Ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes, durchteufeltes Ding ist's um diese Juden, so diese 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen. Wenn ich könnte, so würde ich ihn niederstrecken und in meinem Zorn mit dem Schwert durchbohren.
Unseren Oberherren, so Juden unter sich haben, wünsche ich und bitte, dass sie eine scharfe Barmherzigkeit wollten gegen diese elenden Leute üben, wie droben gesagt, obs doch etwas (wiewohl es misslich ist) helfen wollte.
Wie die treuen Ärzte tun, wenn das heilige Feuer in die Beine gekommen ist, fahren sie mit Unbarmherzigkeit und schneiden, sägen, brennen Fleisch, Adern, Bein und Mark ab. Also tue man hier auch, verbrenne ihre Synagogen...
...verbiete alles, was ich droben erzählt habe, zwinge sie zur Arbeit und gehe mit ihnen um nach aller Unbarmherzigkeit wie Mose tat in der Wüste und schlug dreitausend tot, dass nicht der ganze Haufen verderben musste.
Wo du einen Juden siehst (...), da geht ein leibhaftiger Teufel.
Ihr [Juden] sollt allein die Bibel lesen, die der Sau unter dem Schwanz steht und die Buchstaben, die da herausfallen, fressen und saufen.
Juden sind giftige, bittere, rachgierige, hämische Schlangen, Meuchelmörder und Teufelskinder.
Wenn ich einen Juden taufe, will ich ihn an die Elbbrücke führen, einen Stein an den Hals hängen und ihn hinab stoßen und sagen: Ich taufe dich im Namen Abrahams.
Wenn ich einen Juden taufe, will ich ihn an die Elbbrücke führen, einen Stein an den Hals hängen und ihn hinab stoßen und sagen: Ich taufe dich im Namen Abrahams.
Die Juden sind junge Teufel, zur Hölle verdammt.
Martin Luther - ein Namensvetter des "großen Reformators" und die "Endlösung der Judenfrage"
Der spätere Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt war bereits im März 1932 in die NSDAP eingetreten. Ab 1936 leitete Luther die Parteiberatungsstelle des Beauftragten der NSDAP für außenpolitische Fragen, Joachim von Ribbentrop. Nachdem dieser 1938 zum Außenminister aufgestiegen war, wurde Luther Leiter der Abteilung D im Auswärtigen Amt.
Auf der Wannsee-Konferenz erschien er mit einem Papier mit dem Titel "Wünsche und Ideen des Auswärtigen Amtes zur vorgeschlagenen Gesamtlösung der Judenfrage in Europa". Darin gab das Auswärtige Amt seine Zustimmung zum Holocaust.
Nachdem Luther sich an einem missglückten Putsch zur Entmachtung Ribbentrops beteiligt hatte, wurde er im Februar 1943 verhaftet und saß als "privilegierter Schutzhäftling" im KZ Sachsenhausen ein. Dort wurde er im Mai 1945 von der Roten Armee befreit. Luther starb kurz darauf, vermutlich an Herzversagen.
Der Scheiterhaufen war am Erntedanksonntag am Düsseldorfer Rheinufer aufgerichtet. Fünfundzwanzig Mitglieder des Jugendbundes für Entschiedenes Christentum (EC) im Alter von 17 bis 28 Jahren und die beiden 30jährigen Diakonissen Christa Kranzhöfer und Brigitte Hellwig hatten sich zu einem "missionarischen Einsatz" versammelt. Eine Handvoll Straßenpassanten beobachtete das Geschehen. EC-Mitglied Karl-Heinz Vranken hielt eine kurze Ansprache: "Wir haben uns über Schmutz- und Schundliteratur unterhalten und sind zu der Erkenntnis gelangt, daß brutale, kriminelle, sexuelle und utopische Szenen und Bücher das Glaubensleben des einzelnen beinträchtigen können. Wir wollen uns von der Übermacht solcher Leitbilder befreien. Sie bringen uns von Jesus ab."
Dann züngelten die Flammen empor. Neben billigen Romanheften, Kinoreklamebildern und Pin-up-girl-Ausschnitten aus Jugendzeitschriften befreiten sich die entschiedenen Christen auch von Erich Kästners "Herz auf Taille", Günter Grass' "Blechtrommel", Albert Camus' "Der Fall", Françoise Sagans "In einem Monat, in einem Jahr" und von Vladimir Nabokovs "Lolita". Dazu sangen die Jungen und Mädchen mit Klampfenbegleitung das Lied Nummer 125 aus ihrem Liederbuch "Frohe Botschaft": "Wir jungen Christen tragen ins dunkle deutsche Land ein Licht in schweren Tagen als Fackel in der Hand. Wir wollen Königsboten sein des Herren Jesu Christ, der frohen Botschaft heller Schein uns Weg und Auftrag ist."
(...)
Die Reaktion der Öffentlichkeit hat den Düsseldorfer EC aus tiefer Ahnungslosigkeit aufgeschreckt. "Wir haben nicht an die nationalsozialistische Parallele gedacht"...
Also sprach Dr. Goebbels: Laßt uns aufs neue Brände entfachen, auf daß die Verblendeten nicht erwachen!
John Heartfield, Photomontage und Text
Mitbegründer der Reichsschundkampfstelle der evangelischen Jungmännerbünde Deutschlands war der bekennende Christ Kurt Gerstein (später "Bekennende Kirche" und SS-Hygienespezialist)
Erich Kästner: "Kennst du das Land, in dem die Kanonen blühen?" – Auszug aus dem Vorwort "Bei Durchsicht meiner Bücher": [I]m Jahre 1933 wurden meine Bücher in Berlin, auf dem großen Platz neben der Staatsoper, von einem gewissen Herrn Goebbels mit düster feierlichem Pomp verbrannt. Vierundzwanzig deutsche Schriftsteller, die symbolisch für immer ausgetilgt werden sollten, rief er triumphierend bei Namen. Ich war der einzige der vierundzwanzig, der persönlich erschienen war, um dieser theatralischen Frechheit beizuwohnen. Ich stand vor der Universität, eingekeilt zwischen Studenten in SA-Uniform, den Blüten der Nation, sah unsere Bücher in die zuckenden Flammen fliegen und hörte die schmalzigen Tiraden des kleinen abgefeimten Lügners. Begräbniswetter hing über der Stadt. Der Kopf einer zerschlagenen Büste Magnus Hirschfelds stak auf einer langen Stange, die, hoch über der stummen Menschenmenge, hin und her schwankte. Es war widerlich. Plötzlich rief eine schrille Frauenstimme: "Dort steht ja Kästner!" Eine junge Kabarettistin, die sich mit einem Kollegen durch die Menge zwängte, hatte mich stehen sehen und ihrer Verblüffung übertrieben laut Ausdruck verliehen. Mir wurde unbehaglich zumute. Doch es geschah nichts. (Obwohl in diesen Tagen gerade sehr viel zu "geschehen" pflegte.) Die Bücher flogen weiter ins Feuer. Die Tiraden des kleinen abgefeimten Lügners ertönten weiterhin. Und die Gesichter der braunen Studentengarde blickten, den Sturmriemen unterm Kinn, unverändert geradeaus, hinüber zu dem Flammenstoß und zu dem psalmodierenden, gestikulierenden Teufelchen. In dem folgenden Jahrdutzend sah ich Bücher von mir nur die wenigen Male, die ich im Ausland war. In Kopenhagen, in Zürich, in London. - Es ist ein merkwürdiges Gefühl, ein verbotener Schriftsteller zu sein und seine Bücher nie mehr in den Regalen und Schaufenstern der Buchläden zu sehen. In keiner Stadt des Vaterlands. Nicht einmal in der Heimatstadt. Nicht einmal zu Weihnachten, wenn die Deutschen durch die verschneiten Straßen eilen, um Geschenke zu besorgen. Zwölf Weihnachten lang! Man ist ein lebender Leichnam. Es hat zwölf lange Jahre gedauert, bis das Dritte Reich am Ende war.
Heinrich Heine: Das war nur ein Vorspiel. Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.
Eine neue Stunde deutscher Geschichte schlägt! (...) Eine starke Staatsführung ruft alle Deutschen zu letzter Verantwortung. Die gottgesetzten Grundlagen von Heimat, Volk und Staat werden wieder neu erkannt. Das Volk steht auf. Eine Bewegung bricht sich Bahn, die eine Überbrückung der Klassen, Stände und Stammesgegensätze verheißt. In dieser Stunde soll die evangelische Jugend Deutschlands wissen, daß ihre Führerschaft ein freudiges Ja zum Aufbruch der deutschen Nation sagt. Die Erkenntnis, daß es um eine Erneuerung der Lebensgrundlagen allen Volkstums geht, trifft das evangelische Jugendwerk im Herzstück seiner geschichtlichen Sendung und ruft es zum Einsatz von Gut und Blut. (...) Darum kann die Haltung der jungen evangelischen Front in diesen Tagen keine andere sein als die einer leidenschaftlichen Teilnahme an dem Schicksal unseres Volkes und zugleich eine radikale Entschlossenheit, wie sie das Wort Gottes fordert. Erich Stange, Reichswart der Evangelischen Jungmännerbünde
Wenn wir die Stunde Gottes mit uns nicht versäumen wollen, dann gilt es, die vor uns liegenden Aufgaben und Chancen entschlossen und ohne Zögern anzupacken, wohl wissend, dass diese über Jahre hinweg möglicherweise unseren ganzen Einsatz fordern werden. Erich Stange
Bischof Dibelius zur Düsseldorfer Bücherverbrennung, 1965 Man muß den Mut beweisen, sich auch äußerlich frei zu machen, von allem, woran man innerlich Schaden nimmt – dafür wird jeder rechtschaffene Christenmensch Verständnis haben. (...) [U]nd dann haben diese Jugendlichen ihren Scheiterhaufen aufgerichtet – ganz ähnlich, wie es Martin Luther im Jahre 1520 auch gemacht hat, und die Studenten im Jahre 1817 auch. Für mich ist dabei das Erstaunliche gewesen, wieviel ausgesprochene Schund- und Schmutzschriften diese Jugendlichen aus ihren eigenen Häusern zusammengetragen haben! (...) Auch nach meiner Meinung ist "Die Blechtrommel" von Günter Graß ein unappetitliches Buch. Für meine Kinder und Enkelkinder wünsche ich mir andere Lektüre.
Hermann Göring: Als ich an die Spitze des preußischen Innenministeriums berufen wurde, wußte ich, daß ich das schwerste Amt übernehmen mußte, denn hier liegt der Schlüssel zur gesamten Machtposition. Hier hat sich 14 Jahre lang das rote System breitgemacht und häuslich eingerichtet, das alte preußische Beamtentum zerstört und die rote Bonzenwirtschaft aufgerichtet. Von hier aus wurde 14 Jahre lang alles unterdrückt, was völkisch, was national und was religiös war. Von hier aus führte man den Kampf zu Deutschlands Vernichtung. Stolzen Gefühls habe ich diese gewaltige Verantwortung vor Gott und meinem Volke übernommen; ich werde sie tragen, bis ich mein Ziel erreicht habe. Ich werde mit eisernem Besen auskehren und alle die, die ausschließlich wegen ihrer roten oder schwazen Gesinnung zur Unterdrückung aller nationalen Bestrebungen in Amt und Würden sitzen, hinausfege. (...) Ich werde den Kampf gegen Schmutz führen, für die Sauberkeit und die gute deutsche Sitte. Die Städte müssen wieder gesäubert werden von jenen volks- und rassefremden Erscheinungen, die durch ihre zersetzende Tätigkeit deutsche Sitten untergraben und das Laster pflegen...
Auch im "Schutzhaftlager" Dachau werden Gottesdienste abgehalten, dessen Errichtung Heinrich Himmler am 21. März 1933 bekannt gegeben hatte
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2007
BILD: TV-Skandal! ARD verbrennt Bibel Riesenwirbel um die ARD-Dokumentation "Hardliner des Herrn" (...). Der Hessische Rundfunk ließ für die Sendung eine Bibel verbrennen!
Die Heilige Schrift in einem Film über "christliche Fundamentalisten" mehrfach in Flammen – für viele Gläubige ein Skandal!
Film-Autor Tilman Jens zu BILD: "Es geht darum, die Bibel als drohendes, als Angst machendes Instrument und gleichzeitig als Feuerschwert Gottes darzustellen." Geistliche, Politiker und Rundfunkräte sind empört!
epd: EKD-Rundfunkbeauftragter kritisiert ARD-Film "Hardliner des Herrn"
Der Rundfunkbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bernd Merz, hat den ARD-Film "Die Hardliner des Herrn" kritisiert. Wenn der verantwortliche Hessische Rundfunk und der Filmautor Tilman Jens das in dem Beitrag gezeigte "Verbrennen von Bibelseiten als Stilmittel" zu rechtfertigen suchten, hätten sie sich damit aus mehreren Gründen "komplett vergriffen", erklärte Merz am Montag in Hamburg. In dem Film über "christliche Fundamentalisten in Deutschland", den das Erste am vergangenen Mittwoch ausstrahlte, war mehrfach das Bild einer brennenden Bibel zu sehen gewesen.
Die Stiftung werde sich in den nächsten Jahren darum bemühen, «vor allem junge Menschen neugierig auf die Bibel zu machen», sagte Schavan laut einer Mitteilung der in Stuttgart beheimateten Organisation vom Dienstag.
Die Ministerin löst den ehemaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Manfred Kock*, als Kuratoriumsvorsitzenden ab. Kock schied nach seinem 75. Geburtstag turnusgemäß aus dem Gremium aus.
Die Stiftung Bibel und Kultur wurde 1977 mit dem Ziel gegründet, Bemühungen zu fördern, die die kulturelle Bedeutung der Bibel öffentlich bewusst machen.
Die neue Vorsitzende wies auf die Bedeutung der Bibel für den Einzelnen und die Gesellschaft hin. «Die Bibel wird zu Recht das Buch der Bücher genannt. Sie gibt Orientierung und entfaltet den großen Reichtum an Erfahrungen des Menschen mit Gott. Sie hilft uns, die Grundlagen unserer Kultur zu verstehen», sagte sie. Die 56-jährige Politikerin war von 1994 bis 2005 Vizepräsidentin des Zentralrats der deutschen Katholiken.
Bischof F.-P. Tebartz-van Elst: Diese dichten Zeugnisse lassen uns auf das schauen, was uns gemeinsam geschenkt ist. (...) Dass manches nicht sofort verstanden wird, heißt nicht, dass es nicht zutreffend ist.
"Offensiv vorgetragene Rückzugsgefechte"
Am Ende der vergangenen Woche sprachen Amardeo Sarma, Mitbegründer der SPD-Laizisten, und Frieder Otto Wolf, Präsident des Humanistischen Verbandes Deutschlands und KORSO-Vorsitzender, im Interview über Perspektiven für die Zeit nach dem Papstbesuch. Frieder Wolf sieht auch in der Papstreise zunächst ein Rückzugsgefecht der Kirche.
Amardeo Sarma meint, dass wohl nicht alle Kirchenprivilegien auf einmal abgeschafft werden können. Einigkeit gab es in der Frage nach der Ablösung der historischen Staatsleistungen.
09.11
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Theologen rätseln über Benedikts XVI. Worte
Die Erklärungen von Benedikt XVI. im Freiburger Konzerthaus am vergangenen Sonntag sind auch von Laizisten in SPD und Linkspartei begrüßt worden. In der SPD wurden die Ausführungen des Papstes über die "Entweltlichung" der Kirche und den Abschied von materiellen und politischen Privilegien als Plädoyer für eine stärkere Trennung von Staat und Kirche beurteilt. Laizisten der Linkspartei meinten, der Vatikan sei "nicht unbedingt das beste Vorbild für diese neue Armut".
09.11
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Neue Zweifel an der historischen Existenz Jesu
Jesus von Nazaret gilt heute auch selbst vielen Atheisten als historisch belegte Person. Hermann Detering, promovierter Theologe und Pfarrer im Ruhestand, hingegen ist nicht dieser Auffassung. In seinem neuen Buch "Falsche Zeugen. Außerchristliche Jesuszeugnisse auf dem Prüfstand" zeigt er, dass auf die als Belege für die Existenz Jesu herangezogenen antiken Quellen kein Verlass ist.
09.11
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"Hasst die BBC das Christentum?"
Redaktionen der British Broadcasting Corporation (BBC) können auf die religiöse Zeitangabe "vor Christus" und "nach Christus" verzichten, wenn es ihnen bei der Produktion von Sendungen für ein multiethnisches Publikum angemessen erscheint. Gläubige sind entsetzt und verurteilen eine "absurde politische Korrektheit", mit der die BBC das Christentum durch Förderung eines "aggressiven Säkularismus" zu unterminieren versuche.
"2.000 Jahre Christentum für die politisch korrekte 'gebräuchliche Zeitrechnung' über Bord geworfen." So titelte die Daily Mail am vergangenen Sonntag, die gegen eine seit geraumer Weile vorhandene Möglichkeit alternativer Zeitangaben Stimmung unter Gläubigen machen wollte. Im Forum der Zeitung fragte die Daily Mail sogar: "Hasst die BBC das Christentum?"
Bei der Empörung geht es darum, was unter anderem die BBC-Redaktion für die Rubrik Religion & Ethics auf ihrer Internetseite erklärt: Übereinstimmend mit modernen Gepflogenheiten werden dort die Kürzel "BCE" (was soviel wie "vor gebräuchlicher Zeitrechnung" bedeutet, die Red.) und "CE" ("gebräuchliche Zeitrechnung", d. Red.) als religiös neutrale Alternativen zu den englischen Äquivalenten zu "vor Christus" und "nach Christus" benutzt. Da die BBC zur Unparteilichkeit verpflichtet ist, sei die Verwendung der religiös neutralen Wendungen angemessen, damit das nichtchristliche Publikum nicht gekränkt oder vergrämt wird.
["Hasst die BBC das Christentum?" weiterlesen »]
09.11
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Robert Zollitsch, Erzbischof von Freiburg und Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, zieht Resümee zum Papstbesuch
Papst Benedikt ging es ganz elementar um den christlichen Glauben. Ihm ging es um den Kern des Evangeliums: Der Mensch findet seine letzte Erfüllung bei Gott. Der Glaube an Jesus Christus befreit aus der Enge bloß innerweltlicher Bezüge. Er ist die Antwort auf die existenziellen Fragen nach dem Woher und Wohin des menschlichen Lebens." (...) Vielleicht wollte Papst Benedikt gerade uns Deutschen, die gerne organisieren, strukturieren und reformieren, nochmals einschärfen: Lasst euch vom Geist des Evangeliums leiten; Strukturen sind nur Mittel und niemals Zweck kirchlichen Handelns." Die Auftaktveranstaltung des kirchlichen Gesprächsprozesses im Juli in Mannheim habe diese Hervorhebung des Glaubens auf die Formel gebracht: "Im Heute glauben". (...) Zu Vermutungen, der Papst strebe eine Änderung des bewährten Gefüges der Beziehungen zwischen Kirche und Staat in Deutschland an, sagte Zollitsch: "All dies sind verständliche Fragen der Auslegung, die der Erörterung bedürfen und bei denen es auch streitige Diskussionen geben wird. Mir scheint es eher abwegig zu sein, den Papst für all das in Anspruch zu nehmen, hat er doch mehrfach die Kirche, ja alle Christen ermutigt, die Gesellschaft im Geist Jesu Christi zu prägen und sich so mitten hinein in die Fragen und Sorgen der Menschen von heute zu begeben."
Spaniens verkaufte Kinder
Zu Zeiten der Franco-Diktatur wurden in Spanien Regimegegnern ihre Kinder direkt nach der Geburt weggenommen und an systemtreue Paare verkauft. Jetzt kämpfen die Opfer um Gerechtigkeit.
"Generation Benedikt" könnte der Pfeiler einer deutschen Tea-Partybewegung sein - mit beachtlichem Einfluss auf die Öffentlich-Rechtlichen.
Beim Schreiben der beiden Beiträge "Zur besonderen Verankerung der Union bei Medien und Vorfeldorganisationen" und "Steht die Kirche des Papstes auf den Boden der FDGO?" kannte ich die PR-Organisation "Generation Benedikt" noch nicht. Ein Leser der NachDenkSeiten, M.K. aus Bayreuth, machte mich auf diese Internetseite aufmerksam. Dort erfährt man, dass Vertreterinnen und Vertreter dieser Organisation anlässlich des Papstbesuches bei Maybritt Illner, in der Phoenixrunde, beim SWR und im Hessischen Rundfunk aufgetreten sind. Albrecht Müller.
Auch bei einer Reihe anderer Gelegenheiten waren Vertreterinnen und Vertreter der "Generation Benedikt" Interviewpartner und auffallend lang zu Wort gekommen.
Die "Generation Benedikt" ist ein "papsttreues Jugendnetzwek", gegründet 2005 nach dem Weltjugendtag in Köln. Einige ihrer Vertreter sind auch schon früher im Fernsehen aufgetreten. So einer der Gründer, Nathanael Liminski, der bereits zweimal Gast bei Sandra Maischberger gewesen ist, am 3.12. 2007 und am 6.4.2009, wo er seine fundamental-katholischen Ansichten (weitgehend identisch mit den fundamentalistisch-christlichen, die wir aus den USA kennen) vorstellen durfte: Kein Sex vor der Ehe, Warnung vor einer 'Verhütungsmentalität' will sagen keine künstliche Verhütung u.ä..
Eine sogenannte Sprecherin der Gruppe, Larissa Elter, war am 19.09.2011 bei HART ABER FAIR zu Gast.
Und dann waren mehrere Mitglieder der Gruppe als Kommentatoren und Ko-Kommentaren bei den verschiedenen Events des Papstbesuches im Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen in Aktion. So z.B. hier beim WDR mit einer unglaublich "pluralen" Besetzung.
Recherchen zeigen, dass der Begriff "Generation Benedikt" schon 2005 von der rechtskonservativ orientierten 'Jungen Freiheit' (!) gebraucht wurde.
Joachim Kardinal Meisner, Erzbischof von Köln: Wenn die Kirche vergisst, dass sie von Christus gesandt sei, dann pervertiert sie eventuell zu einem humanistischen Verein.
Norbert Lammert (CDU), Bundestagspräsident: Als ich beispielsweise den Papst im Bundestag begrüßt habe, habe ich das nicht als gläubiger Katholik, sondern in meiner Rolle als Parlamentspräsident getan - in dem Wissen, dass es im Haus auch Menschen gibt, die mit der Rede nicht einverstanden sind.
Otto Fricke, Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Fraktion: Das Vorurteil, FDPler seien gegen die Kirche, stimmt nicht. Mittlerweile ist die halbe Fraktion im Arbeitskreis "Christen in der FDP" engagiert.
...Begrüßung: Heiliger Vater! Herr Bundespräsident! Eminenzen! Exzellenzen! Sehr geehrte Mitglieder des Deutschen Bundestages, der Bundesregierung, des Bundesrates! Verehrte Gäste! Herzlich begrüße ich Sie alle im Deutschen Bundestag (...). [H]eiliger Vater, (wir) freuen (...) uns über Ihren Besuch und auf Ihre Ansprache.
...Wortmeldung nach der Rede Ratzingers im DEM DEUTSCHEN VOLKE: Manche, die im Vorfeld zu wissen glaubten, dass es für den Auftritt eines deutschen Papstes in einem deutschen Parlament keine hinreichende Rechtfertigung gäbe, werden nach dieser Rede eher beschämt sein.
09.11
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Merkel stellt Röslers "Glaube. Heimat. FDP" vor
Pausen müssen sein, auch bei der Euro-Rettung. Angela Merkel und Philipp Rösler nutzten eine solche am Dienstag, um ein neues Buch vorzustellen. Der Journalist Michael Bröcker hat sich an einem Porträt des FDP-Politikers versucht und zeichnet Rösler als gläubigen und demütigen Katholiken, der mehr kann, als nur nett zu sein.
(...) Die Statue war immer wieder (...) mit Werken aus Italiens faschistischer Epoche verglichen worden; auch die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" bezeichnete sie als "nicht sehr ähnlich"(...)
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Papst-Statue sieht Diktator Mussolini zu ähnlich
Aufruhr in Rom: Die von Oliviero Rainaldi gefertigte Statue von Papst Johannes Paul II. kommt bei den Italienern nicht gut an - sie erinnere zu sehr an Diktator Mussolini. Der Vatikan gibt dem Künstler nun noch eine Chance, die Fehler auszumerzen - große Änderungen kommen für den jedoch nicht in Frage.
Aus Anlass des 60-jährigen Jubiläums des Bundesverfassungsgerichts hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, heute das Verfassungsorgan gewürdigt. Zum Jubiläum des Gerichts erklärt Erzbischof Zollitsch:
Dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe und seinen Richterinnen und Richtern spreche ich zum 60-jährigen Jubiläum meine herzlichen Glückwünsche aus.
Das Jubiläum gibt Anlass zu einem dankbaren und achtungsvollen Blick auf die Institution Bundesverfassungsgericht, dessen Errichtung und Wirken als ein Glücksfall der deutschen Geschichte gelten darf und dessen nunmehr 60-jähriges Bestehen seinerseits ein Ausweis der Stabilität unserer Verfassungsordnung insgesamt ist. Das Bundesverfassungsgericht ist einer der Grundpfeiler und der Garanten der mit dem Grundgesetz geschaffenen staatlichen Ordnung. Es ist eine Ordnung, die mit ihrer Verpflichtung auf Freiheit, Demokratie, Recht, Sozialstaatlichkeit und eine föderale Gestalt zu Recht weltweit höchstes Ansehen genießt und als Vorbild gilt. Die katholische Kirche ist dem Bundesverfassungsgericht im Interesse aller Menschen in unserem Staat dafür dankbar, dass es in 60 Jahren ganz maßgeblich dazu beigetragen hat, diese Grundorientierung zu sichern und die unveräußerlichen Menschenrechte jedes einzelnen zu wahren.
Diese Anerkennung erstreckt sich nicht zuletzt auch auf die Wahrung des vorbildlichen Systems des Verhältnisses von Staat und Kirche in Deutschland durch das Bundesverfassungsgericht, das grundsätzliche Trennung von Staat und Kirche mit einem Verhältnis wohlwollender Partnerschaft und Kooperation zu verbinden weiß und so seinerseits dem Interesse beider Partner an Unabhängigkeit und zugleich einem förderlichen Miteinander in hervorragender Weise entspricht. Zugleich bleibt zu wünschen, dass in der Auslegung des Grundrechts der Religionsfreiheit die positive Religionsfreiheit nicht weiter gegenüber der negativen Religionsfreiheit in den Hintergrund tritt.
Ich bin dankbar, dass es seit den Anfängen einen regelmäßigen und guten Austausch zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und dem Bundesverfassungsgericht gibt, seit einigen Jahren auch in institutionalisierter Form durch das Karlsruher Foyer Kirche und Recht als ökumenischer Kontaktstelle der beiden Kirchen zu den obersten Bundesgerichten in Karlsruhe. Die Begegnung einiger Richter des Bundesverfassungsgerichts mit Papst Benedikt XVI. im Rahmen von dessen Deutschlandbesuch war ein erneuter Höhepunkt dieser Kontakte. Die Kirchen, die nach wie vor für etwa zwei Drittel der Bevölkerung Deutschlands sprechen, nehmen nicht zuletzt in diesen Kontakten ihre Rolle als Akteure im öffentlichen Diskurs unserer demokratischen Gesellschaft wahr. Und sie legen auch deshalb Wert auf dieses Gespräch, weil auch eine säkulare Verfassung wie das deutsche Grundgesetz "die kulturell vermittelten und historisch verwurzelten Wertüberzeugungen und Einstellungen nicht abstreifen kann, auf denen der gesellschaftliche Zusammenhalt beruht. Der christliche Glaube und die christlichen Kirchen sind insoweit von überragender Prägekraft." (Hans-Jürgen Papier)
09.11
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Papst-Rede im Bundestag Gegen Mehrheitsprinzip und gottlose Gesetze
Eine "große und menschliche, eine beeindruckende rechtsphilosophische Rede" eines "gelehrten alten Mannes" (Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung) soll es gewesen sein dazu nicht nur "klug, pointiert und nicht ohne Witz", sondern auch "ganz gesellschaftskritisch, aber auf eine philosophisch avancierte Weise" (Evelyn Finger in der Zeit). "Der Papst könnte all seine Kritiker beschämt haben" (Leitartikel von Joachim Frank in der Frankfurter Rundschau). Gegen ihn zu protestieren, das wusste Freitag-Verleger Jakob Augstein auf Spiegel Online schon vorher, war jedenfalls "pubertär".
Intellektuelle Taschenspielertricks: Benedikt vor dem Bundestag
Der den meisten Lesern dieses Blogs bekannte Kommentator EJ hat mir geschrieben: „Bilanz des Papstbesuchs: Benedikt beflügelt APOs Karriere.“ Da ist etwas dran. Dabei möchte ich keinesfalls als berufsmäßiger Papst-Basher Karriere machen.
So interessant ist Josef Ratzinger nun auch nicht, auch wenn die halbe Intelligenzia Deutschlands vor ihm auf den Knien liegt, was aber nur etwas über deren geistige Beschränktheit aussagt. Gerade dieses sacrificium intellectus macht es freilich nötig, die Ansprache des Papstes vor dem Bundestag kurz zu kommentieren. ["Intellektuelle Taschenspielertricks: Benedikt vor dem Bundestag" weiterlesen »]
09.11
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«Wetten, dass ...?» auf katholisch: Auf einem Esel will Pastor Theodor Prießen aus dem niederrheinischen Kerken reiten, wenn es seine Pfarrgemeinde tatsächlich schafft, dass 5.000 Teilnehmer zu einem Gottesdienst am «Tag der Deutschen Einheit» kommen.
09.11
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Deutungsversuche zum Staat-Kirche-Verhältnis
Mit seinen beiden politikbezogenen Reden in Freiburg hat das Oberhaupt der katholischen Kirche in den eigenen Reihen in Deutschland deutliche Verwirrung ausgelöst und verschiedene Stellen beginnen mit Deutungsversuchen, wie man die katholische Kirche in Deutschland davon reinwaschen könne, ohne dabei ökonomisch nass zu werden. Im Unterschied dazu hat der Humanistische Verband eine sehr klare Interpretation zu dieser Frage.
09.11
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Wie Deutschland die Kirche hofiert
(...) Auch die Kirchensteuer selbst ist ein Zankapfel. Verfassungsrechtler Robbens betont, dass die Abgabe für Kirchenmitglieder nicht zulasten, sondern zusätzlich zur Einkommenssteuer abgerechnet wird. Außerdem zahle die Kirche jährlich 280 Millionen Euro dafür, dass der Staat den Einzug übernehme. Doch Zahlenjongleur Carsten Frerk zufolge spart die Kirche allein etwa zwei Milliarden Euro dadurch, dass sie kein eigenes Kirchensteueramt finanzieren muss. Bleibe eine Kostenersparnis von 1,7 Milliarden Euro, die der Kirche diesem «weltweit finanzverfassungsrechtlichen Unikum» zu verdanken habe.
Frerk ist noch nicht fertig. Da die Steuer als Sonderausgabe steuerlich absetzbar ist, entgingen Bund und Ländern jährlich drei Milliarden Euro. «Das wird mit dem hohen sozialen Engagement der Kirchen begründet», sagt er – und führt eine Studie an, der zufolge 47 Prozent der Befragten aus der Kirche austräte, wenn diese wenig oder fast gar nichts für soziale Einrichtungen aufwende. «Aber so ist es ja», sagt Frerk.
Für die kommende Woche hat die Gewerkschaft ver.di verschiedene Protestaktionen mit Mitarbeitern der Diakonie angekündigt. Die Gewerkschaft möchte so für ein Tarifrecht in den bundesweit 28.000 diakonischen Betrieben der evangelischen Kirche kämpfen. Ab Montag sind die rund 30.000 Beschäftigten in Niedersachsen dazu aufgerufen, aktive Mittagspausen und Demonstrationen zu veranstalten, wie ver.di-Sekretärin Annette Klausing am Donnerstag in Hannover sagte.
["Ver.di ruft Diakonie-Mitarbeiter zum Streik" weiterlesen »]
Bei seiner Deutschland-Tour besuchte der Papst auch die Zentrale des Hedonismus: den Berliner Dance-Club "Berghain".
09.11
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09.11
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«Der Bischof nimmt keine Rücksicht auf die beteiligten Personen, sondern will aus dem Verkauf des Klosters nur möglichst viel Profit schlagen» -
Zwei Nonnen, die dem Bischof trotzen
Stolberg. Auf den Anhöhen des Voreifelortes Stolberg-Zweifall gibt es ein Karmelitinnenkloster, dessen Existenz der Aachener Bischof leugnet. Dabei ist das Kloster Maria Königin den Zweifaller Katholiken als geistliches Zentrum ans Herz gewachsen.
Und das nicht erst seitdem der letzte eigene Pfarrer im Sommer 2007 die Gemeinde in Richtung Heimbach verlassen hat. Auch mit Ausstellungen und Konzerten ist das Kloster ständig präsent. Dem Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff aber ist Maria Königin ein Dorn im Auge - oder um es mit den Worten seines Sprechers Franz Kretschmann auszudrücken: «Das Kloster gibt es seit Dezember 2005 nicht mehr.»
"Eine brandgefährliche Rede"
Dr. theol. habil. David Berger, früher Herausgeber der Zeitschrift „Theologisches“ mit einer Professur an der Päpstlichen Akademie des Heiligen Thomas von Aquin, kommentiert die Rede des Papstes im Deutschen Bundestag:
09.11
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Papstbesuch - Prädikat: "Besonders peinlich!"
BERLIN. (gbs/hpd) Es war die größte kirchenkritische Demonstration, die in Deutschland je stattgefunden hat: Rund 15.000 Menschen gingen in Berlin auf die Straße, um gegen reaktionäre Dogmen, diskriminierende Sexualpolitik und verfassungswidrige Privilegien der katholischen Kirche zu protestieren. Auch bei den beiden anderen Stationen des Papstbesuches in Erfurt und Freiburg regte sich massiver Widerstand. In den deutschen Leitmedien wurden die lautstarken Proteste jedoch, wenn überhaupt, nur am Rande erwähnt.
09.11
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Ausschreibung: Schraubenschlüssel am Bande 2011
MÜNCHEN. (hpd) Seit 2007 verleiht der bfg mÜnchen einen satirischen Preis, den »Schraubenschlüssel am Bande« zum Wieder-Anziehen der größten lockeren Schraube in der Republik. Vorgeschlagen werden können bekannte Persönlichkeiten, die sich durch Äußerungen hervor getan haben, die geeignet sind, an ihren geistigen Kapazitäten Zweifel aufkommen zu lassen.
Nachdem es sich beim bfg mÜnchen um eine säkulare, also wirklich weltliche Organisation handelt, muss die Äußerung irgendwie Ausdruck eines Glaubens an Götter, Elfen und andere übersinnliche Dinge zum Ausdruck bringen. Personen, die kirchliche Amt- und Würdenträger sind bzw. sonst wie hauptberufliche Glaubensvertreter sind ausgeschlossen, ansonsten gibt es keine Einschränkungen.
Alle Vorschläge müssen den Namen der Person beinhalten und die konkrete Äußerung, für die sie den Schraubenschlüssel bekommen soll.
Beim Schraubenschlüssel handelt es sich um einen Ehrenpreis, der aus einem knapp 80 cm langen Doppelmaulschlüssel aus grün bemaltem Kunststoff besteht mit dekorativem rosa Band, ruhend auf anmutigem rosa Kissen. Er ist eine Auftragsarbeit des oberbayrischen Bildhauers Nikolaus Sanktjohanser und kann nur durch persönliche Abholung in den Besitz seiner Preisträger gelangen.
["Schraubenschlüssel am Bande 2011" weiterlesen »]
09.11
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Wie vernünftig ist der Glaube?
Wissenschaft und Religion stehen in einem spannungsreichen Verhältnis. Eine Umfrage unter sechs führenden Wissenschaftlern liefert interessante Ansichten zur Visite des Pontifex in Berlin.
Immer wieder betont Papst Benedikt, dass Glaube und Vernunft nicht im Widerspruch stehen. Wie vernünftig ist der Glaube aus Sicht der Wissenschaft?
Keine Geburt Christi bei der BBC?
Die britische Rundfunkanstalt BBC (British Broadcasting Corporation) will sich der "political correctness" beugen: Aus Angst davor, die Gefühle von Nichtchristen zu verletzen, wollen bestimmte Redaktionen des Senders künftig auf die Bezeichnungen "vor Christus" und "nach Christus" in der Berichterstattung verzichten.??
(...) Anfang September hatte die katholische Nachrichtenagentur "Kath.net" gemeldet, dass die religionsneutrale Zeitrechnung in den australischen Schulbüchern eingeführt werden soll. Die Änderung im Lehrplan war zunächst für 2012 vorgesehen, verzögert sich scheinbar aber noch. (pro)
09.11
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Verflechtung zwischen Staat und Kirche
Gespräch mit dem Religionskritiker Carsten Frerk, Korrespondentenberichte aus verschiedenen Ländern, Gespräch mit dem Kirchenrechtler Stefan Muckel und ein Bericht von Christoph Richter
Ob Katholisches Krankenhaus oder Evangelischer Kindergarten - an der Finanzierung dieser Einrichtungen ist die Kirche oft nur mit geringen Mitteln beteiligt. Den weitaus größeren Anteil an der Finanzierung machen Gebühren, Beiträge und Steuergelder aus: Mit 19 Milliarden Euro jährlich subventioniert der Staat, das heißt der Steuerzahler, kirchliche Einrichtungen wie Kindergärten und theologische Fakultäten - zusätzlich zur Kirchensteuer.
Zollitsch: Papst zweifelt nicht an Kirchensteuer
Freiburg (dpa) - Freiburgs Erzbischof Robert Zollitsch ist sicher, dass der Papst nichts gegen die Kirchensteuer oder den Religionsunterricht an Schulen hat. Bei seiner Mahnung, staatliche Privilegien aufzugeben, sei es Benedikt XVI. nicht um konkrete Regelungen in Deutschland gegangen, sagte Zollitsch. Der Papst habe mahnen wollen, dass sich die Kirche nicht auf Privilegien ausruhen dürfe. Er wisse sehr wohl, dass der Papst sehr interessiert daran sei, dass Religion Fach in der Schule bleibt, betonte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.
09.11
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Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU): Der Papst spricht im Bundestag (nicht als Religionsführer sondern) als Staatsoberhaupt des Vatikans. Das ist etwas Besonderes.
Robert Zollitsch, Erzbischof von Freiburg und Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz: Bundespräsident Christian Wulff (CDU) hat Papst Benedikt XVI. (als Deutschen und) als Staatsoberhaupt des Vatikans eingeladen.
Robert Zollitsch: Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat Papst Benedikt XVI. als Staatsoberhaupt des Vatikans eingeladen.
Pariser Platz, 12 Uhr: Norbert Denef hat einen Ball mitgebracht. Er ist riesig und trägt die Worte: "Verjährungsfristen aufheben!" Denef würde den Ball gerne dem Papst zuwerfen. Was wären das für Bilder: Zwei Stellvertreter, die miteinander Ball spielen – auf der einen Seite der Mann der Kirche, auf der anderen der Mann, der in der Kirche missbraucht wurde. "Das würde um die Welt gehen", sagt Denef. Aber sein Ball bleibt liegen. Der Papst lässt sich nicht blicken, an diesem Ort, der knapp außerhalb des befriedeten Bezirks um den Bundestag liegt.
Und so bleiben sie auch an diesem Tag wieder unter sich: die Missbrauchsopfer, die Heimkinder, die Geschundenen und Ignorierten.
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Religion ist Privatsache!
Einige Abgeordnete hören sich die Papst-Rede im Bundestag nicht an. Das ist den Parteien peinlich. Das Gegenteil wäre angebracht: Respekt für die Verweigerer.
Heiliger Vater! Herr Bundespräsident! Eminenzen! Exzellenzen! Sehr geehrte Mitglieder des Deutschen Bundestages, der Bundesregierung, des Bundesrates! Verehrte Gäste! Herzlich begrüße ich Sie alle im Deutschen Bundestag, in den wir heute nicht zum ersten Mal einen hohen Gast geladen haben. Aber noch nie in der Geschichte hat ein Papst vor einem gewählten deutschen Parlament gesprochen. Und selten hat in diesem Haus eine Rede, noch bevor sie gehalten wurde, so viel Aufmerksamkeit und Interesse gefunden – nicht nur in Deutschland, sondern weit darüber hinaus.
Seien Sie, Heiliger Vater, in Deutschland, Ihrem Heimatland, herzlich willkommen und ganz besonders hier im Deutschen Bundestag!
(...)
Glaube und Vernunft: In Zeiten der Globalisierung, einer von Kriegen und Krisen erschütterten Welt suchen viele Menschen nach Halt und Orientierung. (...)
Deutschland, meine Damen und Herren, ist das Land der Reformation, die vor fast 500 Jahren hier ihren Anfang hatte – mit vielfältigen Folgen für die Kirche, aber auch für Staat und Gesellschaft. Viele Menschen in Deutschland, nicht nur engagierte Katholiken und Protestanten, empfinden die Fortdauer der Kirchenspaltung als Ärgernis (...). Und sie wünschen sich dringlich, dass im Pontifikat eines deutschen Papstes, des ersten nach der Reformation, nicht nur ein weiteres Bekenntnis zur Ökumene, sondern ein unübersehbarer Schritt zur Überwindung der Kirchenspaltung stattfinde.
(...)
Wir sind dankbar, dass wir Gastgeber sein dürfen, und wir sind entschlossen, unserer Verantwortung für Menschenwürde, Freiheit des religiösen wie des politischen Bekenntnisses und Toleranz gegenüber unterschiedlichen Überzeugungen und Orientierungen gerecht zu werden, "von dem Willen beseelt" – wie es in der Präambel des Grundgesetzes heißt –, "als gleichberechtigtes Glied in einem freien Europa dem Frieden der Welt zu dienen" – "im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen."
In diesem Bewusstsein, heiliger Vater, freuen wir uns über Ihren Besuch und auf Ihre Ansprache.
Sehr geehrter Herr Bundespräsident!
Herr Bundestagspräsident!
Frau Bundeskanzlerin!
Herr Bundesratspräsident!
Meine Damen und Herren Abgeordnete!
Es ist mir Ehre und Freude, vor diesem Hohen Haus zu sprechen (...) Dem Herrn Bundestagspräsidenten möchte ich für seine Einladung zu dieser Rede ebenso danken wie für die freundlichen Worte der Begrüßung und Wertschätzung, mit denen er mich empfangen hat. In dieser Stunde wende ich mich an Sie, verehrte Damen und Herren – gewiß auch als Landsmann, der sich lebenslang seiner Herkunft verbunden weiß und die Geschicke der deutschen Heimat mit Anteilnahme verfolgt. Aber die Einladung zu dieser Rede gilt mir als Papst, als Bischof von Rom, der die oberste Verantwortung für die katholische Christenheit trägt. Sie anerkennen damit die Rolle, die dem Heiligen Stuhl als Partner innerhalb der Völker- und Staatengemeinschaft zukommt...
und weitere Wortmeldungen
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Norbert Lammert, Bundestagspräsident: Manche, die im Vorfeld zu wissen glaubten, dass es für den Auftritt eines deutschen Papstes in einem deutschen Parlament keine hinreichende Rechtfertigung gäbe, werden nach dieser Rede eher beschämt sein.
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Annette Schavan Bundesforschungsministerin: Eine große Rede. Benedikt XVI. hat gerade jetzt den richtigen Impuls gegeben, um über die Grundlagen von Europa nachzudenken.
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Norbert Röttgen, Bundesumweltminister: Ansprache war intellektuell, politisch und religiös eindrucksvoll.
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Volker Kauder, Unions-Fraktionschef: Eine großartige Rede.
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Philipp Mißfelder, Mitglied des CDU-Präsidiums und des Bundestages: Als der Papst das Plenum betrat, dachte ich, so viel Würde hatte dieser Raum noch nie. Ich bin tief beeindruckt von seiner Wahrhaftigkeit und seiner Souveränität. Diese Rede wird in die Geschichte des Bundestages eingehen. Sie hat uns aufgezeigt, das Recht nicht nur als Gesetzesvorlage zu sehen, sondern auch als moralische Verpflichtung.
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Gerda Hasselfeld, CSU-Landesgruppenvorsitzende: Einer der größten Momente der deutschen Parlamentsgeschichte.
Rainer Brüderle, (ev.) FDP-Fraktionschef: Eine sehr eindrucksvolle Ansprache.
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Frank-Walter Steinmeier, SPD-Fraktionschef (+ Protestant und Agenda 2010-Technokrat): Wer hingehört hat, konnte hören, dass es die Aufgabe der Politiker ist, Regeln zu setzen.
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Andrea Nahles, SPD-Generalsekretärin (+ Katholikin mit beeindruckendem Gottvertrauen):
Ich bin sehr angetan. Es war eine sehr kluge, stellenweise humorvolle Rede, die auf wohltuende Weise in eine tiefere Region des Denkens geführt hat.
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Wolfgang Thierse, Bundestagsvizepräsident (+ Zentralkomitee der deutschen Katholiken und mit herausragend-schmierigem Gottvertrauen), sieht in Benedikt XVI. einen wichtigen Verbündeten für eine verantwortungsvolle und gerechte Politik. "Ich teile seine Meinung, dass die Welt nicht durch Märkte und Börsen zusammen gehalten wird, sondern durch fundamentale Vorstellungen über Werte, Würde und Solidarität". Vor diesem Hintergrund seien "die Kirchen, auch die katholische, Bündnispartner für eine gerechte Politik und damit unersetzlich".
Als positiv wertete Thierse auch, dass Benedikt bei seinem Deutschland-Besuch "die Gemeinsamkeit des Glaubens von katholischen und evangelischen Christen betont" habe. Dies sei ein ganz wichtiger Vorgang. "Auf der Basis dieser grundlegenden Gemeinsamkeit des Glaubens kann man weiter gehen - bis zur gemeinsamen Feier des Reformationsjubiläums im Jahr 2017", meinte Thierse.
In der Montagsausgabe der "Berliner Zeitung" äußerte sich Thierse auch zur Bundestagsrede von Papst Benedikt XVI.
Der Papst habe "all diejenigen beschämt, die vorher schon zu wissen glaubten, dass sich die Rede eines katholischen Geistlichen im Bundestag nicht gehört". Thierse weiter: "Dem Bundestag hat es gut getan, einmal eine Rede mit Neugier und Respekt zu hören, die sich weit über den tagespolitischen Streit erhoben hat."
Claudia Roth, Grünen-Bundesvorsitzende (und frühere Ton Steine Scherben-Managerin): Ziemlich grüne Ansprache. Einige Teile der Rede sind unserem Grundsatzprogramm ähnlich.
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Renate Künast, Grünen-Fraktionschefin (+ Mitglied im Beirat der kirchenkritischen Bürgerrechtsvereinigung Humanistische Union): Der Papst hat mit dem Verweis auf die Ökologiebewegung der 1970er Jahre die Umweltschutzbewegung, zu der auch die Grünen gehörten, ein Stück geadelt.
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Cem Özdemir, Grünen-Bundesvorsitzender: Ich habe mich über das deutliche Lob des Papstes für die ökologische Bewegung gefreut. (...) Bemerkenswert war, wie er die Bedeutung der Menschenrechte und Achtung der Menschenwürde als Wertgrundlage Europas hervorgehoben hat, die für alle Menschen gleichermaßen gelten müssen. Das humanistische Menschenbild, so seine klare Botschaft, ist ein zentraler Bezugspunkt im gemeinsamen Europa. Damit hat er aus meiner persönlichen Sicht auch eine starke Brücke zu Menschen anderer Glaubensrichtungen geschlagen. Es war eine kluge und beeindruckende Rede.
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Katrin Göring-Eckardt sagte in einem Gespräch mit der Wochenzeitung "Das Parlament" (Montag), sie habe kein Verständnis hinsichtlich der Debatte, die sich im Vorfeld der Rede von Papst Benedikt XVI. im Bundestag entzündet hatte. Der Papst habe im Laufe seiner Reise "verschiedene Hüte" aufgehabt, "im Bundestag war er Staatschef", so die Bundestagsvizepräsidentin. "Wollte man den Papst nicht im Parlament reden lassen, müsste man mir auch verbieten dort zu reden, denn ich bin auch Präses der Evangelischen Synode in Deutschland und damit faktisch auch in einer Doppelrolle.
Ich rede aber natürlich im Bundestag als gewählte Abgeordnete", sagte Göring-Eckardt. Das Fernbleiben von Abgeordneten bewertete Göring-Eckardt als wenig spektakulär. "Das war im Rahmen der Freiheit möglich und darüber muss sich niemand wirklich aufregen." Die Politikerin weiter: "Wir hatten auch schon andere Gäste im Hohen Haus, wo es weniger Diskussionen gab, aber die Visite mindestens genau so diskussionswürdig gewesen wäre. Ich möchte hier nur an den 'lupenreinen Demokraten' Putin erinnern."
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Volker Beck, Erster Parlamentarischer Grünen-Geschäftsführer (und als Homosexueller lt. Katholische Kirche ein "Sünder, der schwer gegen die Keuschheit verstößt", der "ansteckende Krankheiten" hat, dessen "Neigungen objektiv ungeordnet" sind und der "geistig krank" ist): Diese Rede hätte sehr gut in die Humboldt-Universität gepasst.
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Der Papst, der nichts zu sagen hat
Der Papst spricht im Bundestag. Für die umstrittene Einladung bedankt sich das Oberhaupt der Katholiken gemessenen Wortes und stellt umgehend klar: Er stehe hier als "Papst, als Bischof von Rom". Einige Politiker hatten die Rede des Kirchenmannes damit zu rechtfertigen gesucht, dass der Papst schließlich auch einen Staat vertrete, nämlich den Vatikan. Solche rhetorischen Schildbürgerstreiche lehnt Benedikt der XVI. ab. Und dann?
Dann schwurbelt der alte Mann über den Unterschied zwischen positivem Recht und Naturrecht. Die Kernaussage lautet: Der Mensch ist nicht vom Menschen gemacht, sondern von Gott, und wer diese Hierarchie nicht anerkennt, der vermag zwischen Gut und Böse nicht zu unterscheiden. Der kann nicht Recht sprechen.
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In eigener Sache
Für unsereinen, gibt es Grenzen. Ich entschuldige mich dafür. Niemand, muss meine Ansichten teilen. Aber wer nicht trennen kann, zwischen Dingen die man sich wünscht und Dingen, die dem Selbstbetrug jedes einzelnen selber unterliegen, muss sich auch damit auseinandersetzen können, dass ihm Realität genauso fremd ist, wie Moral und Philosophie, Sondern auf Leute hört, die davon reden, aber nicht wissen was dies ist, - es aber trotzdem benutzen.
Bundestagspräsident Lammert (CDU) hatte zuvor die Einladung des Papstes in den Bundestag mit den Worten gerechtfertigt, die Trennung von Staat und Kirche gehöre wie die Herausforderung des Glaubens durch die Vernunft zu den "unaufgebbaren Fortschritten unserer Zivilisation". Gleichwohl sei die Bewahrung ethischer Prinzipien jenseits von Märkten und Mächten eine "große Herausforderung" moderner Gesellschaften, wenn sie ihren inneren Zusammenhalt nicht gefährden wollten.
Man kann, dieser Perfidie nichts mehr entgegen setzen. Ganz besonders nicht, wenn die Unmoralischsten aller Unmoralischen die Moral zur eigenen Etablierung benutzen und die Infantilität medialer Ergüsse dieser moralischen Antimoral nicht mal fähig ist, Dikatoren ehrlich dort zu benennen, wo sie nun mal sind. Wenn die Erzeuger der Unmoral beginnen, von der Moral zu reden, welche sie selber zerstört haben, - dann gibt es keine ehrlichen Reflektionen mehr.
Mag dies verstehen, - wer will. Dieser Blog hier, verschließt für die Dauer dieses Papstbesuches, aus Scham und Trauer, - seine Pforten. Ob dieser blog überhaupt noch Sinn macht, steht in den Sternen. Wenigstens die, - sind noch glaubhaft. Man möchte glauben, - doch hier vertauscht keiner, - Glauben mit Wissen, Werbung mit Ehrlichkeit, Unmoral mit Moral....
Dann kommt auch keine Freude mehr über die Zugehörigkeit zu diesem Weinstock "Kirche" auf. Es verbreiten sich Unzufriedenheit und Missvergnügen, wenn man die eigenen oberflächlichen und fehlerhaften Vorstellungen von "Kirche", die eigenen "Kirchenträume" nicht verwirklicht sieht! Da verstummt dann auch das frohe "Dank sei dem Herrn, der mich aus Gnad' in seine Kirch' berufen hat", das Generationen von Katholiken mit Überzeugung gesungen haben.
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Wie schmeckt Jesus?
Religiöse Rituale muss man nicht verstehen, sie dienen eben der Exklusivität. Dennoch ist die Kannibalennummer der Katholiken nicht leicht zu verdauen: Wenn der Gläubige die Hostie zerbeißt, dann sei das tatsächlich der Leib Christi, so die Erklärung. Und wenn er den Wein schluckt, tatsächlich das Blut des Gottessohnes. (...)
Benedikt XVI. hat während seiner Bundestagsrede mit einem Witz über sein Alter überrascht. Im Olympiastadion ist dafür kein Platz. Geradezu martialisch geht es in seiner Predigt zu. Hatte er den Politikern im Parlament noch König Salomos "hörendes Herz" empfohlen, spricht er nun von den schlechten Reben, die der Herr vom Weinstock schneidet und ins Feuer wirft. Gemeint sind damit Menschen.
Die stehen trotzdem weiterhin auf und setzen sich wieder, was sich jedes Mal anhört wie ein kräftiger Regenschauer. Während der Papst Weihrauch schwenkend um den Altar schreitet, verausgabt sich ein Christenpop-Musiker mit einem Gitarrensolo. Ein lateinisches Gebet beginnt mit einem kleinen Hustenanfall des "Heiligen Vaters". Kinder rennen derweil quietschend über die Tartanbahn, Flugzeuge kreuzen am Himmel. Es ist leicht, die Konzentration zu verlieren, wenn man nichts versteht. Außerdem ist diese Kirche noch kälter als Kirchen es sowieso immer sind. Und dann erreicht der Weihrauch die Pressetribüne.
Plötzlich stehen Priester in den Sitzreihen, um Jesus-Stücke anzubieten. Und die Schlange bei den Journalisten ist erstaunlich lang. Nicht nur Sie, Herr Mattussek. "Und? Wie schmeckt Jesus?" "Nach nicht viel ... wie Esspapier", sagt ein Kollege und lächelt. Er hatte die Augen in der Stille nach dem Jesus-Mahl geschlossen. Später trägt ein Priester einen gekreuzigten Jesus an der Bühne vorbei, ein Jesus, wie er in jeder Kirche hängt. Der Sohn Gottes wird nicht nur gegessen, es wird auch seine Folterszene angebetet. Warum werden eigentlich immer nur andere Religionen brutal genannt?
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Pontifikale Schizophrenie
Ausgestorbene Völker sind etwas praktisches, denn sie können sich nicht gegen Verleumdungen wehren. So zum Beispiel die Skythen, welche vom Papst bei seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag mit einem Zitat eines «grossen Theologen» als Volk notorischer Lügner dargestellt wurden, um daran zu zeigen, wie wahrheitsliebend und deshalb Zivilisatorisch wertvoll Christentum und katholische Kirche sind.
Von dort sprang er Flugs auf den Gaul des Widerstandes gegen die Nazis...
...und glaubte danach mit einer Reihe philosophischer Volten beweisen zu können, dass all jene, die Gerechtigkeit auch gegen herrschende Gesetze anstreben, eigentlich ein Beweis für Gott sind... und so die daraus folgende Notwendigkeit, diesen in einer Kirche anzubeten.
Das Letzte sagte er natürlich nicht mehr, denn Herr Ratzinger ist ohne Zweifel ein sehr intelligenter Mann, der mitunter weiss, wann das Kamel unter dem Grashalm zusammenbricht. Und diesmal trieb er es erfolgreich durch den Bundestag.
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Benedikt XVI. am Pranger der Zivilgesellschaft
Rund 15.000 Menschen demonstrierten am Donnerstag friedlich in Berlin gegen Benedikt XVI. und die menschenverachtende Politik der katholischen Kirche. Während der Papst im Olympiastadion feierte, wurde auf der Abschlusskundgebung der Demo gefordert, die Entscheidungsträger in der Kirche der internationalen Strafgerichtsbarkeit zuzuführen.
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Mannigfaltig zur Dreifaltigkeit
Benedikt kommt nach Berlin und wird im Olympiastadion gefeiert. Andernorts bildet sich Protest - bunt, nachdenklich, nackt und mit klaren Botschaften.
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Botschaften an Papst und Kirche
ERLIN. (hpd) "Keine Macht den Dogmen"– Das offizielle Motto der Proteste wegen Benedikts XVI. Auftritt in Berlin war nicht die einzige Botschaft, für welche die rund 15.000 Teilnehmer der Demo gegen die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes und andere heikle Ideen eingetreten sind. Deshalb zeigten sie auf unzähligen Schildern und Plakaten, was sie darüber wirklich denken. hpd präsentiert eine Auswahl. Alle Fotos: Arik Platzek / Wawa
Als der Besuch Papst Benedikts XVI. in Deutschland angekündigt wurde, meldeten sich sofort die Feinde der Kirche und militanten Atheisten und kündigten ihre Proteste an. Und als der Papst dann in Deutschland ankam, berichteten die Medien mit großem Eifer über die Protestierer, viele von ihnen mehr und zuerst über die Proteste gegen den Papst als über das, was er sagte und mit welcher Freude und mit welchem Respekt er von vielen Menschen, auch von Nicht-Katholiken, empfangen wurde. Die zu den Protesten gehörigen Bilder zeigten lächerliche Karikaturen, gehässige Fratzen, Vermummte, Verkleidete im Stil einer Loveparade. All dies ist (wie auch der Papst selbst anmerkte) in einer Großstadt wie Berlin eigentlich "normal" und sicher nicht der Rede wert.
Und doch, angesichts dieser aggressiven und hasserfüllten "Proteste" waren auch besorgte Stimmen zu vernehmen. Und doch, Christen sollten sich keine Sorgen machen, sondern zunächst einmal einstimmen in das "Lachen Gottes". Denn im Psalm 2 heißt es "Warum toben die Völker, warum machen die Nationen vergebliche Pläne? Die Könige der Erde stehen auf, die Großen haben sich verbündet gegen den Herrn und seinen Gesalbten. Laßt uns ihre Fesseln zerreißen und von uns werfen ihre Stricke! Doch er, der im Himmel thront, lacht, der Herr verspottet sie."
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Papst würdigt Luther und fordert stärkeres Glaubenszeugnis
Papst Benedikt XVI. hat Martin Luther als leidenschaftlichen Gottsucher gewürdigt. Er appellierte am Freitag im Erfurter Augustinerkloster an die Kirchen, in einer zunehmend säkularisierten Gesellschaft ein gemeinsames Zeugnis des Glaubens zu geben. Das sei die wichtigste ökumenische Aufgabe. (...) Mit Blick auf Luthers Suche nach dem gnädigen Gott beklagte Benedikt XVI. mangelndes Sündenbewusstsein der modernen Menschen. «Sofern man heute überhaupt an ein Jenseits und ein Gericht Gottes glaubt, setzen wir doch praktisch fast alle voraus, dass Gott großzügig sein muss und schließlich mit seiner Barmherzigkeit schon über unsere kleinen Fehler hinwegschauen wird.» Doch das Böse, dass Menschen heute anrichteten, sei keineswegs eine Kleinigkeit, sagte der Papst mit Blick auf Korruption, Geldgier, Umweltzerstörung und eine ungerechte Verteilung von Reichtum. (...) Schneider mahnte konkrete Fortschritte in der Ökumene an. Er äußerte die Hoffnung, dass die Kirchen ihren «Eigen-Sinn» überwinden und «getrennt gewachsene Traditionen als gemeinsame Gaben» verstehen könnten. «Danach sehnen sich viele Menschen in allen Regionen Deutschlands.» Zwar hätten die Kirchen frühere Feindschaften überwunden und lebten ihren Glauben schon vielfach gemeinsam; zudem erkennten die Kirchen das Sakrament der Taufe wechselseitig an. «Das ist ein großer Fortschritt», betonte der Ratsvorsitzende. Damit könnten die Kirchen aber noch nicht zufrieden sein. Schneider, der den Papst als «Bruder in Christus» anredete, ermunterte das Kirchenoberhaupt, Luther als «Scharnier zwischen unseren Kirchen zu verstehen, weil er zu beiden Kirchen gehört». Die Reformatoren hätten die Reformation als Umkehr der Kirche zu Christus verstanden. Der Ratsvorsitzende versicherte, dass die evangelische Kirche das Reformationsjubiläum 2017 nicht im «Geist triumphalistischer Großspurigkeit» begehen werde...
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Viel Platz für den Papst: Public Viewing stößt auf wenig Resonanz
Auf der riesigen Leinwand jubeln die Massen und warten auf den Papst in Etzelsbach. Die Stimmung auf dem Erfurter Beethovenplatz ist dagegen deutlich verhaltener: Kaum hundert Zuschauer haben sich zum Public Viewing in der Nähe des Landtages eingefunden. Dabei waren die Veranstalter auf Menschenmassen eingestellt.
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TrotzAnbiederungsoffensive...
vor allem durch Ilse Junkermann (Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland) und Katrin Göring-Eckardt (Präses der Synode der EKD)...
sowie Nikolaus Schneider (Vorsitzender des Rates der EKD)...
Papst Benedikt XVI feiert mit der Spitze der Evangelischen Kirche einen ökumenischen Gottesdienst, lehnt aber in seiner Predigt konkrete Zugeständnisse an die Ökumene ab.
Papst-Treffen mit Missbrauchs-
opfern - "Eine bedeutungslose Geste"
(...) Nach dem Treffen mit dem Kirchenoberhaupt würden sich eine Handvoll misshandelter Personen für eine Weile besser fühlen, sagte Emmanuel Henckens von der internationalen Opfer-Organisation Snap („Survivors Network of those Abused By Priests“, Netzwerk der Überlebenden des Missbrauchs durch Priester). „Aber das Treffen mit dem Papst wird nichts daran ändern, dass Priester endlich aufhören Kinder zu belästigen oder Bischöfe davon abhalten Verbrechen zu vertuschen.“ Das Treffen sei eine „doch letztlich bedeutungslose Geste eines Mannes, der sehr leicht Kinder schützen könnte, aber sich weigert, dies zu tun“. Snap haben sich nach eigenen Angaben 12.000 Missbrauchsopfer angeschlossen.
Mit der Arroganz des Vatikans
Papst Benedikt XVI hat im Bundestag eine vielbeachtete Rede gehalten. Aber gehörte sie an diesen Ort? Nein - sagt der Jesuit und Sozialethiker Friedhelm Hengsbach. Sie sei eine Provokation.
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Wenn man...
...Journalisten dabei beobachten muss, wie sie den letzten Rest ihrer Distanz aufgeben und sich an den Papst heranschmeißen, wenn man im Fernsehen die Konvertitin Gabriele Kuby ertragen muss, die geradezu geifernd ihre ultrakonservativen Thesen in Talkshowrunden abfeuert, wenn Gloria von Thurn und Taxis trotz (oder vielleicht gerade wegen?) ihres unerträglichen Geplappers über den Abtreibungsmord und die "schnackselnden" Schwarzen den päpstlichen Gregorius-Orden verliehen bekommt, der sie dazu berechtigt, mit einem Pferd in den Petersdom einzureiten - dann möchte man aus Scham den Beruf wechseln, das TV-Gerät zum Fenster hinauswerfen und das Pferd erschießen.
Kehraus für Benedikt
Was des einen Freud, ist des anderen Leid. Und so feierten rund 240 Papstkritiker am Sonntagabend im Freiburger Vorderhaus unter dem Titel "Bye-Bye, Pope!" eine ausgelassene Abschiedsparty, während in der Stadt nach dem Mega-Event-Wochenende gerade die Polizeikolonnen abziehen und letzte Absperrgitter und Dixie-Klos verladen werden. Das Programm dieser Benefiz-Veranstaltung: Eine Art kabarettistischer Kehraus mit Satire und Musik, zu dem sich 26 Künstlerinnen und Künstler zusammenfanden und dessen Erlös dem Netzwerk b für Betroffene sexualisierter Gewalt zugute kommt.
Und so wundert es auch nicht, dass sich schon im Hof jede Menge verkleideter Nonnen, Mönche und Priester tummeln. "Nein zum Gummi, ja zum Samen – Amen!" schmettert Kabarettist Frank Sauer im Talar leidenschaftlich in die Menschenmenge, während er ein gefülltes Kondom wie einen Klingelbeutel schwenkt. Und auch die Freiburger Frauen-A-Cappella-Band "Die Giselas" hat sich in züchtigen Ordensschwester-Habit gekleidet, um beim Gospel trotz beseeltem Blick und sphärischer Kopfstimme ganz kess mal Straps, mal Bierdose aufblitzen zu lassen. Kurz – Die Stimmung ist prächtig, die Meinung einhellig: Geh mit Gott, Benedikt, aber geh! Gepredigt wird dann aber trotzdem jede Menge – wenn auch nicht von der Kanzel und ganz anders als gewohnt . . .
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Eventplanung
Da ja jetzt, pünktlich zum letzten Lichterfest glühender Heiligkeit und guter Geschäfte, alle Papst und Päpstin sind, es aber leider keine Sonderrechte für die römisch-katholische Kirche gibt, - erlaube ich mir schon mal im Voraus, die anstehende Liste religiöser Events anzukündigen. Die Büchse der Pandora, hat ja bereits schon jemand anderes geöffnet.
Uns're
Ehre heißt Treue - Papst fordert absolute Vatikan-Treue
FREIBURG/ERFURT. Papst Benedikt XVI. beendete gestern seinen Staatsbesuch in seiner Heimat Deutschland. Vor 100.000 Gläubigen in Freiburg mahnte er die katholische Kirche in Deutschland zur Einheit und zur Treue zu Rom.
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Der verlorene Vater
Deutsche Katholiken gehen auf Distanz zu ihrem Papst. Sie wollen eine Kirche diesseits autoritärer Allüren.
Atheisten waren früher mal bedauernswerte Menschen. Sie hatten keinen Gott, sie waren ganz allein im Universum, und sie wussten nicht, wohin die letzte Reise geht. Daran hat sich zwar seit Feuerbach nicht viel geändert, doch in diesen Tagen müssen Christen Gottlose beneiden. Denn wer keinen Gott hat, hat auch keinen Papst. Und wer keinen Papst hat, braucht sich nicht von ihm zu distanzieren. Jene Katholiken aber, die hierzulande immer zahlreicher gegen Benedikt XVI. als Restaurator ihrer Kirche opponieren, deren beste Argumente seit Jahren ungehört verhallen, werden durch die Feier des Bestehenden beschämt. Man sieht ihr dringendes Reformverlangen, man hört das dröhnende Schweigen der Kurie, und man denkt an Arno Schmidt, der einmal schrieb: »Wenn ich nicht von Geburt an Atheist wäre, würde mich der Anblick Deutschlands dazu machen.«
Was ist eigentlich so unerträglich an diesem deutschen Papst? Warum muss die KirchenVolksBewegung ihn gleich mit ein paar Hundert kritischen Botschaften begrüßen? Weil er selber die Welt nicht erträgt. Benedikt nennt die freie Gesellschaft eine »Diktatur des Relativismus« und eine »Kultur des Todes«. Er stilisiert die Religion zur Gralshüterin der Moral und verprellt damit nicht nur Atheisten, sondern alle, die unsere aufgeklärte Ethik, unsere von Göttern unabhängigen Gesetze für einen Fortschritt halten. Als Joseph Ratzinger noch Chef der Glaubenskongregation war, erklärte er, warum Rom keine innerbetriebliche Demokratisierung braucht: »Wir wissen ja, dass die Demokratie selbst ein gewagter Versuch ist, dass das Entscheiden nach dem Mehrheitsprinzip nur einen bestimmten Rahmen menschlicher Dinge regulieren kann. Es wird zum Unding, wenn es auf Fragen der Wahrheit, des Guten selbst ausgedehnt würde.« Was wahr und gut ist, ist nicht diskutierbar?
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Studie Päpstliche Staatsbesuche: Außer Spesen nichts gewesen
Anfang September des letzten Jahres absolvierte Benedikt XVI. in Großbritannien seinen Staatsbesuch. In London gingen damals 20.000 Menschen aus Protest gegen den Papst auf die Straße, 100.000 Gläubige umjubelten ihn. Eine Studie ergab nun, dass bei der Mehrheit der Briten außer Spesen fast nichts vom Papstbesuch hängen geblieben ist. Neun von zehn Befragten meinten, der Besuch habe an ihrer moralischen Haltung nichts geändert.
Mit seinem dritten Deutschland-Besuch hat Benedikt XVI. seinen Landsleuten ein Geschenk gemacht. Und die haben es dankbar und herzlich angenommen.
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Endlich geht ER dahin, wo er hingehört...
FREIBURG. (hpd) Nun ist der Spuk vorbei. Was aber wird nach Jahrzehnten von den unter demokratischer Perspektive würdelosen Auftritten übrig sein? Vergessen, allenfalls Scham. Die Hymnen der Papstbejubler werden nicht das letzte Wort sein. Wir müssen nur abwarten.
09.11
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Kniebeuge vor dem Kreuz - denn das Christentum ist so einmalig wie sein Gründer
"Die Kniebeuge vor dem Kreuz ist je ein Sich-Hineinknien in die Wirklichkeit der Welt, und es gibt keine andere Religion, die so ehrlich den Blick in die Wirklichkeit aushält wie unsere Religion." Das betonte Bischof Heinz Josef Algermissen am Sonntag in Hanau-Steinheim. Der Oberhirte feierte ein Pontifikalamt auf dem Wallfahrtsplatz vor St. Nikolaus anlässlich der Kreuzwallfahrt. Das Christentum sei so einmalig wie sein Gründer, der überhaupt nicht auf eine Stufe zu stellen sei etwa mit Buddha, Mohammed oder Konfuzius, hob Algermissen hervor. Das Christentum blicke niemals weg, es blicke hin, und auch Gott schaue nicht weg, sondern liebend hin.
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09.11
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Kirchliches Arbeitsrecht: Abmahnungen, Angst und Schikane
Beschäftigte sprechen über die Situation in kirchlichen Unternehmen. Frank Bsirske geißelt sie auf dem Ver.di-Kongress als "vordemokratische Zustände".
Als Jörg Bauer zu einer Demonstration für das Streikrecht in kirchlichen Einrichtungen aufrief, brach der Kleinkrieg wieder aus. Der Altenpfleger im diakonischen Wichernstift in Delmenhorst hat die Flugblätter dreimal in den Schaukasten gehängt. Der Arbeitgeber nahm sie immer wieder ab. "Am Ende haben sie den Schaukasten abmontiert."
Der 56-Jährige ist Auseinandersetzungen gewohnt, mit seinen Abmahnungen könne er mittlerweile Wände tapezieren, sagt Bauer, der so gar nicht wirkt wie ein gestandener Arbeitskämpfer. "Ich habe ein gutes Nervenkostüm. Und ein großes Ungerechtigkeitsempfinden."
Als die Altenpfleger vor einiger Zeit zu Sanierungszwecken in eine GmbH ausgegliedert wurden, unterschrieben er und zehn weitere der knapp 100 Mitarbeiter die neuen Verträge nicht. "Die Diakonie sagte, die Löhne sind zu hoch, sie müssen 20 Prozent an den Gehaltskosten einsparen. Da haben wir nicht mitgemacht."
Stattdessen klagten sie - und gewannen. Doch da hatten die anderen aus Angst bereits unterschrieben. Das 13. Monatsgehalt war weg und statt 38,5 mussten sie fortan 40 Stunden arbeiten. Pflegehelfer, die vorher 1.600 Euro brutto erhielten, bekamen nun 150 Euro weniger.
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Die Angriffe richteten sich nicht nur gegen die römisch-katholische Kirche, sondern gegen „alle Christen, die ihren Glauben wider den Hauptstrom des Zeitgeistes klar bekennen“. (...)
Bemühungen des Papstes werden „leider oft verkannt“
Die Internationale Konferenz Bekennender Gemeinschaften richtete eine Grußbotschaft an das katholische Kirchenoberhaupt. Darin heißt es: „Es ist für uns eine große Freude und Ehre, dass Sie das Land der Reformation besuchen und diesen Besuch nicht nur zur Stärkung der Gläubigen Ihrer Kirche nutzen wollen, sondern auch dazu, die geistlichen Beziehungen zu den Christen anderer Kirchen zu pflegen und zu vertiefen. Die Bekennenden Gemeinschaften begrüßten die „leider oft verkannten Bemühungen“ des Papstes „um eine nachhaltige und volle Einheit aller, die an den dreieinigen Gott und an Jesus Christus als Herrn und Erlöser glauben“. Besonders die beiden Jesusbücher von Benedikt XVI. hätten „einen tiefen und überaus positiven Eindruck auch bei vielen Christen hinterlassen“, die der katholischen Kirche nicht angehören.
Worin sich Bekennende Christen und der Papst einig
Viele bekennende Christen unterschiedlichster Kirchen und Konfessionen unterstützten auch den engagierten Einsatz des Papstes für eine Neuevangelisierung Europas, den Schutz von Ehe und Familie und das unantastbare Lebensrecht aller Menschen. Abschließend heißt es: „Wir wünschen Ihnen von Herzen einen reich gesegneten, frohen und bewahrten Aufenthalt in Deutschland. Mögen durch Ihren Dienst der Verkündigung und Lehre hier und anderswo noch viele Menschen gesegnet, im Glauben gestärkt und zum Glauben geführt werden!“ Unterzeichner der Grußbotschaft sind neben dem Vorsitzenden der Internationalen Konferenz Bekennender Gemeinschaft, Pastor Rüß, dessen Stellvertreter Andreas Späth (Bad Windsbach/Mittelfranken), der Ehrenvorsitzende Prof. Peter Beyerhaus (Gomaringen bei Reutlingen) und der Vorsitzende der Theologischen Kommission der Konferenz, der Pfarrer und Dozent Werner Neuer (Bettingen bei Basel). In dem Zusammenschluss engagieren sich evangelische Christen in Zusammenarbeit mit katholischen und orthodoxen Kräften für eine „christozentrisch-trinitarische Bekenntnis-Ökumene“.
Freude über die Ansiedlung der Ordensgemeinschaft der "Legionäre Christi" herrscht bei einer ersten gemeinsamen Besichtigung der ehemaligen Hotelberufsfachschule "Bavaria" bei allen Beteiligten - allen voran Generalvikar Dr. Klaus Metzl, der sich freundschaftlich hinter die "Legionäre" stellt. Im Mai 2012 soll der Umzug erfolgen. Der Orden ist umstritten: wegen sexuellen Missbrauchs durch seinen Gründer (aktuell hat ein US-Gericht eine Klage zugelassen), aber auch ob seiner sehr konservativen, fundamentalistischen Ausrichtung.
Glockenstreit: Kirchengemeinde muss leiser läuten
HAUNDORF - In dem westmittelfränkischen Dorf läuteten die drei Kirchenglocken von St. Wolfgang nicht nur zu jeder Tages- und Nachtzeit, es wurde auch erbittert um den Brauch gestritten. Ein Rentner zog wegen des häufigen und lauten Glockenschlags vor Gericht. Nun nimmt der Streit um das Glockengeläut in St. Wolfgang ein Ende. Das Verwaltungsgericht Ansbach hat entschieden, dass die Lautstärke reduziert werden muss.
09.11
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Katholische Nachrichten:Berlin: Was für ein Hass gegen Christen!
Zu einer Konfrontation mit Linksradikalen kam es beim „Marsch für das Leben“ am 17. September in Berlin. Ein Kommentar von Helmut Matthies/Evangelische Nachrichtenagentur idea - UPDATE: Kurzvideo mit Rede von Martin Lohmann
09.11
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Gott wird bestreikt
»Gott kann man nicht bestreiken.« Mit solchen Sprüchen kontern die Kirchenoberen Forderungen der Beschäftigten bei Diakonie und Caritas nach Anerkennung ihrer Grundrechte. Für die 1,3 Millionen Betroffenen gelten keine Tarifverträge, die Arbeitsbedingungen werden letztlich einseitig diktiert. Das Betriebsverfassungsgesetz kommt nicht zur Anwendung, selbst das Recht auf Streik wird bestritten. Dagegen macht die Gewerkschaft ver.di nun mobil. In der kommenden Woche will sie Mitarbeiter diakonischer Einrichtungen in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hamburg zu Arbeitsniederlegungen und Protesten aufrufen. »Schluß mit der Benachteiligung und den vordemokratischen Zuständen in kirchlichen Wirtschaftsunternehmen«, forderte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirkse am Mittwoch beim Bundeskongreß seiner Organisation in Leipzig.
»Wir bestreiken die Kirchenoberen, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben«, so Maike Hecheltjen vom evangelischen Krankenhaus Oldenburg. Das Landesarbeitsgericht Hamm habe das Streikrecht der Kirchenmitarbeiter bestätigt. »Und dieses Recht werden wir auch nutzen.« Schließlich verhielten sich die kirchlichen Altenheim- und Krankenhausträger ebenso marktwirtschaftlich wie andere Einrichtungen. »Die Arbeitsbedingungen sind genau die gleichen, nur sollen wir unter dem Deckmäntelchen der Nächstenliebe kleingehalten werden«, so die ver.di-Aktivistin. Hintergrund ist das noch aus der Weimarer Verfassung stammende Selbstbestimmungsrecht der Kirchen bei personellen Angelegenheiten. Gedacht war es dafür, daß der Staat der Kirche bei der Besetzung von Pfarrstellen oder Bischofsämtern nicht reinreden kann. An Krankenschwestern und Putzfrauen hatte man seinerzeit wohl weniger gedacht.
Über Jahrzehnte haben sich die kirchlichen Wirtschaftsunternehmen an den Tarifen des öffentlichen Dienstes orientiert. Doch das ist vorbei. Heute erhalten beispielsweise Krankenpfleger in der Eingangsstufe bei der Diakonie in Westdeutschland Bsirske zufolge 13,41 Prozent weniger als ihre Kollegen in kommunalen Kliniken. Im Osten liegt der Unterschied bei 18, im Falle von Geringqualifizierten gar bei bis zu 30 Prozent. »Viele diakonische Einrichtungen bestreiten elementare Arbeitnehmerrechte und verschaffen sich auf diesem Wege Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Unternehmen – diese Ungleichbehandlung muß ein Ende haben«, kritisierte Ellen Paschke vom ver.di-Bundesvorstand. Das Sonderrecht der Kirchen müsse abgeschafft werden, das Streikrecht müsse für alle gelten. Bsirske merkte an, daß das Recht auf Streik grundgesetzlich und selbst im Notstandsfall geschützt sei. »Kirchliche Unternehmen und Einrichtungen, die sich wie stinknormale Arbeitgeber verhalten, müssen sich gefallen lassen, auch wie stinknormale Arbeitgeber behandelt zu werden. Streik ist auch hier legitim – und er ist legal.«
»Der kirchliche Arbeitgeber verhält sich zum Teil schlimmer als andere, weil er weiß, daß er keine Sanktionen zu befürchten hat«, sagt Jörg Bauer von der evangelischen Altenpflegehilfe in Delmenhorst und nennt ein drastisches Beispiel: Als Beschäftigte sich weigerten, niedrige Gehälter in einer ausgegliederten GmbH zu akzeptieren, seien sie auf eine »Prangerliste« gesetzt und die Kollegen aufgefordert worden, auf sie »einzuwirken«. In der Folge seien Beschäftigte auch körperlich bedroht worden, berichtet Bauer. Gegen solcherart »christlicher Nächstenliebe« setzen sich die Gewerkschafter nun zur Wehr.
09.11
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"Es gibt auch eine Diktatur der Toleranz"
Kardinal Kurt Koch, Präsident des Ökumene-Rates im Vatikan, sieht ein gemeinsames Abendmahl von Katholiken und Protestanten noch in sehr weiter Ferne. Im Interview erläutert er zudem, welche Hindernisse er noch auf dem Weg zur Einheit der Christen sieht.
(...)
FOCUS Online: In Deutschland sind die Diskussionen innerhalb der katholischen Kirche sehr lebhaft: Wie sieht man das in Rom? Koch: Auseinandersetzungen sind ein Zeichen von Leben. Ich bedaure freilich am meisten, dass diejenigen, die das Wort Toleranz ständig benutzen, manchmal sehr intolerant sein können. Es gibt auch eine Diktatur der Toleranz. Toleranz heißt doch, dass ich den anderen Menschen in seinem Anderssein akzeptiere. Ich frage mich auch bei den Atheisten, warum sie so kämpferisch sind. Denn wenn ich an etwas nicht glaube, würde ich nicht so viel Energie in den Kampf dagegen investieren.
FOCUS Online: Atheisten werden auch in Deutschland stärker. Koch: Ich empfinde den kämpferischen Atheismus nicht als große Herausforderung, denn was ich da so lese, geht über einen vulgären Atheismus vergangener Zeiten nicht hinaus. Das größere Problem ist für mich der Agnostizismus, der die Frage offen lässt, ob es Gott überhaupt gibt oder nicht.
09.11
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Die Reise wird schwierig
Am Auftritt Papst Benedikt XVI im Deutschen Bundestag gibt es öffentliche Kritik.
09.11
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"Ein Ketzer nimmt sich das Recht auf Neugier und eigenes Denken"
Interview mit Arnd Brummer, Chefredakteur des evangelischen Monatsmagazins "chrismon"
Ausgerechnet kurz vor dem Papstbesuch ging der Chrismon-Chefredakteur Arnd Brummer mit seinem Buch "Unter Ketzern. Warum ich evangelisch bin" an die Öffentlichkeit. Brummer schildert darin, wie und warum er Anfang der 90er Jahre von der katholischen zur evangelischen Kirche konvertierte. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung sorgte für Irritationen bei der Katholischen Kirche. EKD-Synodenpräses Göring-Eckardt distanziert sich daraufhin von "Unter Ketzern": "Das Bild, das Herr Brummer zeichnet, ist nicht das Bild, das ich von der katholischen Kirche heute habe".
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09.11
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Eugen Drewermann: "Gott bedarf keiner Vertreter"
Zum bevorstehenden Papstbesuch in Deutschland richtet der Theologe Eugen Drewermann in SWR2 eine Botschaft an Joseph Ratzinger: "Befreien Sie sich selbst von der notorischen neurotischen Verfälschung des Lebens durch ein Lehren in doktrinären Dogmen".
Offener Brief des Theologen Eugen Drewermann an Joseph Ratzinger - Papst Benedikt XVI anlässlich seines Besuchs in Freiburg. SWR2 Journal am Morgen vom 19.9.2011
WAZ: Schavan und Nahles kritisieren Boykott der Papstrede
Essen (ots) - Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat die Abgeordneten, die der Papstrede im Bundestag fernbleiben wollen, massiv kritisiert. "Dafür habe ich kein Verständnis", sagte Schavan den Zeitungen der Essener WAZ-Gruppe (Mittwochausgaben). Der Papst sei nicht nur das Oberhaupt der katholischen Kirche, "sondern auch einer der größten Denker unserer Zeit". SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles bezeichnete es als "unhöflich", der Rede im Bundestag fernzubleiben und mahnte gegenüber dem Papst "Respekt" an. Nahles erinnerte: "Wir haben auch George W. Bush und Wladimir Putin im Bundestag angehört."
09.11
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Wie manSeliger wird
Mit Benedikt XVI. kommt jener Papst nach Deutschland, der den Faschistenkomplizen Pius XII. selig sprechen will. Pius hat als Papst zu den Gräueltaten und den Angriffskriegen Deutschlands geschwiegen.
Wenn man ihre Heiligenlegenden liest“, schrieb bereits vor 250 Jahren Claude Adrien Helvétius, der Freund Voltaires, „findet man die Namen von tausend heiliggesprochenen Verbrechern.“ Übertrieben? Doch begrüßt das offizielle Berlin nicht gerade in dieser Woche einen Papst, der auch noch den größten der klerikalen Faschistenkomplizen, Eugenio Pacelli, Papst Pius XII. (1939-1958), zur „Ehre der Altäre“ zu erheben sucht?
Seit den Nuntiaturen in München und Berlin von nicht wenigen gutgläubigen Germanen fast vergöttert, bewunderte Pacelli seinerseits die „großen Eigenschaften dieses Volkes“, wie gewiss nicht minder (und allen ideologischen Irritationen, allen Wunden des Kirchenkampfs zum Trotz) die großen Eigenschaften seines „Führers“, mit dem am 20. Juli 1933 das Konkordat geschlossen wurde, ein „unbeschreiblicher Erfolg“ für Hitler, verschaffte es ihm doch vor aller Welt Legalität. Pacelli hatte Hitler den Weg gebahnt, indem er die mit rheinischen Großindustriellen verbundene Zentrums-Partei, das politische Instrument der Kurie in Deutschland, „mehr nach rechts“ sich orientieren, „eine Regierung der Rechten“ bilden hieß. Verfechter eines autoritären Staates und einer autoritären Kirche, hatte er Hitler schließlich über seine Zentrumsfreunde Wilhelm Marx, Dominikaner-Terziar, dreimal deutscher Reichskanzler, über den Kirchenrechtsprofessor und Zentrumsvorsitzenden Ludwig Kaas, Päpstlicher Hausprälat und Apostolischer Protonotar, sowie über Franz von Papen, nachmaliger Päpstlicher Kammerherr und Stellvertreter Hitlers, auch entscheidend mit zur Macht verholfen, worüber der Nuntius in Berlin, Pacelli-Nachfolger Cesare Orsenigo, offen frohlockte.
Kurz darauf unterstützte Pacelli, nun einflussreicher Kardinalstaatssekretär Pius XI., Mussolinis abessinische Expansion, jenen traurig schmutzigen Triumph über ein hoffnungslos unterlegenes Volk mittels der Segnungen auch einer vatikanischen Munitionsfabrik, mittels Bombenflugzeugen, Madonnenbildern, Giftgas und Flammenwerfern, während er dies alles zugleich durch die Bischöfe Italiens als heilig, als Kreuzzug, Evangelisation und große zivilisatorische Wohltat an den äthiopischen „Barbaren“ propagieren ließ.
Und weiter gleich, Schlag auf Schlag, ein noch grandioseres, noch gnadenreicheres, 600 000 Spaniern das Leben kostendes Gemetzel, der Bürgerkrieg, global in eine „rote Weltrevolution“ umgelogen (unter 473 spanischen Parlamentsabgeordneten saßen 15 Kommunisten). Ein gar frommes Schlachten somit wieder, in dem Staatssekretär Pacelli die „sehr edlen christlichen Gefühle“ Francos feierte, eines Rebellen, der sich selbst „Kämpfer Christi“ und „Werkzeug der Vorsehung“ nannte und noch nach dem Krieg, laut Schätzungen des italienischen Außenministers Graf Ciano, täglich in Sevilla 80, in Barcelona 150, in Madrid 200 bis 250 Gefangene hinrichten, der allein in den ersten Jahren nach Ende des Bürgerkrieges bis zum Frühjahr 1942, da er auf Wunsch Pius XII. begann, „die alten christlichen Traditionen“ wieder aufzunehmen, mehr als 200 000 Menschen erschießen ließ.
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Penis-Riese lehnt Porno-Rollen ab US-Schauspieler Jonah Falcon hat den vermutlich längsten Penis. Obwohl er deshalb keine ernsten Rollen mehr bekommt, lehnt er Jobs in Pornos ab.
In diesen Dingen steckt Männlichkeit
Ob im Wald oder am Himmel – Manneskraft kann man nicht nur zwischen den Beinen der Herren bewundern. BILD.de zeigt, wo Ihnen ein Penis begegnen kann.
PENIS UND BITTE KEINE KOMPLEXE
Viele Männer sind mit der Ausstattung ihres Penis nicht zufrieden. Schluss mit Komplexen! Fünf Zentimeter reichen (für die Zeugung).
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Diekmann zieht den Kürzeren
Die taz muss für ihre Penis-Satire kein Schmerzensgeld an Bild-Chefredakteur Kai Diekmann zahlen. Der Text, der auf der Wahrheit-Seite der taz erschien, darf jedoch nicht weiter verbreitet werden, urteilte gestern die Pressekammer des Berliner Landgerichts. Da es sich erkennbar um eine Satire gehandelt habe, sei der Eingriff in das Persönlichkeitsrecht Diekmanns nicht schwer genug gewesen, um eine Geldentschädigung zu rechtfertigen, erläuterte eine Justizsprecherin das Urteil. Der Bild-Chef stehe exemplarisch für die Berichterstattung des Blattes. Wer mit der Intimsphäre anderer Menschen "nicht nur vorsichtig" umgehe, müsse auch einstecken können. Diekmann hatte die taz auf ein Schmerzensgeld von 30.000 Euro verklagt.
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Tatsächlich fragt man sich, ob es für Diekmann nicht besser gewesen wäre, den Artikel zu ignorieren. Auch in seinem eigenen Haus wird seit Wochen darüber gejuxt. Der „Spiegel“ leitete kürzlich einen Artikel über die Springer-Presse mit der Frage ein, warum Diekmann ausgerechnet gegen diesen „taz“- Artikel vorgehe. Als dieselbe Zeitung schrieb, in Oslo hätten Jugendliche ein menschliches Gehirn gefunden, und sie Diekmann aufrief, er möge sich bei der norwegischen Polizei melden („Es mag Ihnen noch nicht aufgefallen sein, aber Ihnen fehlt etwas Wichtiges“), da wehrte sich Diekmann nicht.
Diekmann gefällt Pimmel über Berlin
Fünf Stockwerke hoch ist der Penis von BILD-Chefredakteur Kai Diekmann, der (...) am Rudi-Dutschke-Haus hängt. Das erigierte, rosa Geschlechtsteil ist der Mittelpunkt des Werkes von Peter Lenk, der mit seinen Skulpturen immer wieder für Aufregung sorgt. Sein neuestes Werk hängt an unserer Ostwand, also in Richtung der BILD-Zeitung, die nur einen Steinwurf von der taz entfernt an der Kreuzung.
Christliches Medienmagazin: Des einen Freund, des anderen Feind
Schon eine Woche vor dem Papstbesuch steht fest: Zahlreiche Gegner des Pontifex werden demonstrieren, ein Teil der Opposition wird seine Rede im Bundestag boykottieren. Nun erhält Benedikt XVI. aber Zuspruch von der auflägenstärksten deutschen Zeitung. Die "Bild" will das Axel-Springer-Haus in Berlin mit der Titelseite "Wir sind Papst!" verhüllen lassen.
kreuzmeldungen
‘Bild’ zeigt Papst im Riesenformat + Engstirnige und kleinkarierte Genossen + Berliner Erzbischof kritisiert schäumende Bundestagsschwuchtel + Unbelehrbar den Fehlern der Vergangenheit verhaftet + Ohne Sanktionen geht es nicht
Staatsanwaltschaft Berlin
Turmstraße 91
10559 Berlin
Per Telefax voraus: 030/90143310 16. September 2011
Hiermit erstatten wir
gegen Herrn
Kai Diekmann,
Chefredakteur der BILD-Zeitung, Axel-Springer-Straße 65,
10969 Berlin
S t r a f a n z e i g e
wegen Beleidigung gem. § 185 StGB.
Begründung:
Wie allgemein bekannt, beabsichtigt der Chefredakteur der BILD-Zeitung die Titelseite des Blattes vom 20.4.2005 mit der Schlagzeile "Wir sind Papst" auf einer 45 x 64 m großen Plane am Axel-Springer-Haus in Berlin zu zeigen.Das Wort "Wir" suggeriert, dass alle Deutschen "Papst sind". Die Schlagzeile unterstellt eine besondere Identifikation der deutschen Bevölkerung mit dem Papst, was auch durch die Gesellschaft für deutsche Sprache bestätigt wurde, als sie im Jahr 2005 die Schlagzeile zu den "Wörtern des Jahres" erklärte, weil sie sprachlich einprägsam sei und eine bestimmte Stimmung in der Bevölkerung wiedergespiegelt habe (vgl. Wikipedia, "Wir sind Papst").
Diese Unterstellung betrifft jeden Deutschen. Damit ist sie eine Kollektivbeleidigung all jener, die sich nicht mit dem Papst identifizieren. Für sie ist eine solche Identifikation ehrenrührig. Diese Ehrenrührigkeit ist nicht nur subjektiver Art, sondern liegt auch objektiv auf der Hand: Der gegenwärtige Papst ist nachweisbar Hauptverantwortlicher für die Etablierung und Aufrechterhaltung eines weltweiten Systems der Vertuschung und Begünstigung klerikaler Kinderschändungen. Die Verbrechen waren ihm in seiner Funktion als Präfekt der Glaubenskongregation bestens bekannt und wurden auf sein Geheiß als päpstliches Geheimnis vertuscht und der deutschen Strafgewalt entzogen. Es handelt sich um ein über Jahrzehnte begangenes Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Zu diesem Ergebnis kommt auch der britische Kronanwalt Geoffrey Robertson in seinem Buch "Angeklagt: Der Papst", das wir beifügen. Gegen Joseph Ratzinger sind deshalb beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag umfangreiche Strafanzeigen anhängig (vgl. http://hpd.de/node/11949). Eine davon wird in dem Buch von Sailer/Hetzel "Der Fall des Papstes" dokumentiert, das wir ebenfalls beifügen.
Die ehrenrührige Vereinnahmung aller Deutscher zugunsten eines Mannes, der massenhafte Sexualverbrechen gedeckt und begünstigt hat, stellt eine strafbare Ehrverletzung dar. Hiergegen richtet sich die vorliegende Strafanzeige. Der Unterzeichner stellt zugleich Strafantrag.
Dieter Potzel
Freie Bürger für demokratische Werte (GbR)
"Papst" und "Hitler" in Berlin
BERLIN. (hpd) Zwei Künstler wandelten als Hitler und Papst verkleidet durch Berlins Zentrum, um auf das Reichskonkordat von 1933 zwischen dem Vatikan und dem Deutschen Reich hinzuweisen, das bis heute gilt. Damit lösten sie sehr unterschiedliche Reaktionen aus. Vor dem Bundestag wurde das Künstler-Duett schließlich von der Polizei kurzzeitig abgeführt und einer strafbaren Handlung beschuldigt.
Entschiedene Kritik an der Türkei haben am Montag Unions-Fraktionschef Volker Kauder und der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider geübt. Im Rahmen eines Unions-Kongresses sprachen sie zum Thema Christenverfolgung. Schneider warnte jedoch zugleich vor einer verallgemeinernden Empörung über den Islam
Der Papst und die pädophilen Priester
Papst Benedikt XVI hat 2008 versprochen, "Pädophile undbedingt vom Priesteramt auszuschließen". Hat er Wort gehalten?
Peter Seewald - gestern Marx-, heute Ratzinger-Verehrer: Die Stimmung vor dem Papstbesuch ist Meinungsmache. Die Euphorie wird weggeschrieben. (...) Der "unglaubliche Einbruch" von Mitgliederzahlen der Katholischen Kirche findet so nicht statt. Wenn Sie vergleichen mit anderen Institutionen: die SPD hat 50 Prozent ihrer Mitglieder verloren und die Katholische Kirche ist nach wie vor die stärkste Glaubensgemeinschaft in Deutschland - weltweit ohnehin; und das wird oft vergessen.
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Notker Wolf - oberster Benediktinermönch und INSM-Mietmaul (klick, klick & klack): Der Papst geht ganz klar seinen Weg, wie er ihn vor seinen Gewissen nach als richtig empfindet (denn) von wem soll er sich belehren lassen außer von Jesus Christus? (...) Und ich würde auch mal eines dazu (- zum Kindermissbrauch) sagen: Also bei mir kann die Kirche einen Blödsinn machen. was 'se woll'n - ich glaub an Jesus Christus, das ist der Grund, weshalb ich in der Kirche bin und nicht etwa deshalb, weil da ein paar oder einige oder auch viele 'ne Dummheit machen... Wenn wir unsere Kirchengeschichte angucken, da hätte ich längst austreten müssen, ach nee... (- Johannes Friedrich - Landesbischof von Bayern, zeigt sich wohlwollend belustigt und menschelt mit N. Wolf)
Ohne Worte Ja, so hab ich mir das gedacht. Werden die Zeiten unsicher, - kommen die Narren, die Diktatoren, oder die Götter. Soviel, - zur Aufklärung. Angst, - der blödsinnigste aller Ratgeber, sucht sich drei Leute aus einer Bevölkerung von 80 Mill. Menschen heraus, - und erklärt darüber die säkularisierte desäkulare Gesellschaft und die Glaubensrepublik. Spannend.... Wie albern, - soll das noch werden? Selbst, wenn es stimmen würde, - entspricht es einem Schema, in dem auf Teufel komm raus, (Sorry), unbedingt und absolut zwingend, - eine Erklärung gefunden werden muss, wo nichts zu erklären ist. Von je her und bis in alle Ewigkeit, die Lanze im Herz einer Aufklärung, die nicht klären kann, - sondern erklären will. Die nicht klärt, zwischen anstehender Frage und möglicher Antwort, sondern blind, taub, - und der eigenen Egozentrik gemäß, - die Welt erklärt. Der Schuh, der sich selber den Fuß bastelt, war schon immer das ausreichende Leder, - für Pfaffen, Popen und esoterische Spiritualismusbastler.
P.S. Oh... die blognummer, passt gerade hervorragend.
Klerus setzt (demokratisch gewählte) Abgeordnete unter Druck... Zur Papstrede im Bundestag werden hundert Abgeordnete Papstrede fehlen. Einer von ihnen ist der SPD-Abgeordnete Rolf Schwanitz. Der 52-jährige Thüringer wird sich "mit vielen anderen laizistischen Sozis an der Berliner Demonstration gegen den Papstauftritt im Bundestag beteiligen". Wer aus seiner Fraktion sich ihm anschließt, darüber möchte er nichts sagen. Nur so viel: "Mir wurde von Anrufen von Vertretern der katholischen Kirche bei Abgeordneten berichtet, um diese unter Druck zu setzen."
Das Katholische Büro (KB), die Lobbyorganisation der Bischöfe in Berlin, weist das zurück. Dessen Leiter, Prälat Karl Jüsten, sagte zur taz: "Mit ist nicht bekannt, dass ein Würdenträger in verantwortlicher Stelle Druck auf Parlamentarier ausgeübt hat."
...und die vorderen zwanzig Plätze, also die, die man im Fernsehen sieht, "werden besetzt sein, das wird gar nicht so schlecht aussehen"...
Ratzinger der Chef der Kinderschänder im Bundestag
Der Auftritt des Chefs der Kinderschänder und desjenigen, der stets strikt dafür gesorgt hat, dass der Missbrauch von Kindern durch katholische Priester geheimgehalten und strafrechtlich nicht verfolgt wird, lässt sich nicht mehr verhindern. Ratzinger beleidigt durch seinen Auftritt in Deutschland alle die sich an Recht und Gesetz halten und demonstriert damit auch dass der Missbrauch von Kindern eine lässliche Sünde ist. Alle Medien und Politiker die den Besuch Ratzingers loben, erklären damit gleichzeitig, dass Kindermissbrauch für sie völlig in Ordnung ist. Aber auch wer sonst an den Veranstaltungen teilnimmt, sagt damit ebenfalls das Kindesmissbrauch eine gute Sache ist.
Die Zusammenhänge zwischen Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche und Ratzinger sind auf Duckhome und anderswo oft genug geschildert worden. Nie gab es auch nur einen leisesten Widerspruch zur Schuld Ratzingers. Natürlich wehrt sich die Propagandaabteilung des Vatikan gegen jede Schuldzuweisung an den bösen alten unfehlbaren Mann, aber es gibt Hoffnung das er doch noch für seine Verbrechen zur Rechenschaft gezogen wird, auch wenn es zu spät zur Verhinderung seines Auftrittes im Bundestag sein dürfte:
Die Welt scheint zu taumeln Klartext von Bischof Andreas Laun: Die Menschen spüren, wie sie mehr und mehr ihrer kleineren und größeren Freiheiten durch Vorschriften über Vorschriften beraubt werden, und schlimmer noch: Man beraubt sie auch mancher ihrer Grundrechte, wie zum Beispiel des Erziehungsrechtes der Eltern durch eine verpflichtende, aber unmoralische "Sexualerziehung" in der Schule!
Papst Benedikt XVI. wird am kommenden Samstag Sonntag, dem 24. 25. September 2011, in Freiburg/Breisgau die 16 Richterinnen und Richter des Bundesverfassungsgerichts empfangen, und zwar im dortigen Priesterseminar. Das sieht das offizielle Besuchsprogramm für den Deutschlandbesuch des Papstes vor.
In einem Schreiben an der Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts protestiert die Humanistische Union nachdrücklich gegen diese Verletzung der staatlichen Neutralitätspflicht in Religionsfragen durch das richterliche Verfassungsorgan. Johann-Albrecht Haupt vom Bundesvorstand der Bürgerrechtsorganisation erklärt dazu: "Gerade das Bundesverfassungsgericht, das im Streitfall die Äquidistanz des Staates gegenüber allen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften zu sichern berufen ist, sollte auch nur den Anschein einer besonderen Nähe zu einer Religionsgemeinschaft vermeiden." Ein solcher Anschein werde aber durch ein kollektives Treffen aller Richter des Gerichts mit dem höchsten Repräsentanten der katholischen Kirche unvermeidlich hervorgerufen. Haupt weiter: "Die Trennung von Staat und Kirche ist ein hohes Gut der Verfassung, es sollte nicht auf diese Weise ins Zwielicht geraten. Die Richter müssen wissen, dass ihre Unbefangenheit bei künftigen Streitverfahren in staatskirchenrechtlichen Fragen auf dem Spiel steht."
Die Humanistische Union appelliert daher dringend an die Richterinnen und Richter, von einer solchen Begegnung Abstand zu nehmen. Für eine um Verständnis werbende Absage des Gerichts an die kirchliche Seite, die auf die Verfassungsrechtslage in Deutschland verweist, ist es nach Auffassung der Humanistischen Union noch nicht zu spät.
Britta Breidenstein ist Klassenlehrerin bei den Jungen. "Ich hab' mich darum bewerben müssen, andere Kollegen wollten die Stelle auch haben", erzählt sie. In den Mädchenklassen, die sie unterrichtet, hat sie beobachtet, dass die Schülerinnen sich "günstig entwickeln, wenn sie sich nicht ständig dem Konkurrenzkampf der Jungen stellen müssen", sagt Breidenstein. "Und jetzt interessiert mich, ob das auch für die Jungen eine günstige Konstellation ist."
Es gehe darum, den Jungen ein breiteres Spektrum an Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten, als das in gemischten Klassen der Fall sei, sagt Schulleiter Joachim Ackva.
"Die ersten Tage sind die Mädchen in den Pausen sogar ins Klassenzimmer gekommen, haben den Jungen die Köpfe gestreichelt und gesagt, wie süß die seien", sagt Mathelehrer Hörter.
"Manche Mädchen der 6. und 7. Klassen haben angefangen, um die Aufmerksamkeit der Jungs zu buhlen, haben beim Anstehen in der Mensa viel lauter gesprochen als sonst", berichtet Schulsprecherin Jana Kitzinger.
09.11
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Papstbesuch - Schulfrei für katholische Schüler
Die Empfehlung der zuständigen Senatsverwaltung, katholische SchülerInnen auf staatlichen Schulen zum Papstbesuch auf Antrag vom Unterricht zu beurlauben, stößt beim Humanistischen Verband auf Unverständnis und Kritik. Der Verband sieht darin eine Verletzung der weltanschaulichen Neutralität des Staates.
09.11
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Streitgespräch zum Papstbesuch - "Ich glaube ... " - "Ich glaube nicht ..."
Papst Benedikt XVI. kommt nach Berlin - und polarisiert. Für die taz haben sich der überzeugte Katholik Christoph Lehmann und der ebenso überzeugte Religionskritiker Philipp Möller gestritten: über Toleranz und Moral, über Staat und Kirche, über den einen Gott und das Fliegende Spaghettimonster.
Christoph Lehmann: Gott ist kein Fabelwesen, sondern ein reales Wesen. Sie glauben offenbar nur an das, was sie sehen können. Dann glauben Sie auch nicht an die Liebe zwischen Ihrer Freundin und Ihnen.
Philipp Möller: Die Liebe zwischen Menschen ist ein materielles, nachweisbares Phänomen. Wohingegen der Glaube an ein übernatürliches Wesen sich nur in Ihrem Hirn manifestiert. Der kritische Rationalismus läuft andersrum: Wer eine Behauptung aufstellt, muss sie belegen. Sonst könnte ja jeder kommen.
Papstgegner freuen sich auf Beteiligung aus Bundestag
Das Aktionsbündnis "Der Papst kommt" erwartet am Donnerstag 20.000 Teilnehmer. Geplant ist unter anderem eine Demonstration.
Bundeskanzlerin Angela Merkel lebt in zweiter Ehe. Berlins Bürgermeister ist schwul. Und Bundespräsident Christian Wulff ließ sich als Katholik bereits einmal scheiden. "Geht es nach dem Papst, leben all diese Politiker in Sünde", sagte Irmingard Schewe-Gerigk, Sprecherin von Terre de Femmes, am Montag bei einer Pressekonferenz des Aktionsbündnisses "Der Papst kommt". Daraus lasse sich schließen, "wie weltfremd die Ansichten des Papstes sind"
Terre de Femmes ist eine von 67 Organisationen, die sich im Aktionsbündnis engagieren und am Donnerstag unter dem Motto "Keine Macht den Dogmen" gegen den Besuch des Papstes auf die Straße gehen wollen. Zu der Frauenrechtsorganisation gesellen sich unter anderen die Aidshilfe, pro familia, der Christopher Street Day und der Lesben- und Schwulenverband Deutschland. "Wir kritisieren die sexualfeindliche Haltung der katholischen Kirche", sagte Birgit de Wall von pro familia Berlin. Es sei unverantwortlich, dass Homosexuelle wegen ihrer Sexualität diskriminiert und Frauen wie Verbrecherinnen behandelt würden, wenn sie sich für eine Abtreibung entschieden.
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09.11
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DLF-Moderator: Wir haben Bischöfe angerufen und sie eingeladen für diese Sendung, wir haben die Bischofskonferenz angefragt - und haben uns aber leider nur Absagen geholt.
09.11
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Schulleiter bedrohte eigenes Gymnasium
Fürstenwalde/Potsdam (dpa/bb) - Die Bedrohung eines Gymnasiums in Fürstenwalde wegen Willkommensplakaten für den bevorstehenden Papst-Besuch war vom Schulleiter selbst vorgetäuscht worden. Das ermittelte die Polizei in Frankfurt (Oder), wie sie am Samstag mitteilte. Die Vorgeschichte: Ein zunächst unbekannter Anrufer hatte am Dienstag im katholischen «Bernhardinum»-Gymnasium angerufen und angekündigt, es werde etwas passieren, wenn die Plakate nicht abgehängt würden. Auf Anraten der Polizei hatte die Schule daraufhin die Willkommensgrüße für Benedikt XVI. aus den Fenstern genommen.
Dann war nach Angaben der Polizei jedoch der 49-jährige Schulleiter selbst früh unter Verdacht geraten. Denn er war nicht mehr in der Schule erschienen, auch seine Ehefrau wusste nicht, wo er sich aufhielt. Da die Polizei nach ihren Ermittlungen einen geplanten Selbstmord für möglich hielt, wurde intensiv nach dem Mann gefahndet.
Am frühen Samstagnachmittag wurde er in Mecklenburg-Vorpommern aufgespürt. Der körperlich unversehrte Mann gestand das Vortäuschen einer Straftat durch den falschen Drohanruf ein und wies auf seinen labilen psychischen Zustand hin. Ein Arzt überwies ihn in ein Krankenhaus. Die Polizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Vortäuschens einer Straftat ein.
09.11
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Die heimliche Kirchensteuer
Das Land spart und streicht an allen Ecken und Enden. Nur eins bleibt heilig - die Kirche. Blumenschmuck, Orgel und Glockentürme werden häufig aus Steuergeldern finanziert, aber nicht aus der Kirchensteuer. Der Staat gibt katholischer und evangelischer Kirche zusätzliche Millionen als Entschädigungen für Enteignungen im 19. Jahrhundert. Besonders umstritten: Nordrhein-Westfalen zahlt auch für die Gehälter von Bischöfen und Pfarrern. Geld von allen Steuerzahlern - egal ob Kirchenmitglied oder nicht. Die Kirchen wollen von den alten Pfründen nicht lassen und das Land scheut den Konflikt.
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09.11
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Papst zum Sonntag
Das „Wort zum Sonntag“ als Sendung für die Neuevangelisierung Deutschlands durch eine der drei weltanschaulichen Hauptrichtungen? Ist es noch zeitgemäß, dass ein Mann, auf seinem Thron sitzend, in Deutschland eine derartige exklusive Plattform bekommt? Der Humanistische Verband Deutschlands sagt dazu „Nein!“. Der Pluralismus in Medien muss garantiert werden.
09.11
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Deutschland Deine Kinder (10)
Denn sie wussten, was sie tun. Das Kinderheim "Heilig Kreuz" - ein dunkles Kapitel der Pädagogischen Stiftung Cassianeum in Donauwörth. Marsha ist eine 51jährige, lebhafte, selbstbewusste und fröhliche Frau. Nie würde man beim ersten Eindruck vermuten, dass sie unter so schweren Depressionen, Ängsten und körperlichen Beeinträchtigungen leidet, dass sie keiner geregelten Arbeit mehr nachgehen kann.
09.11
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Glaube, Liebe, Kohle
Berlin kann vom Papst viel lernen. Wie man seinen Haushalt saniert, zum Beispiel. Eine himmlische Bilanz
Endlich hat der Vatikan sein Geld zurück. Neun Monate lang hat er die italienische Justiz angefleht, mit der Bankenaufsicht verhandelt, Unschuld beteuert und Besserung gelobt. 23 Millionen Euro hatte die Staatsanwaltschaft im September 2010 gesperrt: Verdacht auf Geldwäsche. Um Aufträge bemühte Bauunternehmer hatten Schwarz- und Bestechungsgeld in der Vatikanbank versteckt – auf dem Nummernkonto eines Priesters zum Beispiel, den sie „Don Bancomat“ nannten, oder über einen Spitzenfunktionär des italienischen Staates, der als führender „Immobilienberater“ und „Ehrenmann des Papstes“ gleichzeitig im Vatikan saß und damit nach beiden Seiden klüngeln konnte.
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09.11
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Christliche FundamentalistInnen unterwegs
BERLIN. (hpd) Der Zusammenschluss von christlichen FundamentalistInnen, der deutsche Zweig der vor allem in den USA aktiven Pro-Life-Bewegung, hatte zu seinem alljährlichen Schweigemarsch aufgerufen. Unter massivem Polizeigeleit zogen am Samstag zahlreiche AbtreibungsgegnerInnen vom Kanzleramt durch die Straßen der Berliner Innenstadt.
Organisiert wurde der "Marsch für das Leben", wie schon in den Vorjahren, vom »Bundesverband Lebensrecht« (BVL), einem Dachverband von 14 deutschen und österreichischen Organisationen.
Mit dem Slogan "1000 Kreuze in die Spree" riefen säkulare, feministische und antifaschistische Organisationen im Vorfeld zum Protest gegen den "Marsch für das Leben" auf. Die GegendemonstrantInnen kritisierten, dass sich die so genannten LebenschützerInnen weder für die (sexuelle) Selbstbestimmung stark machen noch für die Entscheidungsfreiheit für oder gegen Abtreibung eintreten würden.
Die christlichen FundamentalistInnen, das sowohl im katholischen wie im protestantischen Milieu UnterstützerInnen findet, vertritt eine religiöse Ideologie, die der Auffassung von Selbstbestimmung des Menschen über seinen Körper widerspricht. Aus ihrer Sicht müssen sich alle einem höheren Gesetz beugen. Sie beziehen sich auf Gottes Gebote, die sie der Bibel entnehmen und wollen uns alle zwingen, sich dem zu unterwerfen. Um ihrer Weltsicht Nachdruck zu verleihen, setzen sie in erster Linie auf Emotionen, weniger auf Fakten. Dabei gehen sie unterschiedlich vor.
1.
Mit Begriffen wie "Babycaust", dem "neuen Holocaust" oder der Bezeichnung "Tötungsspezialisten" versuchen AbtreibungsgegnerInnen seit Jahren absurde Vergleiche mit dem Nationalsozialismus zu ziehen und FrauenärztInnen in Misskredit zu bringen. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien nahm die Webseite "Babycaust" im April 2007 in die Liste jugendgefährdender Medien auf.
2.
Zu Beginn des Jahres urteilte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR), dass Frauenärzte, die Abtreibungen vornehmen, nicht als "Tötungsspezialisten" bezeichnet werden dürften, dies hindert die LebensschützerInnen jedoch nicht daran aggressiv gegenüber ÄrztInnen und Frauen durch ihre "Gehsteigberatung" aufzutreten. ["Christliche FundamentalistInnen unterwegs" weiterlesen »]
Überdurchschnittlich viele Christen in der Landespolitik
In der mitteldeutschen Politik sind nach Recherchen von MDR THÜRINGEN evangelische und katholische Christen weitaus stärker vertreten als in der Bevölkerung. Demnach sind 37 Prozent der Landtagsabgeordneten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen evangelisch, 13 Prozent katholisch und ein weiteres Prozent gehört einer anderen Religionsgemeinschaft an.
09.11
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SPD-Laizisten: Beschämend für die ganze Partei
Die Laizisten in der SPD reagieren empört auf Medienberichte, wonach die Spitze der SPD-Bundestagsfraktion leere Plätze während der Papstrede mit allen Kräften verhindern will.
An den Vorsitzenden der SPD Fraktion 12.09.2011
im Deutschen Bundestag,
Herrn Frank-Walter Steinmeier,
Platz der Republik 1,
11011 Berlin
Offener Brief zum Vorgehen der Fraktionsspitze bezüglich der Rede des Papstes
Sehr geehrter Herr Steinmeier,
lieber Frank-Walter,
vor wenigen Tagen wurde in der Presse bekannt, dass die SPD Bundestagsfraktionspitze plant, leere Parlamentarierplätze bei der anstehenden Rede des Papstes im Deutschen Bundestag mit ehemaligen Abgeordneten "aufzufüllen". In diesem Zusammenhang sei sogar eine "Anwesenheitsabfrage zur Bedarfsermittlung" in der Fraktion gestartet worden.
Sofern diese Informationen korrekt sind, wäre dies beschämend für unsere ganze Partei.
Selbstverständlich kann man in der Sachfrage, wie mit der Rede des Papstes vor dem deutschen Parlament umzugehen sei, unterschiedlicher Auffassung sein, ebenso ist es selbstverständlich, wenn dem angekündigten Fernbleiben an dieser Veranstaltung durch Rolf Schwanitz und anderen Abgeordneten der SPD mit sachlicher Kritik begegnet wird.
Nicht hinzunehmen ist es jedoch, wenn die Sichtbarkeit von Kritik unterdrückt werden soll. Die Möglichkeit zum offenen Protest, auch und gerade durch gewählte Volksvertreter, ist ein wesentlicher Grundpfeiler jeder Demokratie. Die SPD hat durch ihr bisheriges Wirken in unserer Gesellschaft immer wieder für die Meinungsfreiheit und deren öffentliche Sichtbarkeit, für mehr Demokratie gekämpft. Sollte dies ausgerechnet beim Besuch des letzten absoluten Monarchen Europas in Deutschland ein Ende finden? Wäre es unserer Fraktionsspitze wirklich so unangenehm, leere Plätze in den sozialdemokratischen Reihen während der Rede des Papstes, und damit die garantierte Gewissensfreiheit eines jeden Abgeordneten, hinnehmen zu müssen, dass sie sich veranlasst fühlt, zu solchen Methoden zu greifen?
Der Papst kommt als politischer Akteur nach Deutschland – dies ist wohl unbestritten, denn schließlich wird immer wieder betont, dass es sich bei seiner Reise um einen Staatsbesuch handele. Wieso also sollte der Papst, wenn es um Kritik, Widerspruch und Protest geht, nicht wie ein politischer Akteur behandelt werden?
Ich hoffe sehr, dass die SPD Fraktionsspitze von ihren Plänen Abstand nimmt, legitim geäußerten Protest durch Nichtanwesenheit bei dieser Rede durch das "Schließen der Reihen" übertünchen zu wollen. Es ist einer demokratischen Partei, zumal dieser (!), nicht würdig.
Mit freundlichen Grüßen
Oliver Lösch
09.11
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Himmlische Geschäfte -
Wer alles am Papstbesuch verdient
Papst Benedikt XVI. besucht kommende Woche Deutschland. Die katholische Kirche vermarktet sich immer professioneller. Zahlreiche Firmen wittern das große Geschäft. Und auch die Kirche hofft auf Einnahmen.
09.11
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KIRCHEN LEER - Deutscher Bundestag voll
Wenn er denn kommt der Papst, wenn er denn in den Bundestag kommt, sollte es schon feierlich sein. Das Mindeste ist Weihrauch: Im Plenarsaal gut verteilt könnten an die hundert Ministranten, den Geruch von Heiligkeit verbreitend, ihr Turibulum, ihr Weihrauchfass schwenken. Dann erheben sich die Abgeordneten von den Plätzen und rufen chorisch: "Tättä, tättä, tättä!" Denn gleich wird der Papst in die Bütt steigen, pardon, an das Rednerpult treten. Ein Klatschmarsch müsste ihn begleiten. Und während der dann folgenden Stille sollten nur noch die Damen und Herren Schwulen und Lesben stehen bleiben, vorzugsweise jene, die sich bisher noch nicht geoutet haben, und mit großen Schildern in den Farben des Regenbogens auf ihr kirchlich bisher wenig geachtetes Geschlecht hinweisen. Wenn dieser Akt der Ehrung beendet ist, Schwule und Lesben sitzen wieder, stehen von den rund 200 weiblichen Abgeordneten jene auf, die schon einmal abgetrieben, haben. Ob der Papst sie segnen wird? Selbst wenn nicht, das würde dem erhebenden Moment keinen Abbruch tun.
Natürlich kann der Bundestag bei diesem Schritt zur Heiligung des hohen Hauses nicht stehen bleiben. Gewiss hat in der langen Reihe der Religionen die Evangelische Kirche den Vortritt. Aber seit Margot Käßmann diesem Verein nicht mehr vorsteht, ist der Zauber nahezu verflogen. Doch wenn Nikolaus Schneider, der Ratsvorsitzende der EKD, sich von den rund hundert Militärgeistlichen der Kirche begleiten ließe, die ihn, mit umgehängter Maschinenpistole und im Gleichschritt, zum Rednerpult führen würden, gäbe das den Medien jene Bilder, auf die sie schon lange gewartet haben. Wenn dann noch der protestantische Militärdekan für Afghanistan ein Transparent mit der Aufschrift "Wir stehen hinter euch", weiß auf geflecktem Grund, hissen würde, wäre auch der Auftritt dieser Kirche perfekt.
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09.11
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Kreuzritter 2.0 - Im Netz der Islamfeinde
Als die anti-islamische Gemeinde Deutschlands am 3.September zur Jahreshauptversammlung nach Berlin lud, richteten sich alle Augen auf den Chefideologen Geert Wilders. Gegen 13.50 Uhr betrat der hochgewachsene Holländer unter Gejohle den Festsaal des Maritim-Hotels, gefolgt von einem Tross Gleichgesinnter.
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Flirts mit der CDU
„Politically Incorrect“ gerät stärker ins Blickfeld von Politikern – nun kommen Forderungen nach einer Überwachung durch den Verfassungsschutz. Doch der islamfeindliche Blog „PI“ pflegt auch Kontakte in die Bundestagsfraktion der Union.
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"Auf PI läuft eindeutig Volksverhetzung"
Historiker Wolfgang Benz hat das Blog "Politically Incorrect" analysiert - und spricht im FR-Interview über die Methoden der Islamhasser.
Juni 2011: Sektenarzt – Neue Spur nach Krefel
In der chilenischen Sekte "Colonia Dignidad" sind unzählige Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen worden: Kindesmissbrauch, Waffenhandel, Erpressung. Jetzt wird Hartmut H. aus der Führungscrew mit internationalem Haftbefehl gesucht – Spuren führen nach Krefeld.
Papst-Boykott im Bundestag blamabel
Mehrere deutsche Bischöfe haben den von zahlreichen Oppositionsabgeordneten geplanten Boykott der Papst-Rede am 22. September im Bundestag als ungehörig und blamabel kritisiert. Das sei kleinkariert und engstirnig, sagte der Kölner Erzbischof Joachim Meisner.
Der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Joachim Reinelt, hält den geplanten Boykott für beschämend.
Offen bezieht der deutsche Kurienkardinal Walter Brandmüller (82) Position, sagt zu BILD.de: „Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages müssen sich der Wirkung dieser Art von Protest im Ausland bewusst sein: Sie verstärken dadurch das Bild vom „hässlich(st)en (?) Deutschen“, das leider immer noch existiert.“
CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt: Es ist für unser Land eine große Ehre, dass der Heilige Vater unser Parlament besucht und vor den Volksvertretern eine Rede halten möchte. Umso schäbiger ist die Ankündigung der Linkspartei, die Papstrede im Bundestag zu boykottieren und stattdessen an einer Anti-Papst-Demo in Berlin teilzunehmen.
Wenn Fidel Castro nach Deutschland käme, würden die Linken geschlossen zu ihm hinpilgern. Der Linkspartei, die für Mauer, Stacheldraht und Schießbefehl verantwortlich ist, würde es gut anstehen, genau zuzuhören, wenn der Papst spricht.
Undemokratische Camouflage im Bundestag?
Die unterschiedlichen Auffassungen zur Papstrede im Deutschen Bundestag werden deutlicher und schärfer. Während der Bundestagspräsident von „Seiner Heiligkeit“ spricht, wenden sich weitere Politiker gegen die Papstrede sowie die Absicht ihrer Partei, die vorhandene Kritik nicht sichtbar werden zu lassen.
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ER kommt!
ER kommt! Und da gibt es Menschen, die ihn nicht sehen und nicht hören wollen. Im Lager des Glaubens bricht Panik aus. Die vatikanische Konfession reagiert, wie sie es gewohnt ist: mit aggressiver Häme und mit ihrer „Moral“, die sie uns als „Anstand“ verkaufen will.
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Veranstaltungen in Freiburg ohne Papst
Mittlerweile hat die Serie von Veranstaltungen begonnen, welche das Aktionsbündnis FREIBURG OHNE PAPST für die Zeit VOR dem Papstbesuch in Freiburg geplant hat. Falls die Berliner meinen sollten, sie sind die Hauptstadt des Protestes, brauchen die Freiburger sich nicht zu verstecken.
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Am Montag tritt Uta Ranke-Heinemann in Freiburg bei den Gegnern des Papstes auf.
Uta Ranke-Heinemann (83) war die erste Frau der Welt, die eine Professur für katholische Theologie erhielt (1970), und die erste Frau der Welt, die sie wieder verlor (1987), weil sie an der Jungfrauengeburt zweifelte. Sie war Studienkollegin von Joseph Ratzinger. Ihr Vortrag in Freiburg trägt den Titel »Mit Ratzinger zurück ins Mittelalter«.
Die Diskussion über den Missbrauchsskandal hat es möglich gemacht: Drei Männer erinnern sich an Schrecken ihrer Kindheit in katholischen Heimen – und sprechen darüber.
Seine Eltern gaben ihm den Namen Elvis, als er im Winter 1962 geboren wurde. Seine Mutter war aus Lettland geflohen und in einem Ulmer Wohnheim gestrandet. Als sie krank wurde, kam der kleine Elvis auf Anordnung des Jugendamts ins katholische Säuglingsheim St. Josef, das in einem alten Schloss im baden-württembergischen Dorf Hürbel untergebracht war.
Seinem Vater traute man die Betreuung eines Kindes nicht zu. Ein Kind im gottesfürchtigen Kleinkosmos Hürbel, das den Namen eines amerikanischen Sängers trug, vor dem die Bürgersleute ihre Kinder warnten, weil er sich obszön bewegte und lächerliche Glitzerkostüme trug. Seine Eltern durfte Elvis Stiurins nicht wiedersehen, auch als die Mutter wieder gesund war.
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09.11
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Deutschland Deine Kinder
EKD und Diakonie bitten ehemalige Heimkinder um Verzeihung. Das christlich geprägte Versöhnungsritual brachte die Opfer systematischen Unrechts jedoch erneut in Verstrickung. Versöhnung ist ein seltenes Ereignis, so der Psychotraumatologe Prof. Dr. Günter Seidler.
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Nein, ihr Herzmörder, Jesusverkäufer, Kinderquäler, Gewaltfreunde, Judasjünger, Heuchler, Lügner, Bimmelschwinger, weinsaufenden Wasserpreiser, Großräuber, staatstragenden Bibeldreher, Schwarzseelen, Lichtverneiner, Widerlinge, Religionsmafiosi, Witwenfresser, Todeshändler, Hoffnungshändler, Himmelsversperrer in eurem rechtsfreien Raum, der euch jede Gewalt ermöglicht! Ihr, die ihr an den Geldströmen zu Babylon wohnt, beim breiten Fluss des Geldes, das noch von euren zerschlagensten Opfern staatlich mit steuerlichem Zwang eingezogen und in eure Taschen gespült wird — kurz: Ihr herrgottsriesengroßen Arschlöcher von der evangelisch-lutherischen Kirche!
Vielleicht verzeihe ich euch einmal in einer besseren Zeit, in der ihr friedlich mit einem Andenken aus Hanf um den Hals am Baume baumelt und mit eurem einst so unersättlichen, aufgedunsenen Fleisch die Raben füttert; diese Raben, die im Vergleich zu euch so licht und hell scheinen. Aber so nicht.
Und die Bildunterschrift im Artikel eures Lügenblattes: "Ehemalige Heimkinder wollen gehört und verstanden werden. Außerdem kämpfen sie für Entschädigungen" - ein widerwärtiger, menschenverachtender Hohn, der mich erbrechen macht!
Ich will nicht von euch gehört und verstanden werden. Was glaubt ihr bis ins Mark zynischen Judasjünger eigentlich, wer ihr seid? Von euch gehört werden? Als gequälter Mensch mit euch Menschenquälern auch nur ein Wort reden wollen? Ein Wort aus Hanf vielleicht, aber nicht eines aus meinen Lippen! Ihr habt euch nicht durch verängstigtes Wimmern, nicht durch gequältes Schreien und nicht durch Suizide von Kindern erweichen lassen. Ihr habt jahrzehntelang systematisch vertuscht. Ihr habt euch schützend vor die Täter gestellt und sie weitermachen lassen. Auf allen Ebenen. Mit aller Gewalt. Weil sie euer Werk getan haben, ihr Teufel! Da ist nichts zwischen euren Ohren, was noch hören könnte. Da ist nichts von euch getan, was man "entschädigen" könnte. Ihr gehört - wie jeder andere gemeingefährliche Verbrecher, dessen kriminelle Energie unerschöpflich zu sein scheint und dessen Selbstverblendung inappellabel ist - an einen Ort, an dem ihr niemanden mehr schaden könnt. Um die friedliebende und lebensbejahende Mehrheit der Menschen vor euren unheiligen Machenschaften und vor eurer Menschen- und Lebensverachtung zu schützen.
Und jetzt stellt ihr euch am Sonntag hin und bittet die paar Menschen, die sich noch nicht zum Freitod entschlossen haben, um Entschuldigung. Am besten vor den Kameras des Fernsehens und der Journaille, damit sich diese ganze Mühe auch gelohnt hat, dieser betroffene Gesichtsausdruck, so lange vorm Spiegel eingeübt...
Nein! Euer für die von euch angewendete Gewalt so nützliches Geseier von Vergebung kenne ich schon von dem Pfaffen, der fest zum Kinderzerbruchheim gehörte. Und wer nicht genug Angst vor Gott hatte, kriegte halt eine gelangt.
Fahrt in die Hölle, die ihr anderen Menschen bereitet habt und die ihr ihnen immer noch bereitet! Am besten jetzt!
Oder aber: Hört jetzt damit auf, mit euren schamlosen, teuflischen Lügen an den Speireflex eurer Opfer zu appellieren und tut endlich aufrichtige, echte Werke der Reue! Zum Beispiel überall dort, wo ihr jetzt in euren angeblich "sozialen" Einrichtungen die Neuen Armen der BRD, die weitgehend entrechtet und euch hilflos ausgeliefert sind, ohne jede Hemmung ausbeutet, um das Geld für ausgebildete Fachkräfte einzusparen - da kommts euch aber sehr entgegen, dass die Fachkräfte deswegen in den Gängen des Arbeitsamtes sitzen und auch noch für einen Euro als Quasisklaven zu euch rübergeschoben werden. Und dann lasst ihr denen von einem eurer Dreckssozialarbeiter auch noch erzählen, wie wichtig Arbeit für ein gesundes Empfinden des eigenen Wertes ist. Klar doch! Nichts hat sich an euch verändert, ihr eisblauen Seelengefrierfächer! Wohltäter nennt ihr euch, Arschlöcher könnt ihr bleiben, Halleluja! Ein Lob dem Herrn der Selbstgerechten! Herrgottsgroße Arschlöcher.
Wie gut ists für eure Ruhe beim Fressen und Zerstören, dass ihr so genau wisst, dass eurer Gott nicht mehr einen zünftigen Feuerregen auf euerart Blaspheten runterlässt; wie gut ists doch für euch, dass ihr so genau wisst, dass Heuchler wie ihr nicht mehr umgehend wie in Apg. 5, 1ff tot umkippen. Nur euren Schäfchen sagt ihrs nicht, die sollen ruhig noch ein bisschen Angst vor eurem Gott haben, damit ihr ihnen dieses von euch geschaffene "Problem" mit eurem Hokuspokus lösen könnt. Ist ja ein gutes Geschäft für Schwarzlichtseelen wie euch!
Zieht auch diese schamlose Show morgen noch ab und macht damit die Werke eures wirklichen Vaters, die Werke Satans, noch etwas voller, als ihrs schon getan habt! Und schaut euch genau an, wer so alles davon entzückt ist! Wo das Aas ist, da sammeln sich die Geier.
Übrigens: Der beste Moment für einen Austritt aus der Kirche ist jetzt.
...Die katholische Kirche werde die Piusbrüder auch im Falle einer ablehnenden Haltung «nicht loslassen»
09.11
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Neues vom Papst und seinen Schafen
Der Papst kommt. Und damit der katholische Oberhirte auch ungestört zu den Schafen im Bundestag sprechen kann, besinnt sich die Berliner Versammlungsbehörde auf deutsche Schäferhundqualitäten und verbietet es dem Bündnis "Der Papst kommt" am Brandenburger Tor während der Predigt vor dem Bundestag zu demonstrieren.
Argumentiert wird selbstredend mit den "besonderen Sicherheits-maßnahmen während des Papstbesuchs." Alternativ wird dem Demonstrationsbündnis aus fast 60 unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppierungen, Verbänden und Parteien eine Route vom Potsdamer Platz zum Alexanderplatz vorgeschlagen.
Jörg Steinert vom federführenden LSVD kündigte umgehend den Gang vor das Verwaltungsgericht an:
"Den Papst vor der Hörbarkeit einer Protestkundgebung zu schützen, gehört nicht zu den Aufgaben der Sicherheitsbehörden. Das Brandenburger Tor befindet sich außerhalb der Bannmeile des Deutschen Bundestages. Wir wenden uns entschieden gegen eine Einschränkung unseres Rechtes auf Versammlungsfreiheit. Unser Protest ist friedlich und wird von zahlreichen anerkannten Organisationen getragen. Wir lassen uns nicht diskreditieren."
Der Humanistische Verband Berlin bringt die Unsinnigkeit der Behördenentscheidung auf den Punkt.
"Benedikt XVI. als besonders zu schützendes Staatsoberhaupt einzuordnen ist nicht nachvollziehbar. Um die Residenz der Deutschen Bischofskonferenz, wo der Papst vor seiner Rede im Bundestag Kanzlerin Merkel empfängt, werde schließlich auch keine Sicherheitszone errichtet. Und im Olympiastadion gibt der Papst am Abend eine Messe vor 70.000 Menschen."
Wer weiß schon wieviele schwarze Schafe sich in einer Herde 70000 befinden.
Bis auf die CDU/CSU Fraktion sind alle im Bundestag vertretenen Parteien mit diversen Gruppen am Prostestbündnis beteiligt. Allerdings sollte man nicht verschweigen, dass alle Fraktionen dem Papstbesuch zugestimmt haben. Warum auch immer. ["Neues vom Papst und seinen Schafen" weiterlesen »]
In ihrer 10.000 Seiten starken Klageschrift beschuldigen das Center for Constitutional Rights (CCR) und das Survivors Network of those Abused by Priests (SNAP) den Papst und drei weitere hochrangige Vatikan-Verantwortliche (Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, seinen Vorgänger Angelo Sodano und den Präfekten der Glaubengskongregation, William Levada) der "Tolerierung und Ermöglichung der systematischen und weit Vertuschung von Vergewaltigung und Sexualverbrechen an Kindern in der ganzen Welt".
"Verbrechen gegen Zehntausende von Opfern, die meisten von ihnen Kinder, sind wird von Verantwortlichen auf der höchsten Ebene des Vatikans gedeckt worden", sagte die führende CCR-Anwältin Pamela Spees. Die vier Vatikan-Vertreter seien sowohl durch die "Vorgesetztenverantwortlichkeit als auch durch die direkte Vertuschung von Verbrechen" zu belangen.
USA: Abtreibung fordert mehr Tote als 11. September
Columbus (kath.net/idea) So fürchterlich die Terroranschläge vom 11. September 2001 mit fast 3.000 Toten auch waren -- an jedem Tag werden in den USA mehr Kinder im Mutterleib getötet. Darauf macht die Lebensrechtsorganisation "Created Equal" (Gleichwertig geschaffen) mit Sitz in Columbus (US-Bundesstaat Ohio) aufmerksam. Täglich fielen in den Vereinigten Staaten etwa 3.200 Kinder Schwangerschaftsabbrüchen zum Opfer, erklärte der Direktor der Organisation, Mark Harrington, gegenüber der Online-Zeitung Christian Post.
09.11
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"Alles kostet Geld, und auch mein Service kostet"
Der Mann war TV-Prediger, Talkshow-Moderator und die moralische Instanz in der ARD. Heute verdient er sein Geld mit obskuren Produkten. Ein Tag mit Jürgen Fliege.
09.11
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Friedenstreffen in der Erzdiözese München und Freising
Mit Bibelworten ermahnte Bundespräsident Christian Wulff die Vertreter der Weltreligionen, sich für ein friedliches Miteinander einzusetzen. Er zitierte aus dem alttestamentlichen Buch Jesaja, dass Friede eine Frucht der Gerechtigkeit sei. Ferner erwähnte er die Seligpreisungen in der Bergpredigt Jesu, die zur Feindesliebe ermutige und die Friedfertigen lobe...
...Zugleich verwies Wulff darauf, dass weltweit viele Christen wegen ihres Glaubens unterdrückt, verfolgt, vertrieben und ermordet würden.
09.11
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Friedenstreffen in der Erzdiözese München und Freising
Hirtenwort der deutschen Bischöfe: In diesen entscheidungsvollen Stunden ermuntern und ermahnen wir unsere katholischen Soldaten, in Gehorsam gegen den Führer, opferwillig unter Hingabe ihrer ganzen Persönlichkeit, ihre Pflicht zu tun. Das gläubige Volk rufen wir auf zu heißem Gebet, daß Gottes Vorsehung den ausgebrochenen Krieg zu einem für Vaterland und Volk segensreichen Erfolg und Frieden führen möge.
Karl Adam, kath. Dogmatiker: Nun steht dieses neue Dritte Reich vor uns, voll heißen Lebenswillens und Leidenschaft...
...voll unbändiger Kraft, voll schöpferischer Fruchtbarkeit. Wir Katholiken wissen uns als Glieder dieses Reiches und erblicken unsere höchste irdische Aufgabe in unserem Dienst am Reich. Um des Gewissens willen dienen wir dem neuen Reich mit allen unseren Kräften, mag kommen, was will.
Österreich: Kirchenaustritt wird zur Volksbewegung
Initiative gegen Kirchenprivilegien stellt aktuelles Städte-Panel vor:
Innsbruck und Salzburg an der Spitze der Austrittswelle. Verdreifachung der Linzer-Austrittszahlen im 2. Quartal.
In den letzten fünf Jahren hat sich mehr eine Viertel Million Österreicherinnen (253.894) von der römisch-katholischen Kirche verabschiedet. Somit ist sie die am stärksten schrumpfende Glaubensgemeinschaft in Österreich, wie auch aktuelle Austrittszahlen offenbaren: In Linz, haben sich Austrittszahlen im zweiten Quartal 2011 verdreifacht (von 202 im ersten auf 777 im zweiten Quartal). In Salzburg haben bis Ende Juni 1.770 Menschen der Kirche den Rücken gekehrt – das entspricht einer Zunahme von fast 40% zum Vergleichszeitraum des Rekordaustrittsjahres 2010. Die Kirche droht also, immer mehr in die Bedeutungslosigkeit abzurutschen. Tatsächlich übersteigt die Zahl der Austritte nun auch die Zahl der unfreiwilligen Kircheneintritte durch Taufen. “Für 2011 rechnen wir mit mehr als 70.000 Austritten“, sagt Niko Alm, Mitinitiator des Volksbegehrens gegen Kirchenprivilegien, das seit März österreichweit Unterstützung aufliegt. Wie entschlossen sich die Menschen von der Kirche abkehren, wird auch anhand der geringen Widerrufszahlen sichtbar. So haben in Wien von 16.527 Austritten im Jahr 2009 (aktuellste Zahlen, Quelle: Kirchliche Statistik der Diözesen Österreichs) nur rund 205 ihre Entscheidung – trotz hartnäckiger Kirchenzuschriften – innerhalb von 3 Monaten widerrufen. Das ist rund 1%
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Papst-Besuch: SPD will Sitzreihen mit ehemaligen Abgeordneten auffüllen
Bei seinem Besuch in Deutschland wird der Papst auch im Bundestag sprechen. Das sorgt gerade für Wirbel in der SPD-Fraktion. Denn der kirchenkritische SPD-Abgeordnete Rolf Schwanitz hofft, dass möglichst viele Parlamentarier der Rede fernbleiben. Das sagte er der "Leipziger Volkszeitung". Nach Informationen der Zeitung will die SPD-Fraktionsführung deswegen die Parlamentarierreihen mit ehemaligen Abgeordneten auffüllen - um den Eindruck des sichtbaren Protestes zu vermeiden.
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SPD-Oppositionsführer Onkel F.-W. S. Hotte: Der Beelzebub ist nicht nur DAS Böse, sondern auch DIE Hässlichkeit
SPD-Exorzist (und -Oppositionsführer) Onkel F.-W. S. Hotte: Nach meinem Glauben kann ein Parteiausschluss der SPD-Laizistin Ulrike Breth...
...nur die ultima ratio, das wirklich letzte Mittel sein; und somit nur dann erfolgen, wenn ich bei ihr - gleich wie bei der SPD-Laizistin Doris Barnett...
...scheitern werde.
(Denn das Böse ist nicht selten mächtiger.)
- um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Onkel F.-W. S. Hotte geht zwar als Protestant hausieren, doch soll er beim Exorzistenkongress einer der glühendsten Teilnehmer gewesen sein
>
Ablehnung der Papstrede im Bundestag
Die Rede des Papstes im Bundestag wird von einer ganzen Anzahl von Bundestagsabgeordneten nicht widerspruchslos hingenommen. Rolf Schwanitz, MdB der SPD, Staatsminister und Staatssekretär a. D., hat dazu heute eine Erklärung veröffentlicht.
Ratze-Fanclub des Tages: SPD-Bundestagsfraktion
In Sachen Anpassung an das große Geld ist man von den Sozialdemokraten einiges gewöhnt: Antikapitalisten wurden weggebissen, Kriegsgegner diffamiert, Sozialpolitiker mit dem neoliberalen Bannfluch bedacht. Die Partei ist stromlinienförmig wie ein Zäpfchen und kaum noch von der CDU zu unterscheiden.
Aber es gibt Hoffnung: An Joseph Aloisius Ratzinger, der sich den putzigen Titel Benedikt XVI. gegeben hat, scheiden sich offenbar die Geister. Wenn der Vatikan-Chef und letzte absolutistische Herrscher in Europa am 22. September im Bundestag spricht, wird möglicherweise jeder dritte SPD-Abgeordnete fehlen. Das jedenfalls behauptet der Wortführer der Kirchenkritiker in der SPD-Fraktion, Rolf Schwanitz.
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09.11
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Claus Schmiedel: Mit Gottes Segen ...
Für seinen Gottes-Anruf bei der Befürworter-Demo am 27.8.2011 hat der SPD-Fraktionsvorsitzende Claus Schmiedel schon viel Tadel einstecken müssen, auch aus den eigenen Reihen - und zu recht, wie wir finden. Ein so unsoziales Projekt wie Stuttgart 21 mit Gottes Segen herbeizuwünschen ist schon ein starkes Stück.
"Wir sind der letzte Grashalm"
Klaus Riedel (65) ist der Stachel im Fleisch der baden-württembergischen Genossen. Der Fraktionschef der Waiblinger SPD führt die Gruppe "SPD gegen S 21" an, die seit Monaten versucht, die Parteispitze von ihrem Betonkurs abzubringen. Bisher erfolglos. Ein Gespräch mit Nils Schmid hat daran nichts geändert, der groteske Auftritt von Claus Schmiedel schlimme Befürchtungen nur verstärkt. Riedels Fazit lautet: "Dieser Weg wird uns in eine katastrophale Situation bringen."
Herr Riedel, Ihr Spitzengenosse Schmiedel sieht Gottes Segen auf S 21 liegen. Jetzt ist die SPD auch noch fromm geworden.
Dazu fällt mir nichts mehr ein.
Aber Sie könnten jetzt zu den "Guten" zählen, wenn Sie dem Fraktionschef zustimmen würden.
Ich will hier keine historischen Vergleiche à la Geißler ziehen. Aber die Aussage von Schmiedel, seine vier Kinder würden einmal Europa mit dem Zug befahren und sagen: Unser Papa war dabei, und wir sind stolz, dass er dabei war und mitgeholfen hat, das ist für mich grenzwertig. Ich befürchte eher, dass sie ihren Papa fragen werden, was habt ihr damals für einen Wahnsinn gemacht? Sie werden die Folgen dieses Unsinnsprojekts ertragen müssen, nicht die, die es zu verantworten haben. Die sind dann alle weg.
Können Sie uns als alter Sozialdemokrat sagen, was Leute wie Schmiedel treibt?
Ich weiß es nicht. Darüber denken wir ständig nach und haben keine Antwort darauf. Ich weiß nur, dass uns dieser Weg in eine katastrophale Situation führen wird. (...)
09.11
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Staat und Kirche
Ein Papstbesuch für mehr als 50 Millionen
Ein „Staatsbesuch XXL“ soll es werden. „Soll“ ist richtig, denn der finanzielle und mediale Aufwand der Kirchen ist gewaltig, des Staates nicht weniger, aber das Interesse der Gläubigen und der Bevölkerung nur gering. Vor dem Papstbesuch in Deutschland, Teil 3.
09.11
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Staat und Religion
Papstrede: Unpassend und wirklichkeitsfremd
Der Sprecherkreis der Laizisten in der SPD fordert alle Bundesbürger auf, sich an den Veranstaltungen und Protesten gegen den Papstbesuch zu beteiligen. Ein Papstbesuch auf Kosten aller Steuerzahler und die Rede vor dem Bundestag passe nicht in unsere Zeit und Verfassungswirklichkeit.
Für den Sprecherkreis der Laizisten in der SPD hat der ehemalige Landesvorsitzende der SPD in Bremen, Horst Isola, die Rede des Papstes vor dem Bundestag grundsätzlich abgelehnt. Isola: „Die geplante Rede des Papstes vor dem Bundestag lehnen wir als ein Zeichen der weiteren Verkirchlichung der Politik und des politischen Diskurses ab. Die Bundesrepublik verpflichtet sich im Grundgesetz zu weltanschaulicher Neutralität, diese wird mit dem Auftritt eklatant verletzt.“
Der Bücherbann zu Münster
Nein, das ist keine Abhandlung über das mittelalterliche Münster. Es ist eine wahre Begebenheit aus unseren Tagen. Mittelalterlich ist nur die Geisteshaltung eines bekannten Münsteraners, der zum Boykott eines unliebsamen Buches aufgerufen hat.
09.11
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Papstbesuch: Ökumene-Verstimmung wegen Magazin "Chrismon"
Evangelisches Magazin verspottet katholische "Schafs"-Mentalität - Deutscher Katholische Pressebund wirft Kreisen der evangelischen Kirche wachsende Stimmungsmache gegen Katholiken vor
(...) Nach Auffassung des Pressebundes sprengt der Artikel das ökumenische Miteinander, weil er "der mittelalterlichen Konfessionsschelte breiten Raum" gebe, so der Vorsitzende der Vereinigung, Bruder Paulus Terwitte...
Bruder Paulus Terwitte: Der FRZ öffnet den Erkenntnisgewinn der verschiedenen Wissenschaften und gesellschaftlichen Kräfte füreinander. Es geht darum, aus der Mitte humanen Strebens heraus vom kommunizierten Wissen in Deutschland zu praktischen Handlungsvorschlägen für Deutschland zu kommen. Damit soll die Zukunft des Menschen und der Menschheit in der Einen Welt nachhaltig gewahrt und gestaltet werden.
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Wirbel um Magazin "Chrismon"
EKD distanziert sich von Katholiken-Kritik
Die Vorsitzende der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bundestagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne), hat sich von der Kritik des evangelischen Magazins "Chrismon" an der katholischen Kirche distanziert.
09.11
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Kirchliche Wohltäter in Erklärungsnöten
Bei Caritas und Diakonie herrschen längst Marktgesetze. Doch streiken dürfen die Mitarbeiter nicht. Ver.di: "Verfassungsbruch"
Leiharbeit und Auslagerung vieler Arbeitsbereiche stellen das kirchliche Arbeitsrecht infrage
Behörde untersagt Anti-Papst-Protest
Die Gegner des Deutschlandbesuches von Papst Benedikt XVI. dürfen nicht am Brandenburger Tor in Berlin-Mitte demonstrieren. Die dort geplante Kundgebung wurde von der Berliner Versammlungsbehörde untersagt. Stattdessen soll die Auftaktkundgebung jetzt am Potsdamer Platz stattfinden und damit in größerer Entfernung zum Reichstagsgebäude, in dem der Papst am 22. September zur selben Zeit zu den Bundestagsabgeordneten sprechen wird.
09.11
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Laizisten der SPD wollen Papst boykottieren
Der Deutschland-Besuch des Papstes im September 2011 ist in der SPD umstritten. Die Laizisten in der Partei rufen zum Boykott der Rede des katholischen Kirchenoberhauptes im Bundestag auf, da sie die religiöse und weltanschauliche Neutralität des Staates gefährdet sehen.
Vom 22. bis zum 25. September führt Papst Benedikt XVI. seine erste Staatsvisite der Bundesrepublik durch. Geplant ist unter anderem eine Rede vor dem Deutschen Bundestag, bei der es um weltpolitische Themen gehen soll, wie SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Oppermann (sic!) der "Bild am Sonntag" gegenüber äußerte. Für ihn werde durch den Auftritt des Papstes nicht in Frage gestellt, dass der deutsche Staat religiös und weltanschaulich neutral ist.
Andere SPD-Abgeordnete, wie etwa Doris Barnett, Carsten Schneider oder Rolf Schwanitz, die vor ungefähr einem Jahr einen "laizistischen Arbeitskreis" der SPD gründen wollten, der aber von der Partei nicht zugelassen wurde, unterstellen dem Kirchenoberhaupt Missionierungsansprüche. Sie sehen die katholischen Einstellungen zu Themen wie Sex oder Homosexualität als unvereinbar mit den sozialdemokratischen Wertvorstellungen. Sie sind dagegen, Steuergelder für die Organisation des Besuches auszugeben und befürchten eine "Verkirchlichung der Politik". Zudem erinnern sie daran, dass der Papst die europäische Menschenrechtskonvention bis heute nicht unterzeichnet hat, und dass auch Konfessionslose und Muslime durch den Bundestag vertreten würden. Rolf Schwanitz äußerte der "Rheinischen Post" gegenüber, dass der Bundestag vom Papst als "schmückendes Beiwerk" missbraucht werde.
["Laizisten der SPD wollen Papst boykottieren" weiterlesen »]
Sie standen dem Faschismus nahe, ihr Gründer missbrauchte Ordensbrüder sexuell, gelten heute als erzkonservativ - und bilden Exorzisten aus: Die umstrittenen "Legionäre Christi" wollen sich im bayerischen Neuötting ansiedeln. Der Bürgermeister hat nichts dagegen, doch ausgerechnet unter den katholischen Glaubensbrüdern im Bistum Passau wächst die Sorge.
Jesus hat nie gelebt, das Neue Testament schreibt lediglich den antiken Cäsarenkult fort, so lautet die These des Antikenforschers Francesco Carotta.
09.11
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Australien: Schulbücher in Zukunft ohne christliche Zeitrechnung
Sydney (kath.net/CN) In Australien soll zukünftig die Jahreszählung „vor Christus“ und „nach Christus“ aus den Schulbüchern gestrichen werden. Stattdessen werden Abkürzungen für folgende Ausdrücke benutzt werden: „Before Common Era“, „Before Present“ und „Common Era“, berichteten australische Medien.
Piusbrüder: Nationalwallfahrt, christliche Familie, Deutschland-Weihe
Mit einer über fünfstündigen „Nationalwallfahrt“ rund um Fulda hat am Samstagnachmittag die umstrittene Piusbruderschaft ihr diesjähriges "Deutschlandtreffen" in der Bischofsstadt Fulda eröffnet. Zum Thema der Wallfahrt „Die christliche Familie“ sprach der frühere osthessische CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann (sic!). Er machte in seiner halbstündigen Rede mehr oder weniger die steigenden Abtreibungen für das zunehmende „Elend der Welt“ verantwortlich. Wörtlich sagte Hohmann: "Die Abtreibung hat eine staatlich geförderte, institutionalisierte Brutalität erzeugt. Papst Johannes Paul II. hat sie „Kultur des Todes“ genannt. Sie ist der Bruch schlechthin in der Kultur unseres demokratisch verfassten Landes und anderer christlich geprägter Nationen. Der moralische „Supergau“. Eine Konsequenz der 8 Millionen Abtreibungsopfer ist der öffentlich beklagte Fachkräftemangel. Er ist zugleich ein erstes Vorzeichen für einen unausweichlichen wirtschaftlichen Niedergang in den kommenden Jahrzehnten"
Das Erzbistum Freiburg lässt ab Montag die ersten Eintrittskarten für den Papstbesuch verschicken - und zwar von Strafgefangenen der Justizvollzugsanstalt Freiburg. Die Häftlinge stellen die Briefe zusammen und machen sie versandfertig.
"Wir freuen uns über die Kooperation mit der Justizvollzugsanstalt an dieser Stelle. Es ist ein wertvoller Beitrag zur Vorbereitung des einmaligen Ereignisses", sagte Papstbesuch-Koordinator Peter Birkhofer laut Mitteilung.
09.11
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Merchandising: Der Vatikan spielt Fifa
Benedikt-Tassen, -Teller, -Kerzen: Eine ganze Industrie schlägt aus dem Papstbesuch Profit. Noch: Die katholische Kirche will ein Monopol auf den Devotionalienhandel.
09.11
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Christen beschenken ihre Stadt mit Bibeln Ein besonderes Geschenk machen freikirchliche Christen der Stadt Gevelsberg (Ruhrgebiet) zum 125. Geburtstag. Mitglieder der „Christlichen Versammlung“ – einer Brüdergemeinde – verteilten am 3. September in der Fußgängerzone kostenlos Bibeln an Passanten. Die Gemeinde hat 5.000 Exemplare einer besonderen Ausgabe für Gevelsberg drucken lassen.
Bürgermeister Claus Jacobi (SPD) schrieb das Vorwort. Eine weitere Verteilaktion ist für den 10. September geplant. Dabei kommt auch ein Nachbau der ersten, vor über 500 Jahren von Johannes Gutenberg erfundenen Druckerpresse mit beweglichen Metalllettern zum Einsatz. Passanten können sich dann kostenlos einen Bibeltext drucken lassen und mit nach Hause nehmen. Außerdem lädt die Brüdergemeinde zu einem Bibelquiz ein. Die Gemeinde veranstaltet ferner vom 11. bis 15. September „Tage der Begegnung“. Prominentester Redner wird der Unternehmer Heinz-Horst Deichmann (Essen) sein, der Europas größte Schuheinzel-handelskette aufgebaut hat. Er spricht zu der Frage „Welche Bedeutung hat für mich als Christ und Unternehmer die Bibel?“
09.11
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Der Landesbischof von Hannover, Ralf Meister, hat die zunehmende Verflachung von Religion kritisiert. «Es wird vom Fußballgott und ähnlichen Gestalten geredet - aber das hat doch mit Gott nichts zu tun!», sagte er der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» in einem Interview. «Der sogenannte Fußballgott besteht aus unseren Wünschen und Sehnsüchten und allem, was uns sonst noch einfällt. Echte Frömmigkeit greift nach etwas vollständig anderem.» Das müsse die Kirche deutlich machen. Meister ist seit Ende März offiziell Nachfolger von Margot Käßmann. Sie war vor einem Jahr nach einer Alkoholfahrt zurückgetreten.
Das Argument, laut dem Atheisten die schlimmsten Mörder der Geschichte seien, kommt oft, wenn die historischen Verbrechen des Christentums oder anderer Religionen in einer Diskussion aufgezählt werden. Doch religiös motivierte Völkermorde waren in der Menschheitsgeschichte weltweit verbreitet. Hier sind einige Beispiele.
Die Vertreter des Arguments der besonderen Blutrünstigkeit des Atheismus behaupten gern, dass die atheistischen Diktaturen mehr Menschen getötet hätten, als alle religiösen Verbrecher in der Menschheitsgeschichte zusammengenommen. Eine absolute Opferzahl für die kommunistischen Staaten wird dabei nicht genannt. Das Schwarzbuch des Kommunismus etwa spricht von 94 Millionen Toten (eine Einschätzung, der sich beispielsweise die Europäische Union angeschlossen hat) während andere Historiker von bis zu 150 Millionen Toten ausgehen.
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09.11
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Wer hat, dem wird gegeben
Die Kirchen kassieren jährlich rund 460 Millionen Euro vom Staat - eine späte Folge der Enteignungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts
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Jahr für Jahr übernimmt Bayern, so wird es im Haushaltsplan des Freistaats aufgelistet, pauschal die Personalkosten für den evangelischen Landeskirchenrat, dem Bedford-Strohm demnächst angehört. Ebenso für die sieben katholischen Erzbischöfe und Bischöfe in Bayern, weiterhin unter anderem für 60 Kanoniker und 42 Domvikare, für Beiträge zum Unterhalt der bischöflichen Priester und Knabenseminare sowie für außerordentliche Bedürfnisse bei Orgeln, Glocken, Uhren. Für die katholischen Bistümer in Bayern kamen 2010 so fast 66 Millionen Euro zusammen. Der evangelischen Landeskirche standen gut 21 Millionen zu. Macht insgesamt rund 87 Millionen.
Wohlgemerkt: Es handelt sich dabei nicht um Kirchensteuererträge. Es sind auch keine staatlichen Entgelte für kirchliche Kindergärten, keine Erstattungen der Sozialkassen für Pflegeheime oder Krankenhäuser der Caritas und Diakonie, keine öffentlichen Zuschüsse für kirchliche Bildungsarbeit oder Denkmalpflege. All dies erhalten die Kirchen sowieso. Jene rund 87 Millionen vom Freistaat bekommen sie obendrauf.
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09.11
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Vatikan weist Vorwürfe Irlands zurück
Der Vatikan hat die Anschuldigungen der irischen Regierung zurückgewiesen, wonach der Heilige Stuhl den Kindesmissbrauch durch irische Priester vertuscht haben soll. Eine Untersuchung hatte ergeben, dass der Vatikan irischen Bischöfen davon abgeraten hatte, pädophile Priester der Polizei zu melden.
09.11
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Der Papst kommt - Wir sind schon da
Nun beginnen die Veranstaltungen anlässlich des Papstbesuches in Berlin, mit denen die verschiedensten Organisation des Bündnisses „Der Papst kommt“ gegen die menschenverachtende Politik des Vatikans und des Papstes protestieren und informieren.
Zwar habe es Kommissionen zur Überprüfung der Mitarbeiter und verschiedene Initiativen gegeben, auch die Verstrickungen der Kirche mit der Staatssicherheit zu untersuchen, sagte Poppe in einem epd-Gespräch in Potsdam. "Aber es gibt immer noch viele Defizite."
René Hartmann, Erster Vorsitzender vom Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) wendet sich gegen die Forderung von Volker Kauder nach mehr Mission. "Immer weniger Menschen fühlen sich von dogmatischer Religion angesprochen, was in einer zunehmenden Abkehr von den christlichen Kirchen seinen Ausdruck findet. Die CDU sollte diese Entwicklung als Ergebnis weltanschaulicher Selbstbestimmung respektieren."
Der Ruf nach Mission sei Ausdruck einer rückwärtsgewandten und antiaufklärerischen Haltung. Darin werde eine Tendenz erkennbar, sich von der gesellschaftliche Entwicklung abzukoppeln. "Wenn Politiker und Parteien meinen, sich dem gesellschaftlichen Trend der Säkularisierung entgegenstemmen zu müssen, stellen sie sich in Sachen Zukunftsfähigkeit ein schlechtes Zeugnis aus", so Hartmann.
09.11
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Vatikanzeitung kritisiert New Yorker Sexualkundeunterricht
New York wird „Sexualerziehung“ als Schulfach einführen, ein Leitartikel des Osservatore Romano kritisiert dies als „insgesamt schädlich (sic!) “ und fragt: Woher komme eigentlich (sic!) „dieser magische Glaube“ an die Effizienz schulischer Sexualerziehung?
Vatikan: Erotische Kellerschätze
Einige große Museen führen in ihren Katakomben pornografische Kunstsammlungen. Selbst der Vatikan soll eine große Sammlung haben. Schließlich musste man ja wissen, was genau man da auf den Index setzte.
09.11
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Erster Studiengang Religion und Psychotherapie
Marburg (idea) - Einen deutschlandweit einzigartigen Studiengang bietet die Evangelische Hochschule Tabor (Marburg) zum Wintersemester an: Er heißt "Religion und Psychotherapie" und wendet sich an Theologen, Seelsorger, Ärzte, Psychologen und Pädagogen.
Sie können das Fach berufsbegleitend zwei Jahre lang studieren und mit einer Masterarbeit abschließen. Nach Angaben der Hochschule reagiert sie damit auf die wachsende Aufmerksamkeit, die Religiosität und Spiritualität bei Therapien erfahren haben. Ebenso sei eine zunehmende Bedeutung der Psychotherapie in Praktischer Theologie und Seelsorge festzustellen.
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Die Initiative "Religion ist Privatsache" reicht Beschwerde bei der KommAustria ein. Wie berichtet, bat Robert Ziegler, Vize-Chefredakteur im Landesstudio Niederösterreich, seine Mitarbeiter im Mail, den Oslo-Attentäter Anders Breivik nicht als "christlichen Fundamentalisten" zu bezeichnen, sondern "als 'religiösen Fanatiker'" oder "Rechtsextremisten".
Die Initiative sieht darin einen Versuch, "die objektive Berichtserstattung durch 'Sprachregelungen' zu manipulieren" und sammelte die für eine Beschwerde nötigen 120 Unterschriften. Die Aktion richte sich "keineswegs persönlich an Robert Ziegler", sagt Vorstandsmitglied Eytan Reif. Die Initiative setzt sich für Meinungsfreiheit und Pluralismus ein.