem Wandlungsprozess ableiten - und daraus ein möglicher Faktor für die Entstehung kirchlicher Macht.
05.11
•
Beten statt saufen
Irland ist pleite, und die "Pioneers" sind es auch. Die haben nichts mit der Kinderorganisation in der DDR zu tun - im Gegenteil ...
05.11
•
Den Kirchen endlich ihren Platz zuweisen
In einem Land, in dem der Anführer der katholischen Kinderschänderkirche wie selbstverständlich verlangen kann vor dem wie auch immer gewählten Parlament zu sprechen und damit seine Verhöhnung der Opfer noch ausbauen darf, ist mit Sicherheit vieles nicht in Ordnung. Vor allem aber haben die religiösen Verführer viel zu viel Macht. ["Den Kirchen endlich ihren Platz zuweisen" weiterlesen »]
05.11
•
Kinderhilfe
McDonald’s fördert evangelikale Missionierung
MÜNCHEN. (hpd) Fast jeder kennt die „Spendenhäuschen“ für die McDonald’s Kinderhilfe, in die man sein Wechselgeld spenden kann. Wer allerdings meint, seine Spende käme ausschließlich säkularen Zwecken zugute, der irrt sich: Sämtliche aktuellen Förderprojekte der deutschen McDonald’s Kinderhilfe kommen christlich-missionarischen Organisationen zugute. Größter Nutznießer mit einer Million Euro: Die bibeltreu-evangelikale „Arche“ von Heilsarmee-Pastor Bernd Siggelkow.
Viele Jahre lang habe ich gerne und oft für die McDonald's Kinderhilfe gespendet. Die bekannteste Aktivität der McDonald's Kinderhilfe sind die Ronald McDonald Häuser und Oasen, die es Eltern ermöglichen, mehr Zeit mit ihren schwerkranken Kinder zu verbringen. (Mehr dazu hier.) Eine prima Sache, dachte ich.
["McDonald's fördert evangelikale Missionierung" weiterlesen »]
05.11
•
Kardinal schasst schwulen Theologen
Der bekennende homosexuelle Theologe und Autor David Berger darf nach seinem Outing keinen Religionsunterricht mehr erteilen. Nach FR-Informationen entzieht Kardinal Meisner dem 42-Jährigen mit sofortiger Wirkung die „Missio canonica“.
Berger könne „nicht mehr glaubwürdig im Sinne der katholischen Kirche unterrichten“, heißt es in dem Dekret des Kölner Erzbischofs vom 2. Mai, das der Frankfurter Rundschau vorliegt. „Das Vertrauensverhältnis des Erzbischofs von Köln in die Glaubwürdigkeit von Herrn Dr. Berger, in Lehre und Lebensführung mit den moralischen und gesetzlichen Normen der Kirche übereinzustimmen, ist zerstört“, so Meisner in der von ihm persönlich unterzeichneten Verfügung weiter. Berger erwecke den Anschein, in seinen Überzeugungen und seiner Lebensführung „von der katholischen Lehre und Disziplin“ abzuweichen. Die Begriffe „Homosexualität“ oder „schwul“ verwendet Meisner selbst an keiner Stelle.
["Kardinal schasst schwulen Theologen" weiterlesen »]
Neuer Beruf: Kirchlicher Popmusiker
Das Nordkolleg Rendsburg bietet zum Wintersemester 2011 / 12 erstmalig die Aus- und Weiterbildung "B-Kurs Popularmusik in der Kirche" an. Der Abschluss der dreijährigen Ausbildung wird von der Nordelbischen Kirche als Berufsabschluss für B-Kirchenmusikstellen anerkannt. Das "B" steht zwar nicht für Bachelor, der B-Abschluss entspricht aber in der Wertigkeit diesem Universitätsabschluss. Für Kirchenmusiker ist die Ausbildung eine Qualifizierungsmöglichkeit in den Bereichen Jazz, Rock, Pop, Blues und Gospel.
Der neue katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck sieht weiterhin die Notwendigkeit des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan.
Wegen der instabilen Sicherheitslage werde der Einsatz «noch Leid und Tod auch über die deutschen Einsatzkräfte» bringen, sagte Overbeck der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Freitagsausgabe). «Gleichwohl sehe ich um der Menschen in Afghanistan willen keine Möglichkeit, sich in radikalpazifistischer Weise von diesem Einsatz zu distanzieren und zu sagen, wir ziehen uns einfach da raus», sagte Overbeck, der am Freitag in sein neues Amt eingeführt werden sollte.
(...) Laut Sonja Merz, Fundraiserin im Dekanat, haben 2010 nur 12,7 Prozent der 35000 Kirchgeldpflichtigen gezahlt. Dabei kamen 113500 Euro zusammen. Es könnte mehr sein. Aber, so Merz: „Uns geht viel Geld verloren, weil die Leute die Kirchgeldzahlung nicht ernst nehmen.“
(...) Kern hob hervor, dass das Erbschaftsmarketing einen "langen Atem" brauche, der Verpflichtung und Verantwortung bedeute. Man müsse sehr genau die Lebenssituation des Erblassers kennen und eine Beziehung zu ihm aufbauen. Dazu gehörten etwa Einladungen zu Veranstaltungen und regelmäßige Besuche, Kenntnisse über Alter, Krankheit und Tod, die Erstellung eines Testaments und die Organisation einer würdigen Bestattung. "Der Erbschaftsfundraiser ist kein Leichenfledderer, sondern einer, der das Erbe eines vertrauten Menschen einsetzen will zur Schaffung einer humareren Gesellschaft." Nach den Worten des Finanzchefs der hessen-nassauischen Diakonie, Wilfried Knapp, ist das Fundraising als zusätzliche Einnahmequelle "nicht mehr wegzudenken". Es ermögliche in vielen sozialen Einrichtungen das "gewisse Extra", Leistungen also, die sonst nicht mehr erbracht werden könnten. Knapp würdigte auch das Engagement von Ehrenamtlichen bei der Beschaffung von Spenden
05.11
•
Gottesbezug im Grundgesetz: Berliner Grünen-Chefin erwartet Debatte
In ihrer Partei werde darüber schon diskutiert, sagte sie der «Zeit»-Beilage «Christ & Welt». Der Grünen-Nachwuchs ihres Landesverbandes hatte im vergangenen Jahr gefordert, den Gottesbezug in der Präambel zu streichen. Jarasch hofft, dass die Kirchen diese Auseinandersetzung «nicht sofort als antikirchlichen Reflex» deuten. Bestrebungen, den Gottesbezug in der Verfassungspräambel zu streichen, gibt es auch in der Linkspartei und der Laizisten-Gruppe in SPD.
Das Gespräch darüber sollte nach ihrer Ansicht «wie bei den bioethischen Fragen nicht parteipolitisch instrumentalisiert» werden. Für die Väter und Mütter des Grundgesetzes ist es nach Ansicht der Grünen-Politikerin selbstverständlich gewesen, sich im ersten Satz auf die Verantwortung vor Gott und den Menschen zu berufen: «Es war die Zeit der Volkskirche.» Hingegen müsse sich die Politik mit einer immer stärkeren Entkirchlichung der Gesellschaft auseinandersetzen.
-
EKD-Kirchenamtspräsident: Verhältnis von Staat und Kirche nicht ändern
Der Präsident des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Hans Ulrich Anke, hat Bestrebungen widersprochen, das «vom Grundgesetz gewollte und garantierte Verhältnis von Staat und Kirche in unserem Lande zu revidieren»
Das Grundgesetz verstehe die weltanschauliche Neutralität des Staates im Sinne einer fördernden Neutralität, sagte Anke am Mittwoch in Oldenburg laut einem vorab verbreiteten Redetext. In verschiedenen Parteien waren in jüngster Zeit Forderungen laut geworden, das Verhältnis von Staat und Kirche zu überprüfen.
Der «fördernde Impuls in Bezug auf Religionen und Weltanschauungen» sei den Vätern und Müttern des Grundgesetzes außerordentlich wichtig gewesen, erinnerte der Kirchenjurist. Darin bestehe ein zentraler Unterschied zu Verfassungen anderer Staaten zum Beispiel zur französischen Laicité, die dem Konzept einer strikten Trennung von Staat und Kirche folgt.
Gerade die öffentliche Dimension von Religion trage dazu bei, dass Menschen ihr Leben am besten nach ihren religiösen Überzeugungen ausrichten können, argumentierte der Leiter der EKD-Zentrale. Die öffentliche Dimension präge den «Diskurs über die Werte und Grundorientierungen einer Gesellschaft». Dies sei auch dringend nötig, denn die Gesellschaft lebe davon, dass sich in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur oder auch der Religion die Vielfalt gesellschaftlicher Kräfte in Freiheit entfaltet.
Zudem wandte sich Anke gegen die verbreitete Formel von der «hinkenden Trennung» zwischen Staat und Kirche. Dieser Begriff suggeriere «etwas Krankhaftes, zumindest Unvollendetes im Verhältnis zwischen Staat und Religionsgemeinschaften» und entspreche überhaupt nicht der Realität. Denn die Trennung von Staat und Religionsgemeinschaften sei klar gewährleistet: «Der säkulare, religiös-neutrale Staat kann und darf nicht über religiöse Fragen befinden. Und die Religionsgemeinschaften können und dürfen nicht an Stelle des Staates dessen hoheitliche Aufgaben entscheiden», sagte der Jurist, der seit 1. Dezember an der Spitze des EKD-Kirchenamtes in Hannover steht.
(Quelle:epd)
REGENSBURG. (r-d/hpd) Er werde in Revision gehen. Er habe nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht, Atheisten anzugreifen. Er wähnt sich in Besitz der absoluten Wahrheit. In einer Presseerklärung, die an Schärfe nichts zu wünschen übrig lässt, hat Bischof Gerhard Ludwig Müller am Dienstag den atheistischen Buchautor Michael Schmidt-Salomon zum wiederholten Mal scharf attackiert.
Atheisten bedrohten das im Grundgesetz verankerte Lebensrecht, ließ Müller seinen Sprecher Clemens Neck verkünden. Schmidt-Salomon hat nun auf die Presseerklärung des Bischofs reagiert.
05.11
•
Die falsche Freude der Christlichen
Dürfen sich christliche Politiker über den Tod eines Menschen freuen? Ja, finden Merkel und Seehofer und begrüßen die Tötung Osama bin Ladens. Bei vielen Menschen lösen sie damit ziemliches Unbehagen aus - über Parteigrenzen hinweg.
Gerahrd Kittel - evangelischer Theologe und Professor für Neutestamentliche Theologie: Nicht darum handelt es sich, ob einzelne Juden anständige oder unanständige Juden sind; auch nicht, ob einzelne Juden ungerechterweise zugrunde gehen oder ob einzelnen damit Unrecht geschieht. Die Judenfrage ist überhaupt nicht die Frage der einzelnen Juden, sondern die Frage des Judentums, des jüdischen Volkes. Und darum darf, wer ihr auf den Grund gehen will, nicht zuerst fragen, was aus dem einzelnen Juden, sondern was aus dem Judentum werden soll.
Nicht darum handelt es sich, ob einzelne Juden anständige oder unanständige Juden sind; auch nicht, ob einzelne Juden ungerechterweise zu Grunde gehen oder ob einzelnen damit recht geschieht. Die Judenfrage ist überhaupt nicht die Frage des einzelnen Juden, sondern die Frage des Judentums, des jüdischen Volkes. Und darum darf, wer ihr auf den Grund gehen will, nicht zuerst fragen, was aus dem einzelnen Juden sondern, was aus dem Judentum wird. Gerhard Kittel - Theologe (in Die Judenfrage)
Wenn wir feststellen, daß die jüdische Bevölkerung in einer ungesunden Weise sich übersteigert hat, dann dürfen wir nicht sagen, wir könnten nichts tun, weil ein Handeln ohne Härte nicht möglich sei; dann heißt es vielmehr, den Härten zum Trotz zuerst wieder die Gesundheit zu erreichen. Zudem wird eine deutsche Staatsführung in der gegenwärtigen Zeit vor Härten schon deshalb nicht scheuen dürfen, weil die Arbeitslosigkeit und die wirtschaftliche Lage ja auch für Millionen deutscher Volksgenossen seit Jahren eine unerhörte Härte bedeutet (...). Derjenige Teil des Judentums, der ohne intellektuellen Herrschaftsanspruch nicht meint leben zu können, wird Deutschland verlassen, wie es ja schon etliche getan haben. Noch schneller wird dies hoffentlich derjenige Teil tun, der sich nicht an das Leben eines anständigen Gastes gewöhnen kann. (...) Vielleicht kann dann auch der deutsche Antisemit einmal wieder Verständnis gewinnen für die Tatsache, daß selbst das Neue Testament, welches man das antijüdischste Buch der ganzen Welt nennen könnte, neben dem schärfsten Angriff auf den jüdischen Geist doch auch als Jesu Wort festgehalten hat (...). Gerhard Kittel
05.11
•
Unchristliche Kritik an der christlichen Kritik christlicher Schauspieltalente
Ja, - da staunt der Heide nicht schlecht. Zwotausend Jahre Vermittlung von doch ziemlich unveränderlichen und recht einfachen Geboten, - und irgendwie ohne Wirkung. Also,- töten darf man nicht, aber irgendwie doch, sich darüber freuen aber nicht. Oder doch nicht, - oder aber doch? Irgendwie verwirrend das Ganze. Aber es ist immer nett den Versuch zu wagen, daran zu erinnern, dass da mal was war. Dies denkt sich auch ein Unions-Rechtsexperte, (aha, - ein Rechtsexperte ), im öffentlich rechtlichen Angebot bedarfsgerecht formulierter Moral. Der Mann meint sogar, dass die unglückliche Wortwahl unserer Bundeskanzlerin zu Bin-Ladens Tod, schwer an Mittelalter erinnert. Unrecht, hat er damit wahrscheinlich nicht, - aber er tut fast so, als wäre durchschnittliche europäische Sichtweise außerhalb wirtschaftlicher Modernisierungsvorgaben, tatsächlich jemals groß etwas anderes gewesen.
["Unchristliche Kritik an der christlichen Kritik christlicher Schauspieltalente" weiterlesen »]
05.11
•
Ein "Wunder": Perus Präsident schreibt bin Ladens Tod Johannes Paul II. zu
Am Sonntag hatte Papst Benedikt XVI. seinen Vorgänger Johannes Paul II. selig gesprochen. Als erste Handlung in seinem neuen Zustand hat der Verstorbene für die Tötung Osama bin Ladens gesorgt - glaubt Perus Präsident García.
Hermann Gröhe kommt
Anlass ist die Landesdelegiertenversammlung des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU in Niedersachsen, die dieses Jahr in Walsrode stattfindet. Neben der Rede Gröhes stehen Vorstandswahlen auf der Tagesordnung.
„Der EAK vertritt die evangelischen Mitglieder der CDU. Wir setzen uns für einen intensiven Austausch zwischen Politik und Kirche ein“, erläutert Pastor Dirk Heuer, EAK-Landesvorsitzender. „Darum freut es uns, dass wir mit Herrn Gröhe einen Gast begrüßen können, der als CDU-Generalsekretär, Bundestagsabgeordneter und als Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche Deutschlands sowohl im politischen als auch im kirchlichen Bereich Verantwortung trägt.“
04.11
•
Westfälischer "gottesgeschenk"-Waschlappen ist Verkaufsschlager
Ein Waschlappen wird Kult: Mit 33.333 Bestellungen ist ein zum "Jahr der Taufe" 2011 produzierter "gottesgeschenk"-Frotteehandschuh zum Verkaufsschlager im Webshop der Evangelischen Kirche von Westfalen geworden.
Erfunden wurde der weiße Waschhandschuh mit dem rot aufgestickten Schriftzug "gottesgeschenk - ich bin getauft" von Pfarrer Uwe-C. Moggert-Seils, der in Bielefeld die Öffentlichkeitsarbeit der Evangelischen Landeskirche leitet. Er möchte mit dem Waschlappen verdeutlichen, dass "die Taufe kein einmaliger Akt ist, sondern ein Geschenk, das einen ein Leben lang begleitet." Im Badezimmer soll das Produkt, das von einer westfälischen Baumwollfirma hergestellt wird, ganz praktisch an das Ereignis erinnern.
04.11
•
Wenn ein Bayer und ein Pole...
ROM. (hpd) Noch ist Polen nicht verloren. Ein Papst, der erste und höchstwahrscheinlich wohl auch der letzte aus diesem Land, bekommt offiziell einen Stammplatz im katholischen Himmel angewiesen und bescheinigt.
04.11
•
Rom: Souvenirs von Johannes Paul II. verkaufen sich vorzüglich in diesen Tagen / Die Händler rund um den Petersplatz bieten auch Dinge an, deren Sinn sich nicht unbedingt erschließt Glaube und Geld - das Geschäft funktioniert
Der Zisterzienserpater Gregor Graf Henckel von Donnersmarck befürchtet, dass ganz Europa im Begriff sei, sich abzuschaffen und es in zweihundert Jahren keine Europäer „in unserem Sinne“ mehr geben könne. „Der Europäer, wie wir ihn kennen, hat sich quasi in einen Suizid gestürzt und zwar in Gestalt der Destabilisierung von Ehe und Familie, Verhütung, Tötung ungeborener Menschen und der Gleichberechtigung von nicht auf Fortpflanzung angelegter Lebensgemeinschaften“, sagt er im Interview mit der Wochenzeitung „Junge Freiheit“.
Fakt sei, dass die Ehe schwerst diskriminiert werde, wenn man ihr Lebensgemeinschaften, die nicht ihrem Charakter entsprächen, ähnlich oder gleich mache, so der Abt weiter.
04.11
•
Vatikan muss sich vor US-Gericht verantworten
USA. (hpd) Eine beispiellose richterliche Entscheidung fordert vom Vatikan, sich für die Vertuschungen sexuellen Missbrauchs durch Geistliche zu verantworten und dem Gericht entsprechende Dokumente vorzulegen. In einer Pressekonferenz erläuterten die Anwälte von „John V. Doe“ die sensationelle Entscheidung.
04.11
•
Karl Freitag - Wenn ich nicht tanzen darf, fang ich zu denken an
Der Karfreitag ist ein sogenannter stiller Feiertag. Da soll sich die Bevölkerung nicht verlustieren. Da darf nicht getanzt werden und die Kirchenglocken sollen am besten die einzige Musik sein. Höchstens Bischof und Pfaff dürfen ein paar Minderjährige missbrauchen, für den Rest soll Totenstille herrschen. Doch nein, im MDR darf Heino um 20 Uhr 15 über den Sender, aber er darf auch nur Kirchenmusik trällern und nicht die sonst so gern genommene schwarzbraune Haselnuss. ["Karl Freitag - Wenn ich nicht tanzen darf, fang ich zu denken an" weiterlesen »]
04.11
•
Sächs. Landtag, CDU/FDP-Fraktion: Lutherdekade 2008 bis 2017 – Die Bedeutung der Reformation für Sachsen darstellen und erlebbar machen
Der Landtag möge beschließen,
die Staatsregierung zu ersuchen,
1.
die Aktivitäten zur Lutherdekade im Freistaat weiter zu fördern,
2.
die Lutherdekade und den Themenkomplex der Reformation - als ein zentrales Ereignis in der Geschichte Europas mit weitreichenden Folgen - im Rahmen von Projektarbeit an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen aufzugreifen.
3.
dafür Sorge zu tragen, dass auch vom Freistaat Sachsen finanzierte Institutionen im Kulturbereich das Reformationsjubiläum und die diesbezügliche kulturelle Bildung im Rahmen ihrer Budgets bei ihren Programmplanungen mit berücksichtigen,
4.
die Bedeutung Sachsens in der Reformation zu nutzen, um für den Freistaat international zu werden und sic dabei eng mit den mitteldeutschen Ländern Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie dem Bund abzustimmen und
5.
zu berichten, welche Projektideen und touristischen Produkte die Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH und weitere Personalträger bisher entwickelt und konzipiert haben, um die sächsischen Luther- und Reformationsgedenkstätten und historisch bedeutsame Orte im In- und Ausland zu vermarkten.
"Luther war (...) ein früher deutscher Patriot, der sagte 'Für meine Deutschen bin ich geboren, ihnen möchte ich auch dienen' oder 'Ich kann es ja nicht lassen, ich muß mich sorgen um das arme, elende, verlassene, verachtete, verratene und verkaufte Deutschland, dem ich ja kein Arges, sondern alles Gute gönne, als ich schuldig bin meinen lieben Vaterland.' Oder, wenn wir über den politischen Luther sprechen, dann denken wir natürlich auch an den Schluß des Liedes 'Ein feste Burg ist unser Gott', dieses vielleicht schönsten evangelischen Kirchenliedes, das mit der trotzigen Forderung endet: 'Das Reich muß uns doch bleiben.' Gerade der politische Luther ist eine Fundgrube für unsere Gegenwart (...)."
04.11
•
04.11
•
Karl Freitag - Wenn ich nicht tanzen darf, fang ich zu denken an
Der Karfreitag ist ein sogenannter stiller Feiertag. Da soll sich die Bevölkerung nicht verlustieren. Da darf nicht getanzt werden und die Kirchenglocken sollen am besten die einzige Musik sein. Höchstens Bischof und Pfaff dürfen ein paar Minderjährige missbrauchen, für den Rest soll Totenstille herrschen. Doch nein, im MDR darf Heino um 20 Uhr 15 über den Sender, aber er darf auch nur Kirchenmusik trällern und nicht die sonst so gern genommene schwarzbraune Haselnuss. ["Karl Freitag - Wenn ich nicht tanzen darf, fang ich zu denken an" weiterlesen »]
04.11
•
Exorzismus-Doku im WDR: Teufel befiehl, wir folgen
In den 60ern hatte sich die katholische Kirche von Teufelsglauben verabschiedet. Doch unter Benedikt XVI. erlebt der Exorzismus eine Renaissance (WDR, Do, 23.15 Uhr).
Ein Dialog zwischen Anneliese Michel (einem zu Tode gequälten Exorzismus-Opfer, Anm.), respektive Teufel, und ihrem Exorzisten: Teufel: "Die Demokratie in der Kirche ist nicht unbedingt immer das Beste. Weil..." Exorzist: "Weil der Teufel größere Macht bekommt?!" Teufel: "Ja."
04.11
•
Märchenstunde mit Ratzinger-Papst (Onkel Hotte XVI.) Teil I und II
Die Entzauberung einer Weltreligion durch die wissenschaftliche Forschung
04.11
•
Deutscher Priester schaltet Todesanzeige für Jesus
In zwei Zeitungen hat ein evangelischer Dekan den Tod Jesu per Anzeige kundgetan und zur Trauerfeier am Karfreitag eingeladen. "Das ist kein billiger Werbegag", betont der Geistliche.
Showtime für Gott: Die skurrilen Methoden des Vatikans bei Selig- & Heiligsprechungen
Am 1. Mai wird Johannes Paul II. in Rom in einer gigantischen Zeremonie seliggesprochen. Warum der Vatikan übersinnliche Kräfte für seine PR-Zwecke braucht. Nach welchen Methoden selig- und heiliggesprochen wird. Und warum die Kritik am Pope-Star Wojtyla nicht verstummt.
04.11
•
Dekanat verzichtet auf Gegenaktion zu kollektivem Kirchenaustritt
Frankfurt a.M./Mainz (epd). Die evangelische Kirche in Mainz plant keine Gegenveranstaltung zu dem von der Giordano-Bruno-Stiftung Rheinhessen geplanten "kollektiven Kirchenaustritt" am Gründonnerstag. "Das würde wahrscheinlich nichts bringen", sagte der evangelische Dekan Andreas Klodt am Mittwoch in Frankfurt am Main dem epd. Die Menschen, die im Standesamt am Mainzer Hauptbahnhof ihren Austritt erklären wollten, seien mit Argumenten kaum zugänglich und würden etwa auf das Verteilen von Bibeln "sicher mit Spott und Häme" reagieren.
Mit der Aktion wolle man ein Zeichen gegen Missstände in der Kirche setzen, erklärte David Häußer von der religionskritischen Giordano-Bruno-Stiftung, die unter anderem über Facebook für den Kirchenaustritt wirbt. Etwa 80 Mainzer Bürger hätten sich zum Kirchenaustritt am Donnerstag um 10 Uhr vor dem Standesamt verabredet. "Uns geht es nicht um Provokation, sondern um Freiheit", sagte Häußer.
Dem widersprach Dekan Klodt. Wahrscheinlich seien viele der Aktivisten schon lange vorher ausgetreten. Er sehe den kollektiven Kirchenaustritt als Provokation und als eine Art "Retourkutsche" dafür, dass die Stadt Mainz im vergangenen Jahr ein Tanzverbot für Karfreitag und Ostern erlassen hatte. Im Übrigen könne man wenig daran ändern, dass Menschen der Kirche den Rücken kehrten. So träten im Dekanat Mainz mit seinen 52.000 Evangelischen jährlich rund 500 Frauen und Männer aus. Dem stünden allerdings 150 Eintritte gegenüber. Rechne man die Taufen hinzu, dann sei die Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche "ausgesprochen stabil", sagte Klodt.
04.11
•
Karikaturen gesucht
Karikaturenwettbewerb zum Papstbesuch. diesseits verlegt die vier besten Karikaturen als Postkartenset
Vom 22. - 25. September 2011 wird Papst Benedikt XVI. in Freiburg, Erfurt und Berlin zu Besuch erwartet. Anlässlich der Visite des Oberhaupts des Vatikanstaats und Oberstem Hirten der Katholiken ruft diesseits einen Karikaturenwettbewerb ins Leben. Unter dem Motto Quo vadis Bene? können Hobby- und Profizeichner ihre kreativen Zeichnungen bis zum 30. Juni 2011 der diesseits-Redaktion einreichen.
Ob zu den kritikwürdigen politischen Forderungen der Kirche, dem unverschämten Selbstverständnis, oberste moralische Instanz zu sein oder den finanzpolitischen Eskapaden im Vatikan bleibt den Zeichnern überlassen.
Die September-Ausgabe von diesseits soll mit den Karikaturen gestaltet werden. Die vier besten Zeichnungen bzw. Grafiken werden von einer Jury ausgewählt und als Postkartenset der September-Ausgabe beigelegt.
04.11
•
Trotz-dem
Religionsfreie Zonen am Karfreitag
KÖLN / MÜNCHEN. (hpd) Es mehren sich die Anzeichen dafür, dass sich auch bei den Säkularen im Laufe der vergangenen Jahre feste Termine des Feierns herausbilden, die durchaus in die Kategorie Rituale gehören. Dazu gehören auch die Religionsfreien Zonen am Karfreitag, die als Protest gegen das lebensfeindliche Leidensfest der barbarischen Kreuzigung einen Ausgleich der Aufklärung und auch der Fröhlichkeit setzen wollen.
["Religionsfreie Zonen am Karfreitag" weiterlesen »]
04.11
•
Bibelzitate
„Päpste rechtfertigten Gewalt“
MÜNSTER. (exc/hpd) Wichtige Päpste des Mittelalters haben laut Historiker Prof. Dr. Gerd Althoff die Kreuzzüge und Gewalt gegen ihre Gegner mit Bibelzitaten gerechtfertigt. Texte aus dem Alten Testament, die einen zornigen und gewalttätigen Gott darstellen, hätten im 11. Jahrhundert eine Renaissance erlebt und die kirchliche Lehre geprägt.
„Die damit verbundene Rhetorik öffnete der realen Gewaltanwendung alle Türen“, sagte Prof. Althoff am Dienstagabend in der Ringvorlesung „Religion und Gewalt“ des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ der Universität Münster. So habe Papst Urban II. sich auf den zornigen Gott des Alten Testaments bezogen, als er zum ersten Kreuzzug aufrief. „Die Kreuzritter richteten daraufhin 1099 in Jerusalem ein schreckliches Massaker an.“
["Päpste rechtfertigten Gewalt" weiterlesen »]
04.11
•
Liberté, Egalité, Brutalité
Pfarrer i.R. Horst Gebhard zeichnet in einem neuen Buch ein ungewohntes Bild der Französischen Revolution als Geschichte einer Gewaltherrschaft - insbesondere die Religion war den Revolutionsverantwortlichen ein Dorn im Auge
Friedberg (kath.net/Bistum Mainz) „Liberté, Egalité, Brutalité. Gewaltgeschichte der Französischen Revolution“ heißt ein Buch von Pfarrer i.R. Horst Gebhard, Friedberg, das jetzt im Augsburger Sankt Ulrich Verlag erschienen ist. Im Vorwort schreibt der Autor: „Dieses Buch wurde aus Liebe zu unserem Nachbarland geschrieben, leugnet aber auch die Schatten nicht, die über seiner Geschichte liegen. Dass wir als Menschen nicht ohne Annahme unseres Schattens leben können, gilt auch von einem Land. Anlässlich der Zweihundertjahrfeier der Französischen Revolution 1989 haben sich die führenden Historiker Frankreichs mutig seinem Schatten gestellt.“
Nach Angaben des Verlags hat Gebhard die neueren französischen Studien zur Französischen Revolution gesichtet und ein „ungewohntes Bild der Französischen Revolution – die Geschichte einer Gewaltherrschaft“ gezeichnet. Insbesondere die Religion sei den Verantwortlichen der Revolution ein „Dorn im Auge“ gewesen: „Priester wurden zwangsweise in den Laienstand versetzt, Ordensleute massenhaft hingerichtet, Kirchen ausgeraubt und zerstört. In der katholischen Vendée wurde nicht nur ein Aufstand blutig niedergeschlagen. Im Anschluss wurden ganze Dörfer dem Erdboden gleichgemacht, Frauen, Kinder, Greise ermordet.“
04.11
•
Milliarden von Staates Gnaden
Evangelische und katholische Glaubensgemeinschaft erhalten Jahr für Jahr Geld vom Staat. Aufgrund einer Regelung, die noch das Heilige Römische Reich erlassen hat
Es war eine Fleißarbeit - aber nach einer Woche Recherche im Archiv der Staatsbibliothek von Berlin waren die Zahlen zusammen: Die Humanistische Union, die sich selbst eine Bürgerrechtsorganisation nennt und seit 1961 für eine klare Trennung von Staat und Kirche eintritt, hat errechnet, wie viel Geld der Staat seit 1949 an die beiden großen Volkskirchen als sogenannte Staatsleistungen überwiesen hat. Sie kommt auf eine Summe von rund 14 Milliarden (14 000 000 000) Euro.
Den Berechnungen zufolge erhielten die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die katholische Kirche allein im vergangenen Jahr zusammen etwa 460 Millionen Euro als Staatsleistungen von fast allen deutschen Bundesländern. Die Kirchenbaulasten der Länder sind darin noch nicht enthalten.
["Milliarden von Staates Gnaden" weiterlesen »]
-
Gottes graue Kassen
Humanistische Union verlangt Bundesgesetz zur Einstellung der Zahlung direkter Staatszuschüsse an die Amtskirchen. Parlamentarier bislang zurückhaltend.
Mit einem Gesetzentwurf will die Humanistische Union (HU) die Diskussion um die Staatsleistungen an die großen christlichen Kirchen voranbringen. Mit einem Gesetzentwurf will die Humanistische Union (HU) die Diskussion um die Staatsleistungen an die großen christlichen Kirchen voranbringen. Damit solle der »permanente Verfassungsbruch«, den diese Leistungen bedeuteten, endlich auf die Tagesordnung der politisch Verantwortlichen gesetzt werden, so HU-Vorstandsmitglied Johann-Albrecht Haupt am Montag bei der Vorstellung der Initiative in Berlin.
Zahlungsstopp gefordert: EKD kritisiert Humanistische Union
Kirchenfinanzen - Die Humanistische Union hat errechnet, dass die beiden großen Kirchen in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg Staatsleistungen in Milliardenhöhe erhielt und fordert einen Zahlungsstopp - sehr zum Ärger unter anderem von Thomas Begrich, Finanzchef der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben nach Berechnungen der Humanistischen Union seit 1949 Staatsleistungen in Höhe von knapp 14 Milliarden Euro bekommen. Pro Jahr erhielten die evangelische und katholische Kirche von den Bundesländern derzeit rund 460 Millionen Euro, teilte die Humanistische Union am Montag in Berlin mit. Sie legte zugleich einen Gesetzentwurf vor, in dem alle Ansprüche auf Staatsleistungen für abgelöst erklärt werden sollen.
Die Forderung nach einem "Zahlungsstopp" klinge "wie ein Aufruf zum Rechtsbruch", sagte der Finanzchef der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Thomas Begrich, in einer ersten Reaktion. "Die Staatsleistungen sind verfassungskonform und in allen Bundesländern gesetzlich geregelt." Die katholische Deutsche Bischofskonferenz wollte sich erst nach Prüfung der von der Humanistischen Union vorgelegten Zahlen äußern.
Das Ende des Ein-Euro-Jobs?
Bundesarbeitsministerin von der Leyen (CDU) will angeblich die sogenannten Ein-Euro-Jobs (EEJ) deutlich unattraktiver machen. Für die betroffenen “Jobber” waren sie das ja schon von Anfang an, deshalb sind nun die Arbeit”geber” dran. Die staatliche “Unterstützung” dieser Arbeit”geber” soll von bisher 500 auf 150 Euro pro Monat reduziert werden. Außerdem sollen die EEJs in Zukunft wettbewerbsneutral sein, kein Privatunternehmen darf durch den Einsatz von Ein-Euro-Jobber einen Nachteil erleiden. Da diese Intention von Frau von der Leyen aber nur aufgreift, was für die EEJs bereits bei ihrer Einführung Bedingung war – zusätzlich und gemeinnützlich zu sein -, hat die Frau Ministerin damit durch die Blume eingestanden, daß mit den EEJs jahrelang gegen das Gesetz verstoßen wurde.
Worauf der Bundesrechnungshof bereits Ende vorigen Jahres kam. Mehr als die Hälfte der Ein-Euro-Jobs hätten nach dessen Meinung gar nicht gefördert werden dürfen. Die EEJs ständen größtenteils in Konkurrenz zu ungeförderten Arbeitsstellen oder dienten von Anfang an nicht den Interesse der Allgemeinheit - sind also weder zusätzlich noch gemeinnützlich. Den ARGEn und Jobcentern warf der Bundesrechnungshof vor, die Arbeitsgelegenheiten nicht genügend zu prüfen, denn solche Arbeitsmaßnahmen würden die Chancen von Langzeitarbeitslosen auf dem Arbeitsmarkt nicht erhöhen.
Bestätigt wird diese Einschätzung durch die Reaktionen der unterschiedlichen Interessenvertreter auf von der Leyens Ankündigung. Ein Markus Keller*, "Experte" für Ein-Euro-Jobs im Deutschen Landkreistag - und also Kommis der herrschenden Klasse -, hält damit das Ende des Ein-Euro-Jobs für gekommen, und barmt heuchlerisch um weitere Förderung, weil es doch um die Vermittlung schwervermittelbarer Menschen gehe.
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) ist dagegen den Lobes voll, würde die Regierung doch damit seiner Forderung nach der Abschaffung "künstlicher Beschäftigungsformen" wie Ein-Euro-Jobs nachkommen.
*
-
-
Verbände sind eigenständige Wirtschaftsunternehmen
(...) Zusätzlich erhalten die kirchlichen Wohlfahrtsverbände (...) Mittel aus Bundes- und Länderzuschüssen. Im Geschäftsbericht 2009 gibt der Caritasverband 43.527.413 Euro und 12 Cent an, die aus Bundeszuschüssen an den Verband geflossen sind. (...) Außerdem profitieren sie von „kostengünstigen Mitarbeitern“ wie den Ein-Euro-Jobbern.
Die Diakonie ist etwa in Nordrhein-Westfalen der größte Anbieter von Ein-Euro-Jobs.
Urteil zu Hartz IV-Ein Euro-Jobs: Nachträglich voller Lohn
Zahlreiche Ein-Euro-Jobber können von ihrer Hartz IV-Behörde eine satte Nachzahlung für Jobs ab 2008 verlangen. Voraussetzung: Es handelte sich nicht wie vorgeschrieben um zusätzliche Arbeit und die Betroffenen haben Widerspruch eingelegt und geklagt. Laut Bundesrechnungshof gilt das für etwa die Hälfte aller Ein-Euro-Jobs. test.de informiert und gibt Tipps.
04.11
•
Nicht auf der Höhe der Zeit
DIAKONIE | Das Arbeitsrecht in kirchlichen Einrichtungen ist nach Meinung der Bundesregierung "im Licht des verfassungrechtlichen Selbstbestimmungsrechts der Kirchen auszulegen". Das geht aus einer Antwort des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales auf eine Anfrage der Fraktion der Grünen zu Arbeitsbedingungen und Streiks in kirchlichen Einrichtungen hervor. "Der Versuch der Bundesregierung, ihr konservatives Profil mit der in den Kirchen praktizierten Einschränkung von Arbeitnehmerrechten zu schärfen, würde einer verfassungsjuristischen Prüfung wohl kaum standhalten", sagte Ellen Paschke, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand. Sie warf der Bundesregierung vor, sie sei offensichtlich nicht auf der Höhe der Zeit, was die Zustände und jüngsten Entwicklungen in der kirchlichen Arbeitswelt angehe.
Jüngst hatte auch das Arbeitsgericht Hamburg Streiks in Einrichtungen der Diakonie für rechtmäßig erklärt. In dem Fall ging es um sechs Streiks beim Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg. Mit ihren Arbeitsniederlegungen wollten die rund 120 Beschäftigten einen Tarifvertrag durchsetzen. Der Arbeitgeber hatte dagegen geklagt und jetzt vor dem Arbeitsgericht kein Recht bekommen. Az 14 Ca 223/10
04.11
•
Wie ein Erzbistum Missbrauch wegdefiniert
1997 wurde Stefan Brand in Berlin von seinem Kaplan missbraucht. Erst schwieg das Ordinariat, dann erfand es eigene Altersgrenzen. Das Opfer bleibt bis heute allein.
Auf dem Küchentisch liegen drei Notizbücher mit kartoniertem Einband. Akribisch hat Stefan Brand (Name geändert) Briefe verkleinert und auf die leeren Seiten geklebt. Immer wieder blättert er durch die Bücher, in denen der Schriftwechsel mit den Kirchenoberen und Seelsorgern festgehalten ist. Es ist der Versuch, Ordnung zu schaffen in einer Zeit, in der es in Brands Leben drunter und drüber geht. Die Aufzeichnungen lassen nur erahnen, was Brand, seine Frau und die beiden kleinen Kinder in den vergangenen drei Monaten durchgemacht haben.
Bis zu dem Sonntag im Januar 2011 führen sie ein normales, unbeschwertes Familienleben. Brand wohnt in einer hessischen Stadt, arbeitet bei einer großen Bank und verbringt die Freizeit mit seiner Familie. Doch das Wochenende im Januar markiert einen Einschnitt. An diesem Tag erhält er eine E-Mail seiner Mutter, in der sie ihm mitteilt, dass ihr die früheren Vorfälle keine Ruhe lassen. Nachdem immer mehr Fälle von sexuellem Missbrauch bekannt werden, bricht die Mutter ihr Schweigen, und die Erlebnisse aus dem Jahr 1997 werden schlagartig lebendig.
Politiker predigen in Berlin
Politiker wie Wolfgang Schäuble (CDU) oder Hubertus Heil (SPD) predigen in der Regel politische Botschaften – und eher selten religiöse. Dennoch versuchen sich Abgeordnete ab Ostern in der Auslegung der Bibel. In Berlin sprechen sie immer sonntags im Rahmen der Predigtreihe "Frei:Mut".
04.11
•
Bilderzerstörung in Avignon: Jesus in Urin geschändet
Was nicht sein darf, wird kaputt gemacht: In Frankreich zerstörten mutmaßlich christliche Fundamentalisten zwei Werke des New Yorker Fotokünstlers Andres Serrano. Eines zeigte ein in Urin eingelegtes Kruzifix und trug den Titel "Piss Christ". Museumswächter konnten den Angriff nicht verhindern.
04.11
•
SPD-Chef freut sich auf Ostergottesdienst
Berlin (idea) - Dem SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel bedeutet die Osterzeit "mehr als die säkulare Freude auf einige Tage ohne Politik".
Für Christen verbinde sich mit der Auferstehung Christi eine enorme Hoffnung, sagte der evangelische Spitzenpolitiker der Zeitung „Welt am Sonntag“. Gabriel: „Ich jedenfalls freue mich auch auf den Besuch des Gottesdienstes an Ostern. Das Herz wird leichter im Frühling - auch wegen der erneuerten Osterbotschaft.“
04.11
•
Abgeordnete feiern vor erster Sitzung Gottesdienst
Magdeburg (dpa/sa) - Vor der ersten Sitzung des neuen Landtags haben Abgeordnete und Minister am Dienstag an einem Gottesdienst im Magdeburger Dom teilgenommen. Eingeladen waren die alten und neuen Parlamentarier samt Familien. Der ökumenische Gottesdienst stand unter der Leitung der Spitzen der evangelischen und katholischen Kirche in Sachsen-Anhalt. Die Landtagsabgeordneten wurden zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Macht aufgefordert. Der Landtag kommt am Vormittag zu seiner ersten Sitzung zusammen. Am Nachmittag soll der bisherige Wirtschaftsminister Reiner Haseloff zum Nachfolger von Wolfgang Böhmer (beide CDU) als Regierungschef gewählt werden.
04.11
•
EKD-Ratsvorsitzender: Die Jugend braucht ein Fundament
Kassel (idea) - In einer Zeit weltweiter Umbrüche muss es das Ziel evangelischer Jugendarbeit sein, dass junge Menschen „ein Fundament für ihr Leben durch das gegenwärtige Wirken des Herrn der Kirche bekommen“.
04.11
•
Viel Beifall und wenig Kritik für Sarrazin in Halberstadt
Kontroverse - Das Kirchen-Gespräch mit Thilo Sarrazin in Halberstadt lockte 400 Besucher an. Von Kritik an Sarrazin war an dem Abend aber wenig zu hören. Der erste Termin war wegen der Kontroverse um den Buchautor abgesagt worden. Der Gemeinderat hatte dann aber den Beschluss gefasst, Sarrazin dennoch einzuladen. Tenor des Abends: "An einigen Stellen hat er Recht".
04.11
•
Comeback der Abtreibungsgegner - Wie Frauen in Not drangsaliert werden
Sie nennen sich Lebensschützer und sollen Frauen als Mörderinnen beschimpft haben, die sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden. Seit Jahren schikanieren sie einen Münchner Frauenarzt und bedrängen Frauen in Notlagen mit Bildern abgetriebener Föten. Nach langer Untätigkeit will die Stadt München diese Vorgänge unterbinden - allerdings erst, nachdem KONTRASTE die Behörden aufschreckte.
Das haben wir nicht für möglich gehalten: Im Jahr 2011, lange nach der Debatte um den Paragrafen 218, sind in Deutschland die Abtreibungsgegner wieder da. Und ihre Radikalität im Auftreten nimmt zu. So wie hier, bei diesem bizarren Spektakel am 14. März in Münster. Abtreibungsgegner versammeln sich zu einem sogenannten Gebetszug für das Leben. Die weißen Kreuze, die sie mit sich führen, sollen „abgetriebene Kinder" symbolisieren. Sie schrecken auch vor absurden historischen Vergleichen nicht zurück.
Abtreibungsgegner
„Es ist ein zweiter Holocaust eigentlich.“ Abtreibungsgegner
„Es ist fürchterlich, es ist das Schlimmste, was wir tun. Das ist schlimmer als ein Krieg.“
‚Moralischer Relativismus fördert Satanismus’
Rom (kath.net) Eine Gesellschaft, in der moralischer Relativismus dominiert, fördert die Verbreitung des Satanismus. Das erklärte Carlo Climati, Pressechef der Päpstlichen Universität Regina Apostolorum in Rom, gegenüber der Agentur CNA.
Satanismus “zerstört die universalen Werte, die im Herzen jedes Menschen geschrieben stehen“. Er schaffe eine „Gesellschaft, die auf den Kopf gestellt ist, in der gut böse wird und böse gut wird“.
04.11
•
Pfarrer soll Geld veruntreut haben
Ein 57-jähriger Pfarrer aus Kerkrade ist gestern wegen des Verdachts der Veruntreuung und der Geldwäsche festgenommen worden. Wie das Bistum Roermond bestätigte, hatte die Bistumsleitung den Geistlichen angezeigt. Nähere Angaben wollte Sprecher Stan Hoen allerdings nicht machen, weil die Ermittlungen noch laufen. Der Pfarrer hatte vor sieben Jahren auch einen Hilfsfonds für die Angehörigen der Opfer eines schweren Lkw-Unfalls in Kerkrade ins Leben gerufen. Ob es bei den Veruntreuungsvorwürfen gegen ihn auch um diesen Fonds geht, ist bislang unklar. Der Priester war vor zehn Jahren bereits wegen sexuellen Missbrauchs eines obdachlosen Jungens zu einem halben Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden.
04.11
•
Bruch des Beichtgeheimnisses: Wenn Sex und Intrigen nicht im Beichtstuhl bleiben
Köln ermittelt, Tatort soll Essen sein: Ein Kaplan soll geplaudert haben. Über sexuelle Vorlieben, seinen ehemaligen Vorgesetzen und homosexuelle Kontaktbörsen. Die Kenntnisse von diesen Gerüchten soll er aus dem Beichtstuhl haben. Norbert Diel über kirchenrechtliche Konsequenzen des Verrats von Geheimnissen zwischen Mensch und Gott.
Alt trifft Neu: "Facebook-Bischof"? Gefällt mir nicht
Das Netz hat sich in vieles eingeschrieben, auch in die Geschichte der Gesten. Vom "Gefällt-mir"-Button auf Facebook führt eine Spur zum Beifall, von den Abkürzungen "LOL" und "ROFL" zum Gelächter, Emoticons drücken online Trauer aus. Und ebenfalls als Emoticon, als Cyberstalking, als Forums- oder Chattext gibt es auch: die Drohung.
Eine verfeinerte Ausdrucksform der Online-Drohung ist nun ausgerechnet einem Mann gelungen, der bislang nicht gerade als Netizen oder Digital Native bekannt war: Walter Mixa. Ein Jahr, nachdem herauskam, dass der frühere Augsburger Bischof in seiner Zeit als Stadtpfarrer von Schrobenhausen Kindern eines kirchlichen Betreuungsheimes in den siebziger Jahren Gewalt antat, bricht er nun sein Schweigen.
["'Facebook-Bischof'? Gefällt mir nicht" weiterlesen »]
04.11
•
Im Dienste des Herrn
In den Diakonie-Stationen in Berlin und Brandenburg werden seit Jahren Dumpinglöhne bezahlt. Leitungsgremien ignorieren Schlichterspruch
Kirchliche Unternehmen stehen nicht gerade in dem Ruf, mit ihren Mitarbeitern im Sinne der »christlichen Nächstenliebe« zu verfahren. Dazu kommen erhebliche gesetzliche Restriktionen, wie zum Beispiel die Versagung des Streikrechts und die Einschränkung der betrieblichen Mitbestimmung. Auch werden Arbeitsbedingungen und Entlohnung in kirchlichen Einrichtungen nicht in Tarifverhandlungen mit den Gewerkschaften ausgehandelt, sondern in sogenannten arbeitsrechtlichen Kommissionen beschlossen. Gewerkschaften haben kein eigenständiges Zugangsrecht zu den Betrieben.
Seit längerem beschäftigen diese Fragen sowohl die Gerichte als auch die Politik. Derweil nutzen die Träger ihre Machtposition oftmals hemmungslos aus. Als besonders krasses Beispiel präsentierte die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di am Dienstag in Berlin die Zustände in den Diakonie-Stationen in Berlin und Brandenburg vor. In den 81 Einrichtungen sind insgesamt 3500 Menschen beschäftigt, davon über 90 Prozent Frauen. Hauptarbeitsgebiet der Stationen ist die häusliche Pflege.
In den vergangenen Jahren seien Arbeitsbedingungen und Entlohnung stetig schlechter geworden, beklagte Meike Jäger, die bei ver.di für Gesundheit, Wohlfahrt, Kirchen und soziale Dienste zuständige Bezirksfachbereichsleiterin. Seitdem die Stationen 1999 aus dem Geltungsbereich des kirchlichen Tarifvertrags AVR ausgegliedert und dem Diakonischen Werk übertragen wurden, habe es bis zum heutigen Tag Bruttolohnerhöhungen von insgesamt nur 3,8 Prozent gegeben, was einer Reallohnsenkung um 25 Prozent entspreche.
["Im Dienste des Herrn" weiterlesen »]
Der Streit um die Gründung eines laizistischen Arbeitskreises bewegt die SPD noch immer. Am Montag diskutierten laizistische und christliche Parteimitglieder, aber auch Theologen und Humanisten in Berlin über die Frage: Ist der Neue Atheismus eine Alternative zu den Religionen?
(...) "Die SPD ist eine weltanschauliche plurale Partei. Hier wirken Menschen mit unterschiedlichen religiös-weltanschaulichen Überzeugungen zusammen. Deswegen gibt es in dieser SPD auch Atheisten, Agnostiker und Laizisten." Bis heute hat der Parteivorstand die Gruppe nicht offiziell anerkannt.
04.11
•
Missbrauchsvorwürfe gegen Delmenhorster Priester: Gemeindemitglieder sind schockiert
Delmenhorst. Bei vielen Mitgliedern der katholischen Allerheiligen-Gemeinde in Deichhorst saß der Schock tief. Am Sonnabend war durch einen Zeitungsbericht bekannt geworden, dass Pastor Franz N., der in der Kirche an der Wildeshauser Straße fast 40 Jahre tätig war, Kinder sexuell missbraucht haben soll.
Dass die Vorwürfe eines Tages an die Öffentlichkeit kommen könnten, hatten sie natürlich auch in der St.-Marien-Gemeinde, der katholischen Muttergemeinde der Stadt, befürchtet. "Uns sagte man, Münster würde sich um alles kümmern", sagt von der Heide. In Delmenhorst wollten sie nur ungern den Schritt machen. Was jetzt natürlich die Frage aufwirft, warum sich die katholische Kirche per Pressemitteilung genau einen Tag, nachdem die Geschichte eines Opfers von N. in der Wilhelmshavener Zeitung veröffentlicht wurde, zur Causa N. äußerte. Es hieß unter anderem: "Die von verschiedenen Personen erhobenen Vorwürfe in Zusammenhang mit den diversen Wirkungsorten von Pfarrer N. sprechen grundsätzlich für deren Glaubhaftigkeit."
Die Kirche geht also davon aus, dass die Fälle keine Erfindungen waren. Trotzdem schwieg sie.
04.11
•
Lutherbeauftragter Dorgerloh wird Kultusminister in Sachsen-Anhalt
Kirche und Politik - Bildung als christliche Verantwortung: Der EKD-Beauftragte für die Lutherdekade, Stephan Dorgerloh, wird Kultusminister in Sachsen-Anhalt. Die Vereidigung ist für den 19. April geplant.
Stephan Dorgerloh hat seit Jahren Pflöcke in der Politik eingeschlagen. Die Vermutung, ein Prälat und Beauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für die Lutherdekade sei streng innerkirchlich ausgerichtet, bestätigt sich bei dem 45-Jährigen nicht. Dorgerloh hat schon als Direktor der Evangelischen Akademie in Sachsen-Anhalt immer politische Themen angesprochen. Für seine Partei, die SPD, konnte er nun in Koalitionsgesprächen erfolgreich verhandeln. Am Montag wurde er von der schwarz-roten Koalition, die voraussichtlich weiter Sachsen-Anhalt regieren wird, als künftiger Kultusminister benannt.
["Lutherbeauftragter Dorgerloh wird Kultusminister in Sachsen-Anhalt" weiterlesen »]
04.11
•
Säuglingsheime: Verdrängtes Unrecht
Bis Mitte der 1970er Jahre wurden in Westdeutschland rund 260.000 Babies in katholischen oder evangelischen Säuglingsheimen untergebracht, weil ihre Eltern nicht für sie sorgen konnten, wollten oder durften. Die meisten waren unehelich geboren. Die Babies wurden deshalb als „Kinder der Sünde“ oder als „Bastarde“ beschimpft.
Die Säuglingsheime waren überbelegt. Das Personal hatte deshalb kaum Zeit sich mit den Kindern zu beschäftigen. Durch die Massenpflege verkümmerten viele Säuglinge seelisch und blieben in ihrer sprachlichen, sozialen und motorischen Entwicklung zurück. Wer unruhig war wurde im Gitterbett festgebunden oder mit Medikamenten „ruhig gestellt“. Heute wollen die Kirchen zum Unrecht in den Säuglingsheimen kein Interview geben.
Die Evangelische Kirche sieht...
Die Katholische Kirche...
verweist an die Caritas.
Doch auch die Caritas lehnt ein Interview ab.
04.11
•
SPD: eigentlich ESPD, die evangelistische Schmierlappen-Partei Deutschlands mit Herz für Katholen und Islam
Sozialdemokratische Inhalte sind seit dem Godesberger Programm von 1959 zur Beliebigkeit verkommen. Die politischen Kontrahenten haben in zunehmendem Maße sich sozialer Inhalte bemächtigt, die einst eindeutig der Sozialdemokratie zuzuordnen waren.
Die traumatisierenden Verluste in der Gunst des Wählers führen daher zur Verdrängung. Ein Mechanismus, der oftmals bei Opfern, aber auch Tätern zu beobachten ist. Das Reich Gottes, nun ein mögliches Potential für die abstürzenden Sozis. Wahrscheinlich bedauert man, dass Luther tot ist, würde er doch einen exzellenten Schreiber für sozialdemokratische Programmatik abgeben. Wenn schon der klassische SPD Wähler der Partei den Rücken kehrt, versucht man es halt mit inhaltsleerer Irrationalität. Da ist professionelle Hilfe eines Therapeuten notwendig und angesagt. Mit Thierse und Co. wird die Bibel zum Programm der Sozis. Die SPD religiös-kontaminiert, der Super-GAU der Demokratie.
["evangelistische Schmierlappen-Partei Deutschlands" weiterlesen »]
04.11
•
Schizophrenie – Jesus beim Psychater
Der Psychoanalytiker bat den jungen Mann ohne Überraschung herein. Der Raum, in dem er Patientinnen und Patienten empfing, war freundlich aber auch professionell eingerichtet. Einige Blumen und einige wenige persönliche Details gaben dem Raum eine warme Note. Die schwarze Ledercouch und der Schreibtisch, hinter dem der Analytiker in der Regel seine Fragen stellte, sorgten gleichzeitig für die nötige Distanz.
Der junge Mann trug ein schlichtes weites weißes Gewand und hatte lange wallende Haare. Seine Augen schienen von innen zu leuchten. Er umfasste die dargebotene Hand des Analytikers mit seinen beiden Händen, als würde er beten, und blickte ihm freundlich strahlend in die Augen. Der Analytiker blieb distanziert, nickte höflich, und wies auf die Couch. „Nehmen Sie bitte Platz.“
["Schizophrenie - Jesus beim Psychater" weiterlesen »]
Der in Deutschland gefundene Ausgleich zwischen Staat und Religion sei mehr wert als nur ein europäischer Sonderweg, sagte der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Frank-Walter Steinmeier, am Freitag in Berlin bei einer SPD-Tagung zum Thema Balance von Staat, Kirchen und Religionsgemeinschaften.
Auch der Arbeitskreis Christinnen und Christen in der SPD hob die Bedeutung des Staatskirchenrechts hervor, wonach der Staat religiös neutral ist und zugleich Kirchen und Religionsgemeinschaften aktiv fördert.
04.11
•
Missbrauch: Nicht an Aufklärung interessiert
Die katholische Kirche in Berlin hat offenbar nichts aus der Missbrauchsdebatte gelernt. Runde Tische sind für den Opferausgleich eingerichtet worden, die deutsche Bischofskonferenz hat die Leitlinien zum Umgang mit Missbrauch verschärft, aber das Erzbistum zieht sich auf Formalien zurück, wenn ein Missbrauchsopfer anzeigt, dass einer seiner Geistlichen sich an einem Minderjährigen vergangenen hat.
Seit drei Monaten versucht der ehemalige Ministrant Peter Beyer (*) mit der Landeskirche ins Gespräch zu kommen. Er wirft einem Geistlichen, der zuletzt als Pfarrer die Gemeinde St. Marien in Reinickendorf betreute, vor, ihn 1997 als 16-Jährigen missbraucht zu haben. Beyer hat deswegen im Januar beim Missbrauchsbeauftragten der katholischen Kirche Stefan Dybowski angerufen und ein Gespräch darüber mit Kardinal Georg Sterzinsky verlangt. Peter Beyer hat schnelle Hilfe erwartet, aber die blieb aus. Es dauerte bis Ende März, dann endlich nahm die Kirche den beschuldigten Pfarrer aus dem Dienst.
Dabei ist der Fall der Kirchenleitung bereits seit 1997 bekannt. Schon damals hat sich die Landeskirche mitschuldig gemacht, weil sie von dem Missbrauch wusste, ihn aber vertuschte, indem sie den Täter nur versetzte und dem Opfer das Gefühl gab, doch eigentlich selber schuld zu sein. Denn ein Gemeindepfarrer riet dem Opfer damals lapidar, doch einen Schlussstrich unter die Ereignisse zu ziehen.
["Missbrauch: Nicht an Aufklärung interessiert" weiterlesen »]
In welchem Verhältnis sollen Kirche und Staat stehen? Über diese Frage diskutierten die Bundestagsfraktion und der Arbeitskreis der Christinnen und Christen der SPD am Freitag in Berlin. Ein Ergebnis: An Bewährtem soll nicht allzu sehr gerüttelt werden.
Peter Hahne: Dodo des Monats März 2011
Die Bundeskanzlerin kann noch nicht einmal mehr den Dodo des Monats gewinnen. Was soll das erst zur Bundestagswahl werden?
Peter Hahne hat gewonnen, eine Stimme Differenz zu Frau Merkel. Der Medienpfaffe mit GEZ-Salär ist ja auch in der eindeutig besseren Position.
Lebensmotto des Dodo-Preisträgers: „Wir können den, der zur Rechten Gottes sitzt, nicht einfach links liegen lassen.“ Aber Hallo, der Mann hat ja seltsame Vorstellungen von seinem Gott, geradezu fundamental, denn Gott hat ja den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen, nur wäre er dann nicht mehr Gott, müsste er sich doch mit allen den Zipperleins seiner verhunzten Schöpfung herum schlagen.
Hahne hat ja immerhin studiert, Philopsophie, Theologie und Germanistik. Sein Studium hat er als Diplom-Theologe abgeschlossen. Danach ging es zum Praktikum beim Saarländischen Rundfunk. Da muss er dann erkannt haben, viel besser als Politik, Medien-Tagesgeschäft und schlimme Nachrichten sind doch Botschaften die den Herrn zum Inhalt haben. Da lässt sich viel leichter Geld verdienen, da muss man nix beweisen, der Herr und seine göttlichen Ordnungsprinzipien sind ewiglich. ["Peter Hahne: Dodo des Monats März 2011" weiterlesen »]
04.11
•
»Beschämend für die Kirche«
Durch eine Diakonie-Pleite verloren Handwerker viel Geld – und das Vertrauen zur Kirche
04.11
•
April 2011: Spaniens verkaufte Kinder
Es ist ein Skandal, der Spanien in seinen Grundfesten erschüttert: Jahrzehntelang nahmen die katholischen Eliten des Landes Eltern die Kinder weg und verhökerten sie. Jetzt kämpfen die Opfer um Gerechtigkeit. von Lukas Grasberger, Vilanova i la Geltrú
uan Luis Moreno erfuhr am Totenbett seines Vaters, wie viel er ihm wert war. "Wir haben dich für 150.000 Peseten gekauft, von einem Priester", gestand ihm der 81-Jährige vor ein paar Jahren im Krankenhaus eines Vororts von Barcelona. "Mein ganzes Leben war auf einmal Betrug", sagt Moreno heute, wenn er an den Moment zurückdenkt, in dem alles zerbrach.
Wochen der Lähmung folgten, aber er konnte sich nicht vor der Welt verstecken, wie er es eigentlich gewollt hätte. Denn die Beichte seines Vaters hatte noch eine weitere Lebenslüge aufgedeckt: Auch sein bester Freund Antonio Barroso, ein Spielkamerad noch aus der Sandkastenzeit, war ein gekauftes Kind, ebenso wie Moreno selbst. Auch ihn erstanden dessen Eltern 1969 im nordspanischen Saragossa wie eine Ware; für eine ähnliche Summe, nach heutiger Kaufkraft etwa 18.000 Euro. Moreno vertraute sich Barroso an, und beide beschlossen, ihre leiblichen Eltern zu suchen - was sie fanden, war ein verbrecherisches Netzwerk aus der Franco-Zeit, dessen dunkles Vermächtnis Spanien gerade in den Grundfesten erschüttert.
Denn die zwei Freunde waren bei Weitem nicht die einzigen Kinder, die damals an Zieheltern verschachtert wurden. Barroso und Moreno gründeten im vergangenen Jahr eine Opferorganisation, Anadir, bislang hat sie zusammen mit zwei anderen Organisationen rund 1500 Fälle gefunden. Nach dem Spanischen Bürgerkrieg nahm das faschistische Franco-Regime ganz gezielt Oppositionellen die Kinder weg.
Anfänglich sollten so ausschließlich "rote Eltern" an der Weitergabe ihres Gedankenguts an die nächste Generation gehindert werden, später dann bereicherten sich die katholischen Eliten des Landes auf Kosten derer, die in ihren Augen kein Recht auf Kinder hatten: ledige und damit sündige Mütter. Erfolgte der politische Kinderraub noch offen, wurde er später verheimlicht: Den Müttern wurde erzählt, ihre Kinder wären kurz nach der Geburt gestorben. Über kirchliche Heime wurden die Säuglinge dann an Paare vermittelt, denen gesagt wurde, die Mütter seien minderjährig, drogenabhängig oder Prostituierte. Hebammen, Ärzte, Nonnen, Priester - alle wussten Bescheid, alle wahrten das Schweigen. ["Spaniens verkaufte Kinder" weiterlesen »]
Hansjakob Stehle: "Weder Held noch Heiliger", ZEIT Nr.46
"Der Papst, der geschwiegen hat" - er schwieg nicht immer! Am 1. April 1939, vier Wochen nach seiner Krönung, sandte Pius XII. an General Franco folgendes Telegramm: "Unser Herz zum Herrn emporhebend, bringen wir Eurer Excellenz für den ersehnten katholischen Sieg Spaniens unseren aufrichtigen Dank dar. Wir geben unserem Gelöbnis Ausdruck, daß dieses geliebte Land in dem erreichten Frieden mit neuer Kraft die alten christlichen Traditionen übernehmen möge, die es groß gemacht haben. Mit Gefühlen herzlicher Zuneigung senden wir Eurer Excellenz und dem ganzen edlen spanischen Volke unseren apostolischen Segen." - Eine Schweizer Zeitschrift kommentierte damals: "Wenn ein ersehnter katholischer Sieg mehr als 1 000 000 Menschenleben kostet, und der 'Heilige Vater' dafür dem Machthaber des blutigen Schwertes aufrichtig dankt" und zugleich sein Herz "zum Herrn des Himmels aufhebt", so ist das schlimm genug ... was ist der Religion ein Menschenleben?"
Sollte Pius XII. heilig gesprochen werden, warum dann nicht auch der sich um die katholische Kirche verdient gemacht habende General Franco?
Der Typ Rechts im Bild wurde durch JP2 im Jahre 2001 zum Schutzpatron des Internets berufen. Gelebt hat er, von 560 bis 635. Das Geburtsjahr ist strittig, er könnte auch 566 geboren sein. Aber bei Heiligen spielt das ja bekanntermaßen keine Rolle. Glaubt man die neusten Nachrichten aus dem Vatikan so ist Isidor wohl doch einer den man getrost der Kategorie DAU (Dümmster angenommener User) zurechnen kann.
Die nächsten sechs Tage findet in Rom, an der Regina Apostolorum Pontifical Universität, eine Konferenz zum Thema Exorzismen statt. Das Internet spielt dabei eine besondere Rolle, kann sich doch jeder Einzelne über Satanismus und andere okkulte Praktiken informieren. Das Internet ist abgrundtief böse, so der Tenor angebotener katholischer Weltsicht. Die entsprechende Blickrichtung des Betrachters aussen vor gelassen.
Man kennt ja nur eine Sicht, die gute katholische Erblindung. Es wird völlig dabei vergessen, dass für Nichtkatholen eben der Katholizismus durchaus eine negative, unangenehme Erscheinung darstellen kann. Die Ungläubigen werden auch nicht gefragt, wenn Paffen, Bischöfe und all das andere Geschmeiß selbst zur Kernenergie ihre inkompetenten Meinungen abgeben.
["St. Isidors Versagen: Satanismus im Internet" weiterlesen »]
04.11
•
Laizismus: Schwanitz im emotionalen Schlagabtausch
Plauen – Dem aufgrund seiner Parteizugehörigkeit beim CDU-Stammtisch eher seltenen Gast Rolf Schwanitz von der SPD, galt nach zwei Stunden Debatte Hin und Her und dem Anhören zahlreicher Argumente und Einwände der Dank eines seiner Podiumskontrahenten. „Sie gaben uns Gelegenheit, über uns nachzudenken. Es gibt kaum eine bessere Methode, die Kirche zu stärken, indem man sie kritisiert“, sagte Otto Guse, Rechtsanwalt aus Falkenstein und Präsident der Evangelischen Landessynode, über die Thesen Schwanitz.
Tatsächlich befand sich Schwanitz allein mit seiner Position in der Runde. In der Zuhörerschaft saßen meist Mitglieder der CDU. Auf dem Podium hatten die vier evangelischen Kirchenvertreter Rudolf Merkel (Stadtmission Chemnitz), Hartmut Denkewitz (Diakonie Plauen), Matthias Bartsch (Superintendent Plauen) Otto Guse sowie Frank Heidan als Moderator Platz genommen.
Die Eckdaten seines Ansatzes formulierte Schwanitz in drei Feldern: Sonderrechte und Privilegien, Trennung von Staat und Kirche laut Grundgesetz und Dominanz christlicher Träger in den Sozialeinrichtungen. „Es muss über einen neuen Abstand Staat – Kirche diskutiert werden.“ Ein Beispiel des Sonderrechtsempfindens der katholischen Kirche nannte der Politiker mit dem Umgang der Missbrauchsfälle, bei dem „die Kirche so tue, als ob sie festlege, wenn der Staatsanwalt eingeschaltet werde“. „Die Kirche ist nicht Staat im Staate“, kritisierte Rolf Schwanitz. Weiter stellte der Plauener fest, dass die zwei christlichen Volkskirchen entgegen der rückläufigen Mitgliederzahlen und trotz der Entwicklung der Gesellschaft mit ihren vielfältigsten Lebensentwürfen immer noch einen privilegierten Platz mit enorm viel Einfluss inne hätten. Laut der Erhebung des Statistischen Bundesamtes von 2010 gehörten knapp 40 Prozent der Bundesbürger keiner oder einer anderen Religion als der christlichen an. „In Sachsen sind es gar 70 Prozent“, so der Gast. Aber bis zu 80 Prozent der Einrichtungen hätten kirchliche Träger. Auch die Symbolik des Kreuzes hätte in staatlichen Einrichtungen wie Schulen, Ämtern und Gerichten laut Abstandsgebot nichts zu suchen, führte Schwanitz aus.
Der Staat macht Inventur: Bei einem Drittel der Deutschen steht eine Volkszählung an. Datenschützer finden manche Fragen zu persönlich
Unter deutschen Wohnungs- und Hauseigentümern herrscht Ratlosigkeit. Die erste große Volkszählung seit der Wiedervereinigung steht an. 17,5 Millionen Eigenheimbesitzer müssen zum Stichtag 9. Mai detaillierte Auskünfte über das Baujahr der Immobilie, Zahl der Wohnungen, Heizungsart und Eigentumsverhältnisse geben.
Doch laut einer Umfrage des Online-Portals "Immobilienscout24.de" gibt ein Drittel der 1044 Befragten an, dass sie von der sogenannten Gebäude- und Wohnungszählung noch nie etwas gehört haben. (...) Auch jetzt gibt es Proteste. Kritikern sind viele Fragen zu persönlich, manche würden die Ergebnisse sogar verfälschen. So sollen Bürger etwa ihre Religionszugehörigkeit angeben - eine Frage, die von der EU nicht gefordert wird. "Diese Frage gehört nicht in eine Volkszählung", sagt Werner Hülsmann vom Arbeitskreis (AK) Zensus, der gegen die Befragung protestiert.
Der Berliner Datenschutzbeauftragte Alexander Dix sieht diese Frage ebenfalls kritisch, ebenfalls kritisch, verweist aber darauf, dass die Frage auf Wunsch der Kirchen aufgenommen wurde.
04.11
•
Kirche und Missbrauch: Das Treffen mit dem Peiniger
Lange hat Samuel U. den Missbrauch verschwiegen. Nun ist er bereit zu reden - auch mit dem Täter. Eine Erklärung oder Entschuldigung bekommt er nicht.
Noch Jahre später blutet er bei jedem Stuhlgang. Auf einer Reise ist die Blutung so stark, dass Samuel U. den Urlaub abbrechen muss. Wegen der nicht heilenden Verletzung des Schließmuskels droht eine dauernde Inkontinenz. Der Junge ist ein Einzelgänger, hat kaum Freunde. Er wird immer schlechter in der Schule, bekommt Depressionen. Mit 13 Jahren unternimmt er einen Suizidversuch.
TAZ: Die Deutsche Islamkonferenz war einmal eine große Sache. Hat der neue Innenminister Friedrich diese nun völlig überflüssig gemacht? FRIEDRICH KÜPPERSBUSCH: Nein, ich freue mich nun auf die Christenkonferenz! Dort wird Friedrich eine Sicherheitspartnerschaft anbieten, im Zuge deren gemäßigte Christen den Behörden fundamentalistische Katholiken anzeigen, etwa sexuell Gewaltbereite.
Apostel Wolfgang Thierse und seine bigotte Lobbyarbeit in Politik und SPD
Wolfgang Thierse und die Bremer SPD im Dialog mit den christlichen Kirchen „Christen sind Apostel und Verfechter der Menschenwürde“
Der Domkapitelsaal in der Bremer Domgemeinde war mir rund 150 Besucherinnen und Besuchern bis auf den letzten Platz gefüllt. Anlass: Wolfgang Thierse, Vizepräsident des Deutschen Bundestages sprach über das Thema „Religion und Politik im Dialog“. Unter diesem Titel hatte der Bremer Arbeitskreis Christinnen und Christen in der SPD den praktizierenden Katholiken und renommierten Bundespolitiker nach Bremen eingeladen.
Berliner Pfarrer missbraucht Jungen
Neuer Fall in der katholischen Kirche bekannt geworden. Früherer Kardinal Sterzinsky wusste davon, handelte offenbar nicht
Reinickendorf - Ein neuer Missbrauchs-Skandal erschüttert die katholische Kirche. Pfarrer Christian V. soll einen Minderjährigen ekelhaft benutzt haben.
Samstagabend, Vorabendmesse in der St.-Marien-Kirche in Reinickendorf. Domprobst Dr. Stefan Dybowski verkündet Schockierendes. Ein Pfarrer der Gemeinde soll in den 90er Jahren einen Minderjährigen missbraucht haben. Dieser fand nun nach Jahren der Qual endlich den Mut, seinen Peiniger anzuzeigen.
Neben den widerlichen Vorwürfen gegen V. (zum Tatzeitpunkt war er offenbar in einer Steglitzer Gemeinde tätig) ist noch ein anderer Fakt pikant. Kurz nach der Tat "beichtete" der mutmaßliche Lüstling seine Tat Georg Kardinal Sterzinsky, Oberhaupt des Erzbistums Berlin. Der unternahm offenbar erstmal: nichts.
Denn V. durfte weiter als Pfarrer wirken, seine Arbeit als Seelsorger, von der er mittlerweile suspendiert ist, fortsetzen. Förner: "Die Vorwürfe waren in der katholischen Kirche bekannt." Und wurden offenbar totgeschwiegen.
03.11
•
Ist Ratzinger homosexuell veranlagt?
Der inzwischen geoutete hohe katholische Würdenträger David Berger ging im Vatikan ein und aus. Er berichtet über seine Einblicke in innerste Kirchenkreise
Warum macht sich ein Papst überhaupt Gedanken über schwule Stricher?
Weil der Papst sich permanent mit dem Thema Homosexualität beschäftigt. Eines seiner ersten offiziellen Dokumente als Papst von 2005 war das Verbot von homosexuell veranlagten Priestern. Das Dokument betrachtet homosexuelle Priester als Gefahrenpotential, selbst wenn sie zölibatär leben. Diese Problemlage könnte man natürlich auch psychologisch hinterfragen.
Lässt das nicht Rückschlüsse auf ein mögliches Projektionsverhalten zu?
Wenn man sich mit Theologen privat unterhält, dann sagen fast alle: Natürlich ist Ratzinger homosexuell veranlagt. Er kommt aus einer kirchlich geprägten Kultur, in der das ein absolutes Tabu ist. Was er bei sich hasst, projiziert er auf andere und bekämpft es. Und das kann er jetzt als Papst mit offiziellen Dokumenten machen.
Wäre es überraschend, wenn Dokumente ans Licht kämen, die frühere homosexuelle Kontakte Ratzingers belegen?
Diese Dokumente soll es nach Aussagen einer renommierten Vatikanistin (Valeska von Roques, Anm. d. Red.) geben, die mir persönlich Ausschnitte und Zitate vorgelegt hat. Sie belegen angeblich, dass der Papst noch in seiner Zeit als Kardinal in Rom regelmäßig homosexuelle Kontakte gepflegt hat. Es sind Aussagen von Schweizer Gardisten und anderen im Vatikan tätigen Leuten.
Extrem homophobe Äußerungen kommen vermutlich oft von Theologen, die selbst heimlich schwul sind. Schwulenhass aufgrund der eigenen verdrängten Sexualität?
Psychologisch ist das natürlich leicht erklärbar mit diesem Projektionsmechanismus. Ich habe selber oft Theologen erlebt, die sich morgens in Vorlesungen oder in Artikeln extrem homophob geäußert haben, die gesagt haben, sie würden sich am liebsten beim CSD mit einem Maschinengewehr an den Straßenrand stellen und alle niederknallen. Die gleichen Leute habe ich dann abends in Schwulenbars getroffen. Wenn man sie darauf angesprochen hat, kam oft: "Ich bin doch nicht schwul!" Das sei etwas ganz anderes.
Die Zeitschrift Theologisches, Deine alte geistige Heimat, nennt Dein Buch eine "Schmähschrift". Hast Du seitdem auch mit persönlichen Anfeindungen aus Kirchenkreisen zu tun gehabt?
Es gab anonyme Anfeindungen: "Haut dem Berger die schwule Fresse ein" - so oder so ähnlich. Das ist der übliche Vulgärtraditionalismus, der sich auf manchen Internetseiten tummelt. Dort, wo man mit dem Namen gezeichnet hat, wurde das vorsichtiger ausgedrückt: Die Fördergemeinschaft von Theologisches hat in einer etwas bigotten Weise die Leser dazu aufgerufen zu beten, dass die Beziehung zwischen meinem Freund und mir scheitern möge und dass ich zu einem ,Leben der Wahrhaftigkeit' zurückfinde.
Wie sieht Gott eigentlich aus? Warum gibt es einen Gott und einen Allah? Wieso hängt in der Kirche ein Mann am Kreuz? Kinder können viele Fragen haben, die sich um das Thema Religion und Glaube ranken. So wie sie andere Dinge in ihrer Umwelt wahrnehmen, fallen ihnen religiöse Symbole auf. Darüber hinaus beschäftigen sie sich mit Themen, die die "sichtbare Welt überschreiten", wie es die evangelische Religionspädagogin Petra Freudenberger-Lötz von der Uni Kassel nennt. Doch wie und wann kann man mit Kindern anfangen, über Religion zu sprechen?
"Je nach religiöser Prägung des Elternhauses tauchen die Fragen schon früh auf und beeinflussen das Kind, bevor es sprechen kann", sagt der Pädagoge und katholische Theologe Michael Schnabel vom Staatsinstitut für Frühpädagogik in München. "Sie erforschen auch schon früh, was gut und was böse ist. Sobald ein Kind Fragen sprachlich ausdrückt, kann man mit ihm auch darüber sprechen."
"Theologie leistet einen wesentlichen Beitrag zur Klärung, zur Aufklärung; deutlich zu machen, wie stark das aufklärerische Potenzial des Christentum ist. Sie hilft, deutlich zu machen, dass Glaube nicht nur geglaubt werden will, sondern auch gedacht werden. Das Verhältnis von Glaube und Vernunft ist eine der Grundfragen schlechthin, und ich glaube, in der Universität des 21. Jahrhunderts wird Theologie auch immer mehr als Orientierungswissenschaft gefragt sein. Theologische Kompetenz wird in vielen anderen Berufen gefragt sein, und das Angebot des Studiums könnte wunderbar weiterentwickelt werden auf diese anderen Berufsfelder und Kompetenzbereiche und damit weit über Kirche hinaus ausstrahlen."
Gröhe: Christen sollten sich politisch engagieren!
Der Generalsekretär der CDU Deutschlands, Hermann Gröhe, ist im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin mit dem Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) zusammengetroffen. Bei diesem ebenso persönlichen wie intensiven Meinungsaustausch betonte Gröhe, Christen sollten sich verstärkt in die Politik einmischen – sie seien aber auch im Hinblick auf ein gutes Miteinander von Menschen unterschiedlichen Glaubens besonders gefordert.
03.11
•
Kirchenrecht hat Vorrang: Staat will sich nicht in Arbeitsregelungen einmischen
München - Die Bundesregierung sieht keinen Grund, jene Regelungen im Grundgesetz in Frage zu stellen, wonach es in kirchlichen Einrichtungen keine Streiks geben darf und die Kirchen ein eigenes Arbeitsrecht schaffen dürfen. Dies geht aus einer Antwort aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion im Bundestag hervor, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt.
Es sei 'ausschließlich Sache der Kirche zu bestimmen, welche Ämter in ihr bestehen, welche Anforderungen an die Person des Amtsinhabers zu stellen sind und welche Rechte und Pflichten mit dem Amt verbunden sind', heißt es in der Antwort. Das Arbeitsrecht sei 'im Licht des verfassungsrechtlichen Selbstbestimmungsrechts der Kirchen auszulegen', zum Beispiel, wenn es um die Konfessionszugehörigkeit gehe. Wenn ein Beschäftigter 'sich in seiner privaten Lebensführung nicht an die tragenden Grundsätze der kirchlichen Glaubens- und Sittenlehre hält', könne er entlassen werden. Zudem sei es den Kirchen unbenommen, ein eigenes kollektives Arbeitsrecht zu schaffen.
["Kirchenrecht hat Vorrang" weiterlesen »]
03.11
•
Mixa positioniert sich wieder
Fünfstetten (DK) Vor einem Jahr hat der Fall Mixa die Kirche erschüttert. Es kam heraus, dass der frühere Bischof von Augsburg in seiner Zeit als Stadtpfarrer von Schrobenhausen Heimkinder brutal geschlagen hat. Opfer seiner Prügelattacken bezeugten dies an Eides statt. Aber Mixa leugnete alles ab.
03.11
•
Kirchenaustritt
Unmoralisch - Religionsfreiheit für 30 Euro Man ist sich nah und das bezieht sich nicht nur auf die geografische Nachbarschaft. Die Allianz von Rathäusern und Kirchtürmen funktioniert immer noch sehr gut in Deutschland. Da spielen weltanschauliche Befindlichkeiten von Einzelnen nur eine sehr untergeordnete Rolle.
Jüngstes Beispiel für den staatsreligiösen Irrsinn ist der Fall von Egon Fank, der von Hartz -IV-Leistungen im westfälischen Herford lebt und aus der Kirche austreten möchte. Der hpd berichtete im Teil "Externe Presse" am 25.03.2011 darüber.
03.11
•
Geraer Leiharbeiter fordert 10.000 Euro Lohn nach
Einer der ersten Fälle um Lohnrückzahlung für Zeitarbeiter ist am Dienstag am Geraer Arbeitsgericht behandelt worden. Ein 57-Jähriger Geraer fordert von seinem ehemaligen Arbeitgeber die Zahlung von 10.000 Euro.
Gera. Hintergrund ist ein Beschluss des Bundesarbeitsgerichtes, nach dem die Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit nicht tariffähig ist. Damit ist deren Tarifvertrag unwirksam. Arbeitsrechtler gehen von weitreichenden Folgen aus. Dazu gehört auch, dass Leiharbeiter rückwirkend für drei Jahre den Lohn einfordern können, der auch in den Entleihfirmen gezahlt wurde.
03.11
•
03.11
•
Stiftung Christliche Medien – “christliche Werte”? Der evangelikale Millärdär Friedhelm Loh möchte vor Gericht erwirken, dass seine Mitarbeiter auch sonntags arbeiten müssen. Hier rangiert eindeutig das Geld über dem Wort Gottes, das sagt: "Du sollst den Ruhetag heiligen." Auch sonst scheint beim evangelikalen Geldgeber vieler Stiftungen manches im Umgang mit seinen Mitarbeitern im Argen zu liegen. Nachfolgend ein Bericht aus der Wetzlarer Neuen Zeitung. weiterlesen auf CGD...
Der Träger des Bundesverdienstkreuzes möchte unternehmerisches Engagement mit einer Selbstverpflichtung zur Leistungsbereitschaft verbinden und bekennt sich als Vorstandsvorsitzender der Stiftung Christliche Medien zur Orientierung an “christlichen Werten“. Weiterhin engagiert er sich im BFeG und weiteren freikirchlichen Vereinigungen.
03.11
•
Die charismatischen Katholikalen innerhalb der Katholischen Kirche
Wer es immer noch als schlechten Scherz ansieht, wenn man vom Gottesstaat Deutschland spricht, der verkennt die Lage komplett.
Über die fundamentalistischen Evangelikalen, die über die Evangelische Kirche Deutschlands auch politisch Einfluss nehmen und deren Lobbyisten bei Regierungspolitikern ein und aus gehen, haben wir schon uferlos berichtet. Vernachlässigt wird jedoch in der öffentlichen Wahrnehmung, dass es auch innerhalb der katholischen Kirche immer mehr fundamental-dogmatische Christen gibt, die den Evangelikalen in nichts nachstehen. Die Hauptanliegen: Anti-Abtreibung, Anti-Sexualkundeunterricht, gegen gelebte Homosexualität, Evangelisation bis zur Bekehrung der gesamten Weltbevölkerung, Abschaffung der Demokratie und Gründung von Glaubens-Diktaturen, aufbauend, auf der wörtlichen Auslegung der Bibel, sind bei beiden vollkommen identisch.
["Die charismatischen Katholikalen innerhalb der Katholischen Kirche" weiterlesen »]
03.11
•
„Großmutter aller Proteste“: Streit zwischen Kirche und Staat auf Philippinen vor Höhepunkt
Seit Wochen sind auf den Philippinen Kirche und Politik entzweit. Hintergrund ist der Gesetzentwurf über „Reproduktive Gesundheit“. Eine zur „Großmutter aller Proteste“ erklärte Veranstaltung an diesem Freitag im Zentrum Manilas war der Höhepunkt einer Kampagne der Bischöfe gegen das Gesetz.
Rund 20.000 Katholiken demonstrierten am Freitag (25.03.2011) in Manila gegen den Gesetzentwurf zu Empfängnisverhütung und Sexualkundeunterricht an Schulen. Mit Madonnenstatuen und Transparenten mit Slogans wie „Nein zum Gesetz über reproduktive Gesundheit - Ja zu Leben“ folgten sie dem Aufruf der philippinischen Bischöfe zur einer Protestkundgebung.
03.11
•
Disput Berlin: Ohne Religion besser dran?
Zum Start der neuen Diskussionsreihe "Disput Berlin" mit Moderator Stefan Aust wurde hitzig über Glaubensfragen gestritten. Im Publikum waren die Atheisten offenbar in der Minderheit. Es fielen harte Worte - und es gab Nazi-Vorwürfe.
(...) Zum Team der Religiösen gehörten Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, der erzkatholische Prälat und bayerisch-schwäbische Wallfahrtsdirektor Wilhelm Imkamp, Alt-Bischof Wolfgang Huber und Publizist Matthias Matussek. (...) Eigentlich bestritten der Mathematiklehrer Philipp Möller und der katholische Prälat Imkamp die Runde mehr oder weniger alleine – indem sie sich gegenseitig als Nazis beschimpften. (...) Möller hatte die jüdische und die christliche Religion in der ersten Runde bereits diffamiert, indem er sagte, sie basiere auf der Tradition eines „Hirtenvolkes“. In der zweiten Runde legte er nach: Albert Einstein habe nur deshalb ein großer Wissenschaftler werden können, weil er seinen Glauben, „einen kindischen Aberglauben“, abgelegt habe. „So etwas zu sagen, das geht gar nicht“, fiel ihm Imkamp ins Wort, schon gar nicht in Berlin. Wer so etwas sage, stelle sich in eine Reihe mit den Judenverfolgern. Hui. Da kochte es im Saal. Fürstin Gloria verdrehte die Augen. Matussek sprang Imkamp bei und zitierte Hitler: „Das Gewissen ist eine jüdische Erfindung.“
Tomasis Rede vor UNO-Menschenrechtsrat: Angriffe auf Katholiken, die traditionelle Ansichten über Sexualmoral und menschliche Natur vertreten, sind eine Menschenrechtsverletzung gemäß den Standards des UN-Rates selbst.
Genf (kath.net) Erzbischof Silvano M. Tomasi, ein Vertreter des Vatikan bei der UNO, wandte sich in einer Rede gegen Angriffe auf die Gewissens- und Religionsfreiheit von Katholiken, die traditionelle Ansichten über Sexualmoral und die menschliche Natur haben. Das berichten die CNA und EWTN News.
03.11
•
Holocaust-Leugner nennt Japans Leid "Strafe Gottes"
Der Holocaust-Leugner Richard Williamson zeigt mit den Opfern der Katastrophe in Japan wenig Mitleid. Es handele sich um eine "Strafe und Warnung Gottes".
Hamburg (kath.net/idea) Die gelassenen Reaktionen der japanischen Bevölkerung auf die Katastrophe in ihrem Land machen den Unterschied zwischen dem ostasiatischen Buddhismus und dem christlichen Glauben deutlich. Diese Ansicht vertritt der katholische Philosoph Robert Spaemann (München) in der Beilage „Christ und Welt“ zur Wochenzeitung „Die Zeit“ (Hamburg).
Angesichts schlimmster Situationen bewiesen Japaner stoische Ruhe und Gelassenheit, was von Christen und Nichtjapanern nur bewundert werden könne. Dennoch hätten Christen einen Vorteil gegenüber den nichtchristlichen Japanern, nämlich Gott-Vertrauen.
Gott loben trotz Katastrophe
"Wo war Gott in Japan?" Unter dieser Überschrift legt der gläubige Philosoph Robert Spaemann in der "Zeit"-Beilage "Christ und Welt" seine Meinung dar, warum man Gott selbst in der größten Katastrophe vertrauen könne und warum Jesus Leid nicht stoisch ertrug. Der ehemalige Bischof Wolfgang Huber macht in seinem Beitrag Kindern ebenfalls Mut zum Gottvertrauen inmitten der Hilflosigkeit.
Der 83-jährige Spaemann gehört zu den bedeutendsten katholischen Denkern der Zeit.
Er wurde 1927 in Berlin geboren, studierte Philosophie, Geschichte, Theologie und Romanistik. Spaemann war Professor für Philosophie an den Universitäten Stuttgart, Heidelberg und München, wo er 1992 emeritiert wurde. 2005 erschien sein Buch "Das unsterbliche Gerücht. Die Frage nach Gott und der Aberglaube der Moderne".
Auf die Frage "Wo war Gott in Japan?" antwortet Spaemann, die Menschen stellten auch die Frage: Wo war Gott in Auschwitz? "Meine Antwort lautete stets: am Kreuz." In Auschwitz habe die "teuflische Bosheit von Menschen" gewirkt. In Japan handelte es sich um ein "ungeheuerliches Zusammentreffen von drei Katastrophen". Doch die Frage "Wo ist Gott?" stelle sich auch unabhängig von solchen Ereignissen. "Schon wenn ich zum Beispiel höre, dass ein kleines Kind von seinen Eltern auf bösartige Weise zu Tode gequält wurde." Nach Katastrophen entstehe eine "gewisse Hysterie, die auf die Größenordnung schaut, da muss sich Gott speziell rechtfertigen", stellt der Philosoph fest. "Bei kleineren Sachen ist man bereit, darüber hinwegzusehen." Der gläubige Katholik fügt hinzu: "Gott hingegen sieht über gar keine Sache hinweg."
Merkel lässt beten Einen "Ethikrat" will die Nichtregierungsorganisation Merkel einsetzen, um während des verfassungswidrigen "Moratoriums" zum Atomgesetz ein schönes großes Schaumbad anzusetzen. Diesem neuerlichen illegitimen Ersatzgremium für Entscheidungen, die dem Bundestag obliegen, gehören nicht weniger als vier Vertreter der Religionen an: Ulrich Fischer, Vorsitzender des Präsidiums der Union Evangelischer Kirchen in der EKD; Alois Glück, graue Eminenz der CSU und Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken; Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising; sowie Klaus von Dohnanyi, INSM.
Das nenne ich mal einen "Ethikrat"! Da ein solcher "Rat" weder irgendwelche Kompetenzen haben darf und für jedermann ersichtlich auch mit keinerlei Sachkompetenz aufwartet, darf man sich also darauf verlassen, dass Frau Merkel aus deren Ratsstuss ein imperatives Mandat ableiten wird. Ich erkläre diese sogenannte Regierung hiermit für abgesetzt. Das kann ich, weil hier inzwischen ja eh jeder macht, was er will - ob das noch irgendwie im Einklang mit dem Grundgesetz und politischer Legitimation steht oder nicht.
-
Ethikkommission zur Atompolitik "Ein biblisches Gebot"
Kanzlerin Merkel hat in ihren Ethikrat für eine sichere Energieversorgung auch den evangelischen Bischof Ulrich Fischer und den Präsident des Zentralkomitees deutscher Katholiken, Alois Glück, berufen. Was aber hat christlicher Glaube mit Atomkraft zu tun? sueddeutsche.de hat nachgefragt.
03.11
•
Priesterbruderschaft St. Pius X.: Alan Posener, Wegbereiter des neuen Auschwitz
Alan Posener suggeriert in seinem Artikel auf Welt-online vom Mittwoch (16.3.) in unerhörter Weise einen Antisemitismus in der Piusbruderschaft, und versteigt sich dabei in einen geradezu wahnwitzigen Vergleich.
Wir fragen: Wo ist denn dieser Antisemitismus der Piusbruderschaft? Wie kann sich ein katholischer Orden von etwas abkehren, das er gar nicht lehrt?
Oder soll das aus dem Zusammenhang gerissene Zitat von Bischof Tissier „Antisemitismus“ beweisen? Mit der gleichen Vorgehensweise könnte man Goethe oder Kant zu Antisemiten machen.
Das ganze entpuppt sich als ein peinlicher Versuch eines Mannes, der genau weiß, was zu Auschwitz geführt hat: Seine eigene Ideologie!
Ja, die Ideologie der säkularen Zivilgesellschaft ohne Gott, genau so wie Alan Posener sie vertritt, diese Ideologie hat zu Auschwitz geführt und wird wieder zu Auschwitz führen.
Rabbi Menachem Mendel Schneerson gibt die treffende Begründung hierfür:
„Im Gegenteil -- der Holocaust hat entschieden jeden möglichen Glauben an eine nur auf den Menschen gegründete Moral widerlegt. Im Vorkriegs-Europa war es das deutsche Volk, das Kultur, wissenschaftlichen Fortschritt und philosophische Moral verkörperte. Und dieses selbe Volk verübte die schlimmsten bekannten Gräueltaten der menschlichen Geschichte! Spätestens der Holocaust hat uns gelehrt, dass eine moralische und zivilisierte Existenz nur möglich ist durch den Glauben an eine göttliche Macht.“
Mit anderen Worten: Hitler hat Juden vergast, eben weil er NICHT an Gott glaubte! Das nationalsozialistische Regime war möglich, weil jeder Gottesbezug aus der Verfassung gestrichen worden war!
["Alan Posener, Wegbereiter des neuen Auschwitz" weiterlesen »]
03.11
•
-
Wir sagen "Ja" zum Hakenkreuz, dem Siegeszeichen Adolf Hitlers, dem Siegeszeichen des Nationalsozialismus, dem Zeichen der Hoffnung unseres geeinten Deutschen Reiches. Gern und freudig flaggen wir unsere Häuser und Kirchen mit der Hakenkreuzfahne und bezeugen damit aller Welt: Wir folgen dem Führer! Wir gehorchen dem Führer als unsrer gottgegebenen Obrigkeit! Römer 13 zeigt jeden evangelischen Christen klar den Weg. "Arbeit und Freiheit für jeglichen Stand. / Kämpferland, Hitlerland. / Schirm dich Gottes Hand."
Wir sagen "Ja" zum Kreuz unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus, dem Zeichen der Schuld einer gottentfremdeten Welt, dem Siegeszeichen des ewigen Gottes auf dieser Erde. Hier am Kreuz von Golgotha ist einmal in dieser Welt das Gottesgebot erfüllt: "Du sollst Gott deinen Herrn lieben von ganzen Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst." Deshalb predigen wir den gekreuzten Christus, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit, denen aber, die berufen der Welt verlangen, / unser Herr gehangen. Du bist des Himmels Schlüssel, / du schließest auf das Leben, / so uns durch dich gegeben.
Wir sagen "Nein" zum Abzeichen der "Deutschen Christen", das Hakenkreuz und Christuskreuz vermengt. Diese Vermischung ist unklar und unbiblisch. Leider ist aber so die ganze Tätigkeit der "Deutschen Christen". Ihr Ziel: Ein Volk, ein Staat, eine Kirche! (so Reichsbischof Müller), Überwindung der Konfessionen! (so Rechtsverwalter Jaeger), artgemäßes Christentum, deutsche Nationalkirche! (so verschiedentlich in Broschüren der D.C.). Das ist Religionsmengerei, die wir verwerfen, und wenn man tausend Mal beteuert: Aber es soll doch vom Evangelium nichts genommen werden. Richtig, es wird nichts genommen, aber es wird zu dem klaren frischen Trunk des Gotteswortes Menschenweisheit hinzugefügt, und das ist eine ebenso schlimme Verpanschung. Ebenso lehnen wir es ab, politische Mittel in der kirchlichen Arbeit zu gebrauchen. Wir wollen mit allen Volksgenossen treu zusammenleben, aber wir bleiben bei unserer Losung: Reinigung und Einigung unserer Kirche in Jesus Christus allein, unserem Heiland und unserem Herzen, unserem Erlöser und Versöhner, unserem ewigen König! - Erneuerung unserer Kirche durchs Evangelium, und auf dem Boden von Schrift und Bekenntnis allein!
Laizisten auf „Kreuzzug“ nach Straßburg
Wien/Aich. "Gott sei Dank" seien die Zeiten des christlichen Ständestaats vorbei, sagte am Mittwoch die Anwältin Doris Einwallner. Um die Floskel schnell zurückzunehmen. Schließlich handelte es sich um eine Pressekonferenz von Personen, die gegen verpflichtende Kreuze auftreten.
Einwallner vertritt jenen Niederösterreicher, der gegen Kreuze in Kindergärten geklagt hat. Sie verwies auf ein Gesetz aus dem Jahr 1934, mit dem erstmals die Anbringung von Kreuzen in Klassenzimmern angeordnet wurde. Das sei nicht mehr zeitgemäß, daran würden auch die Urteile der vergangenen Woche nichts ändern. Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat die Klage gegen Kreuze im Kindergarten abgewiesen. Nun werde man vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg ziehen, so die Advokatin. Dieser hat zwar auch erst vorige Woche entschieden, dass Kreuze in italienischen Klassenzimmern in Ordnung seien, weil sich Schüler dadurch nicht indoktrinieren lassen. Im Kindergarten gehe es aber um Kleinkinder, die Symbole noch nicht kritisch analysieren könnten, argumentierte Einwallner.
03.11
•
Christus kann so nah kommen, dass man das Heiraten vergisst
Beim Priestertreffen in Würzburg diskutierten Kardinal Meisner, Bischof Hanke, P. Buob und Regens Straub. Für Meisner ist der Zölibat der stringenteste Beweis für die Gegenwart Gottes
(...) Nochmals erinnerte dann Kardinal Meisner, dass ein Priestertum ohne Jüngerschaft nicht möglich sei. “Ich kann das Priestertum nur ausüben, so glutvoll, wenn ich ein Jünger Jesu bin und wo ich antworten auf “Ich nenne dich nicht mehr Knecht sondern Freund” Ein solches Echo auf diese Freundschaft sei der Zölibat.“ “Christus kann einen Menschen so nah kommen, dass man das Heiraten vergisst! Im Grunde genommen ist das ein Geschenk. Wenn die Christusnähe nicht da ist, sollte man heiraten oder eine Firma gründen und auf dieser Weise das Reich Gottes in der Welt bauen” (...) “Der Zölibat ist der stringenteste Beweis für die Gegenwart Gottes. Und zwar nicht ein Gott, der in weiter Ferne wohnt, sondern Gott, der den Menschen so nah auf den Leib rücken kann, dass er in die Planung eines Lebens eingreift. Darum sind wir manchen Leuten unheimlich.” Das ganz sei schon “ein wirklicher Beweis für die Gegenwart Gottes.”
„Religiöse Symbole gehören in die Öffentlichkeit“
„Religiöse Symbole gehören in die Öffentlichkeit“, findet der UN-Sonderberichterstatter für Religionsfreiheit, Heiner Bielefeldt. Am Sonntag sprach er im Berliner Rathaus über Grenzen und Chancen der Religionsfreiheit und erklärte, warum selbst Mohammed-Karikaturen nicht verboten werden dürften.
Exorzismus: "Wir haben vermutet, dass Dämonen da sind"
Die Spur führt in die Marktgemeinde Kösching (Kreis Eichstätt) zu Pfarrer Otto M. (82). Die Erlaubnis zum Exorzismus erhielt der Geistliche Mitte der 90er Jahre vom damaligen Eichstätter Bischof Walter Mixa. Der „Kirchenfürst“, der später das Bistum Augsburg übernahm und im vergangenen Jahr nach dem Bekanntwerden von Misshandlungsvorwürfen seinen Stuhl räumen musste, zog die Erlaubnis zur Teufelsaustreibung 2005 zwar wieder zurück. Doch da war das Kind bereits in den Brunnen gefallen! Otto M., so verlautet aus dem Bistum, hielt sich nicht an die vorgeschriebenen strengen Auflagen. Bistumssprecher Staudt: „Der Exorzismus hätte in jedem Einzelfall vom Bischof genehmigt werden müssen.“ Doch damit hielt sich Otto M. nicht lange auf. Er führte Teufelsaustreibungen auch dann noch durch, als ihm dies ganz offiziell untersagt worden war. 2008 räumte er das in einer Stellungnahme selbst ein – und gelobte Besserung. In Kösching hält sich allerdings standhaft das Gerücht, dass Pfarrer M. als Exorzist auch weiterhin aktiv sei.
An rund 50 Klagen von Leiharbeitnehmer/innen arbeitet das Beratungsteam von ver.di Hamburg zurzeit. Mit ihnen machen die Beschäftigten Ansprüche geltend auf gleiche Bezahlung wie die Stammbelegschaft der Betriebe, in denen sie eingesetzt waren. Denn nach einem Urteil des Bundesarbeitgerichts vom Dezember ist die Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personalserviceagenturen (CGZP) nicht tariffähig.
Das heißt, dass die von ihr abgeschlossenen Tarifverträge nicht gültig waren. Für die Betroffenen macht das Ansprüche auf eine Nachzahlung von 5000 bis 30000 Euro, sagt Ulrike Fürniß vom Fachbereich Besondere Dienstleistungen des ver.di-Landesbezirks Hamburg. Das haben zumindest die ersten Berechnungen ergeben. Diese sind kompliziert, denn es muss in jedem Fall für drei Kalenderjahre rückwirkend geprüft werden, wer wie lange in welchem Betrieb eingesetzt war und welcher Tarifvertrag dort gilt.
Die Leiharbeitnehmer/innen haben auch Ansprüche auf dort festgelegte Zulagen, zum Beispiel für den Einsatz im Schichtdienst. Auch die Rentenversicherungsträger und die Krankenversicherungen haben angekündigt, bei den entsprechenden Leiharbeitsfirmen ihre Ansprüche geltend zu machen, die darauf basieren, dass ein höherer Lohn hätte gezahlt werden müssen.
Martina Trümner, Justitiarin beim ver.di-Bundesvorstand, fordert Leiharbeitnehmer/innen, die in Unternehmen mit CGZP-Tarifverträgen gearbeitet haben, auf, ihre Ansprüche schnellstens geltend zu machen. Dafür müssen die Arbeitsverträge und Abrechnungen geprüft werden. Auf diese Weise könne geklärt werden, welche Ansprüche bestehen und ob Ausschlussfristen gelten.
03.11
•
Peter Hahne: Auf die Werte der Bibel besinnen
Leipzig (idea) – Für eine Rückbesinnung auf die Werte der Bibel hat sich der Fernsehmoderator und Bestsellerautor Peter Hahne (Berlin) ausgesprochen. Nur so könne die Gesellschaft aus der Orientierungskrise kommen, sagte er am 20. März auf der Leipziger Buchmesse.
Die gesamte Kultur Deutschlands sei unbestritten christlich geprägt, nur sei das immer weniger Menschen bewusst.
-
Gläubige Journalisten | Medienmacher in christlicher Mission!
Auffanglager für christliche Fundamentalisten und Hetzer: ZDF. Dem Adenauer sein Schwarzfunk. Bezahlzwang GEZ für christliche fundamentale Hetze und penetrante Religionspropaganda! Journalisten und ihre scheinheiligen Machenschaften und Meinungsmache in der Politik kannst du auch auf http://www.NachDenkSeiten.de/ lesen, so wie auch vorwiegend über die Politiker.
-
Gegen die neuen Konservativen
Sie hatten es leicht in den vergangenen Jahren, die neuen Konservativen. Menschen wie Peter Hahne, Kai Diekmann, Henryk M. Broder, Udo Di Fabio und auch die Hetzer von Politically Incorrect ritten auf der Angstwelle in der Zeit nach dem 11. September 2001 obenauf. Jetzt aber wandelt sich der Zeitgeist, die Menschen haben keine Lust mehr, sich Angst einreden zu lassen. Robert Misik, Journalist und Blogger (und Twitterer), hat das Buch zur Zeitenwende geschrieben.
Politik der Paranoia heißt das Werk, in dem er das Wahngebäude der neuen Konservativen einreißt.
"Der totale Werteverfall wird beklagt, oft aber nur ein paar Sätze weiter in Richtung muslimischer Einwanderercommunities herrisch eingefordert, „sie“ müssten sich zu „unseren“ Werten bekennen.
(...)
Das Emanzipationsbestreben der Frauen wird als Ausweis des Werteverfalls gesehen, aber die Gleichberechtigung der Frau wird als einer jener Werte angepriesen, den Einwanderer aus patriarchaleren Kulturen unbedingt akzeptieren müssen.
(...) Ähnlich läuft es in vielen Familien: Die Taufe wird erstmal aufgeschoben, aus Zeit-, Geld- oder sonstigen Gründen. Darum kam die Westgemeinde (in der sechs früher eigenständige evangelische Gemeinden zwischen Stühlinger und Hochdorf zusammengeschlossen sind) auf die Idee, bei den Eltern ungetaufter Kinder nachzuhaken (die BZ berichtete). Die Namen und Adressen konnte Petra Eschmann, die Sekretärin der Gemeinde, problemlos heraussuchen: Das Standesamt übermittelt evangelischen und katholischen Gemeinden automatisch die Daten von Kindern und Ehepartnern ihrer Mitglieder – ganz egal, ob Partner und Kinder selbst zur Kirche gehören oder nicht.
03.11
•
Der Glaube gehört auch an den Arbeitsplatz
Schwäbisch Gmünd (idea) – Der Glaube sollte auch am Arbeitsplatz gelebt werden. Davon ist einer der ranghöchsten Vertreter des katholischen Malteserordens, Rechtsanwalt Johannes Freiherr Heereman von Zuydtwick (Köln), überzeugt.
Liebe Schwestern und Brüder in Christus!
1. Als Papst Pius XI. Priesteramtskandidaten nach den Merkmalen der katholischen Kirche fragte, gaben sie die richtige Antwort, indem sie sagten: "Die Kirche ist einig, heilig, katholisch und apostolisch". Der Papst aber fügte hinzu: "Es gehört noch ein fünftes Merkmal dazu: Die Kirche ist immer verfolgt."
22. Juni 1941, Zweiter Weltkrieg: Überfall auf Russland
Drei Wehrmachts-Heeresgruppen beginnen den "Russlandfeldzug", obwohl ein deutsch-russischer Nichtangriffs - und Freundschaftsvertrag besteht.
Das Ostheer (sieben Armeen, vier Panzertruppen und drei Luftflotten) umfasst mehr als 3 000 000 Soldaten, 600 000 Fahrzeuge, 3580 Panzerkampfwagen, 7184 Geschütze und 1830 Flugzeuge.
Adolf Hitler: An das deutsche Volk: In der Nacht vom 17. zum 18. Juni haben wieder russische Patrouillen auf deutsches Reichsgebiet vorgefühlt und konnten erst nach längerem Feuergefecht zurückgetrieben werden. Damit ist aber nunmehr die Stunde gekommen, in der es notwendig wird, diesem Komplott der jüdisch-angelsächsischen Kriegsanstifter und der ebenso jüdischen Machthaber der bolschewistischen Moskauer Zentrale entgegenzutreten (...) Ich habe mich deshalb heute entschlossen, das Schicksal und die Zukunft des Deutschen Reiches und unseres Volkes wieder in die Hand unserer Soldaten zu legen. Möge der Herrgott uns gerade in diesem Kampfe helfen!
Joseph Goebbels (Tagebucheintrag 22. Juni): 3:30 h. Nun donnern die Geschütze. Gott segne unsere Waffen! Draußen auf dem Wilhelmplatz ist alles still und leer. Berlin schläft, das Reich schläft ... Große wunderbare Zeit, in der ein neues Reich geboren wird. Unter Schmerzen zwar, aber es steigt empor zum Licht. Die neue Fanfare ertönt. Machtvoll, brausend und majestätisch. ... Ich verlese über alle Sender die Proklamation des Führers an das deutsche Volk. Auch für mich ein feierlicher Augenblick. Die Last vieler Wochen und Monate fällt herunter. Ich fühle mich ganz frei.
Hirtenbrief aller kath. Bischöfe: Bei der Erfüllung der schweren Pflichten dieser Zeit, bei den harten Heimsuchungen, die im Gefolge des Krieges über Euch kommen, möge die trostvolle Gewißheit Euch stärken, daß Ihr damit nicht bloß dem Vaterlande dient, sondern zugleich dem heiligen Willen Gottes folgt, der alles Geschehen, auch das Schicksal der Völker und der einzelnen Menschen in seiner weisen Vorsehung lenkt.
Dieser Krieg ist ein Feldzug gegen den Bolschewismus ... wirklich ein Kreuzzug, ein heiliger Krieg für Heimat und Volk, für Glauben und Kirche, für Christus und heiliges Kreuz. Michael Rackl - Dogmatiker und Bischof von Eichstätt
Heute bedroht eine andere, nicht minder schreckliche Gefahr die ganze menschliche Gesellschaft, der sogenannte Bolschewismus. Dagegen kämpfen unserer tapferen Soldaten im Osten unter unsäglichen Strapazen und Opfern, wofür wir ihnen nicht dankbar genug sein können. Wir alle wünschen nichts sehnlicher, als ihren baldigen, endgültigen Sieg über die Feinde unseres Glaubens. Ahmt daher das Beispiel unserer christlichen Vorfahren nach, die mit dem Rosenkranz in der Hand die Türkengefahr siegreich abwehrten! Unterstützt die Waffen unserer Soldaten mit Euren gemeinsamen Gebeten! Josef Kumpfmüller - Bischof von Augsburg
(kath.) Militärseelsorger (in Das Opfer, hg. von den Feldvikaren im Oberkommando des Heeres): In harten und siegreichen Kämpfen wird der letzte Verbündete Englands (Russland) auf dem Festland geworfen und damit die Gefahr einer Überflutung Europas mit den Horden des Nihilismus und Atheismus, mit den Sendungen des organisierten Untermenschentums endgültig ausgetilgt.
So ist es keine Übertreibung, wenn ich sage, daß ihr im Osten gleich den deutschen Ordensrittern einer Zeit, die weit hinter uns liegt, eine Aufgabe zu erfüllen habt, die von einmaliger Bedeutung ist und deren Auswirkung für unser Volk, ja für Europa und die ganze Menschheit, heute noch nicht überblickt werden kann. Der bolschewistische Moloch hat immer wieder versucht, sein Haupt zu erheben, um mit einem Massenaufgebot an Menschen und Maschinen der Kulturwelt zu trotzen. Zwar schwebt über diesen Massen ein Idol, genährt von dem bolschewistischen Weltzerstörungstrieb, aber in ihnen lebt kein Glaube. Franz Justus Rarkowski - (kath.) Feldbischof
- aus der Aufmarsch- und Kampfanweisung Barbarossa von General Erich Hoepners (vom 2. Mai 1941): Der Krieg gegen Rußland ist ein wesentlicher Abschnitt im Daseinskampf des deutschen Volkes. Es ist der alte Kampf der Germanen gegen das Slawentum, die Verteidigung europäischer Kultur gegen moskowitisch-asiatische Überlegenheit, die Abwehr des jüdischen Bolschewismus. Dieser Kampf muß die Zertrümmerung des heutigen Rußland zum Ziele haben und deshalb mit unerhörter Härte geführt werden. Jede Kampfhandlung muß in Anlage und Durchführung von dem eisernen Willen zur erbarmungslosen, völligen Vernichtung des Feindes geleitet sein.
Joseph Goebbels (Tagebucheintrag vom 24. Juni): 500 Meter Wochenschau aus dem Anfang unseres Rußlandfeldzuges. Unsere neuen Waffen werden zum Teil gezeigt. Mordsbiester, die einfach alles hinhauen. Am Sowjetstaat vollzieht sich jetzt das geschichtliche Strafgericht des Herrn.
Das Allegretto aus der Leningrader Sinfonie (Sinfonie No. 7). - Dmitri D. Schostakowitsch: Ich widme meine Siebente Sinfonie unserem Kampf gegen den Faschismus, unserem unabwendbaren Sieg über den Feind, und Leningrad*, meiner Heimatstadt (...).
Musikwissenschaftler Friedrich Geiger: Was ist zu hören? Das Allegretto zeigt die klassische Sonatenhauptsatzform mit zwei kontrastierenden Themen, die in der Reprise wieder auftauchen. Den üblichen Mittelteil indes, die Durchführung, ersetzt eine Episode, die Schostakowitsch "Die Invasion" nannte. Untermalt von kriegerischem Trommelwirbel erklingt elfmal hintereinander dasselbe Thema in zunehmend aggressiverer Instumentation, wodurch sich sein dumpfe Banalität ins extrem Bedrohliche steigert.
* Adolf Hitler am 29. Sept. zum (vorsätzl.) Genozid von Leningrad: Sich aus der Lage in der Stadt ergebende Bitten um Übergabe werden abgeschlagen, da das Problem des Verbleibens und der Ernährung der Bevölkerung von uns nicht gelöst werden kann und soll. Ein Interesse an der Erhaltung auch nur eines Teiles dieser großstädtischen Bevölkerung besteht in diesem Existenzkrieg unsererseits nicht.
(Der Blockade von Leningrad fallen mindestens 1 000 000 Menschen zum Opfer; das sind, ums sich mglw. eine Vorstellung von dieser Tragödie machen zu können, etwa doppelt so viele Zivilisten, wie in Deutschland während des gesamten Krieges durch die alliierten Luftangriffe umkommen werden.)
Von der Krankenkasse zur Pharmalobby: Gespaltene Persönlichkeit
Sie setzte sich für all das ein, was die Pharmaindustrie ablehnte. Trotzdem wird die Chefin der größten deutschen Krankenkasse, Birgit Fischer, jetzt Cheflobbyistin des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller. Die Branche ist entsetzt.
Wenn Entsetzen mit Händen zu greifen wäre, dann gäbe es bei den Krankenkassen jetzt eine Menge wegzuräumen. Die Branche ist erschüttert, dass die Chefin der größten deutschen Krankenkasse, Birgit Fischer, neue Cheflobbyistin des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller (VFA) wird. Fischer, die auch im Parteivorstand der SPD sitzt, werde zum 1. Mai neue Hauptgeschäftsführerin, teilte der VFA am Mittwoch mit.
"Das ist schon echt ein Knaller", sagt ein Kassenvertreter, der Fischer gut kennt, und der aus seinem Entsetzen keinen Hehl macht. "Sie ist eine Linke, sie ist Sozialdemokratin, sie ist im Parteivorstand der SPD und Kassenfunktionärin und jetzt wechselt sie zur Pharmaindustrie, zum VFA, zu dem Verband mit dem schlechtesten Ruf. Ich kann es nicht verstehen."
"Das ist schon echt ein Knaller", sagt ein Kassenvertreter, der Fischer gut kennt, und der aus seinem Entsetzen keinen Hehl macht. "Sie ist eine Linke, sie ist Sozialdemokratin, sie ist im Parteivorstand der SPD und Kassenfunktionärin und jetzt wechselt sie zur Pharmaindustrie, zum VFA, zu dem Verband mit dem schlechtesten Ruf. Ich kann es nicht verstehen."
Krankenkassen und Pharmahersteller liegen seit Jahren miteinander im Konflikt. Die Kassen kritisieren, dass viele neue Medikamente der forschenden Arzneimittelhersteller die Versorgung der Patienten nicht verbesserten, dafür aber teurer seien und die Krankenkassen belasteten. Sie setzten sich in den vergangenen Jahren deshalb vehement dafür ein, dass ein Medikament nur noch mehr kosten darf, wenn es auch einen Zusatznutzen bringt. ["Von der Krankenkasse zur Pharmalobby: Gespaltene Persönlichkeit" weiterlesen »]
Anlagestrategien: Mit Gott auf der Suche nach Rendite
Deutschlands Klöster sind vergleichsweise glimpflich durch die diversen Crashs an den Finanzmärkten gekommen. Was die geistlichen Vermögensverwalter anders machen - und was man von ihnen lernen kann. Eine Capital-Analyse.
03.11
•
Ob man dran glaubt oder nicht: Der Teufel existiert Rom (kath.net) -
Die Vatikanzeitung "L'Osservatore Romano" lobt den Film "The Rite", einen Exorzismusfilm, der demnächst in die Kinos kommt. In der Sonntagsausgabe des "L'Osservatore Romano" berichtet das Blatt ausführlich über den Horrorfilm mit Anthony Hopkins in der Hauptrolle unter der Überschrift „Ob man dran glaubt oder nicht: Der Teufel existiert“, so "Radio Vatikan". Zwar reiche der Streifen nicht an das filmerische Vorbild des Regisseurs Friedkin aus dem Jahre 1973 heran, aber er sei „anständig und respektvoll“.
Mainz/Frankfurt am Main (idea) - Das ZDF dreht eine Comedy-Serie über Gott; er wird darin als "weiblich und zu zweit" dargestellt. Zum Protest gegen diese "schrecklichste Form der Blasphemie" ruft der Geschäftsführer des Christlichen Medienverbunds KEP (Konferenz Evangelikaler Publizisten), Wolfgang Baake (Wetzlar), auf.
Die „Laizisten“ kritisieren besonders die staatliche Unterstützung kirchlicher Kindertagesstätten, Schulen, Alten- und Pflegeheime oder Beratungsstellen. Damit erliegen sie dem Missverständnis, alles funktioniere besser, wenn es nur noch staatliche Einrichtungen gäbe. Auch ist es falsch, hier von einer Subvention „der Kirchen“ zu sprechen. Die kirchlichen Träger erhalten diese Mittel und ergänzen sie um eigene, um für den Staat Aufgaben zu übernehmen. Mit dem in Deutschland gewachsenen Prinzip der Subsidiarität ist es gelungen, einen vielfältigen Sozialstaat aufzubauen, der es jedem und jeder Einzelnen ermöglicht, zu entscheiden, ob Kinder oder Eltern besser in einer Einrichtung der Arbeiterwohlfahrt, des Roten Kreuzes, der Diakonie oder der Caritas aufgehoben sind. Uns graut vor der Verstaatlichung all dieser Angebote, die auch durch ihre Wertegebundenheit Qualität entwickeln.
Die Sozialdemokratie hat einen langen Weg zurückgelegt, bis sie ein positives Verhältnis zu den Kirchen entwickelte. Gerade in den zentralen gesellschaftlichen Debatten der vergangenen Jahrzehnte – über Frieden und Abrüstung, über soziale Gerechtigkeit und den Einsatz gegen Armut, über den Ausstieg aus der Atomenergie und die Bewahrung der Schöpfung – standen die Kirchen (und in ihnen viele engagierte Christinnen und Christen) mit der SPD in einem konstruktiven Dialog und waren häufig Bündnispartner. Deshalb sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden, wenn der manchmal recht „religiös“ daherkommende radikale Laizismus gegen diese Arbeit opponiert. Eine Gruppe in der SPD, die sich allein deshalb gegründet hat, um an einem einzigen Punkt das Grundsatzprogramm der SPD und das Grundgesetz zu ändern, muss sich zumindest fragen lassen, ob das als Existenzberechtigung ausreicht. Lässt sich der eigene Anspruch nach Religions- und Weltanschauungsfreiheit daran messen?
03.11
•
Rheinland-Pfalz: Kirchenpfründe sind gesichert
Mainz (epd). Die großen christlichen Kirchen blicken relativ gelassen auf den rheinland-pfälzischen Landtagswahlkampf. Unabhängig vom Wahlausgang am 27. März 2011 gilt es als äußerst unwahrscheinlich, dass sich das traditionell gute Verhältnis zwischen Kirchen und Regierung im Land verschlechtern könnte – weder bei einer Wiederwahl von Langzeit-Ministerpräsident Kurt Beck (SPD), noch bei einem Wahlsieg seiner CDU-Herausforderin, der studierten katholischen Theologin Julia Klöckner.
Nach dem Rücktritt von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) – sein Ressort übernahm der bisherige Innenminister Thomas de Maizière (CDU) – verstärkt der neue Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) die evangelische Ministerriege. Weitere landeskirchliche Protestanten im Kabinett sind Außenminister und Vizekanzler Guido Westerwelle, Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (beide FDP), Finanzminister Wolfgang Schäuble, Arbeitsministerin Ursula von der Leyen und Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (alle CDU). Familienministerin Kristina Schröder gehört zur Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), die 37.500 Mitglieder zählt.
Katholisch sind Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP), Umweltminister Norbert Röttgen, Bildungsministerin Annette Schavan (beide CDU), Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner und Verkehrsminister Peter Ramsauer (beide CSU).
Keine Angaben zur Religion machen Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel und Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (beide FDP).
03.11
•
Auch zu Fasching: Ehre, wem Ehre gebührt
Nicht nur in der "Fünften Jahreszeit" gilt es als schick, auf die Regierung zu schimpfen und sie zu verspotten. Das entspricht nicht Gottes Maßstäben: Die Bibel ruft dazu auf, Politiker zu ehren und für sie zu beten.
In so genannten „Kabarett-“ oder „Satiresendungen“ im Fernsehen werden Politiker aus Regierung und Opposition auch jenseits der „Fünften Jahreszeit“ nicht nur veralbert, sondern regelrecht beschimpft und ihrer Würde beraubt. Statt Humor strahlt so mancher „Kabarettist“ zuweilen Wut, Verachtung und blanken Hass aus.
All dies verstößt nicht nur gegen den menschlichen Anstand, sondern auch gegen die Maßstäbe Gottes. Die Bibel fordert uns mehrfach auf, staatliche Obrigkeit zu respektieren – die Amtsinhaber werden als „Diener Gottes“ bezeichnet. Wer Autoritätspersonen ehrt, ehrt damit Gott.
Die Angst vor dem Laizismus
Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Laizismus. Alle Mächte des alten Europa, weltliche wie geistliche, haben sich zu einer heiligen Hetzjagd gegen dieses Gespenst verschworen.
03.11
•
Bischof und Ferkel Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller hat eine eigenartige Vorstellung von der Freiheit eines Christenmenschen. Für ihn gehört die wahrheitswidrige Verleumdung eines Menschen zur Freiheit des religiösen Bekenntnisses, wie sie das Grundgesetz garantiert.
03.11
•
Wie Irma Sperling starb Euthanasiemorde unter der Obhut der evangelischen Kirche
Irma Sperling wurde dreimal begraben. Ihr Körper wurde 1944 in einem Massengrab in Wien verscharrt. Ihr Gehirn ist 1996 in Hamburg begraben worden. Eine weitere Gehirnscheibe wurde 2002 beigesetzt. Irma Sperling war ein geistig behindertes Kind, das in der Nazizeit in die düsteren Backsteinbauten der Alsterdorfer Anstalten, eine der größten evangelischen Behinderteneinrichtungen Deutschlands, eingewiesen wurde. Sie starb mit nur 13 Jahren - eines von Tausenden Opfern der NS-Euthanasieprogramme.
Die Täter wurden allesamt nicht bestraft, nach einer kurzen Frist setzten sie ihre Karrieren in Hamburg fort: als Gemeindepastor, als Senatsdirektor und als Facharzt. Jahrzehntelang bestritt die Nordelbische Landeskirche ihre Komplizenschaft mit den NS-Mördern - der Tod Irma Sperlings beweist das Gegenteil.
Eine schlichte graue Granitplatte ist heute auf dem Ohlsdorfer Friedhof in den Rasen eingelassen. Zehn Namen stehen auf dem Grabstein, der dritte von unten: Irma Sperling. Hier ruht die Asche dessen, was die Ärzte als Einziges interessant fanden an diesem Kind und deshalb aufbewahrten - das Gehirn.
Wiso Spezial: Die Finanzkrise hat auch den Vatikan fest im Griff
-
Spaßfreie Zone "Jupp Ratzinger" hat mehr Gläubiger als Gläubige. Die katholische Kirche gibt bei der ZDF-Satire, die den Papst als Topmanager zeigt, allerdings keine Absolution und spricht von "persönlicher Herabwürdigung".
Wer im Zusammenhang mit dem ZDF an Witzigkeit und Humor denkt, dem fallen vielleicht als erstes - besonders zu dieser Jahreszeit - die Karnevalssendungen ein, als nächstes womöglich die "heute-show" mit Oliver Welke und Urban Priols "Neues aus der Anstalt" und dann unter Umständen noch die gelegentlich absurden Intendantenwahlen und Chefredakteursabwahlen.
Das Zweite kann aber viel lustiger sein – jedenfalls im Internet und auf seinem Digitalableger ZDFneo.
03.11
•
Justiz in Chile:
Begnadigung mit Beigeschmack
Chiles Präsident Sebastián Piñera will 6.000 Gefangene entlassen um die Gefängnisse zu leeren. Darunter sind auch Verbrecher der Pinochet-Diktatur.
(...) Im September 2010 hatte ein Vorstoß der katholischen Kirche für deren Begnadigung zu einem heftigen Schlagabtausch zwischen den Regierungsparteien, der Opposition und Menschenrechtsgruppen geführt. Damals hatte Präsident Piñera das Ansinnen noch eindeutig abgelehnt.
„Wenn du lange genug in den Abgrund schaust, schaut auch der Abgrund in dich.“
(Friedrich Nietzsche)
Die Trennung zwischen Staat und Kirche - sprich die Säkularisierung - ist weltweit vorangegangen. In Deutschland streiten sich Gelehrten wie Möchtegerngelehrten über diesen Fakt.
Angekommen im 21. Jahrhundert verwundert es den unbedarften Bürger sehr, wie zurzeit darüber gestritten wird, welche Weltreligion diesem Land zu Eigen ist. Ist es nicht ausreichend, dass jeder die Möglichkeit der freien Religionsausübung hat? Toleranz plus Akzeptanz dem Andersdenkenden und -gläubigen gegenüber deckt die Wertediskussion ab. Eine strikte Trennung zwischen Staat und Kirche hälfe hier.
03.11
•
Christliche Gewerkschaften: Arbeitgeber führten Mitglieder zu
Die Artos-Unternehmensgruppe mit Sitz in Dortmund hat den Christlichen Gewerkschaften jahrelang Leiharbeiter als Mitglieder zugeführt - häufig ohne Wissen der Betroffenen. Frontal21 liegt eine Mitgliederliste der Christlichen Gewerkschaften mit rund 1.500 Leiharbeitern aus dem Ruhrgebiet vor. Bei einer Stichprobe stellten Frontal21-Reporter fest: von 100 Befragten wussten nur vier von ihrer Mitgliedschaft.
"Offensichtlich hat sich das Unternehmen mit den künstlichen Gewerkschaftsmitgliedern den Haustarifvertrag zahlen lassen", urteilte Professor Peter Schüren, Arbeitsrechtler an der Universität Münster, gegenüber Frontal21. Die Artos-Unternehmensgruppe ist an mehreren Zeitarbeitsfirmen beteiligt und hat 2004 einen Haustarifvertrag mit den Christlichen Gewerkschaften abgeschlossen, der Dumping-Stundenlöhne von 4,81 Euro ermöglichte. Es gebe einen starken Verdacht auf schwere Wirtschaftskriminalität; dem müsse nun nachgegangen werden.
Außerdem wurde den Leiharbeitern monatlich ein Gewerkschaftsbeitrag vom Lohn abgezogen - auch das war den meisten in der Stichprobe Befragten nicht bekannt. "Das bedeutet, dass die Gewerkschaft Gegner-finanziert ist", so Professor Schüren weiter. "Wenn eine Gewerkschaft Gegner-finanziert ist, ist sie nicht tariffähig."
Beitrittserklärungen am "laufenden Band"
Nach Aussage mehrerer ehemaliger Mitarbeiter der Artos-Unternehmensgruppe mussten alle Bewerber und Mitarbeiter die Beitrittserklärung zu den Christlichen Gewerkschaften unterschreiben. Die Leiharbeiter hätten bei Einstellung zwölf bis fünfzehn Unterschriften leisten müssen - da sei die Unterschrift unter der Beitrittserklärung oftmals gar nicht aufgefallen. "Wir haben am laufenden Band Beitrittserklärungen produziert", so ein Insider, der anonym bleiben möchte. Zu den Vorwürfen wollte sich die Artos-Unternehmensgruppe nicht äußern.
Im Interview mit Frontal21 bestätigte Enzo Perillo, dass er als Leiharbeiter ohne sein Wissen als Mitglied der Christlichen Gewerkschaften geführt wurde, dass ihm außerdem sechs Euro monatlich zur Gewerkschaftsfinanzierung vom Lohn abgezogen wurden. Nach einem Arbeitsunfall kündigte ihm der Arbeitgeber fristlos.
Verdacht auf Betrug
Nach Einschätzung des Fachanwalts für Strafrecht, Professor Tido Park aus Dortmund, besteht der Verdacht des "gewerbsmäßigen Betrugs" seitens des Zeitarbeitsunternehmens. "Und Gewerkschaftsfunktionäre, die sich wissentlich daran beteiligen, begehen eine Beihilfe zum gewerbsmäßigen Betrug", so Park gegenüber Frontal21.
Für die Christlichen Gewerkschaften bestritt Vorstandsmitglied Detlef Lutz gegenüber Frontal21 die Vorwürfe: "Wir sind keine Betrüger. Ich bestreite, dass wir Menschen hier als Mitglieder führen oder geführt haben, die davon nichts wussten." Gleichzeitig räumte er ein, dass bei der Artos-Unternehmensgruppe "irgendwas nicht mit rechten Dingen läuft." Deshalb habe man alle von der Artos-Gruppe vermittelten Mitglieder angeschrieben, ob ihnen die Mitgliedschaft bekannt sei. Wie groß die Zahl der Rückmeldungen war und ob Beiträge zurück erstattet wurden, wollte Lutz nicht sagen.
03.11
•
Karl T. zu Guttenberg: Dodo des Monats Februar 2011
Die Wahl zum Dodo des Monats war spannend wie schon lange nicht mehr. Volker Kauder, so schien es, wollte den Titel nicht hergeben, letztlich musste er sich aber der Exzellenz seines Kontrahenten KTzG beugen.
Der „Ölprinz“ hat gewonnen. Ein befriedigendes erstes Staatsexamen, da sollte wohl der Doktor-Titel das zweite ersetzen. Und dann das. Der Reihe nach.
Friedrich der Großmäulige?
Der Spitzname wäre noch frei für den neuen Innenminister. Mit seinen Islam-Sätzen hat er sich schon mal qualifiziert.
Kaum war der CSU-Mann Hans-Peter Friedrich am vergangenen Donnerstag zum neuen Bundesinnenminister ernannt worden, polterte er los, es lasse sich „in der Historie nirgendwo belegen“, dass der Islam zu Deutschland gehöre. Damit widersprach er seinen Amtsvorgängern Wolfgang Schäuble und Thomas de Maizière. Schon zuvor hatte Friedrich die freundliche Welt- und Religionsoffenheit zurückgewiesen, die Bundespräsident Christian Wulff pflegt: „Die Leitkultur in Deutschland ist die christlich-jüdisch-abendländische Kultur. Sie ist nicht die islamische und wird es auch in Zukunft nicht sein.“
03.11
•
Intellektueller Selbstmord
Der Theologe Richard Schröder will den Glauben gegen die Wissenschaft, vor allem gegen Richard Dawkins, verteidigen, was aber gründlich daneben geht
Die Affäre um Ex-Verteidigungsminister Guttenberg hat ein paar nur allzu bekannte Tatsachen ins Rampenlicht gestoßen: Politiker kennen allzu häufig keine Skrupel, wenn es darum geht. Den Status quo zu verteidigen – insbesondere ihren eigenen; innerparteilichen Kadavergehorsam einzufordern,
wie Horst Seehofer, der seine Kollegen Schavan und Lammert wegen ihrer eine gewisse Integrität zeigenden Kritik an KT abgewatscht sehen will, gilt als nicht weiter bemerkenswert. Und wir akzeptieren wie selbstverständlich Pseudo-Entschuldigungen, die darin bestehen, einmal traurig in eine Fernsehkamera zu gucken – statt echte Verantwortung zu übernehmen, indem man mit konkreten Konsequenzen dafür sorgt, dass die Verfehlung möglichst wiedergutgemacht wird und nicht wieder vorkommt. Was allerdings in dieser Klarheit neu ist, ist die offene Verachtung für Wissenschaft und wissenschaftliches Denken.
["Intellektueller Selbstmord" weiterlesen »]
03.11
•
03.11
•
Bundespräsident Wulff bekräftigte in einer Rede: "Der Islam gehört zu Deutschland." Thilo Sarrazin vertritt hingegen die These, die Muslime in Deutschland trügen dazu bei, dass Deutschland sich abschaffe. Der Politische Club will in dieser Kontroverse Klärungen schaffen.
Referenten sind u.a. Präses Nikolaus Schneider (Vorsitzende des Rates der EKD), Heinz Buschkowsky (klick, klick und klack) Henryk M. Broder (klick, klick und klack) und Thilo Sarrazin.
-
Wieder Ärger um Sarrazin
Die evangelische Akademie Tutzing lädt zu einer Islam-Tagung Thilo Sarrazin ein.
Evangelischer Presseverband für Bayern: Akademie Tutzing weist Grünen-Kritik an Sarrazin-Auftritt zurück
Die Evangelische Akademie Tutzing hat die Kritik der Bayerischen Grünen an einem geplanten Auftritt von Thilo Sarrazin zurückgewiesen. Der frühere Bundesfinanzminister und Leiter des Politischen Clubs der Tutzinger Akademie, Hans Eichel (SPD), sagte am Sonntag dem epd, er sei verwundert über die Kritik und finde sie "vollkommen daneben". Der bayerische Grünen-Vorsitzende Dieter Janecek hatte die Einladung Sarrazins mit den Worten kritisiert: "Sarrazins Einlassungen sind längst als wissenschaftlich nicht haltbar, einseitig und in höchstem Maße populistisch entlarvt." Er finde es "schade, dass ihm ausgerechnet die Evangelische Akademie" eine Bühne biete.
Eichel erwiderte, dass es genau die Aufgabe der Akademie sei, Debatten über aktuelle Themen zu führen. Die Zeitungen seien auch Monate nach dem Erscheinen von Sarrazins Buch voll damit, das Thema sei noch längst nicht ausdiskutiert. "Man lädt doch zu einer Diskussion nicht nur Leute ein, mit denen man einer Meinung ist", sagte Eichel. Er habe immer gedacht, "dass vor allem die Grünen die Freiheit der Debatte hochhalten". Zudem gehöre es auch zum guten Ton, dass man nicht nur über jemanden diskutiere, sondern auch mit ihm. (...)
Akademie-Direktor Friedemann Greiner wies die Kritik Janecek ebenfalls zurück. "Die Grünen haben sicher zur Kenntnis genommen, dass Thilo Sarrazin nur einer von vielen Gästen ist", sagte er. Umso mehr wundere ihn die harsche Kritik: "Wir debattieren auch mit Leuten, deren Thesen wir persönlich nicht teilen. Davon lebt eine Akademie wie die unsere."
Sarrazin kommt nach Tutzing
Trotz aller Kritik will die Evangelische Akademie Tutzing an Thilo Sarrazin als Tagungs-Referent festhalten. Die Veranstaltung, bei der Sarrazin am 19. März auftreten soll, hat den Titel: „Der Islam gehört zu Deutschland – schafft sich Deutschland dadurch ab?“
Die christlich-abendländliche Leitfigur Hans Meiser im Jahre 1926 (sic):
Mit einer meisterhaften Fähigkeit ausgestattet, überall den eigenen Vorteil wahrzunehmen, finden wir sie (die Juden) hauptsächlich in Berufen, die ein schnelles Vorwärtskommen ermöglichen (...) Ohne Übertreibung kann man sagen, daß sie sich den Löwenanteil an unserem Volksvermögen gesichert haben (...) Wie nun im menschlichen Körper unrichtige Fettbildung und Fettverteilung, etwa die Bildung eines Fettherzens oder einer Fettniere, zur Todesursache werden kann, so kann auch eine abnorme Verteilung des Nationalvermögens einem Volke unmöglich zuträglich sein. (...) Es ist oft betont worden, daß der jüdische Verstand etwas Zerfressendes, Ätzendes, Auflösendes an sich hat (...) Nicht Assimilation des Judentums, sondern Bekämpfung des Judentums mit allen Mitteln, Zurückverweisung der Juden ins Ghetto, Ausmerzung der Juden aus dem Volkskörper - das ist der einzig mögliche Weg zur Lösung der Judenfrage. (...) Es gilt (...) der Grundsatz, daß die Treue gegen das eigene Volk eine ernsthafte Christenpflicht ist. Es liegt etwas durchaus Berechtigtes in der Forderung nach Reinhaltung des Blutes. So wenig wir Mischehen etwa mit naturalisierten Slaven gutheißen können, so wenig können wir Mischehen zwischen Deutsch-Stämmigen mit Juden billigen. Schon der religiöse Gegensatz sollte Christen die Eingehung einer solchen Ehe verbieten, wie denn auch unsere Kirche solche Ehen von der kirchlichen Trauung ausschließt. (...) Gott hat jedem Volk seine völkische Eigenart und seine rassischen Besonderheiten doch nicht dazu gegeben, damit es seine völkische Prägung in rassisch unterwertige Mischlingsbildungen auflösen läßt...Darum können wir uns mit den völkischen Idealen weithin einverstanden erklären und halten es für einen Gewinn, wenn unser Volk durch die völkische Bewegung wieder an seine Pflicht gegen die eigene Art und das eigene Blut erinnert wird (...)
Was der jüdische Geist schon gesündigt hat an unserem Volk, welch furchtbares Unwesen er in der jüdisch beeinflussten Presse, in unserer Unterhaltungsliteratur, auf deutschen Bühnen treibt, ist kaum auszusagen. Nur mit tiefen Schmerz können alle wahren Freunde unseres Volkes an alle diese Dinge denken. (...) Gegen diese Art der 'Verjudung unseres Volkes' können wir nicht energisch genug ankämpfen. (...) Je überzeugter evangelisch unser Volk denkt und handelt, desto besser schützt es sich gegen die von einem entarteten Judentum drohende Gefahr. (...) Mag die Moral vieler Juden nichts anderes sein als stinkende Unmoral, wer zwingt uns denn, ihre Grundsätze zu befolgen und es ihnen gleichzutun oder gar sie zu übertreffen? Selbsthilfe ist oft die beste Hilfe. Darum scheint mir diese sittliche Selbstschutzbewegung das Allernotwendigste zu sein, was wir in Bezug auf die Judenfrage zu tun haben. (...) Ruhelos und heimatlos zu bleiben ist sein Los. Aber er soll nicht sagen können, wenn er einst an das Ende seiner Wanderfahrt gekommen ist, er habe nichts davon gespürt, daß er auf seinem Weg auch durch christliche Völker gekommen sei...
Folgen der Plagiatsaffäre: Der Verrat der Guttenberg-Verteidiger
Der Fall des eloquentesten Hochstaplers seit Felix Krull ist zum Symbol geworden für den Zustand der Republik, dafür, wie es um unsere Demokratie steht, wo sie funktioniert und wo sie verraten wird. Die Affäre ist Ausdruck lebendiger Streitkultur, einer unbeirrbar freien Presse und Justiz sowie einer wehrhaften Gesellschaft mit einer außerparlamentarischen Opposition, die die Kraft hat, einen betrügerischen Minister aus dem Amt zu jagen.
Die Affäre Guttenberg ist aber auch Sinnbild der zunehmend verkommenen politischen Kultur eines Landes, in der eine Uni mit einem Adelsmann kungelt, in dem der Popstar mehr gilt als der Prophet, in der die Lüge über die Wahrheit gestellt wird und in der Politiker Forderungen und Werte bei Bedarf über Bord der Gorch Fock werfen, um ihre Macht zu sichern.
Und Gnade Gott, wer es wagt, den Popstar anzugreifen: Der wird als boshafter Neider beschimpft oder - wie im Fall des wackeren Bundestagspräsidenten Norbert Lammert - in den eigenen Reihen zum politischen Amokläufer zweiter Klasse abgestempelt. Dabei hatte es Lammert auf den Punkt gebracht, als er sagte, dass der Fall Guttenberg "ein Sargnagel für das Vertrauen in unsere Demokratie" sei. Genau darum ging und geht es.
["Der Verrat der Guttenberg-Verteidiger" weiterlesen »]
Gott ist Kot
Wer schon mal in seinem Leben die Bibel gelesen hat, ich meine so richtig von vorn bis hinten, dem wird aufgefallen sein, dass wir alles mögliche erfahren. Ganze Völker werden hingemordet, Penisse abgeschnitten, Köpfe abgeschlagen, Gott selbst vergiftet die Wasser des Nils und vom Abendmahl ist die Rede.
Alle Akteure der Bibel haben aber keinen Stoffwechsel. Es scheint als haben wir es mit stoffwechsellosen, blutleeren Karnickeln zu tun. In der Bibel geht keiner aufs Klo. Auf der einen Seite schon realistisch zu benennende Gewalttaten, auf der anderen Seite nichts. Oder wie Milan Kundera in Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins feststellt; Jesus sei in der gesamten Bibel kein einziges Mal aufs Klo gegangen. Logisch folgert er: "Die Scheiße ist ein schwierigeres theologisches Problem als das Böse."
Ergänzend kann man hinzufügen, niemand ist in der ganzen verdammten Bibel überhaupt aufs Klo gegangen.
Florian Werner will all das in seinem Buch untersuchen. Scheiße als kulturelles Phänomen.
03.11
•
Interview - Für Schlagzeilen hat vor kurzem die Ankündigung einiger Sozialdemokraten gesorgt, einen "Arbeitskreis Laizisten in der SPD" zu gründen. Der Parteivorstand hält wenig von dieser Idee. Wolfgang Thierse erläutert die Hintergründe: Die Gruppierung wolle das "bewährte Verhältnis zwischen Staat und Kirche drastisch verändern", so der Bundestagsvizepräsident. Im Gespräch mit evangelisch.de schildert Thierse auch, was SPD und Kirchen verbindet und unterscheidet, warum er als ostdeutscher Katholik ausgerechnet Sozialdemokrat wurde
evangelisch.de:Der Arbeitskreis "Laizisten in der SPD" ist beim Parteivorstand nicht gerade gut gelitten. Wie ist der aktuelle Stand? Thierse: Wie gesagt, es ist legitim, dass es Laizisten, Atheisten oder Agnostiker in der SPD gibt. Das Problem ist, dass sich da einige zusammengetan haben und einen Arbeitskreis gründen wollen mit Forderungen, die weit hinter das geltende Parteiprogramm der SPD zurückgehen. Die unser Grundgesetz sowie das bewährte Verhältnis zwischen Staat und Kirche drastisch verändern wollen. Die also im Grunde die Parteinahme des weltanschaulich neutralen Staates für ihren säkularistischen Humanismus wollen. Deswegen stößt diese Absicht, einen solchen Arbeitskreis in der SPD zu gründen, auf Ablehnung.
03.11
•
Auch Bischöfe müssen bei der Wahrheit bleiben
Verwaltungsgerichtshof rügt Predigt des Regensburger Bischofs Müller
Regensburg (ots) - Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller hat im Rechtsstreit mit dem Philosophen Michael Schmidt-Salomon eine Niederlage erlitten: Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof sah es als erwiesen an, dass Müller in der Auseinandersetzung mit Schmidt-Salomon die "Pflicht zur Sorgfalt, Sachlichkeit und Wahrhaftigkeit" nicht erfüllt hat. Ein Urteil mit weitreichenden Folgen.
Anlass des Rechtsstreits war eine Predigt des Bischofs gegen die Religionskritiker Richard Dawkins und Michael Schmidt-Salomon im Mai 2008. In der Predigt hatte Müller unter anderem behauptet, Schmidt-Salomon würde in seinen Schriften Kindstötungen legitimieren. Da diese Aussage wahrheitswidrig und diffamierend war, ließ der Philosoph dem Bischof eine Unterlassungserklärung zustellen. Müller revidierte daraufhin den Predigttext auf der Internetseite des Bistums, weigerte sich aber, die Unterlassungserklärung zu unterschreiben, wobei er sich auf seine besondere Stellung als Amtsträger der katholischen Kirche berief.
["Auch Bischöfe müssen bei der Wahrheit bleiben" weiterlesen »]
03.11
•
Weltgebetstag und Massenspeisung
MÜNCHEN. (hpd) Wie jedes Jahr findet auch heuer am ersten Freitag im März der sogenannte „Weltgebetstag“ statt, diesmal, bezugnehmend auf die biblische Geschichte der wundersamen „Massenspeisung“ am See Genezareth, unter dem Motto „Wie viele Brote habt ihr?“ Ein schreiender Zynismus.
03.11
•
Skandal-Aufarbeitung:
Missbrauchsopfern droht der Maulkorb
Drei Bundesministerinnen, 60 Experten: Am Runden Tisch zum Missbrauch stehen die Interessen von Institutionen und Parteien im Zentrum, nicht die der Opfer. Jetzt geht es um mögliche Entschädigungen. Etliche Betroffene haben ganz andere Probleme: Sie sehen sich Klagen mutmaßlicher Täter ausgesetzt.
Hamburg - Sie sollten ihr Schweigen brechen, endlich erzählen, was damals passiert ist. Als vor einem Jahr ein Missbrauchsskandal das Bonner Aloisiuskolleg erschütterte, fühlten sich betroffene ehemalige Schüler mit ihren Nöten erstmals ernst genommen.
Zwölf Monate später ist die Aufbruchstimmung in Ernüchterung umgeschlagen.
"Jetzt ist alles, wie es schon immer war", sagt einer der vom Missbrauch Betroffenen. Die Bonner Staatsanwaltschaft stellte ihre Ermittlungen gegen einen der mutmaßlichen Täter wegen Verjährung ein. Doch damit nicht genug: Der Beschuldigte ging sogleich per Unterlassungsklage gegen ehemalige Schüler und deren Aussagen vor. Die Opfer sehen sich dadurch gezwungen, weiter zu schweigen.
"Wir sind überhaupt nicht dagegen geschützt. Keine Hotline, kein Runder Tisch haben daran etwas geändert", klagt einer von drei ehemaligen Schülern, der deshalb nicht mehr wagt, mit seinem Namen öffentlich aufzutreten. Ihr Fall, der mutmaßliche Täter, die Details ihrer Anklage kommen im jüngst vorgelegten Abschlussbericht des Aloisiuskollegs nicht vor.
(...) Vermisst wird vor allem die Aufarbeitung der Ursachen für Missbrauch in der katholischen Kirche. So legte sich Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger zwar vollmundig mit der katholischen Kirche an, als sie eine generelle und sofortige Einschaltung der Staatsanwaltschaft bei jedem Verdachtsfall forderte. Am Runden Tisch agiert die FDP-Frau inzwischen aber eher isoliert, was ihren ursprünglichen Vorschlag angeht. CDU-Familienministerin Schröder half den Katholiken aus der Bedrängnis, indem sie die Debatte auf das Thema Prävention lenkte - und damit das lästige und für die Kirche schmerzhafte Aufarbeiten ihrer Fehler, ihrer jahrzehntelangen Geschichte des Verdrängens und Vertuschens, vom Tisch nahm. Unionskollegin Annette Schavan, eine engagierte Katholikin, unterstützte Schröder im Widerstand gegen die kirchenkritische FDP-Ministerin."
Flatrate für Sexspielchen
Fünftausend Euro - die Summe scheint sich in Kirchenkreisen als eine Art Flatrate für langjährige Sexspielchen einzubürgern. Exakt so viel hatten die Jesuiten ihren Missbrauchsopfern als Entschädigung angeboten: ein schöner Beleg dafür, dass Discountpreise den Markt kaputtmachen. Denn nun, ein gutes halbes Jahr später, zieht die katholische Amtskirche in Deutschland mit demselben Angebot nach. Und zwar als "schnelle und unbürokratische Hilfe", wie die Bischofskonferenz erklärte.
02.11
•
Papst-Dissertation wird überprüft
Im Visier der selbst ernannten Plagiatsjäger sind u.a. auch der frühere bayrische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU), Bestsellerautor Thilo Sarrazin (SPD), der frühere Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Michel Friedman (CDU), Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann und Margret Wintermantel, Präsidentin der Deutschen Hochschulrektorenkonferenz. Und sogar die Dissertation von Papst Benedikt XVI. alias Josef Aloisius Ratzinger über "Volk und Haus Gottes in Augustins Lehre von der Kirche" aus dem Jahr 1953 soll überprüft werden.
02.11
•
Richard Dawkins: "Religion? Die Wirklichkeit hat ihre eigene Magie"
Er gilt als einer der einflussreichsten Evolutionsbiologen der letzten Jahrzehnte. Vor allem aber macht Richard Dawkins mit vehementen Attacken gegen Kreationismus und fundamentalistische Religiösität von sich reden. Im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE erklärt er, warum er keinen Glauben braucht.
02.11
•
Ach, du meine Nudel! Die nicht ganz ernste Religion des Spaghettimonsters
Frankfurt (Oder) (moz) Die großen Religionen haben die Welt unter sich aufgeteilt. Dennoch suchen viele nach der Wahrheit. Die neueste Theorie: Die Welt wurde vom fliegenden Spaghetti-Monster geschaffen. Auch in Brandenburg gibt es Anhänger.
02.11
•
WDR: Öffentlich-rechtlicher Kotau, pfui Teufel!
Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) wird den umstrittenen Papst-Sketch der Stunksitzung nicht über seinen Sender ausstrahlen. Das gab jetzt eine Pressesprecherin bekannt.
02.11
•
Der Vatikan zwischen Zukunft und Moderne
02.11
•
Vertrag für Niedersachsens erste evangelische Integrierte Gesamtschule unterzeichnet
Mit der Unterzeichnung des Vertrags kann die bestehende staatliche Gesamtschule mit Beginn des neuen Schuljahres im August von der Kirche übernommen werden. Geplant ist eine fünfzügige Ganztagsschule mit einem Schulgeld von 45 Euro im Monat, das bei Bedarf aber ermäßigt werden oder ganz entfallen kann. „Die finanzielle Situation der Eltern darf keine Rolle spielen“, sagte Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt (CDU). Allein mit staatlicher Unterstützung sei eine Ganztagsschule mit Oberstufe, guter Ausstattung und individueller Förderung der Schüler nicht möglich.
02.11
•
Leiharbeiter können rückwirkend Lohn einklagen
Das Urteil ist ein Paukenschlag für die Leiharbeitsbranche: Alle Tarifverträge der Christlichen Gewerkschaften sind unwirksam. Das bedeutet, dass Mitarbeiter mit Verträgen ab 2005 Nachzahlungen verlangen können. Sie müssen dafür jedoch vor Gericht gehen.
-
Ausbeuter vor dem Aus
Viele Zeitarbeitsfirmen gelten als rücksichtslose Ausbeuter. Doch nun geht es ihnen an den Kragen: Nach einem Gerichtsurteil müssen sie Sozialbeiträge in Milliardenhöhe nachzahlen. Es droht eine Pleitewelle.
Zahlreichen Zeitarbeitsfirmen droht die Pleite, weil sie für schätzungsweise 280.000 Leiharbeitnehmer Sozialbeiträge in Milliardenhöhe nachzahlen müssen. Das ist nach Ansicht von Juristen die Folge eines Urteils des Bundesarbeitsgerichts vom Dezember, das jetzt schriftlich veröffentlicht wurde. Schätzungen zufolge dürfte es um Sozialbeiträge in Höhe von zwei bis 2,4 Milliarden Euro gehen.
02.11
•
Roms Blick auf die Welt verschließt sich
VATIKAN. (hpd) Seit einigen Monaten werden die Abonnenten der internationalen vatikanischen Presseagentur „Zenit“ („Die Welt von Rom aus gesehen“) in zunehmendem Tempo bombardiert mit Spendenaufrufen. Offensichtlich sind die Rahmenbedingungen für die römische Kirche jetzt so schlecht, dass der Erfolg dieser Aufrufe ausbleibt.
Der unbewusste Karl-Theodor
Es ist Zeit für eine Zwischenbilanz in der Copy&Paste-Affäre um Karl-Theodor zu Guttenberg. Was ist unstrittig? Was sagt der Minister? Was ist davon zu halten? Das Ergebnis fällt eindeutig aus.
Bayreuther Professor rechnet mit Guttenberg ab
Jura-Professor Oliver Lepsius: Wir sind einem Betrüger aufgesessen. Niemand hätte sich vorstellen können, mit welcher Dreistigkeit hier ein Plagiat eingereicht wird. Es ist ein Ausmaß an Dreistigkeit, das wir bisher nicht gesehen haben
02.11
•
Skandal bei der EKD: Ärger über schwarze Kirchenkasse
Der evangelische Kirchenkreis Herford ist dank einer geheimen Kasse mit knapp 50 Millionen Euro Inhalt nicht so mittellos, wie den 128.000 Gläubigen in den 32 angeschlossenen Kirchenkreis-Gemeinden vorgegaukelt wurde. Die nur scheinbare Mittellosigkeit macht nach Bekanntwerden der Geheimkasse Geistliche des Kirchenkreises Herford fassungslos und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) sprachlos.
02.11
•
Bund gibt 35 Millionen für Reformations-Jubiläum
Der Bund will das Reformations-Jubiläum mit 35 Millionen Euro unterstützen. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) kündigte am Mittwoch an, bis 2017 jährlich fünf Millionen zu investieren, um die "herausragende Bedeutung" der Kirchenerneuerung zu würdigen.
Die Bundesregierung beteiligt sich maßgeblich an der Vorbereitung des 500. Jubiläums und würdigt damit die historisch herausragende Bedeutung der Reformation", sagte Neumann, der die Aktivitäten federführend koordinieren soll. Dies entspreche einem Beschluss des Bundestags von 2008. Zugleich betonte er in einer Mitteilung auch das wirtschaftliche Potenzial: "Für Deutschland bietet sich eine
bedeutende Gelegenheit, sich als gast- und kulturfreundliches Land zu präsentieren."
02.11
•
GUTTENBERG-DEBATTE: Zu Guttenberg auf einem Werte-Kongress?
Nürnberg (idea) – Kann Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) angesichts der Plagiatsvorwürfe gegen ihn auf dem größten deutschen Wertekongress auftreten? Diese Frage hat der Vorsitzende des Kongresses christlicher Führungskräfte, Pastor Horst Marquardt (Wetzlar), mit einem klaren Ja beantwortet.
Das Treffen vom 24. bis 26. Februar in Nürnberg, zu dem sich rund 3.500 Teilnehmer angemeldet haben, steht unter dem Motto „Mit Werten in Führung gehen“. Zu Guttenberg ist einer der Hauptreferenten des Kongresses, der von der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) in Verbindung mit der Firma „tempus Akademie und Consulting (Giengen bei Ulm) veranstaltet wird. Wie Marquardt in einem Beitrag für idea schreibt, gibt es Forderungen, den Minister und andere Mitwirkenden auszuladen, „weil man bei ihnen Fehler oder theologische Irrtümer sieht“. Dem Theologen zufolge könne es aber keinen christlichen Wertekongress geben, wenn man nur Referenten einladen dürfte, die makellos wären: „Denn sie gibt es nicht. Keiner würde auch von sich behaupten, fehlerlos zu sein. Entsprechend sollten wir es auch von niemandem erwarten.“
Auch Glaubensväter waren Sünder
Fast alle großen biblischen Gestalten könnten, so Marquardt, bei solchen Vorgaben bei einem christlichen Wertekongress nicht auftreten: „Mose nicht wegen Totschlags, Abraham nicht wegen Lüge, David nicht wegen Mordes und Ehebruchs und Paulus nicht, weil er als einstiger Christenverfolger gleich mehrere Menschen auf dem Gewissen hatte.“ Es könne unter Christen nicht darum gehen, „dass vermeintlich Sündlose über Sünder richten“. Nach den Worten Jesu Christi sei es immer so, „dass Sünder Sünder mahnen, die Sünde zu meiden – egal, ob es um ethisches oder theologisches Fehlverhalten handelt“. Zwar würden manche Sünden öffentlich, so dass der Sünder am Pranger stehe: „Aber um die ganz große Mehrheit von Sünden weiß eben nur Gott allein – und ihm sollten wir das endgültige Urteil im Jüngsten Gericht überlassen.“
02.11
•
Empörung über "Taliban"-Aussage des Finanzministers
SPD und Grüne werfen dem baden-württembergischen Finanzminister Willi Stächele (CDU) Kriegsrhetorik im Wahlkampf vor. "Ihr seid meine Talibane, ihr müsst kämpfen", hatte Stächele bei einer Wahlkampf-Veranstaltung in Horb zu Mitgliedern der Jungen Union gesagt.
(Oberst Georg Klein: Als Christ und als verantwortungsbewusster Offizier bin ich mir über die Tragweite meines Entschlusses im Klaren gewesen. Ich habe diesen schweren Herzens getroffen. ... Wir waren traurig, weil wir der Meinung waren, wir hatten eine schwere Entscheidung zu treffen, und wir gingen unseres Weges, und ich bin, wenn ich das hier sagen darf, in die Kapelle gegangen und habe danach erst einmal gebetet.)
Christliche Parallelgesellschaft
Der Missbrauch im Internat Ettal kann nicht mehr nur auf "Einzeltäter" geschoben werden. Und die beharrliche Arbeit einiger Altschüler muss weitergehen.
Die beharrliche Arbeit der Ettaler und anderen Opfer systematischer Misshandlung verdient Unterstützung. Denn verbrecherische Parallelgesellschaften darf es in einem Rechtsstaat nicht geben.
Und die Arbeit geht weiter, denn die Deutsche Bischofskonferenz - im wohligem Einklang mit der Bundesregierung - steuert darauf hin, die lächerlichen und rein materiellen Entschädigungsangebote für Leiden der Heimkinder nun auch hier anzuwenden.
02.11
•
Papstgegner planen Großdemonstration
Wenn Benedikt XVI. im September Berlin besucht, wird es nicht nur Jubel geben. Papst-Gegner planen zahlreiche Aktionen, mit denen sie auf Missstände in der Kirche aufmerksam machen wollen.
Das hat das "Netzwerk Der Papst kommt" am Donnerstag beschlossen. Dem Netzwerk gehören 50 Organisationen aus dem schwul-lesbischen Bereich an, Pro Familia sowie die Jugend- und schwul-lesbischen Verbände von Grünen, Linken und SPD. Im Mittelpunkt der geplanten Veranstaltungen sollen die Themen sexuelle Selbstbestimmung, Gleichberechtigung der Geschlechter, Bejahung von Kondomen und Verhütungsmitteln stehen, teilte der Sprecher des Berliner Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) mit.
So ähnlich kann man die Berlinale in Berlin bezeichnen. Überall in der Stadt ist das große, leuchtende "B" zu sehen. Es steht für Berlin, Berlinale, Beten, Bibel, Bullshistic und Business.
Die katholische Kirche probt schon mal den Ernstfall. Will ihr Vorsteher doch in diesem Jahr in Berlin aufschlagen und eine Rede im Bundestag reden.
02.11
•
Wagner bleibt CDU-Fraktionschef
Generationswechsel verschoben: Mit breiter Mehrheit wählt die CDU-Landtagsfraktion Christean Wagner erneut zu ihrem Vorsitzenden. Der 67-jährige Jurist aus Marburg zählt zu den alten Haudegen der Konservativen in der Hessen-CDU.
Der 67-jährige Christean Wagner bleibt Fraktionschef der CDU im hessischen Landtag. Der Jurist aus Marburg wurde am Dienstag mit 36 Stimmen wiedergewählt. Sieben Abgeordnete votierten gegen ihn, zwei enthielten sich.
Wagner ist ein alter Haudegen der Konservativen in der Hessen-CDU. Er ist freundlich und jovial, solange er nicht im politischen Streit gefordert wird. Denn dann teilt Christean Wagner hart aus. (...)
Der überzeugte Protestant Wagner, der unter Walter Wallmann als Kultus- und unter Roland Koch als Justizminister in Hessen amtierte, ist ein Generalist. In Grundsatzdebatten über Ideologiefragen läuft er zur größten Form auf. Als er 2005 für den nach Berlin gewechselten Franz Josef Jung Fraktionschef wurde, rief er eine Diskussionsreihe mit prominenten Gästen ins Leben – unter dem Motto: „Was uns leitet“. (...)
02.11
•
Dritter Weg:
Streik und Nächstenliebe
In den Streit um das Sonderrecht für Kirchenbeschäftigte kommt Bewegung – bei Diakonie und Caritas unter verschiedenen Vorzeichen
02.11
•
FAKT IST..! (MDR): Warum, Herr Heinrich, ist die CDU der Meinung, dass das Thema Zeit- und Leiharbeit in diesen ganzen Verhandlungen um Hartz-IV nichts zu suchen hat?
Frank Heinrich: Ich will ein Beispiel nehmen. Ich bin früher Pastor in der Heilsarmee gewesen und stellen Sie sich vor, jemand wirft mir in die Kollektenschale am Sonntag 20 Euro und sagt mir aber im Vorbeigehen: "Herr Heinrich aber dafür möchte ich, dass am nächsten Sonntag dieses und jenes Lied gesungen wird" ...
... und da sagen wir: "Das hat nichts miteinander zu tun"; und so hat das eine, nämlich der Auftrag aus letzten Februar, nämlich die Zahlen grade zu kriegen, nämlich 'ne Transparenz, eine Nachrechenbarkeit hinzukriegen und 'ne Wertung, die wir als CDU auch vorgenommen haben, die schlägt sich in Alkohohl und Tabak nieder, das hat nichts damit zu tun, das auf der anderen Seite jetzt über Leiharbeit gesprochen wird, da sind zwei Dinge auf der Waagschale, die nicht zusammen da drauf gehören. Wir sollen den Auftrag erfüllen, dann unterschreiben wir den und ich bin gerne bereit, dann auch auf diesem Gebiet weiter zu kämpfen.
(Augenbalken IGENRAD)
Hintergrund
Unser Verein tellerlein deck dich (Vors. Frank Heinrich*) wurde 2008 gegründet und wir zählen derzeit 30 aktive Mitglieder, die stets dazu beitragen, neue Projekte ins Leben zu rufen. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, bedürftigen Kindern und Jugendlichen in Chemnitz jeden Tag ein kostenloses warmes Mittagessen bereitstellen zu können, wobei wir auf vollwertige Kost und ausgewogene Ernährung achten. (...) Unser Partner Heilsarmee Chemnitz hilft den Kindern jeden Tag. Enorme Erfahrung gekoppelt mit innovativen Ideen bieten den Kindern und Jugendlichen das, was sie wirklich brauchen: Grundversorgung, kreative Freizeitgestaltung und eine Gemeinschaft, in der sie sich wohlfühlen (...)
* Frank Heinrich ist Vorsitzender des Vereins und Kapitän der Heilsarmee Chemnitz. Außerdem ist er Mitglied des Jugendarbeitskreises der Deutschen Evangelischen Allianz. Frank hat Sozialarbeit studiert und war vor seiner Offiziersschaft Leiter des Jugendcafés 'Die Insel' bei der Heilsarmee in Freiburg.
Undurchschaubares Nehmen und Geben
Während bei Hartz IV noch über die Höhe des Regelsatzes verhandelt wird, wurden bereits 2,5 Milliarden Euro gekürzt
Mit dem Tauziehen um einen Kompromiss hinsichtlich der Neuberechnung der Regelsätze und dem anvisierten Bildungspaket zwischen Bundesregierung und Opposition in den vergangenen Wochen stand Hartz IV wieder einmal auf der politischen Bühne. Dabei ist über dem Streit um eine Erhöhung um fünf Euro hin oder her in der öffentlichen Debatte weitgehend untergegangen, dass seit dem 1. Januar 2011 bereits massive Kürzungen für die Bezieher von Arbeitslosengeld II in Kraft getreten sind: Vom Wegfall des Elterngeldes über den Wegfall des Befristeten Zuschlages bis zum Wegfall des Rentenbeitrages - eine Summe von 2,5 Milliarden Euro allein 2011.
-
'Leiharbeit ist nicht nur ein Problem für die Betroffenen'
Dumping-Löhne in der Zeitarbeitsbranche kommen den Steuerzahler teuer zu stehen. Fast 40 Millionen Euro musste der Bund allein im Juni 2010 zuschießen, um die niedrigen Gehälter von Leiharbeitern aufzustocken.
-
Subventionierter Kapitalismus. 7,5 Milliarden Euro Lohnzuschuss für 1,36 Millionen Aufstocker
In Deutschland haben zuletzt 1,363 Millionen
Geringverdiener rund 7,5 Milliarden Euro an zusätzlicher
Hartz-IV-Unterstützung vom Staat bekommen. Dies geht aus der Antwort der
Bundesregierung auf eine Frage der Linkspartei hervor, die der dpa am
Dienstag in Berlin vorlag.
Erfasst wurde der Zeitraum von Juli 2009 bis Juni 2010. Den Angaben
zufolge lag die Zahl der abhängig beschäftigten Aufstocker bei 1,25
Millionen, der Rest war selbstständig.
Einfach pilgern war gestern
Hagen. „Herzlich willkommen bei Maryline“, sagt die junge Frauenstimme im melodischen Hotline-Singsang. „Wie hättest Du’s gerne?“ Herausfordernd klingt das. Und verdächtig nach einer horrenden Telefonrechnung, weil sich die Dame ihre anregenden Dienste sicher teuer bezahlen lässt.
02.11
•
kath.net: Wie bekehrt man Hexen?
Wicca-Bewegung gewinnt Einfluss - Katholische Kirche gibt Ratgeber heraus
London (kath.net/idea) Wie kann man moderne Hexen zum christlichen Glauben bekehren? Die frühere Hexe Elizabeth Dodd (Oxford) hat im Auftrag der römisch-katholischen Kirche in Großbritannien dazu einen Leitfaden entwickelt. Der Hexenkult erlebt durch die neuheidnische Wicca-Bewegung vor allem im angloamerikanischen Raum seit dem Ende des 20. Jahrhunderts einen Aufschwung. Wie die britische Zeitung „Times“ (London) berichtet, sind etwa 70 Prozent aller Wicca-Anhänger junge Frauen aus nicht-religiösem Hintergrund, die neue Formen der Spiritualität etwa im Feminismus und in der Natur suchen. Dadurch ergäben sich Verbindungen mit der ökologischen Bewegung.
Der Times zufolge wächst sowohl im Katholizismus wie auch in der evangelikalen Bewegung die Sorge über den Einfluss des neuen Hexenwesens und der Zauberei auf junge Leute. Unter anderem geht es um die Beschäftigung mit Geistern, der Aufnahme von Kontakten zu Verstorbenen oder um Zaubersprüche, die Menschen verletzen sollen. Nach christlicher Lehre habe Gott allein die Macht über Geister. Die Autorin des Leitfadens „Wie man eine Hexe evangelisiert“ rät, im Dialog mit Wicca-Anhängern zunächst einmal anzuerkennen, dass sie sich auf einer echten spirituellen Suche befinden. Doch beteten sie die Schöpfung an und nicht den Schöpfer.
["Wie bekehrt man Hexen?" weiterlesen »]
02.11
•
Papst-Blut als spezielles Doping
Nach einem Rallye-Unfall musste sich Formel-1-Fahrer Robert Kubica dreimal unters Messer legen. Jetzt will er schnell wieder fahren. Ein Tropfen Blut von Johannes Paul II. soll ihm dabei helfen.
02.11
•
Kardinal Marx vertuschte Missbrauchsfall
Der Hinweis eines Opfers wurde monatelang nicht weitergeleitet. Erzieher konnte im Kloster Ettal zunächst weiter mit Kindern arbeiten. Um Gefahr abzuwenden, hätte sofort die Internatsleitung alarmiert werden müssen
(...) Wie jetzt bekannt wurde, hatte sich das mutmaßliche Opfer des Erziehers am 5. April 2010 erstmals schriftlich an den damaligen Missbrauchsbeauftragten des Erzbistums München gewandt und angegeben, er sei im Schuljahr 1985/86 mehrmals im Kloster Scheyern sexuell missbraucht worden. Der Erzieher arbeitete später im Kloster Ettal. Gemäß den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz muss Erzbischof Marx unverzüglich von den Vorwürfen gegen ihn informiert worden sein.
Das Erzbistum gab den Vorgang aber erst drei Monate später, am 5. Juli, an die Staatsanwaltschaft weiter. Die Klosterleitung in Ettal, wo der Erzieher auch mit Kindern arbeitete, wurde noch einen Tag später informiert und konnte den Beschuldigten dann erst aus dem Schuldienst entfernen. Er ist derzeit beurlaubt.
02.11
•
Der amerikanische Krawallatheist
Vertreter des neuen Atheismus werden von Religionsvertretern und „alten Atheisten“ zuweilen als Krawallatheisten bezeichnet. Das liegt nicht zuletzt daran, dass einige prominente Vertreter des neuen Atheismus ihre Positionen sehr medienwirksam und mit klaren Worten darstellen. Aus ihnen ragt der „Amazing Atheist“ mit seinen pointierten, derben Auslassungen hervor.
02.11
•
Von der Piste zum Gottesdienst
Beim Eröffnungsgottesdienst zur Ski-Weltmeisterschaft in Garmisch-Partenkirchen haben Bischöfe zu mehr Demut und Fairplay im Leistungssport aufgerufen. Die alpine Weltmeisterschaft soll mit Gottesdiensten und Andachten begleitet werden.
Zum fairen Spiel gehöre es, den "eigenen Erfolg und Misserfolg sportlich zu nehmen", sagte der katholische Weihbischof Wolfgang Bischof am Sonntag in Garmisch-Partenkirchen. "Menschen sind immer mehr als die Summe ihrer Leistungen."
Der bayerische Landesbischof Johannes Friedrich appellierte ferner an die Vorbildfunktion der alpinen Sportler, berichtete der Evangelische Pressedienst (epd). Ihre Einsatzbereitschaft und Zielstrebigkeit seien vergleichbar mit den Vorhaben des Apostels Paulus. "Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist. Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis", zitierte Friedrich aus der Bibel.
Die Ski-Weltmeisterschaft wird von zahlreichen Gottesdiensten begleitet. Täglich laden Seelsorger zu einer morgendlichen Andacht sowie zu einem musikalischen Gottesdienst ein. Im Garmischer Kurpark steht zudem ein Kirchenzelt, in dem sich die Besucher über kirchliche Angebote informieren und Seelsorger aufsuchen können. Das Zelt solle zu Gesprächen und Meditation einladen, sagte der bayerische Beauftragte für Kirche und Sport, Martin Cambensy.
Missbrauchsopfer warten weiter auf Hilfe
Vor gut einem Jahr berichtete FAKT über Missbrauch und Misshandlungen in katholischen Kinderheimen. Mehrere Opfer berichteten über ihr Schicksal. Bis heute hat die Kirche ihnen aber nicht geholfen und auch nicht zur Aufklärung beigetragen, wie Recherchen von FAKT ergeben haben.
Nach Bekanntwerden von Missbrauchsfällen in katholischen Kinderheimen versprach die Kirche rasche Aufarbeitung und Hilfe. Doch viele Opfer warten auch gut ein Jahr später noch darauf. Zu ihnen zählt Peter Eller. Als Kind wurde er im katholischen Kinderheim Don Bosco in Berlin-Wannsee von einem Pater sexuell missbraucht. Nachdem er mit seinem Schicksal an die Öffentlichkeit gegangen war, sollte Eller auf Wunsch der Kirche die Zustände im Heim und die Täter beschreiben. Zurück bekam er einen knappen Brief mit Entschuldigungen. Darin hieß es etwa, das Geschehene sei nicht vergessen. Ellers Bitte nach Informationen über die Täter von damals wurden bis heute nicht beantwortet. Darüber ist er empört.
"Das empfinde ich als eine Verhöhnung meiner Geschichte und Traumatisierung." Peter Eller, Missbrauchsopfer
Treffen mit Täterinnen verwehrt
Ebenfalls unzufrieden mit der Aufarbeitung ist Michael Horstkötter. Er war als Kind und Jugendlicher im katholischen Franz-Sales-Haus in Essen. Dabei handelt es sich um eine Behinderteneinrichtung, die von den Barmherzigen Schwestern geleitet wird. Horstkötter wurde dort nach eigener Aussage vom ersten Tag an geschlagen. Im vergangenen Jahr bat er die verantwortliche Oberin um einen Termin mit Täterinnen von damals und wurde abgewiesen. In Begleitung von FAKT wagte er einen neuen Versuch. Doch wieder wurde Horstkötter kein Treffen mit den Schwestern gewährt. Die Oberin nannte als Grund einen Zwischenbericht zu den Vorgängen im Franz-Sales-Haus. Er soll im März der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Bis dahin wolle sie abwarten.
Zahlte London für Besuch des Papstes?
Britisches Parlament fordert Aufklärung über den Einsatz von 1,85 Millionen Pfund
LONDON - Die britische Regierung hat offenbar rund 1,85 Millionen Pfund (etwa 2,2 Millionen Euro) aus ihrem Entwicklungshilfeetat zur Finanzierung des Staatsbesuchs von Papst Benedikt XVI. im vergangenen Jahr ausgegeben. Der Vorgang sorgt für Verstörung aus der Insel - nun fordert das Parlament Aufklärung.
02.11
•
Schneider in Afghanistan: Ich bin gekommen, um zuzuhören Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, ist in Afghanistan. Durch seinen Besuch wolle er den Soldaten zeigen, dass die Kirche nahe bei den Menschen sei, hieß es von der EKD. Schneider mache sich ein Bild von den zivilen Projekten und deren Verknüpfung mit militärischen Aufgaben.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, der evangelische Militärbischof Martin Dutzmann und der EKD-Friedensbeauftragten Renke Brahms (v.li.) mit Bundeswehr-Soldaten am Mittwoch im Bundeswehr-Camp Masar-i-Scharif in Afghanistan. Foto: epd-bild / Dorothea Siegle
Kirche und Gerichte: malade Verbindung
Hinkende Trennung von Kirche und Justiz -
Giordano-Bruno-Stiftung kritisiert religiöse Beeinflussung der Gerichte
Die Schröder-Dämmerung
Ein Gutachten holt den Dichter Rudolf Alexander Schröder aus der "Inneren Emigration". Das betrifft auch den Bremer Literaturpreis.
Er zählt zu Bremens wichtigsten kulturellen Exponenten: Rudolf Alexander Schröder (1878- 1962), Mitgründer des legendären Insel-Verlags. Seine Nominierung für den Literaturnobelpreis 1952 war zwar erfolglos, aber immerhin wird jeweils am 26. Januar - Schröders Geburtstag - der renommierte Bremer Literaturpreis durch eine nach Schröder benannte Stiftung vergeben. Im vergangenen Jahr thematisierte die taz zu diesem Anlass, dass Schröders Rolle im "Dritten Reich" bis heute zu einseitig dargestellt wird: unter dem Label "Innere Emigration" und Rückzug in die Bekennende Kirche. Dabei war sein "Deutscher Schwur" fester Bestandteil jedes Fahnenappells der Hitlerjugend.
Alles gut in Afghanistan, Herr Präses?
Nein, überhaupt nicht. Aber ich sehe doch sehr viel mehr Positives, als ich gedacht hätte.
Nehmen die Soldaten friedensethische Bedenken der Kirche gegen Kriegseinsätze nicht als Delegitimierung ihres Handelns und als Mangel an Unterstützung wahr?
Durch unseren Besuch wollen wir den Soldaten zeigen: Wir stehen als Kirche an eurer Seite, ihr gehört zu uns.
01.11
•
Heidnische Gedanken über kirchliche Schranken
Eigentlich hab ich mir überlegt, ob mich diese Meldung der Süddeutschen überhaupt interessiert. Der katholische Oberhirte als schärfster heutiger Verfechter des Zölibats, hat sich in jüngeren Jahren selber mal dagegen aufgelehnt. Die Frage, was daran allerdings eine Sensation sein soll, ist letztendlich das Einzige was einen tatsächlich beschäftigten sollte.
01.11
•
Gestörte Religion
Sündteure Nacktfotos in bayrischer Basilika: Da saß sie so andächtig da, vor prunkvoll-spätbarockem Hintergrund - die 46-jährige Memmingerin...
01.11
•
Beck kritisiert Staatssekretär für Einladungskarte
Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) hat den Chef der rheinland-pfälzischen Landesvertretung in Berlin wegen des Motivs auf einer Einladungskarte zu einer Preisverleihung kritisiert. Diese spielte, ebenso wie der Gewinnerbeitrag des Wettbewerbs, auf die bekannt gewordenen Fälle von Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche an.
01.11
•
Leitkultur
Klerikale Produktpiraterie
DEUTSCHLAND. (hpd) Es ist angebracht, das Schlagwort der "christlich-jüdischen Kultur" Deutschlands in den Facetten genauer zu betrachten. Drei ausgewählte Beispiele zeigen, dass für manches behauptete "christliche Kulturgut" dieser Anspruch sachlich falsch ist und diese Kunstwerke recht gewaltsam als "christlich" inkorporiert wurden.
Dass diese christlich-kulturelle Produktpiraterie sogar gänzlich einen nicht-christlichen Ursprung verschleiert, dafür hat Klaus Blees in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift MIZ ein 'klingendes Beispiel' beschrieben.
01.11
•
Säkulare Medien
George Carlin: Religion ist Schwachsinn
(hpd) George Carlin war einer der bekanntesten amerikanischen Stand-up-Comedians. Er starb 2008 in Santa Monica. Er war als Tabubrecher berüchtigt. Seine Hauptthemen waren neben Sprache und Politik vor allem die Religion. Für seine Programme erhielt er mehrere Auszeichnungen, darunter mehrfach den Grammy.
01.11
•
Missbrauch in Internaten: Orden will zahlen
Der Jesuitenorden kündigt an, Opfer des sexuellen Missbrauchs in seinen Internaten schnell zu entschädigen. Allerdings bloß mit 5.000 Euro pro Person.
01.11
•
WDR strahlt den Papstspott der Stunksitzung nicht aus
WDR-Sprecherin Kristina Bausch: 'Das geht bei uns so auf keinen Fall über den Sender' – Die Verunglimpfung des Papstes und von Kardinal Meisner hatte starke Empörung bei den Katholiken und darüber hinaus ausgelöst.
01.11
•
Buch geplant: Bischof Mixa geht auf Vortragsreise über Jesus
Ein ehemaliger Bodyguard und der frühere Augsburger Bischof Walter Mixa arbeiten an einem Bucprojekt. Gemeinsam wollen beide in wenigen Wochen auf eine Vortragsreise über Jesus gehen.
Gemeinsam mit dem Leiter einer Selbstverteidigungs-Sportschule aus dem baden-württembergischen Bopfingen plant Mixa eine Vortragsreihe, „um Menschen im ganzen deutschsprachigen Raum von Gott zu begeistern“.
Das lässt uns jubeln. Gott begeistert wird die Welt nun erfahren wie man ordentlich Kinder durchprügelt, sogenannte Kunstwerke mit dem Geld anderer Leute anschafft und sich an die Wände hängt. Saufen ist auch Gott-gefällig. Dann stellen wir fest, dass Weißwein auch rote Nasen macht. Ich nenn das mal kognitive Dissonanz, an der Mixa erkrankt zu seien scheint. Was will uns dieses unmoralische Korrektiv katholischer Provenienz noch alles antun. Zum psychischen Missbrauch kommt nun auch noch der intellektuelle.
Mit dem früheren Bodyguard Michael Stahl habe Mixa auch ein Buch mit dem Titel "Nie allein - Und ob wir schon wanderten im finsteren Tal" geschrieben, das "in Kürze" erscheinen werde. Mixa war letztes Jahr von Papst Benedikt nach Gewaltvorwürfen als Bischof von Augsburg abgesetzt worden. Dem Vernehmen nach bemühte sich Mixa kürzlich bei vatikanischen Behörden um eine neue Verwendung.
Fahr zur Hölle!
01.11
•
Pastor prügelt in der Kirche
Es ging um Geld, es endete mit Prügeln. Ausgerechnet vor der Jakobuskirche (Aaseestadt) fuhren am Sonntag Einsatzwagen der Polizei vor. In der Christian- Evangelistic-Ministry-Gemeinde, die dort zu Gast ist, hatten „bis zu sieben Personen“ einen Nigerianer derart blutig geschlagen, dass er ins Krankenhaus musste, so die Polizei. Im Zentrum: Pastor und „Prophet“ A.. Auch er und seine Frau sollen auf das Opfer, das die Kassenführung des Pastors kritisiert hatte, eingeschlagen haben. (...)
Wie ein Gemeindemitglied schildert, soll der Pastor „gelegentlich Ein-Euro-Jobs“ haben. Offenbar lebe er von Spenden. „Wenn jemand einen Wunsch an Gott hat“, so die Frau, „tut man Geld in einen Umschlag – und der Pastor betet für dessen Erfüllung.“ Diese Spenden habe sich A. offenbar in die eigene Tasche gesteckt.
01.11
•
Deutsche Bischofskonferenz zu Gast beim Bundesverfassungsgericht
Morgen, am Freitag den 21. Januar 2011, will eine Delegation der Deutschen Bischofskonferenz unter Leitung ihres Vorsitzenden Erzbischof Dr. Robert Zollitsch das BVerfG besuchen. Dort sollen sie vom Präsident Andreas Voßkuhle und Vizepräsident Ferdinand Kirchhof und weiteren Richtern des Bundesverfassungsgerichts empfangen. Es sollen bei dem nicht presseöffentlichen Treffen Fachgespräche geführt werden und die Themen„Zuordnung von Staat und Kirche in Deutschland vor dem Hintergrund aktueller laizistischer Bestrebungen“
-
Karlsruhe empfängt Bischöfe
"Am Freitag, dem 21. Januar 2011, wird eine Delegation der Deutschen Bischofskonferenz unter Leitung ihres Vorsitzenden Erzbischof Dr. Robert Zollitsch das Bundesverfassungsgericht besuchen". Das kündigte das Karlsruher Gericht an diesem Donnerstag in einer Pressemitteilung an. Bei dem Besuch sollen Bischöfe und Richter über aktuelle Themen sprechen. Es ist eine Pressemitteilung, die verstört.
Es ist zunächst einmal gut, wenn Richter nicht in einem Elfenbeinturm sitzen, sondern den Austausch mit der Gesellschaft suchen. Auch, um Urteile zu erklären, Verständnis zu schaffen. Doch hat das Bundesverfassungsgericht, außerhalb von Verhandlungen, je Atheisten oder den Lesben- und Schwulenverband eingeladen?
["Karlsruhe empfängt Bischöfe" weiterlesen »]
01.11
•
Nobelpreis für Vatikan und Karól Wojtyla
Ich glaube, es ist überfällig! Da müht sich jedes Jahr das Nobelpreis-Komitee in Stockholm um würdige Kandidaten für Medizin, Physik und Chemie und übersieht das Offensichtliche.
Wie der Vatikan mitgeteilt hat, wurde nun wissenschaftlich eindeutig bewiesen, dass die französische Nonne Marie Simon-Pierre allein und eindeutig durch das Wirken des vor fünf Jahren gestorbenen Karól Wojtyla von jener Parkinsonkrankheit geheilt worden ist, an der er als Papst Johannes Paul II selbst hilflos und tapfer gelitten hat.
Zu ehren sind hier zwei Leistungen: zum einen ist ein Nobelpreis für Medizin für den bald seligen Karól Wojtyla fällig - nicht posthum, sondern dem im Himmel lebendig wirkenden Seligen, auch wenn er zur Verleihung kaum erscheinen dürfte (oder doch?).
Zum anderen geht es um die wissenschaftliche Leistung der päpstlichen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechung unter Leitung ihres Präfekten, die es fertig brachte, diese wissenschaftliche Eindeutigkeit zu beweisen. Dieser wissenschaftliche Durchbruch sollte am besten durch die Zusammenlegung der Nobelpreise für Physik und Chemie und die Verleihung beider Preise an die vatikanische Kongregation geehrt werden. Selten sind der blinden Schulwissenschaft derart drastisch ihre Begrenzungen aufgezeigt worden, wie durch den vollständigen und eindeutigen Ausschluss aller anderen denkbaren Ursachen für die Veränderung des Gesundheitszustandes der Nonne Marie Simon-Pierre, außer natürlich ihrer Gedanken an und Gebete zu Johannes Paul II.
["Nobelpreis für Vatikan und Karól Wojtyla" weiterlesen »]
Hintergrund ist der Beschluss des Bundesarbeitsgerichts vom Dezember 2010, nach dem die christliche Tarifgemeinschaft CGZP nicht tariffähig ist. Leiharbeiter, die nach dem für die Arbeitgeber besonders billigen CGZP-Tarif bezahlt worden seien, können jetzt rückwirkend auf denselben Lohn klagen, den ein Stamm-Arbeitnehmer am gleichen Arbeitsplatz erhalten hat, so Schüren weiter.
01.11
•
Sexueller Missbrauch in evangelischer Kirche?
Bei einer Wohnungsdurchsuchung wurde Beweismaterial sichergestellt. Die Kirche in Wilhelmshaven hat bereits einen Mitarbeiter entlassen.
Die Traditionsbuchhandlung Hugendubel arbeitet eng mit dem katholischen Weltbild-Konzern zusammen. Nach dem Relaunch des Online-Shops von Hugendubel klagen Mitarbeiter nun darüber, dass viele kirchenkritische Bücher hier nicht mehr zu finden seien.
Der Zorn Gottes
Yup. Jetzt hat´s auch die Protestanten gepackt. Die Natürlichen argumentieren wieder über die Wiedernatürlichen und Schöpfungswiedrigen mittels interpretationslastigem Schrifttum . Fehlt noch, dass die verkappten Kreationisten wieder aus ihren Löchern kommen. Die auftauchende Kritik daran ist zwar zugunsten der Homosexuellen durchaus brauchbar, aber letztendlich kann man den Blödsinn der dahinter steckt, auch damit nicht geradebiegen.
Daher gehe es bei der Entscheidung über das Gesetz um "nichts Geringeres als die Frage, ob die evangelischen Kirchen darauf bestehen, dass die Heilige Schrift die alleinige Grundlage für den Glauben und das Leben ihrer Mitglieder" sei.
Im Ernst. Als religionsloser Heterosexueller wünscht man sich da glatt noch schwul zu sein. ["Der Zorn Gottes" weiterlesen »]
01.11
•
BILD: Der Streit um Frau Sarrazin Jetzt greift Senator Zöllner durch
Berlin – Montag Mittag klingelte eine Blumen-Botin bei Berlins Ex-Finanzsenator Thilo Sarrazin (65, „Deutschland schafft sich ab“). Der Strauß aus Tulpen, Rosen, Gerbera war für seine Frau Ursula (59, Lehrerin). In ihrer Schule ist die Botin die Blumen nicht losgeworden – das Sekretariat hatte die Annahme verweigert...
Die langjährige Grundschullehrerin Ursula Sarrazin war in den vergangenen Tagen mit verschiedenen Vorwürfen öffentlich torpediert worden. Zu streng, zu autoritär, zu laut.
Übrigens: Der Blumenstrauß war von Theologie-Professor Richard Schröder (67). Auf dem Kärtchen stand: "Alles Gute in diesen harten Zeiten."
Auszug aus "Dialektik des Dekolletés" von Marvin Chlada, Alibri Verlag 2006: Unlängst hat der Bildhauer Peter Lenk mit einer neun Meter hohen Skulptur dem christlich-abendländischen Treiben ein ironisches Denkmal gesetzt. 1993 enthüllte er, den »Bedenken« kirchlicher Würdenträger und Gemeinderatsmitgliedern zum Trotz, auf dem Pegelturm der Konstanzer Hafeneinfahrt seine Imperia. In den Händen trägt sie Kaiser Sigismund und Papst Martin V. Beide sind nackt, ihre Rücken krumm und die Haut faltig. Lenk bezeichnet sie als »Gaukler«, die sich die Insignien der Macht unrechtmäßig angeeignet haben.
Gebrauchsanweisung Imperia: So bemühten sich zur Zeit des Konzils Mitte des 15ten Jahrhunderts etwa 1000 achtbare Hübschlerinnen (Wanderhuren) um das Wohlbefinden der weltlichen und geistlichen Elite Europas und gründeten mit den Wirten den Fremdenverkehrsverein Konstanz.
Peter Lenks “Imperia” dreht sich seit 1993 mit geistiger und weltlicher Macht auf der Konstanzer Hafenmole -
Papst Martin V. von einzigem deutschen Konzil 1414 bis 1418 ist unerwünscht in saniertem Bahnhof
Die Konstanzer Tourist- Information kneift. In einer Sondersitzung hat der Aufsichtrat mit Geschäftsführer Norbert Hennenberger bestimmt, dass der nackte Papst Martin V., Teil der Konstanzer Hafen- Imperia, aus dem zukünftigen Geschäftsbereich im Kons- tanzer Bahnhof verschwindet. Noch vor einer Woche hat sich der Touristiker stolz mit der Skulptur von Peter Lenk foto- grafieren lassen. Doch dann kam die Boulevard-Zeitung BILD und schrieb von Schmähung gegenüber Papst Benedikt XVI. Die Journalisten aus Stuttgart hatten großformatig geschrieben „Nackter Papst schockt im Bahnhof“. Zitiert wurde fälschlich der baden-württemberische Innenminister Heribert Rech sowie der CDU- General- sekretär Thomas Strobl. Nach einer Einstweiligen Verfügung mit einer Gegendarstellung entschuldigten sich die BILD- Redakteure bei Peter Lenk. Sie hatten Papst Martin V. mit Konzil in Konstanz von 1414 bis 1418 mit dem amtierenden deutschen Papst Benedikt XVI. verwechselt. Der journalis- tische Ausrutscher ging bundesweit durch die Medien. Für den Bildhauer Peter Lenk aus Bodman war damit die Sache gelaufen. Doch nicht für die Touristiker. Für sie ist Papst Martin V. als Einzelfigur in Ungnade gefallen. In einer Presse- mitteilung heißt es wörtlich: „Da es offensichtlich nicht mög- lich ist, die Abstraktion aufrecht zu erhalten, da hierzu das Gesamtensemble „Imperia“ mit den Symbolen geistlicher und weltlicher Macht notwendig ist, hat der Geschäftsführer von sich aus erklärt, er werde diese Figur nicht aufstellen und er bedauere die Missverständnisse.
Leiharbeit und Equal Pay: Wie ist die Rechtslage wirklich? Fakten statt Behauptungen
Mitte Dezember hat das Bundesarbeitsgericht (BAG) der Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personalserviceagenturen (CGZP) die Tariffähigkeit abgesprochen. Seither verunsichern einige Arbeitgeber ihre Beschäftigten mit falschen Behauptungen. Thomas Klebe, Justiziar der IG Metall, stellt hier einiges klar.
01.11
•
Hokuspokus Wenn Papst Benedikt XVI. seinen Vorgänger Johannes Paul II. am 1. Mai seligsprechen wird, dann ist das Wunder, das der 2005 verstorbene Pontifex dafür vollbracht haben muss, keineswegs die ungewöhnlich kurze Dauer des Seligsprechungsprozesses (normalerweise vergehen bis zur Beatifikation mehrere Jahrzehnte). Nein, Karol Wojtyla - wie Johannes Paul II. bürgerlich hieß - soll die französische Ordensschwester Marie Simon-Pierre von ihrer Parkinson-Krankheit geheilt haben. Das wäre in der Tat ein Wunder, und das auch, weil es sich post mortem - also nach dem Tod des gebürtigen Polen - abgespielt haben soll.
'Die Religionsfreiheit ist das fundamentalste und wichtigste aller Menschenrechte!' - 'Die Hoffnung für die Welt ist das vom Heiligen Geist erfüllte Herz'
Köln (kath.net/pm) Joachim Kardinal Meisner hat im Hohen Dom zu Köln zum 34. Internationalen Soldatenfriedensgottesdienst über die Religionsfreiheit gepredigt: „Was hat denn eigentlich Religion mit dem Weltfrieden zu tun, wo doch Religion Privatsache ist?“
Kath.net dokumentiert die Predigt von Kardinal Meisner im Wortlaut:
Liebe Schwestern, liebe Brüder! „Religionsfreiheit - der Weg zum Frieden" sind die wenigen, aber wichtigen Worte, die Papst Benedikt XVI. über den Weltfriedenstag 2011 geschrieben hat.
1. Vielleicht könnte man denken: Was hat denn eigentlich Religion mit dem Weltfrieden zu tun, wo doch Religion Privatsache ist? Das wünschten sich manche, aber dem widerspricht die menschliche Natur, das Wesen des Menschen. In jedem Menschen lebt als Abbild Gottes die Sehnsucht nach Gott, die sich in vielfacher Weise zeigen kann. Zum Menschen gehört in irgendeiner Weise Religion wie zum Fisch das Wasser. Der gläubige Mensch existiert nicht neben seinem Volk oder über seinem Volk, sondern er lebt inmitten seines Volkes. Er hat Anteil am Wohl und Wehe der Gesellschaft. Das Gleiche gilt für die Gemeinschaft der Glaubenden, für die Kirche. Sie trägt auch die Last unseres Volkes mit, die ihm aus seiner Geschichte aufgeladen ist. Darum sagt uns Christus ausdrücklich: „Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem wird sich auch der Menschensohn vor den Engeln Gottes bekennen" (Lk 12,8). Es ist für uns befreiend, dass Christus der Bekennende ist Er bekennt sich vor Gott zu uns. Er ist unser Zeuge im Gericht. Er spricht für uns, wo wir aus Scham schweigen müssten. Er tritt für uns ein, wo wir im Boden versinken müssten. Er ist unser Zeuge. Er ist dies ungeteilt, ganz mit Wort und Tat, mit seiner Treue bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz (vgl. Phil 2,8). Sein Bekenntnis ermöglicht auch uns zu bekennen, dass wir Verantwortung für das Schicksal unserer Mitmenschen tragen, ja für den Frieden in der Welt.
2. Es hat jemand gesagt, entweder betet der Mensch Gott an oder sich selbst. Letzteres ist ein großes Unglück und eine Gefährdung für den Frieden in der Welt. Die Geschichte weiß das zu Genüge zu berichten. Gerade unser Volk ist von den Folgen der Selbstvergötzung stigmatisiert. Das Hitler-Regime als tragische Ersatzreligion ist mit seinen 60 Millionen Toten die schlichte Folge, dass sich der Mensch an die Stelle Gottes gesetzt hat. Hier hieß es nicht mehr: „Wie im Himmel, so auf Erden", sondern „Wie auf Erden, so im Himmel". Das „Heil Hitler!" war der grausame Ersatz für den Heiland Jesus Christus. Ich durfte im September 2009 im Dom zu Münster einen 31-jährigen Priester seligsprechen, der 1941 im KZ Dachau von den Nazis umgebracht worden war, weil er gesagt hatte: „Wer Christus den Jugendlichen aus den Herzen reißt, ist ein Verbrecher!" Die Kirche war der große Störenfried in diesem von Größen- und Rassenwahn geprägten Naziregime. Wer dagegen Stellung bezog, riskierte sein Leben. Die Judenverfolgung resultierte ebenso aus einem tragisch-religiösen Motiv heraus. Weil Hitler selbst der Herr und Gott sein wollte und keine so genannten fremden Götter neben sich duldete, unterminierte er die Grundlagen menschlicher Zivilisation, indem er die Empfänger und Zeugen der Thora, also der Zehn Gebote Gottes, von der Erde vertilgen wollte. Er wollte vom Gott des Sinai, des Berges der Zehn Gebote, nicht gehindert werden, darum mussten die Empfänger der Thora sterben.
Kirchenkreis spart heimlich fast 50 Millionen Euro Nur ein gut gehütetes Geheimnis - oder gar eine schwarze Kasse? Der Kirchenkreis Herford hat rund 49,7 Millionen Euro angespart. Kaum jemand wusste davon, selbst die Kreissynode nicht. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld prüft den Fall.
Seit 1967 wurde nach Auskunft des Kirchenkreises Herford gespart. Das Geld sei "für schlechte Zeiten" angelegt worden und inzwischen auf fast 50 Millionen Euro angewachsen,
teilte der Kirchenkreis, ein Zusammenschluss mehrere evangelischer Kirchengemeinden, am Montag mit. Das Sondervermögen war lediglich einer Handvoll Personen - darunter dem jeweiligen Superintendenten - bekannt. Weder Kreissynode noch Finanzausschuss wussten davon. Der Kirchenkreis bestätigte damit einen Bericht der "Neuen Westfälischen" in Bielefeld.
01.11
•
Kauder: "Christliches Wertesystem verteidigen"
Der Unions-Fraktionsvorsitzende Volker Kauder hat im Interview mit dem "Spiegel" die christlich-abendländische Tradition der Bundesrepublik betont. Zudem forderte der bekennende Christ die Muslime in Deutschland dazu auf, sich zu "europäisieren".
Will die katholische Kirche an die Ursachen des Missbrauchsskandals heran, muss sie ihre Haltung zur Homosexualität ändern. Die Rufe nach Reformen werden lauter.
01.11
•
Christliche Antwort auf Atheisten-Bus im Schulbuch
Als im Sommer 2009 Atheisten mit einem Doppeldeckerbus Werbung für den Unglauben machten, folgten ihnen Christen in einem eigenen Bus. Die Busaktionen sind nun in einem Schulbuch für den katholischen Religionsunterricht der gymnasialen Oberstufe aufgegriffen worden.
Manchmal könne ein Verzicht auf Gewalt größeres Leid nach sich ziehen, sagte Militärbischof Dutzmann.
Rückblick I 1. Sept. 1939:
Unser Volk hat sich erhoben, um mit den Waffen einzustehen für einen Frieden der Gerechtigkeit. Der Führer hat uns alle zum Einsatz gerufen, und wir alle stehen bereit, wo und wie er uns braucht.Evangelischer Pressedienst (epd)
Der "Führer": Ich bin entschlossen (...) dass in Verhältnis Deutschlands zu Polen eine Wendung eintritt, eine Änderung, die ein friedliches Zusammenleben sicherstellt.
Der Krieg, der 1919 durch einen erzwungenen Gewaltfrieden äußerlich beendet wurde, ist aufs neue ausgebrochen und hat unser Volk und Vaterland in seinen Bann gezogen. Wiederum sind unsere Männer und Jungmänner zum großen Teil zu den Waffen gerufen und stehen im blutigen Kampf oder in ernster Entschlossenheit an den Grenzen auf der Wacht, um das Vaterland zu schirmen und unter Einsatz seines Lebens einen Frieden der Freiheit und Gerechtigkeit für unser Volk zu erkämpfen.Clemens August Kardinal Graf von Galen - Bischof von Münster
Seit dem gestrigen Tage steht unser deutsches Volk im Kampf für das Land seiner Väter, damit deutsches Blut zu deutschem Blut heimkehren darf. Die deutsche evangelische Kirche stand immer in treuer Verbundenheit zum Schicksal des deutschen Volkes. Zu den Waffen aus Stahl hat sie unüberwindliche Kräfte aus den Worte Gottes gereicht: die Zuversicht des Glaubens, daß unser Volk und jeder einzelne in Gottes Hand steht, und die Kraft des Gebetes (...). So vereinigen wir uns auch in dieser Stunde mit unserem Volk in der Fürbitte für Führer und Reich, für die gesamte Wehrmacht und für alle, die in der Heimat ihren Dienst für das Vaterland tun. Gott helfe uns (...) und schenke uns einen Frieden der Gerechtigkeit.Geistliche Vertrauensrat der Deutschen Evangelischen Kirche
Gott ist unsere Zuversicht und unsere Stärke. Im Aufblick zu ihm stehen wir fest und treu zu unserem Volk. Ihm stehen wir an für Volk und Führer, für Heimat und Heer.Theophil Wurm - Landesbischof von Württemberg
[M]it dem Dank gegen Gott verbinden wir den Dank gegen alle, die in wenigen Wochen eine solche gewaltige Wende heraufgeführt haben: gegen den Führer und seine Generale, gegen unsere tapferen Soldaten auf dem Lande, zu Wasser und in der Luft, die freudig ihr Leben für das Vaterland eingesetzt haben. Wir loben Dich droben, Du Lenker der Schlachten, und flehen, mögst stehen uns fernerhin bei.Hans Meiser - Landesbischof von Bayern
1. Okt. 1939: In tiefer Demut und Dankbarkeit beugen wir uns am heutigen Erntedankfest vor der Güte und Freundlichkeit unseres Gottes: Wieder hat er Flur und Feld gesegnet, daß wir eine reiche Ernte in den Scheuen bergen durften; wieder hat Er Seine Verheißung an uns wahrgemacht, daß Er uns Speise geben wird zu seiner Zeit. Aber der Gott, der die Geschicke der Völker lenkt, hat unser deutsches Volk in diesem Jahr noch mit einer anderen, nicht weniger reichen Ernte gesegnet. (...) Wir danken Ihm, daß Er unseren Waffen einen schnellen Sieg gegeben hat. Wir danken Ihm, daß uralter deutscher Boden zum Vaterlande heimkehren durfte (...). Wir danken ihm, daß jahrzehntelanges Unrecht durch das Geschick seiner Gnade zerbrochen und die Bahn freigemacht ist für eine neue Ordnung der Völker, für einen Frieden der Ehre und Gerechtigkeit. (...) Wir loben Dich droben, Du Lenker der Schlachten, und flehen, mögst stehen uns fernerhin bei.Evangelischer Pressedienst (epd)
1940, Ausgabe 21:Die deutschen Behörden zeigten der evangelischen Kirche gegenüber ein überaus verständnisvolles Entgegenkommen.
Die städtische Gemeinde werden mit dem Vordringen deutscher Kultur in den Osten (...) ständig wachsen. (Junge Kirche, Halbmonatszeitschrift der Jungreformatorischen Bewegung)
Rückblick II
8. Sept. 2009
Der ev. Militärbischof Martin Dutzmann segnet den neuen Totenkult-Tempel.
Töten für den Frieden? - Die Politik, die Kirche und der Krieg (ARD | 45 Min.)
LUDWIGSHAFEN. (hpd/dfw) Der Dachverband Freier Weltanschauungsgemeinschaften (DFW) hat in einer Erklärung zur Neujahrsansprache von Papst Benedikt XVI. die Perspektiven angemessen korrigiert.
01.11
•
Streiken im "Weinberg des Herrn"!
Am Donnerstag, 13. Januar 2010 verhandelt das Landesarbeitsgericht Hamm über das Streikrecht bei den Kirchen. Es gefiel der Diakonie in Westfalen nicht, dass die Gewerkschaft ver.di in 2009 zu Streiks aufgerufen hat. Sie möchte auf dem "Dritten Weg" weiter wandeln: Keine Streiks, keine Aussperrung, einvernehmliche Lösungen. Das hat geklappt, solange die kirchlichen Arbeitgeber die Lohnabschlüsse aus dem Öffentlichen Dienst übernahmen. Die ÖTV hatte also für die kirchlichen Beschäftigten die Kastanien aus dem Feuer geholt. Auch diesmal waren es nach Einschätzung von ver.di die Arbeitskämpfe, die der Diakonie zu Entscheidungsfreude über eine Lohnerhöhung verhalfen. Nach den vom Arbeitsgericht Bielefeld für illegal erklärten Streikaktionen in Westfalen und Niedersachsen 2009 beschloss man eine Erhöhung um vier Prozent. Aber mit derartiger Großzügigkeit ist es wieder vorbei, wenn das Streiken bei Kirchenbetrieben von den Gerichten für illegal erklärt wird, meinen die Gewerkschafter. Deshalb wird der Fall über das Bundesarbeitsgericht bis zum Bundesverfassungsgericht hoch wandern - so die Einschätzung beider Seiten. Das Urteil des Landesarbeitsgerichts für oder gegen ein Streikrecht bei Kirchens wird nur eine Zwischenetappe sein. Und wenn die Gerichte auf die Realität schauen, kann es eigentlich nur eine Entscheidung geben: für das Streikrecht.
Denn eine Pflegerin im kirchlichen Altersheim arbeitet nicht im Normalzustand. Ihr Arbeitgeber heißt nicht Arbeitgeber, sondern "Dienstgeber", entsprechend ist sie in einer "Dienstgemeinschaft" tätig, und das im "Weinberg des Herrn". Einträchtig. Angeblich jedenfalls.
Nach Angaben der italienischen Tageszeitung «Il Giornale» (Mittwochsausgabe) erkannte die zuständige Heilig- und Seligsprechungskongregation im Vatikan das für diesen Schritt nötige Wunder an. Bereits im vergangenen Monat hatte ein vatikanisches Ärztekomitee unter Leitung des päpstlichen Leibarztes Patrizio Polisca festgestellt, die Heilung einer französischen Ordensfrau von der Parkinsonschen Krankheit sei medizinisch nicht zu erklären.
Papst Benedikt XVI. wird der Seligsprechung voraussichtlich in Kürze zustimmen. Damit könnte sein Vorgänger nach Einschätzung der gewöhnlich über den Vatikan besonders gut informierten Tageszeitung möglicherweise bereits im Frühjahr etwa anlässlich von dessen Todestag im April, spätestens jedoch im Oktober zum Jahrestag seiner Papstwahl zur Ehre der Altäre erhoben werden.
Massen von Gläubigen, die an den Trauerfeierlichkeiten für das aus Polen stammende Kirchenoberhaupt in Rom teilnahmen, hatten dabei eine sofortige Heiligsprechung Johannes Pauls gefordert. Im vergangenen Jahr wurde der in Rekordzeit ablaufende Seligsprechungsprozess aufgrund von Zweifeln der zuständigen Vatikanärzte an der Diagnose der Krankheit der Ordensfrau verlangsamt. Nach dem Kirchenrecht können Selig- und Heiligsprechungen nur dann vorgenommen werden, wenn die Kandidaten nach ihrem Tod ein Wunder in Form einer nicht erklärbaren Heilung gewirkt haben.
(Quelle:epd)
Von Wohlfahrt und Nächstenliebe keine Spur: Pflegeeinrichtungen der Diakonie drücken durch Dumpingmethoden die Löhne zehntausender Angestellter. Vor allem bei qualifiziertem Personal spart das Unternehmen nach stern-Recherchen kräftig.
-
»Dieses unanständige Angebot lehnen wir ab«
Diakonische Einrichtung will Entgelt um 7,5 Prozent absenken – und im Gegenzug die Leiharbeiter gleichstellen. Ein Gespräch mit Bernd Rautenberg. | Interview: Gitta Düperthal | junge Welt | – Bernd Rautenberg ist der Vorsitzende der Gesamtmitarbeitervertretung der Stiftung Friedehorst, einer diakonischen Einrichtung der Wohlfahrtspflege in Bremen.
Morgen, Donnerstag, 13. Januar, wird im Kölner Dom der jährliche Soldatengottesdienst stattfinden, zu dem Kardinal Meisner zur Unterstützung der deutschen Kriegseinsätze auch Kriegsminister zu Guttenberg und ranghöchste Militärs eingeladen hat. Die Kölner Friedens- und Antimilitarismusbewegung ruft deshalb - wie in den vergangenen Jahren - unter dem Motto "Bundeswehr wegtreten!" für die Zeit ab 8.15 Uhr zu einer Protestkundgebung auf der Domplatte auf. "Ob der Freiherr seine PR-Agenten Ehefrau Stefanie und Johannes B. Kerner mitbringen wird, wissen wir nicht", teilen die Initiativen in ihrem Flugblatt mit. - Die Redaktion
Kunduz, 4. September 2009: Oberst Klein gibt den Befehl zur Bombardierung zweier Tanklaster in Afghanistan. 140 Menschen, die sich Treibstoff besorgen wollen, sterben. Der Oberst der Bundeswehr wird für das Massaker nicht zur Rechenschaft gezogen. Zynische 4000 Euro je Opferfamilie ist das Kriegsverbrechen der Bundesregierung wert.
Deutschland führt Krieg – und wir sollen uns endlich daran gewöhnen.
Dazu braucht es Kriegstreiber in allen gesellschaftlichen Bereichen des vermeintlich „zivilen“ Lebens. Für die katholische Kirche erledigt das der Kölner Hassprediger, Feld-Kardinal Meisner. Der hat Kriegsminister zu Guttenberg samt ranghöchsten Militärs und einer Abordnung Kanonenfutter zum Soldatengottesdienst in den Dom eingeladen. Ob Guttenberg seine PR-Agenten Ehefrau Stefanie und Johannes B. Kerner mitgebracht hat, wissen wir nicht.
In Köln, dem größten Bundeswehrstandort, erläutert der Glaubenskrieger jedes Jahr mehr als tausend Soldatinnen und Soldaten seine Kriegsvision. Die Kriegseinsätze der Bundesregierung erhalten ihre christradikale Weihung. Gerüstet mit dieser jährlichen Segnung ist der deutsche Soldat als erneuter Angriffskrieger - wie Oberst Klein - über jeden Vorwurf erhaben, denn nur "Menschlichkeit ohne Gottesglauben verkommt in Brutalität." Konkreter: "Einem Gott lobenden Soldaten kann man guten Gewissens Verantwortung über Leben und Tod anderer übertragen, weil sie bei ihm gleichsam von der Heiligkeit Gottes mit abgesegnet sind." So reiht sich Meisners Predigtspruch aus dem Jahre 1997 als wohl berühmtester Auswurf des Kölner Feldkardinals nahtlos in den kreuzzüglerischen Wortschwall ein: "In betenden Händen ist die Waffe vor Missbrauch sicher“. Ist doch der Soldat, so erkannte der Militarist Meisner aufgrund höherer Eingebung bereits1993, "als Inbegriff der strafenden Gerechtigkeit die letzte Möglichkeit, das Böse im Menschen zu bannen."
Soldaten wie Oberst Klein sind "Verkünder der Wahrheit des Friedens". Die Wahrheit des meisnerschen Friedens lautet dabei ganz unverhohlen Krieg. Damit ist der Gotteskrieger vom Rhein auf der Höhe der Zeit. Ende Januar wird (nach Meisner auch) das Parlament die Verlängerung des Afghanistaneinsatzes absegnen.
Die Legitimation soldatischen Mordens durch die katholische Kirche ist ein willkommener und gesellschaftlich bedeutender Beitrag zur deutschen Politik der KRIEGSSICHERUNG.
"Four Lions" CSU will Islamistensatire verbieten
Islamistischer Terror kann auch lustig sein - zumindest in der Satire "Four Lions", die im April in die deutschen Kinos kommen soll. Wenn, ja wenn sich die CSU nicht noch durchsetzt: Die Christsozialen wollen den Streifen angesichts der aktuellen Terrorgefahr nicht zeigen.
Hamburg - "Four Lions" ist der erste Film, der islamistische Selbstmordattentäter zu Helden einer Satire macht. So sprengen britische Dschihadisten statt ungläubiger Feinde wahlweise Schafe, die eigenen Leute oder unschuldige Mikrowellen in die Luft. Das ist alles sehr witzig und ebenso provokativ.
Der Streifen des britischen Regisseurs Christopher Morris lief schon auf diversen Filmfestivals mit großem Erfolg. Nur mit der Vermarktung in Deutschland hakte es bisher: Es fand sich kein Vertrieb.
Im Stil einer Dokumentation werden fünf junge Muslime im englischen Sheffield gezeigt, die in den "Heiligen Krieg" ziehen wollen. Radikalisiert durch die Bekennervideos diverser Selbstmordattentäter, aber handwerklich noch weit entfernt von ihren Vorbildern.
"Auf mein Kommando fliegst du zum Ziel", beschwört in einer Szene Dschihadist Faisal eine Krähe. Um den Hals trägt der Vogel eine kleine Bombe. "Wenn ich hier drücke, kommst du in den Himmel, Bruder Krähe", beschwört der Mann das Tier. Dann will er in Deckung gehen. Dummerweise kommt er an den Auslöser. Kawumm. Die Federn fliegen. Das Vieh ist hin. Allah ist groß. Nicht das letzte Opfer in dem Film.
"Es könnte Öl ins Feuer gegossen werden"
So reisen zwei der Jungs aus England später in ein Terror-Trainingscamp nach Pakistan. Als sie eine US-Drohne abschießen wollen, feuert Bruder Omar ins eigene Lager. Er hatte die Panzerfaust falsch herum gehalten.
Für die Probleme der Terroristen in seinem Spielfilmdebüt, hat der britische Regisseur Christopher Morris eine einleuchtende Erklärung: "Menschliches Unvermögen macht keinen gnädigen Bogen um eine Terrorzelle. Es geht mitten hindurch! Wie durch alle anderen Bereiche auch."
Mit dem Berliner Verleih "Capelight Pictures" gibt es jetzt einen deutschen Vertrieb für "Four Lions". Ende April wird der Dschihad der Dilettanten in die deutschen Kinos kommen. "Ich glaube nicht, dass der Film die Terrorgefahr in irgendeiner Form beeinflusst", ist sich Verleihchef Steffen Gerlach sicher.
Ganz anderer Meinung ist jedoch der CSU-Bundestagsabgeordnete Stephan Mayer. Gegenüber SPIEGEL TV Magazin fordert er, den Film wegen der aktuellen Terrorgefahr nicht zu zeigen: "Ich glaube, dass es sehr gefährlich sein könnte, diesen Film jetzt in deutschen Kinos zu zeigen. Es könnte Öl ins Feuer gegossen werden."
01.11
•
Frieder Otto Wolf kritisiert EKD-Präses Schneider
Einen lauten und aggressiven Atheismus beschrieb Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, am Montag auf der Landessynode in Bad Neuenahr. Frieder Otto Wolf, Philosoph und Repräsentant konfessionsfreier Menschen, sieht wegen der Worte des Theologen Klärungsbedarf.
Zu Schneiders Meinungen gegenüber den Themen Atheismus und Islam verfasste Wolf einen "offenbar notwendigen Kommentar". Die Formulierungen Schneiders seien keine "lässliche Sünde", erklärt er darin und fragt, ob der Theologe "wirklich beanspruchen kann, von der Aufklärung und der Religionskritik gelernt zu haben."
Frieder Otto Wolf kommentiert Nikolaus Schneiders Auffassung zu "Atheismus" und "Islam". Der Philosoph lehrt an der Freien Universität Berlin und ist amtierender Präsident des Humanistischen Verbandes und Vorsitzender des Koordinierungsrates säkularer Organisationen in Deutschland.
Ein Sketch des Klever Kabarettisten Bruno Schmitz bei der Kölner "Stunksitzung" hat Empörung bei CDU und CSU ausgelöst. Die Darstellung von Papst Benedikt XVI. und Kardinal Meisner als "Schwuchteln" sei "niveaulos und absolut primitiv", sagte Martin Lohmann, Chef des Arbeitskreises engagierter Katholiken in der CDU.
CSU-Rechtspolitiker Norbert Geis hält den Beitrag für einen "Ausdruck von Bosheit und Dummheit". Das sei "nicht einmal unterstes Niveau: bodenlos!"
CSU-Rechtspolitiker Norbert Geis hält den Beitrag für einen "Ausdruck von Bosheit und Dummheit". Das sei "nicht einmal unterstes Niveau: bodenlos!"
Schmitz hat sich in diesen Tagen bereits von vielen Bürgern auf das heftigste beschimpfen lassen müssen. Auch in politischen Kreisen ist schon von "Christenverfolgung" die Rede. "Es ist unser Job, aktuelle Vorgänge kabarettistisch zu überhöhen", widerspricht Schmitz. Es gehöre zum Kabarett, "dass es manchen Leuten auch zu weit geht". Schmitz erinnert an einen Spruch von Jürgen Becker, wonach ein Puff-Besucher sich hinterher nicht über nackte Frauen beklagen solle. Ähnlich sei es mit der Stunksitzung: "Wer hier reingeht, darf sich nicht aufregen, dass er auch einen Sketch mitkriegt, der gegen die Kirche geht", betont Schmitz
"Der eigentliche Skandal ist doch, was die Kirche gemacht hat", fügt er hinzu. Das müsse Kabarett so aufgreifen, dass es "richtig wehtut". So verstehe sich die Stunksitzung, deren 1200 Plätze binnen Stunden für 50 Vorstellungen ausverkauft waren.
01.11
•
Pressefreiheit
Diözese Regensburg versucht Zensur
Im Rechtsstreit der Diözese Regensburg gegen regensburg-digital.de (Az 325 O 153/10) findet morgen, Dienstag 11.1.2011, vor dem Landgericht in Hamburg die Verhandlung statt. Die Kritik an der katholischen Kirche soll dem Bürger als so kostspielig und riskant erscheinen, dass er auf die Wahrnehmung seiner Grundrechte besser verzichtet.
Zu der anstehenden Verhandlung erklärt der Bund für Geistesfreiheit (bfg) Regensburg: „Morgen wird das Hamburger Gericht, bei dem die Diözese das Verbot der kritischen Berichterstattung beantragt hat, darüber entscheiden, ob die Grundrechte der Meinungs-,
Informations- und Pressefreiheit von der Katholischen Kirche eingeschränkt werden dürfen. Die offenkundige Absicht der Diözese, durch die Strafandrohung von 250.000 Euro und entsprechend hohe Anwalts- und Gerichtskosten (etwa 10.000 Euro) den Journalisten Stefan Aigner von regensburg-digital wirtschaftlich zu ruinieren, belegt, dass die katholische Kirche wieder versucht, die Justiz dazu zu missbrauchen, ihr den Status einer über dem Grundgesetz stehenden ("gottgegebenen") Körperschaft einzuräumen. Die Kritik an der katholischen Kirche soll dem Bürger als so kostspielig und riskant erscheinen, dass er auf die Wahrnehmung seiner Grundrechte besser verzichtet."
„Auch wenn das Gericht die Klage der Diözese abweist, wird Stefan Aigner die Folgen der kirchlichen Einschüchterung und Bedrohung zu tragen haben. Dabei wird ihm der bfg Regensburg mit Rat und Tat zur Seite stehen, damit er seine kritische Berichterstattung uneingeschränkt fortsetzen kann. Die Diözese Regensburg fordern wir auf, sich an das Grundgesetz zu halten und die ‚Zensur durch Existenzbedrohung’ zu unterlassen.“
Derzeit ist es der Redaktion von regensburg-digital bei einer Strafandrohung von bis zu 250.000 Euro (ersatzweise bis zu zwei Jahren Haft) untersagt, in Zusammenhang mit einem Missbrauchsfall in der Diözese Regensburg und der daraufhin getroffenen „Entschädigungsregelung“ einen bestimmten Eindruck zu erwecken.
Baptisten-Prediger dankt Gott für das Attentat auf Gabrielle Giffords & andere Nachdem sich die Hass-Christen der berüchtigten Westboro Baptist Church geäußert haben, dass Gott Österreich hasst , meldet sich ihr radikaler Führer Fred Phelps zu Wort, indem er sich bei Gott bedankt für das Attentat auf die Politikerin Gabrielle Giffords. Beim Attentat kamen bisher sechs Menschen ums Leben, darunter auch ein 9-jähriges Mädchen. Laut Wikipedia war Gifforts die erste für Arizona ins Repräsentantenhaus gewählte Jüdin. Weiter berichtet Wikipedia, dass der Attentäter angeblich Kontakt zu einer antisemitischen Gruppe hatte.
01.11
•
Sexualkunde ist "Angriff" auf Religionsfreiheit
Papst Benedikt XVI. hat europäischen Staaten vorgeworfen, Aufklärungsunterricht an Schulen sei ein direkter Angriff auf die katholische Lehre.
Jetzt erst recht eintreten!
01.11
•
'Geschlecht nach Laune'
Der Vatikan unterstellt der UN-Organisation Unesco offenbar einen geheimen Plan zur Homosexualisierung der Weltbevölkerung.
Unter Berufung auf ein Gespräch mit dem 'Familienminister' des Vatikans, dem italienischen Kurienkardinal Ennio Antonelli, berichtete der Bischof der Stadt Cãrdoba, Demetrio Fernández, in einer Predigt von einem Unesco-Programm - dieses ziele darauf ab, 'die Hälfte der Weltbevölkerung in 20 Jahren homosexuell werden zu lassen'. Antonelli habe seine Behauptungen auf Unesco-Projekte zur Durchsetzung der 'Ideologie der Geschlechtergleichheit' gestützt. Sie seien 'teilweise in unseren Schulen schon präsent'.
Demnach sollen 'Menschen nicht mehr als Mann oder Frau auf die Welt kommen, sondern ihr Geschlecht je nach Laune wählen' können. Fernández Äußerungen sind Teil der neuen Offensive des spanischen Klerus zur Verteidigung des katholischen Familienbildes. Zuletzt hatte der Bischof von Alcalá, Juan Antonio Reig, behauptet, häusliche Gewalt sei 'in katholischen Ehen weniger verbreitet' als in anderen Lebenspartnerschaften. Am Sonntag besuchten Tausende Katholiken in Madrid die jährliche Demonstration für die klassische Familie.
Gottes Geist steckt hinter den wissenschaftlichen Theorien über den Urknall, erklärte gestern Benedikt XVI. Während frühere Päpste für sich in Anspruch nahmen, Vertreter eines Gottes zu sein, welcher den berühmten Erdkreis schuf, geht der einstige Joseph Ratzinger noch einen Schritt weiter.
Um die diskriminierenden und absurden Meinungen seiner Kirche für unaufgeklärte Menschen plausibel klingen zu lassen, wandte er sich erneut gegen die Positionen unchristlicher Wissenschaftler und Philosophen. Als Inhaber des "heiligen Stuhls", so wurde auf diese Weise nochmals bekräftigt, vertrete er den "Master of the Universe".
DAS SCHLAGWORT DER "CHRISTENVERFOLGUNG": Falscher Zungenschlag
Das Attentat auf eine Kirche in Alexandria hat in Deutschland große Empörung ausgelöst. Mancherorts mischt sich in die Anteilnahme mit den Opfern aber auch ein falscher Zungenschlag. Etwa, wenn der EKD-Vorsitzende Nikolaus Schneider davor warnt, 2011 dürfe "kein Jahr der Christenverfolgung" werden. Oder, wenn dieser Begriff nun in der Berichterstattung von Bild bis Süddeutscher Zeitung seinen Eingang findet.
Die Entwicklung macht dem Geistlichen durchaus Sorge, auch, wenn die Austrittswelle im zweiten Halbjahr gestoppt wurde. Er versucht, in kleinen Schritten Menschen, die nicht in der Pfarrei integriert werden, anzusprechen: "Unsere Caritassammler warfen zuletzt Infozettel ein zum Thema: ,Was macht die Kirche mit Ihrem Geld?' Und für das Frühjahr haben wir Flyer vorbereitet, auf denen die Dienste, die die Kirche anbietet, vorgestellt werden." Außerdem versucht der Pfarrer, durch Themengottesdienste, wie zum Beispiel die (...) Fahrzeugsegnung für Führerscheinanfänger, die Menschen wieder mit der Kirche in Verbindung zu bringen.
01.11
•
Das Abc des Christentums
Das Islam-Abc der FNP (Frankfurter Neue Presse) hat bei unseren Lesern großen Anklang gefunden. Viele äußerten den Wunsch, auch mal ein solches Projekt im Sinne des Christentums zu starten, da auch das Wissen über diese Religion immer mehr nachlässt. Wir sind froh, dass wir als Autor für unser Abc des Christentums den Kapuzinermönch Bruder Paulus gewinnen konnten.
Unter dem Namen "The Exorcist Files" soll eine wirklichkeitsnahe Serie über Exorzismen entstehen, für eine höchstmögliche Authentizität sollen tatsächliche Fälle aus den Archiven des Vatikans als Vorlage dienen, außerdem sollen auch Interviews mit den Top-Exorzisten der katholischen Kirche, welche ansonsten selten in den Medien zu sehen sind, enthalten sein.
Der evangelische Landesbischof Johannes Friedrich hat staatliche Leistungen für die beiden großen Kirchen in Bayern verteidigt.
01.11
•
Thierse betont Kirchenbindung der SPD
Der Anteil an Kirchenmitgliedern ist unter Sozialdemokraten höher als in der Gesamtgesellschaft. Darauf weist Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) in einem Beitrag der in Freiburg erscheinenden Monatszeitschrift „Herder Korrespondenz“ (Januar) hin. Christen und Christinnen seien in seiner Partei „beileibe keine Minderheit, im Gegenteil“. Laut einer erstmaligen Untersuchung im Rahmen einer Parteienstudie gehörten SPD-Mitglieder zu mehr als zwei Dritteln auch einer der großen Kirchen in Deutschland an. Das sei mehr als im Durchschnitt der deutschen Bevölkerung.
In der SPD gebe es eine hohe Wertschätzung für Kirchen und Religionsgemeinschaften. Zugleich wandte sich Thierse gegen kirchliche Kritik an der SPD wegen der Überlegung einiger Sozialdemokraten, einen Arbeitskreis von Laizisten zu gründen und die radikale Trennung von Staat und Kirche zu fordern. Diese Forderung sei zwar „fast anachronistisch“, so der ostdeutsche Katholik Thierse. Die Parteispitze habe aber von Anfang an keinen Zweifel an ihrer ablehnenden Haltung gegenüber dem Vorhaben gelassen. In ihrer positiven Bestimmung des Verhältnisses zu den Christen und Religionsgemeinschaften sei die SPD seit mehr als 50 Jahren „absolut eindeutig“.
Im Sommer 2010 beschlossen einige Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten um Ingrid Matthäus-Maier, in Berlin einen Arbeitskreis von Laizistinnen und Laizisten in der SPD zu gründen. Ziele des geplanten Arbeitskreises sind nach eigenem Bekunden, für eine "klare Trennung von Staat und Religion einzutreten" und zugleich "Vertretung und Sprachrohr der konfessionsfreien, atheistischen, agnostischen und humanistischen Mitglieder der SPD" zu sein. Dieses Vorhaben findet seither breite Aufmerksamkeit. Das gilt nicht nur für die Kirchen- und überregionale Presse, sondern die Gruppe ist Gesprächsthema unter Verantwortlichen in den Kirchen, auf den Fluren von Synoden oder bei der Vollversammlung des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken.
Dabei ließ die Parteispitze an ihrer ablehnenden Haltung gegenüber dem Vorhaben von Anfang an keinen Zweifel. Schon als die geplante Gründung bekannt wurde, machte Andrea Nahles als Generalsekretärin der SPD gegenüber den Verantwortlichen das Namensrecht der Partei geltend und bat sie, weder die Bezeichnung noch das Logo der SPD zu verwenden. Der Vorsitzende Sigmar Gabriel erklärte seinerseits vor der Presse, dass es nicht im Interesse der Partei sei, einen solchen Arbeitskreis zu gründen.
Dass es Agnostiker und Atheisten in der SPD gibt und solche, die für eine komplette Trennung von Staat und Kirche eintreten, ist weder überraschend noch etwas, das man verschweigen müsste. Denn auf der Grundlage einer gemeinsamen Orientierung an Grundwerten - allen voran Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität - bildet religiös-weltanschauliche Pluralität gleichsam das Prinzip und Markenzeichen der Sozialdemokratie. Genau darin ist die SPD auch eine wirkliche Volkspartei, weil sie die Pluralität der Gesellschaft in ihren Reihen widerspiegelt.
Man mag in der Tatsache, dass laizistische Forderungen aus der SPD besonders aufmerksam wahrgenommen werden, einen Reflex auf die lange schwierige Geschichte von Sozialdemokratie und Kirchen sehen. Bis zum Zweiten Weltkrieg standen sich in der Tat das Christentum, vor allem der Katholizismus, und der Sozialismus "wie Feuer und Wasser" (August Bebel) unversöhnlich gegenüber. Noch die von den beiden deutschen Jesuiten Gustav Gundlach und Oswald von Nell-Breuning maßgeblich verfasste Sozialenzyklika "Quadragesimo Anno" von Pius XI. aus dem Jahr 1931 erklärte beide für unvereinbar.
Katholiken lehnten die sozialdemokratische Ausrichtung auf den Klassenkampf, die innerweltliche Ausrichtung und die Forderung nach einer Trennung von Staat und Kirche ab. Die Emanzipationsbewegung der Arbeiterschaft war dagegen durch die Erfahrung geprägt, dass sich zu ihrer Abwehr die politischen Gegner auf die Religion beriefen, um das Bestehende zu verteidigen. Unter marxistischem Vorzeichen und mit Blick auf die Verbindung von Thron und Altar galt Sozialdemokraten die Religion als Herrschaftsinstrument. Das Erfurter Programm von 1891 prägte schließlich die Formel "Religion ist Privatsache!", die sinngemäß in den Folgeprogrammen fortgeschrieben wurde.
Auch wenn der kämpferische Ton des Forderungskatalogs der laizistischen Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen an Kampfschriften des 19. Jahrhunderts erinnert - wirklich erklären kann dies das anhaltende Interesse nicht. Denn in ihrer positiven Bestimmung des Verhältnisses zu den Kirchen und Religionsgemeinschaften ist die SPD seit über einem halben Jahrhundert absolut eindeutig. Seit dem Godesberger Programm von 1959 versteht sie sich als linke Volkspartei, die sich zu ihren Wurzeln in Judentum und Christentum ebenso bekennt wie zur Verwurzelung in Humanismus und Aufklärung, in marxistischer Gesellschaftsanalyse und den Erfahrungen der Arbeiterbewegung. In Godesberg erklärte die SPD, der Sozialismus sei kein Religionsersatz, und bestimmte programmatisch: "Die Sozialdemokratische Partei achtet die Kirchen und die Religionsgemeinschaften, ihren besonderen Auftrag und ihre Eigenständigkeit. Sie bejaht ihren öffentlich-rechtlichen Schutz."
Diese Anerkennung wurde im Berliner Programm von 1989 und im Hamburger Programm von 2007 fortgeschrieben.
An der Parteilinie zu zweifeln besteht also kein Anlass. Sie beschreibt die Grundlage für die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Kirchen, Religionsgemeinschaften und Sozialdemokratie, die in langen Jahren aufgebaut wurde.
Reminiszenzen an alte kirchenkämpferische Positionen dürften also auch nicht ausreichen, dass der Kreis so nachhaltige Resonanz findet. Vieles spricht dafür, dass die nach wie vor hohe Aufmerksamkeit ihren Grund in der gegenwärtigen religionspolitischen Situation hat. Forderungen nach einer stärkeren Trennung von Kirche und Staat werden schließlich nicht nur von sozialdemokratischen Laizisten und Laizistinnen vorgetragen, sondern sind auch aus den Reihen der FDP und der Grünen zu hören.
Die Forderungen treffen auf eine gegenüber der alten Bundesrepublik stark veränderte religiöse Landschaft. Im Blick auf Kirchen und Religionsgemeinschaften haben wir es mit einer unübersichtlichen Lage zu tun, in der durchaus gegenläufige Tendenzen auszumachen sind. Die großen Kirchen kämpfen mit einem Mitgliederschwund, und soziologische Untersuchungen zeigen, dass sie längst nicht mehr alle Milieus der Gesellschaft erreichen.
An diese Entwicklungen knüpfen die Forderungen der Laizisten an. Im Namen der Konfessions- und Religionslosen, die inzwischen ein Drittel der deutschen Bevölkerung ausmachen, und mit dem Hinweis auf die große Zahl von Muslimen formulieren sie einen Katalog, mit dem sie die angeblichen Vorrechte der großen Kirchen abschaffen wollen.
Ihr Hauptargument: Nur ein "wahrhaft religionsneutraler Staat" könne der gewachsenen Pluralität der Bundesrepublik Deutschland gerecht werden, und dieser sei nur dann gewährleistet, wenn Religion und Staat radikal getrennt würden.
Es ist richtig, dass die Zahl der Konfessions- und Religionslosen zunimmt.
Die Argumentation der Laizisten schließt aus der Konfessions- und Religionslosigkeit auf die Unterstützung einer laizistischen Haltung. Die Gleichung aber wäre zu überprüfen, an ihrer Richtigkeit sind Zweifel angebracht.
Noch kritischer aber ist die Forderung zu sehen, dass nur ein wirklich religionsdistanzierter Staat der Forderung des Grundgesetzes entspreche, keine Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaft zu benachteiligen oder zu bevorzugen. Sie legt den Schluss nahe, dass der staatliche Bereich oder sogar der gesamte öffentliche Raum religionsfrei oder zu einem säkularistischen Bekenntnis verpflichtet werden soll. Hier zeigt sich sehr klar, dass der Laizismus nicht neutral ist, sondern selbst Partei im Streit der Weltanschauungen.
Indem der Staat Religion aus der Öffentlichkeit zurückdrängt, nimmt er mindestens indirekt Partei für einen säkularen Humanismus. Das aber stellt den Grundgedanken der weltanschaulichen Neutralität, wie ihn das Grundgesetz vorsieht, auf den Kopf. Neutralität des Staates ist zunächst nämlich eine negative Forderung an diesen selbst: auf eine eigene Sinnstiftung oder die Identifikation mit einem bestimmten Bekenntnis zu verzichten. Mit diesem Verzicht auf die "cura religionis" zieht sich der Staat nicht einfach zurück. Er eröffnet damit vielmehr den Raum für die freie Entfaltung der religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen seiner Bürger.
Wolfgang Thierse, langjähriges persönlich hinzugewähltes Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (und Agenda 2010-Verfechter), im Jan. 2002: Religion ist keine Privatsache, sondern sie drängt auch immer ins öffentliche Leben und in die Gestaltung des Lebens, sonst ist sie nicht. Es gibt keinen bloß geglaubten Glauben, sondern er will gelebt sein und hat damit immer auch eine politische Dimension.